Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ärgern Euch auch schon die ganzen kleinen Fehler in diversen Bauteilen an?


von Matthias (Gast)


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Hallo.

Ich wollt Euch mal fragen, wie voll bei Euch das Fass zu diesem Thema 
ist?

Firmen machen Fehler die bekannt sind, aber niemals in den Errata 
aufgezählt werden. SW-API hat Fehler bei einer Bitabfrage. 
Status-Signale werden nicht korrekt beschrieben. Trotz Hinweis wurde das 
niemals ausgebessert. Eval-Board ("ready to use") hat notwendige 
Komponenten nicht bestückt. Compiler fangen an zu spinnen (invalid 
opcodes im disassembly) und man muss alles neu aufsetzen und registry 
löschen bzw wurde zB bei einem 16bit-Kontroller uU bei einer 
long-Addition(32bit) in ASM keine Addition mit Carry gemacht. Viel Spass 
beim Finden. Interruptcontroller des µCs stürzt ab, wenn bestimmte 
Peripherials aktiv sind, usw...
Das waren jetzt mal diverse Beispiele von großen Firmen.

Ich kann mich zum Teil gar nicht mehr auf die eigentliche Arbeit 
konzentrieren, sondern kann Sherlock spielen. Verschwende viel Zeit 
dafür, da ich zuerst einmal davon ausgehe, dass ich den Fehler gemacht 
habe...

Inzwischen muss ich ja schon fast darüber lachen : )

von Paul B. (paul_baumann)


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Deshalb heißt das "Errata", weil man erraten muß, wo der Fehler ist.
;-)
MfG Paul

von Ingo (Gast)


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Wenn das alles so einfach wäre könnte das ja jeder. Sei sich froh das du 
in der Lage bist solche Fehler zu finden! Manche Leute wundern sich 3 
Stunden darüber das der neue PC nicht geht, dabei steckt er nichtmal im 
Netz...

von Ich beiße gerade ín den Teppich! (Gast)


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Lattice Diamond 2.1.

Wenn ich als Top-Level ein Schematic nehme (nein, VHDL auch als Toplevel
ist mir mit fast 60 Jahren an dieser Stelle zu unübersichtlich), nimmt 
der Sch*!!***-VHDL-File, der die Übersetzung aus dem Schematic 
darstellt, die Änderungen aus selbigem nicht mehr an. Manchmal hilft es, 
die Änderungen von Hand nachzutragen. Irgendwann geht dann gar nichts 
mehr. Es ist nicht erkennbar, woher immer wieder irgendwelche verkackten 
Uraltfiles hervorquellen. Sehr oft lässt sich kein Symbol aus VHDL-Files 
erstellen.

Läuft auf keinem Rechner richtig, habe es auf zwei 64-Bittern und auf 
einem 32-Bit-Rechner installiert.

Ich sitze in der Ecke und kotze ab.

von meckerziege (Gast)


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Datenblätter sind auch oft ganz nett: Da stehen manchmal Formeln drin, 
die vorn und hinten nicht stimmen können. Wenn mans dann selbst mal 
nachrechnet / herleitet dann stellt sich raus: Ah da hat jemand ein ^2 
vergessen...
Offenbar hat aber niemand das Datenblatt Korrektur gelesen.

Auch schon gehabt: Im Datenblatt eines recht großen Controllers wird im 
Summary eines Kapitels ein cooles Feature genannt. Allerdings ist das 
dann nirgends sonst beschrieben. Bzw. fraglich ob es überhaupt jemals im 
Silizium implementiert wurde.
Wenn man eine recht neue Revision eines Chips verwendet, untersützt 
diese auch manchmal Sachen, welche die Entwicklungsumgebung bzw. deren 
Konfigurationsdateien noch gar nicht kennen...

Generell empfehlenswert zur Unterhaltung: Erratas von Atmels XMEGA. :-(

von Paul H. (powl)


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Paul Baumann schrieb:
> Deshalb heißt das "Errata", weil man erraten muß, wo der Fehler ist.

Hahahahahaa.. super! :D

von Wilhelm F. (Gast)


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> Ärgern Euch auch schon die ganzen kleinen Fehler
> in diversen Bauteilen an?

Es geht so. In meinem Alter ärgert man sich sowieso nicht mehr über 
jeden Furz so, daß der Blutdruck über 200 Torr schwillt. Man macht eher 
lächelnd einen Augendreher. Ich nehme auch heute noch schon mal ganz 
alte Bausteine, wie einen 8085 von 1980, damals kannte man den Begriff 
"ERRATA" noch gar nicht. Wenn man mal was digital prozessen muß. Die 
SAB80C515A und SAB80C517A von vor 2000 sind auch noch einigermaßen 
manierlich.

Die Fehlerseuche brach erst so in der Zeit nach dem Jahr 2000 richtig 
aus. Mit den LPC2000 hatte ich zu tun, da mußten in die Software immer 
Workarounds eingebaut werden. Ausgerechnet der CAN-Controller, der ein 
Haupt-Feature war, was ich benötigte, war stark befallen. Die 
Workarounds wurden aber rasch vom Hersteller zusammen mit dem 
Compilerhersteller erarbeitet, ich hatte sie schon bei Erhalt des 
Eval-Boards. Es ging bei meinen Anwendungen noch ganz gut. Die 
Performance litt auch in der Zielanwendung gar nicht. Man ist halt nur 
gezwungen, immer mit einem Auge an diesen Dingen dran zu bleiben.

Warum das heute alles so ist? Keine genaue Ahnung. Vielleicht braucht 
man als Hersteller nicht mehr so peinlich sauber zu arbeiten, weil sich 
der User ja in 5 Minuten ERRATA und Workarounds aus dem Internet ziehen 
kann? Das war eben früher schon mal grundsätzlich gar nicht möglich, als 
man vor dem Jahr 2000 überhaupt kein Internet hatte.

1981 bestellte ich mal eine Application Note bei STM per Telefon, die 
war dann in einer Woche im Hausbriefkasten. Also ganz anders alles als 
heute.

ERRATA lernte ich zum ersten mal in Mikroprozessortechnik kennen, um 
2000 herum, weil der Prof. es nannte, und die Wichtigkeit betonte. 
Softwarebugs lernte ich schon 1980 kennen, in den ersten 
rechnergesteuerten Telefonanlagen. Sie wurden uns als Einbaufirma 
wenigstens vom Hersteller genannt, und nach und nach beim Kunden mit 
EPROM-Tausch beseitigt.

Insgesamt: Mein Unmut hält sich (noch!) in Grenzen, so lange es für 
ERRATA immer gut funktionierende fertige Workarounds gibt, die der 
erwünschten Performance nicht abträglich sind, die sich auch 
unkompliziert in die Software einbauen lassen. Sonst nicht. Das ganze 
Leben ist auch außerhalb der Technik voll von ERRATA und Bugs, wenn auch 
nicht in einem Papier definiert. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias schrieb:
> Ich wollt Euch mal fragen, wie voll bei Euch das Fass zu diesem Thema
> ist?

Je komplexer die Umgebung, desto komplexer das Verhalten und desto mehr 
Fehler stecken drin. Das ist nun einmal der Lauf der Dinge.

Das ist überall so. Einzeller kennen keine Schizophrenie.

> Trotz Hinweis wurde das niemals ausgebessert.

Je länger ein Fehler drin steckt, desto riskanter wird die Behebung. 
Denn am Ende funktioniert dann irgendwas genau deshalb nicht mehr. Aber 
dafür taucht aufgrund der Behebung ein neuer Bug auf. An manchen 
Quellcode trauen sich die Leute einfach nicht mehr ran.

Ausserdem werden Produkte über neue Features verkauft, nicht über 
zuverlässigere alte Features. Schon mal einen Produktest gelesen, in dem 
der Tester ins Schwärmen darüber geriet, dass eigentlich nichts dran neu 
ist, nur hie und da verbessert?

von Wilhelm F. (Gast)


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A. K. schrieb:

> Je komplexer die Umgebung, desto komplexer das Verhalten und desto mehr
> Fehler stecken drin. Das ist nun einmal der Lauf der Dinge.

Wo hatten wir sowas heute hier? Watchdog im Interrupt triggern.

Saubere Software bekommt ein Einzelentwickler einer Klitsche leider 
nicht mehr, wenn sie eine Größe von schon Mannjahren und zig zehntausend 
Codezeilen angenommen hat, die er alleine entwickelt und pflegt. Die 
Überschaubarkeit und Wartbarkeit verarbeitbare Komplexität von Quellcode 
steigt mit dem Quadrat der Größe. Der Entwickler hat irgendwann nur noch 
wunde triefende Augen, wenn er Fehler sucht. Eine bugfreie Software, die 
gar keinen Watchdog mehr brauchte, halte ich damit für Wunschdenken. 
Bugfreie Software im größeren Umfang gibt es wohl gar nicht.

Manchmal fallen Schnitzer wohl nicht weiter auf. Wenn ich meine 20 Jahre 
alte Software noch mal anpacke, dann denke ich aber manchmal schon: 
Uuups, was haste da mal gemacht! Die läuft aber augenscheinlich 
einwandfrei.

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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Deswegen sollte man nicht jedem neuen uC hinterherrennen der auf den 
Markt geschmissen wird. 6502, 68HC11, 8051, da weiss man was man hat :)

von Wilhelm F. (Gast)


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Malignes Melanom schrieb:

> Deswegen sollte man nicht jedem neuen uC hinterherrennen der auf den
> Markt geschmissen wird. 6502, 68HC11, 8051, da weiss man was man hat :)

Das ist teils wahr. Für den ollen 8085 soll es angeblich noch die 
meisten Software-Libraries in Firmen geben. Aber der Fortschritt 
schreitet ja voran.

Der 8051 ist bei mir auch noch nicht gestorben. Habe noch ein schönes 
SiLabs-Board, wenn auch der Core da modifiziert und die Peripherie 
anders ist als früher gewohnt, das Ding etwas ganz anders tickt.

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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Dazu fällt mir noch ein ...

http://www.mayofamily.com/RLM/txt_Clarke_Superiority.html

Sollte sich jeder Ingenieur mal durchlesen :D

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Mein persönliches STM Erratasheet:
http://games.2g2s.de/?page_id=370

von F. F. (foldi)


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Paul Baumann schrieb:
> Deshalb heißt das "Errata", weil man erraten muß, wo der Fehler ist.
> ;-)
> MfG Paul
Da hilft fast nur noch Humor.

Ingo schrieb:
> Wenn das alles so einfach wäre könnte das ja jeder. Sei sich froh das du
> in der Lage bist solche Fehler zu finden! Manche Leute wundern sich 3
> Stunden darüber das der neue PC nicht geht, dabei steckt er nichtmal im
> Netz...

Ich finde so einfach darf man sich das nicht machen und der TO hat 
völlig recht.
Das muss eigentlich nicht nur angesprochen werden, da müsste ein 
Umdenken her.

Zwei sicher leicht übertragbare Beispiele sind der Mobilfunk und 
Software im Allgemeinen.

Die Mobilfunknetze sollen ständig neue Technologien bekommen und ich 
kann nicht mal von Bocholt bis nach Ahaus fahren, ohne das die 
Verbindung nicht wenigstens zehn Mal abbricht, weil kein Netz da ist.
Software, das kennen wir besonders gut von M ..., da kommen ständig neue 
Versionen raus, obwohl bis zur letzten Version der alten Software immer 
noch Fehler da sind. Und ich rede nicht von Fehlern die nur einen 
betreffen, weil er eine ganz besondere und seltene Hardware hat.
Natürlich sucht man erst bei sich und klar können wir froh sein, dass 
wir das immer hin kriegen. Es macht sogar ein bisschen stolz, dass so 
ein alter Sack den T-nagern immer noch was vor machen kann und man die 
Spiele zum laufen bekommt, die deren Cracks nicht zum rennen bewegten. 
Aber alles in allem nervt es gewaltig und kostet unsere Zeit (auch 
manchmal unser Geld).
Am schlimmsten ist es, wenn sie so tun als wäre der Fehler noch nie 
aufgetaucht.
Ein namenhafter Fahrzeughersteller dessen Motoren wir bezogen, da 
längten sich die Steuerketten eine Zeit lang und erst als sich da jemand 
verplapperte, da war d dann kein Thema mehr mit der Gewährleistung.
Auch bei Fehlerbereinigungen stehen manche Fehler gar nicht erst in der 
Auflistung, obwohl sie nach einem Softwareupdate weg sind.
Aber wie können wir den Prozess des Umdenkens anschieben?

von Ingenieur (Gast)


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Ihr habt Recht mit der Meckerei, mich kotzt es immer mehr an, wie 
schlmapig Chips arbeiten und dokumentiert sind und wie falsch die Tools 
arbeiten, aber :

die ganzen Mängel in den SW und HW und der Doku sind der Grund, warum 
fähige Ingenieure niemals arbeitslos sein werden. Und, es sind die 
ERFAHRENEN Ingenieure, die die ganzen Mängel kennen, deren Knowhow 
gefragt ist.

Mal ehrlich, wenn alle Programme von ALTIUM über EAGLE und Xilinx bis 
ZOC richtig funktionieren würden, währe die Entwicklung ein Kinderspiel 
und jeder Depp könnte es.

Ich ärgere mich 4x am Tag über die Dummheit der Firma Xilinx aber ich 
freue mich 5x, weil die vielen Anfänger im FPGA-Bereich hinten und vorne 
nichts zu Wege bringen, weil die tool chain so viele Macken hat und 
immer komplizierter wird.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ingenieur schrieb:

> freue mich 5x, weil die vielen Anfänger im FPGA-Bereich hinten und vorne
> nichts zu Wege bringen, weil die tool chain so viele Macken hat und
> immer komplizierter wird

Böser Schaden, nichts zur Freude!

von Heiner (Gast)


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So sind die Menschen, Wilhelm.

von Ingenieur (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ingenieur schrieb:
>> freue mich 5x, weil die vielen Anfänger im FPGA-Bereich hinten und vorne
>> nichts zu Wege bringen, weil die tool chain so viele Macken hat und
>> immer komplizierter wird
> Böser Schaden, nichts zur Freude!

Wo ist denn da das Problem? Das ist meine ernste Haltung! Meinst Du, 
mich würde noch irgendein Kunde beauftragen, seine FPGA-Software 
hinzubiegen, die ein paar Stundenten und die nicht so 100% bewanderten 
hingehudelt haben, weil sie nicht so viel HW-Kenntnisse haben?

Ich könnte Dir jetzt ein Beispiel von einem Code zeigen, den ich zu 40% 
habe ändern müssen, weil an x Stellen Taktprobleme gelöst wurden, die 
man mit einem sauberen HW-Design und einem richtigen Konzept erst 
garnicht gehabt hätte.

Wenn die Xilinx-ISE , der System Generator und das Vivado so 
funktionieren würde, wie sie behaupten, dann würde jeder Physiker die 
FPGAs hinbekommen. Und im Grunde bin ich auch froh, dass Xilinx den 
Leuten das einredet: So lassen die Bosse ihre hochtrabenden Physikusse 
und Mathematikusse die SW ins FPGA rödeln und dann die HW-Anbindung von 
einem Werkstudenten hinzimmern. Die fahren das Design dann auf 99% und 
ich wundern sich, dass sie nie die 100 erreichen, weil sie es in die 
Sackgasse gefahren haben.

Ich habe eine Liste von inzwischen mehr als 20 Punkten, die in den 
Designs, auf die ich beim Kunden treffe nahezu immer falsch gemacht 
werden. Die arbeite ich dann stur runter und habe das Design dann meist 
schon gelöst. Man kann das Auftauchen einzelner neuer Fehler in der 
Liste sogar den Jahrgängen zuordnen und ablesen, was alles vergessen 
wurde, den Jungens in der Ausbildung beizubringen. Je Jünger sie sind, 
desto oberflächlicher ist das Wissen und desto mehr fehlen bestimmte 
Denkbausteine.

Die Verkürzung der Studiengänge und der Abiturjahrgänge ist sowas von 
ein Glücksgriff für mich, weil es eine immer grössere Masse an 
Dünnbrettingenieuren gibt, die massenweise Fehler einbasteln und damit 
sich nicht nur als direkte und billigere Konkurrenz von mir 
disqualifizieren sondern auch bei den Zulieferern und Kunden sitzen: Die 
zuliefernden Firmen bauen Macken ohne Ende in ihre Produkte ein, sodass 
ihre Artgenossen gleichen Alters das Leben schwer gemacht bekommen, wie 
der TE und am Ende genervt sind. Beim Kunden wiederum sitzen dann die 
35-jährigen Projektleiter, neuerdings sogar vermehrt weiblichen 
Geschlechts, die immer mehr von leuten wie mir mit umfassendem Wissen 
abhängig sind.

von Dauergast (Gast)


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F. Fo schrieb:
> Aber wie können wir den Prozess des Umdenkens anschieben?

"Lieber Chef, wir haben echt viele Bugs im neuen Chip. Vielleicht 
sollten wir die Marteinführung verschieben, die gröbsten Schnitzer 
beheben und noch ein paar Testrunden dranhängen. OK, wenn der Mitbewerb 
das nicht auch macht, werden die vor uns was verkaufen können, 
wahrscheinlich sogar zur Hälfte des Preises, den wir dann zur 
Wirtschaftlichkeit bräuchten - aber hey, immer noch besser, als bei 
µC.net zerrissen zu werden."

Mal im Ernst: Das, wo alles so funktioniert, wie es soll, am besten noch 
auf Anhieb, heißt "Puppenstube". Das andere ist die Realität.

von F. F. (foldi)


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Dauergast schrieb:
> F. Fo schrieb:
>> Aber wie können wir den Prozess des Umdenkens anschieben?
>
> "Lieber Chef, wir haben echt viele Bugs im neuen Chip. Vielleicht
> sollten wir die Marteinführung verschieben, die gröbsten Schnitzer
> beheben und noch ein paar Testrunden dranhängen. OK, wenn der Mitbewerb
> das nicht auch macht, werden die vor uns was verkaufen können,
> wahrscheinlich sogar zur Hälfte des Preises, den wir dann zur
> Wirtschaftlichkeit bräuchten - aber hey, immer noch besser, als bei
> µC.net zerrissen zu werden."
>
> Mal im Ernst: Das, wo alles so funktioniert, wie es soll, am besten noch
> auf Anhieb, heißt "Puppenstube". Das andere ist die Realität.

Dass die Welt und die Wirtschaft so funktioniert weiß ich auch, aber das 
scheint ja immer schlimmer zu werden. Wo dieser, nenne ich ihn mal 
Moralverfall, hinführt, das sehen wir in der Politik und bei der 
Geldwirtschaft.
In der Politik scheint es langsam an zu kommen, dass der Weg so nicht 
weiter geht.
Ich hab keine Lösung, nicht mal eine Idee wie man den zündenden Funken 
entstehen lassen kann.
Der Weg, soviel steht fest, führt langfristig an die Wand. Gerade hier 
müssen wir Hochtechnologie herstellen um unseren Platz in den vorderen 
Reihen der Weltwirtschaft zu halten.

von Mast3 (Gast)


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Die Softwaren haben Millionen von Codezeilen die sind einfach nicht mehr 
bändigen. Abspecken lautet die Devise.

von (prx) A. K. (prx)


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F. Fo schrieb:
> Die Mobilfunknetze sollen ständig neue Technologien bekommen und ich
> kann nicht mal von Bocholt bis nach Ahaus fahren, ohne das die
> Verbindung nicht wenigstens zehn Mal abbricht, weil kein Netz da ist.

Banal. Funkmasten kosten Geld und wenn sich entlang der Strecke zwischen 
diesen Nestern teilweise nur Pampa befindet, dann kommt über etwaige 
Masten zu wenig rein. Mit Technik hat das allenfalls insoweit zu tun, 
dass die verwendete Technik begrenzte eher urbanen Situationen 
angepasste Reichweiten hat. Wer beispielsweise in Bahnen ein Netz haben 
will, der wende sich an die Bahnen und sei bereit, dafür zu zahlen.

> Software, das kennen wir besonders gut von M ..., da kommen ständig neue
> Versionen raus, obwohl bis zur letzten Version der alten Software immer
> noch Fehler da sind.

Fairerweise sollte man grad diesem Laden positiv anrechnen, dass er 
eine Betriebssystemversion wie XP auch 12 Jahre nach ihrem Erscheinen 
noch unterstützt. Nicht unbedingt so, wie sich jeder wünscht, aber 
immerhin. Und das ohne damit irgendwie direkt Geld zu verdienen.

Andere halten das anders. Viele Geräte auf Basis von Android werden in 
ihrer Betriebssystembasis bereits mit Erscheinen nicht mehr oder nur 
minimalst unterstützt. Wer einen Bugfix haben will, der soll sich das 
Nachfolgegerät kaufen und (oft vergeblich) hoffen, dass es dort behoben 
ist.

von Werner (Gast)


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A. K. schrieb:
> Und das ohne damit irgendwie direkt Geld zu verdienen.

Die fürchten schlicht und einfach, dass z.B. Industriekunden auf Grund 
mangelnder Treiberunterstützung für Win7/Win8 keine Lust haben, ihre 
Hardware wegzuschmeißen und statt dessen zu anderen Betriebssystemen 
wechseln.

von Uwe .. (uwegw)


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A. K. schrieb:

> Fairerweise sollte man grad diesem Laden positiv anrechnen, dass er
> eine Betriebssystemversion wie XP auch 12 Jahre nach ihrem Erscheinen
> noch unterstützt. Nicht unbedingt so, wie sich jeder wünscht, aber
> immerhin. Und das ohne damit irgendwie direkt Geld zu verdienen.
>
Das müssen sie aber auch nur, weil sie bei Vista den Bogen überspannt 
haben, und die Firmenkunden alle bei XP geblieben sind... Also ein 
Beispiel dafür, dass man es beim Verkaufen von verbugter SW nicht 
übertreiben darf. Bei MS hat das nicht allzuviel ausgemacht, aber eine 
kleine Klitsche hätte sich an so was übel das Genick brechen können.

von Linüx (Gast)


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Malignes Melanom schrieb:
> Deswegen sollte man nicht jedem neuen uC hinterherrennen der auf den
> Markt geschmissen wird. 6502, 68HC11, 8051, da weiss man was man hat :)

Ich fürchte eine solche Meinung kommt mit dem Alter. Da sinkt einfach 
der Horziont. Aber ich fürchte dieses Schicksal wird uns als alle 
ereilen. Und unsere Kinder werden uns auch mal verständnislos ankucken. 
Eines kann man aber sicher sagen - das ist eine Entwicklung in die 
falsche Richtung. Fortschritt war schon immer das einzige was uns 
Menschen weitergebracht hat. Offensichtlich ist es aber ein natürliches 
Bestreben des Menschen ab einem gewissen Alter gegen den Fortschritt 
vorzugehen.

von Fehlersucher (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Deshalb heißt das "Errata", weil man erraten muß, wo der Fehler ist.

Nicht bei Renesas - da heißen sie politisch korrekt "Limitations".
Denn ein Japaner macht keine Fehler, sonst müßte er sich das Tanto in 
den Bauch stecken, während ihm der Kaishaku-nin mit dem Katana den Kopf 
abschlägt.

In diesem Sinne: Everywhere you imagine...

von Michael W. (Gast)


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da sagst du was: Mir ist ein Fall bekannt, wo eine Manager nach dem 
Niedergang der Firma genau das gemacht hat.

Meiner Erfahrung nach, sind die Japanischen Doks die mit am 
Schlechtesten.

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