Forum: Offtopic Kurzschlüsse durch Eisspray möglich?


von Maxim (maxim) Benutzerseite


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Ich möchte eventuell defekte RAM-Chips (BGA) durch Eisspray testen. Habe 
zuvor noch nie mit Eisspray gearbeitet. Verursacht das Eis etwa keine 
Kurzschlüsse auf der Platine? Oder wie wendet man es überhaupt an, um 
kalte Lötstellen zu suchen?

von Lothar S. (loeti)


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von Georg A. (georga)


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> Verursacht das Eis etwa keine Kurzschlüsse auf der Platine?

Das Eis entsteht aus der Luftfeuchtigkeit, also quasi destiliertem 
Wasser. Das leitet so minimal, dass von empfindlichen Analogschaltungen 
oder Hochspannungskram abgesehen nichts passiert....

...WENN man die Platine vorher zumindest etwas geputzt hat und der ganze 
potentiell salzhaltige Schmodder weg ist....

Aber Kurzschluss im Sinne von Brutzel gibts so oder so nicht.

von Fischer A. (supernovax)


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Ich bin da vorsichtiger geworden. wen man zuuuu viel kälte draufsprüht 
gibt es mehr Kondenswasser, auf einem sehr grossen elko sah ich nach dem 
erwärmen der Eisschicht.. (nichts wahr mehr weiss) einen Wassertropfen. 
Also ganz für unmöglich halte ich es nicht. man sollte vt nur testen 
solange die Platine noch weiss ist, taut sie auf und es entstehen Wasser 
Tröpfchen.. sollte man aufpassen und zu erst trocknen lassen. besser iss 
es :D Denk ich mal, Staub könnte so auch ne leitfähige brücke bilden. 
hab schon von leitfähigem staub gelesen :D

: Bearbeitet durch User
von Gunnar F. (gufi36)


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Fischer A. schrieb:
> nichts wahr mehr weiss) einen Wassertropfen. Also ganz für unmöglich
> halte ich es nicht. man sollte vt nur testen solange die Platine noch
> weiss ist, taut sie auf und es entstehen Wasser Tröpfchen.. sollte man
> aufpassen und zu erst trocknen lassen. besser iss es :D Denk ich mal,
> Staub könnte so auch ne leitfähige brücke bilden. hab schon von
> leitfähigem staub gelesen :D

OMG...

von Harald K. (kirnbichler)


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Fischer A. schrieb:
> auf einem sehr grossen elko sah ich nach dem
> erwärmen der Eisschicht.. (nichts wahr mehr weiss) einen Wassertropfen.

Das ist halt Deine Luftfeuchtigkeit.

Das richtige Spray übrigens heißt Kältespray.

von Hans H. (loetkolben)


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Wer hat auch beim Überfliegen des Titels gedacht:
Kurzschlüsse(~handlungen) durch Eisprung möglich?

Dann bitte ein Plus vergeben :)

von Norbert (der_norbert)


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Gunnar F. schrieb:
> Fischer A. schrieb:
>> hab schon von leitfähigem staub gelesen
>
> OMG...

Die 3270 kompatiblem Mainframe-Terminals welche damals in den Stahl- und 
KUPFERverarbeitenden Industriebetrieben eingesetzt wurden konnten ein 
Lied davon singen. Also kein Grund für OMG. Außer wenn man die Dinger 
aufgemacht und die Kuchenblech-großen Platinen gesehen hat.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Normalerweise duscht man die Platine nicht mit Kältespray. Da der Fehler 
ja meistens bereits bei Zimmertemperatur auftritt, reicht es aus, wenn 
man das verdächtige Bauteil bis auf Zimmertemperatur herunterkühlt, 
evtl. ein wenig darunter. Wer da großflächig Raureif und Kondenswasser 
erzeugt, der hats eindeutig übertrieben.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Fischer A. schrieb:
> Denk ich mal, Staub könnte so auch ne leitfähige brücke bilden.
> hab schon von leitfähigem staub gelesen :D

Normalerweise wird Staub nicht leitfähig sein. Denke an die hohen 
Spannungen in früheren Röhrenfernsehern! Da gab es gelegentlich 
fingerdicke Staubschichten ohne ersichtlichen negativen Effekt.

Ich habe einen Verstärker, der stand bei einem inzwischen verstorbenen 
Freund im Wohnzimmer mit Kaminofen. Der eher weißliche Staub auf der 
Platine war offensichtlich eine Ascheschicht, die sich infolgedessen 
gerade mit Wasser am besten abspülen ließ.

Als trockene Schicht war die Asche ohne Auswirkungen. Ob Kältespray mit 
Luftfeuchtigkeit und den mineralischen Bestandteilen der Asche eine 
leitfähige Schicht hätte bilden können, habe ich nicht ausprobiert.

Das wäre für mich der einzig denkbare Fall einer etwaigen 
(geringfügigen) Leitfähigkeit. Hausstaub aus textilen Flusen, 
Blütenpollen, Schuppen ist sicher auch feucht eher kaum leitfähig, zumal 
Kondenswasser selber kaum leitfähig im Gegensatz zum Leitungswasser ist.

von Jörg E. (jackfritt)


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Es kommt auch auf die Art der Schaltung an. Habe Ich einen 
Hochempfindlichen Verstärker oder eine Leistungschalter. Bei 
empfindlichen Schaltungen macht sich  das Kondensat sehr wohl bemerkbar 
und verändert die Schaltungseigenschaften.

Ich habe immer einen Q-Tip besprüht und diesen runter gekühlten Klotz an 
das vermutete Bauteil gehalten.
Damit wurde möglichst wenig Umgebung beeinflusst.

von Lu (oszi45)


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Recht hochohmige Schaltungen mögen keinen Schmutz und kein 
Kondenswasser! Man kann aber ein Papier zu einem Trichter formen und das 
verdächtige Teil dann besprühen.

von Wolf17 (wolf17)


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Wer mit Kältespray in eingeschaltete Geräte mit höherer Spannung sprüht 
(Röhrengeräte), sollte einen spannungsfesten Handschuh tragen.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Bevor man weiter denkt, sollte man erstmal feststellen was man fuer ein 
Kaeltespray hat. Es gibt unterschiedliche. In der Vergangenheit war das 
meist eine Mischung aus R134a mit diversen Verunreinigungen. 
Gelegentlich draengt sich einem sogar der Verdacht auf das es dasselbe 
Zeug ist was die Autodoktoren erst immer total sicherheitskritisch 
abbpumpen (darf auf keinen Fall in die Umwelt gelangen) und dann mit 
ihrer Spruehdose reichlich durch die Gegend spruehen. :-D

Heute ist das aber wohl gerne mal etwas anderes weil R134 teuer geworden 
ist. Gerne auch brennbar! Also erstmal das Sicherheitsdatenblatt lesen.

Die Kunst bei Umgang mit Kaeltespray besteht im uebrigen darin nur so 
sanft auf den Spruehknopf zu druecken das 2-3Tropfen davon auf das 
Bauteil fallen. Das reicht naemlich locker aus. Und es schont enorm den 
Geldbeutel weil so eine Dose dann 5-10Jahre reicht. .-)

Vanye

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Normalerweise wird Staub nicht leitfähig sein.
Ich hatte schon Netzteile und Wechselrichter auf dem Tisch, die zur 
Kühlung irgendwelchen Dreck eingesaugt hatten, der dann auf der Platine 
um die Bauteil-Beinchen herum leitfähig wurde. Früher oder später zündet 
dort ein Lichtbogen und danach ist eine größere Reparatur fällig.

Die Schäden, die durch sowas entstehen, sind teilweise recht kurios. Bei 
einem Wechselrichter hat die Energie in den Zwischenkreiskondensatoren 
ausgereicht, um einem FET ein Beinchen wegzublasen und eine Ecke aus dem 
Kühlkörper herauszubeißen, der FET war aber messtechnisch noch in 
Ordnung (also nicht die Ursache für den Knall).

: Bearbeitet durch User
von Fischer A. (supernovax)


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Rainer Z. schrieb:
> Normalerweise wird Staub nicht leitfähig sein. Denke an die hohen
> Spannungen in früheren Röhrenfernsehern! Da gab es gelegentlich
> fingerdicke Staubschichten ohne ersichtlichen negativen Effekt.

bei unserem alten im Kinderzimmer geschah aber vlt dass.... staubig alt 
war der.. hatten wir schon bekommen und dann 10 Jahre noch in betrieb. 
bis ich Plastik roch.. alle sagten ach du spinnst. zwischen 
lüftungsschlitzen an der front oberhalb des  Multi schiebe Reglers für 
Kontrast Farben etc... sah ich 5min später ein Flämmchen.. Papa kam dann 
mit Feuerlöscher, war Feuerwehr Mann :D Also Total zu gestaubt war der 
sicher.. ob es aber sonst was war kann ich nicht sagen :) flog ohne 
weiteres in den schrott.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Fischer A. schrieb:

> Ich bin da vorsichtiger geworden. wen man zuuuu viel kälte draufsprüht
> gibt es mehr Kondenswasser,

Das Kondenswasser dürfte nach 12 Jahren
aber schon längst verdunstet sein.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Für Leistungshalbleiter und deren KK reicht auch ewas ISO in einer 
kleinen Spritze.

von Fischer A. (supernovax)


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sachen gibt es.. lol

Ferner gilt es zu beachten, dass manche abgelagerte Stäube eine 
niedrige Zündtemperatur haben, als im aufgewirbelten Zustand.
Bei nicht sachgemäßer Handhabung und unter gewissen Umständen kann 
sich eine brennbare leitfähige Staubmenge bei der Ableitung seines 
eigenen (aufgebauten) Energiepotentials selbst zünden.

Leitfähige Stäube bauen in Kontakt mit nicht leitfähigen Oberflächen 
Ladungen auf. Sollten diese Ladungen nicht unmittelbar durch eine 
leitfähige Verbindung zum Erdpotential abgeleitet werden, könnte sich 
z.B. in einem isolierten Behälter ein sehr hohes Ladungspotential 
bilden. Diese elektrostatische Aufladung würde beim Kontakt mit einem 
geerdeten Bauteil sich schlagartig (Funkenschlag) entladen.

Leitfähiger Staub
Staub, Fasern oder Schwebstoffe mit einem spezifischen
elektrischen Widerstand gleich oder kleiner als 103 Ωm. [EN
13237: 2013]

von Lu (oszi45)


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Fischer A. schrieb:
> Diese elektrostatische Aufladung würde...

Erinnert mich an Mehlstaubexplosion. Siehe YT

von Lord Magnet (lord_magnet)


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Harald W. schrieb:
> Fischer A. schrieb:
>
>> Ich bin da vorsichtiger geworden. wen man zuuuu viel kälte draufsprüht
>> gibt es mehr Kondenswasser,
>
> Das Kondenswasser dürfte nach 12 Jahren
> aber schon längst verdunstet sein.

OMG...

von Lord Magnet (lord_magnet)


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Vanye R. schrieb:
> Die Kunst bei Umgang mit Kaeltespray besteht im uebrigen darin nur so
> sanft auf den Spruehknopf zu druecken das 2-3Tropfen davon auf das
> Bauteil fallen. Das reicht naemlich locker aus. Und es schont enorm den
> Geldbeutel weil so eine Dose dann 5-10Jahre reicht. .-)

Danke für den Tipp.

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