Was ist die Ursache für diese Selbstentladung, wenn ein Kondensator nach x Wochen plötzlich leer ist? Und würde die se Selbstentladung auch im Vakuum, z.B. im Weltraum funktionieren? Dort wäre der Kondensator ja komplett von restlichen Komponenten entkoppelt.
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Verschoben durch Admin
Ein Kondensator besteht aus zwei Platten mit einem Dielektrikum dazwischen, das nicht-leitend ist. Es ist aber nicht perfekt isolierend, und dadurch entsteht der Leckstrom. Elektrolyt haben einen sehr hohen, Folien-Kondensatoren einen sehr geringen. D.h. im Weltraum würde er sich ebenso entladen, da dem Kondensator es recht egal ist was außen rum ist, der Leckstrom tritt im Inneren des Kondensator auf.
Naja. Die Platten sind eben nicht perfekt isoliert. Da gibts minimale Leckströme, so dass sich die Potentiale mit der Zeit angleichen. Schau dir mal das Ersatzschaltbild eines Kondensators bei Wikipedia an: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Elko-Ersatzschaltbild-Wiki-07-02-08.svg (http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensator_%28Elektrotechnik%29)
Wenn du mit einem Plattenkondensator, also wirklich nur zwei Platten, ohne Dieelktrikum oder sonstwas, ins Weltall gehst, wird er sich wohl nicht entladen. Aber das währe interessant: Entläd er sich wirklich nicht? So ganz perfekt ist das Vakuum im Weltraum ja nun auch nicht.
Martin Kreiner schrieb: > Wenn du mit einem Plattenkondensator, also wirklich nur zwei Platten, > ohne Dieelktrikum oder sonstwas, ins Weltall gehst, wird er sich wohl > nicht entladen. Also schweben die Platten frei im luftleeren Raum? Wenn sie nicht irgendwie festgemacht sind (und eine solche Halterung würde bei realen Materialien ja wiederum Leckströme verursachen), dann bewegen sich die Platten (duch die Anzeihung aufgrund der Ladung) aufeinander zu, bis sie sich berühren.
Uwe ... schrieb: > Martin Kreiner schrieb: >> Wenn du mit einem Plattenkondensator, also wirklich nur zwei Platten, >> ohne Dieelktrikum oder sonstwas, ins Weltall gehst, wird er sich wohl >> nicht entladen. > > Also schweben die Platten frei im luftleeren Raum? Wenn sie nicht > irgendwie festgemacht sind (und eine solche Halterung würde bei realen > Materialien ja wiederum Leckströme verursachen), dann bewegen sich die > Platten (duch die Anzeihung aufgrund der Ladung) aufeinander zu, bis sie > sich berühren. Wie würde es denn aussehen, wenn man zwischen die beiden Metallplatten den besten Isolator, der die Platten getrennt halten kann, anbringen würde? Dann wären die beiden Platten gut voneinander isoliert, aber im Weltraum müßte man sich nun fragen, welche Rolle der Sonnenwind hier spielt. Immerhin prasseln da ja ständig Ladungsträger auf den Kondensator, solange man diesen nicht in eine Hülle packt.
Wenn man Strahlung mit einbezieht tritt auch noch der Photoeffekt auf. Und auch bei einem sehr guten Isolator (realisitisch wollen wir ja mal noch bleiben) sollte auch noch der Tunneleffekt auftreten.
Martin Kreiner schrieb: > Entläd er sich wirklich nicht? So ganz > perfekt ist das Vakuum im Weltraum ja nun auch nicht. Wie immer, muß man zw. Theorie und Praxis unterscheiden. Gase im All sind wg. der Gammastrahlung vermutl. ionisiert und elektr. leitend. Ich nehme an, daß auch im Vakuum ab und zu ein Elektron von einer Platte zur anderen wandert. Und wenn sich die Materie irgendwann auflöst, dann wird so ein Kondensator ohnehin völlig belanglos. ;)
Kondensatorplatten als frei im Weltraum befindlichen Objekten wird es in Sonnennähe ähnlich wie der Erde gehen. http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrostatisches_Feld_der_Erde Die gegenseitigen Anziehung der Platten läßt sich einfach kompensieren, z.B. durch - unterschiedliche Umlaufbahnhöhen, so dass die zwischen den Platten wirkenden elektrostatischen Anziehungskräfte gerade das Auseinanderdriftenkompensieren. - Triebwerke, die entsprechende Gegenkräfte liefern
Kondo schrieb: > Und würde die se Selbstentladung auch im Vakuum, z.B. im Weltraum > funktionieren? Dort wäre der Kondensator ja komplett von restlichen > Komponenten entkoppelt. Wie schon gesagt wurde tritt diese Selbstentladung durch das Dielektrikum statt. Hintergrund ist schlichtweg, dass alle physikalischen Größen in der Natur begrenzt sind. Ein Dielektrikum hat zwar einen sehr hohen Widerstand aber er ist begrenzt, also nicht unendlich hoch wie es das Idealbild der Kondensators fordert. Es gibt zwar auch die Selbstentladung an der Luft über die Anschlusspins aber diese ist wesentlich geringer als die Selbstentladung durch das Dielektrikum.
> Wenn du mit einem Plattenkondensator, also wirklich nur zwei Platten, > ohne Dieelktrikum oder sonstwas, ins Weltall gehst, wird er sich wohl > nicht entladen. Doch, es dauert nur. > Aber das währe interessant: Entläd er sich wirklich nicht? So ganz > perfekt ist das Vakuum im Weltraum ja nun auch nicht. Eben. Zudem gibt es noch merkwürdige Effekte, wie den Casimir Effekt.
Anwendungsbeispiele: - FLASH-Speicher - EEPROMS ... Die Speicherzellen sind kleine Kondensatoren und die Ladung bleibt über Jahre ausreichend erhalten. Gruß Dietrich
Michael schrieb: > Kondensatorplatten als frei im Weltraum befindlichen Objekten ... > Die gegenseitigen Anziehung der Platten läßt sich einfach kompensieren, > z.B. durch > - unterschiedliche Umlaufbahnhöhen, ... > - Triebwerke, die entsprechende Gegenkräfte liefern ... und zur Stabilisierung im Orbit schnell rotieren lassen, daher auch der Begriff "Drehkondensator". Geht's noch ? ;)
Der Weltraum – unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2013. Dies sind die Abenteuer des Kondensators, der mit seiner 400 µF starken Kapazität fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringt der Kondensator in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.
Bernd K. schrieb: > der Kondensator in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. "...die nie ein Kondensator zuvor gesehen hat" Soviel Ordung muss schon sein ;-) Old-Papa
Old Papa schrieb:
> "...die nie ein Kondensator zuvor gesehen hat"
... Galaxien, in denen sich noch nie ein Kondensator zuvor aufgeladen
oder entladen hat. Wenn schon, denn schon !
Radioaktive Strahlung bewirkt, dass der Luftleere Raum leitend wird. Jedesmal, wenn ein Teilchen diesen Raum passiert, wird Ladung verschoben. Genau dieser Effekt wird beim Geigerzähler ausgenutzt. Bei Mikrochips hingegen führt der Effekt zu Fehlfunktionen. Deswegen stürzen ungeschützte Computer hin und wieder ab, selbst wenn sie ansonsten fehlerfrei produziert sind und die Software auch fehlerfrei ist.
Stefan Frings schrieb: > Radioaktive Strahlung bewirkt, dass der Luftleere Raum leitend wird. > Jedesmal, wenn ein Teilchen diesen Raum passiert, wird Ladung > verschoben. Genau dieser Effekt wird beim Geigerzähler ausgenutzt. Falsch! Radioaktive Strahlung kann Gase leitend machen, indem Gasatome/-moleküle ionisiert werden. DIESER Effekt wird beim Geigerzähler ausgenutzt. Leerer Raum enthält keine Ladungsträger. Wenn man keine irgendwo herholt, fließt dort auch kein Strom.
Ein Kondensator muss nicht unbedingt aus zwei Platten bestehen. Es reicht auch ein einzelner Körper, z.B ein Asteroid. Je nach Potential, Material und Oberflächentemperatur werden Elektronen emittiert, oder hin und wieder wird ein vagabundierendes Elektron eingefangen. Im Mittel wird sich irgendwann ein entladener Zustand einstellen.
In einer Röhre wandern Elektronen auch durch das Vakuum ... ;-) Gruß Jobst
MaWin schrieb: > Zudem gibt es noch merkwürdige Effekte, wie den Casimir Effekt. was zum geier hat der damit zu tun?
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