Hallo, ich möchte demnächst eine ESD-Arbeitsunterlage, eine Lötstation mit Erdungsanschluß und bei empfindlichen Bauteilen auch ein ESD-Armband verwenden. Die Erdung möchte ich über den Schutzleiter einer Schuko-Steckdose über eine selbstgefertigte Anschlußbox durchführen (Ikea hatte gerade Schaltuhren im Angebot, 2 Stück für 5 €, dafür kriege ich anderswo nicht mal ein Steckdosengehäuse ;-)). Es ist natürlich klar, daß der Netzanschluß entfernt und alle evtl. verwendeten Abdeckungen vernünftig isoliert mechanisch verschlossen werden. Ich nehme an, daß ich jeden Erdungsanschluß an meiner Erdungsbox einzeln über einen 1-MΩ-Widerstand mit dem Schutzleiter verbinden muß - so weit richtig? Welche Ansprüche bzgl. Spannungsfestigkeit sind an diese Widerstände zu stellen (man möchte ja nicht, daß ein Spannungsimpuls auf dem Schutzleiter durchschlagen kann 8-( )? Ich habe unter anderem "normale" bedrahtete Widerstände Bauform 0207 da (Conrad Art. 419052), wo leider die Spannungsfestigkeit und Belastbarkeit nicht angegeben ist. Als Arbeitshypothese nehme ich mal an, 1/4 W und 200 Volt. Ist es sinnvoll, die Erdungsanschlüsse der Erdungsbox noch mal zusätzlich direkt mit Widerständen untereinander zu verbinden, da ja sonst der Widerstand zwischen den Elementen 2 MΩ beträgt - oder mehr, soweit die verwendete Erdungsausrüstung noch interne 1-MΩ-Widerstände hat? Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, alle Ein-und Ausgänge sternförmig mit 500-kΩ-Widerständen zu verbinden, die alle in einem Punkt zusammenlaufen. Dann wäre sowohl ein 1-MΩ-Widerstand zwischen allen Ein- und Ausgängen als auch eine höhere Spannungsfestigkeit gewährleistet, da dann alles über 2 Widerstände in Serie abfließt. Tschüß, Matthias
Wenn Du es richtig machen willst benötigst Du einen eigene Leitung zum Hauserder! Und die Matte auf den Arbeitstisch wird mit 1M (4.000V Überspannungs-festigkeit) mit den Hauserder verbunden. Auf dieser Matte/Arbeitstisch sind dann Kontakte an die die Armbänder angeklipst werden können. Grüße Löti
Moin Löti, Lothar S. schrieb: > Wenn Du es richtig machen willst benötigst Du einen eigene Leitung zum > Hauserder! > Und die Matte auf den Arbeitstisch wird mit 1M (4.000V > Überspannungs-festigkeit) mit den Hauserder verbunden. Jetzt mal ganz im Ernst: Auch Firmen, die hauptsächlich die Industrie beliefern, bieten solche Lösungen über Schutzleiter an, also scheint das auch im professionellen Umfeld zumindest akzeptabel zu sein. Für den Zweck die Wände in der halben Wohnung aufzureißen, um einen Arbeitsplatz bei mir im Büro zu erden, kommt nicht in Frage! Die Abschirmung meiner Netzwerkinstallation ist übrigens aus gleichem Grund an der Heizung geerdet, auf ausdrückliche Empfehlung eines Elektroingenieurs, der früher lange in wichtiger (technischer) Position beim örtlichen Energieversorger war und genau weiß, daß das zwar nicht legal ist, aber funktioniert ;-) . Und vorher hat das sogar jahrelang ohne Erdung funktioniert!-)) Auf meine konkreten Fragen bist Du nicht so richtig eingegangen, weshalb mich Dein Vorschlag selbst dann nicht weitergebracht hätte, wenn ich es so machen könnte, deshalb tendiere ich dazu, Deinen Beitrag jetzt mal unter "Besserwisserei" oder so zu verbuchen ;-) . Meine ESD-Matte hat in der Tat zwei Druckknöpfe, der Widerstand zwischen beiden beträgt knapp 20 kΩ, aber dann würde ich trotzdem noch gerne wissen, wie ich die Lötstation und evtl. weitere Gerätschaften richtig anschließe, siehe oben! Tschüß, Matthias
> Auf meine konkreten Fragen bist Du nicht so richtig eingegangen Ich denke eher Du hast's nicht verstanden. > Deinen Beitrag jetzt mal unter "Besserwisserei" oder so zu verbuchen. Ich verbuch' Dich mal unter blutiger Anfänger, OK? > Spannungsfestigkeit sind an diese Widerstände In Summe 4kV also 20x 50k in Reihe! Hier wirklich in Reihe auf Lochraster ohne CU! > Ist es sinnvoll, die Erdungsanschlüsse der Erdungsbox noch mal > zusätzlich direkt mit Widerständen untereinander zu verbinden Nein. Du hast auf der ESD-Matte am Tisch einen gemeinsammen Punkt, auf dieses Potential gehört auch die Lötstation... . > Für den Zweck die Wände in der halben Wohnung aufzureißen, um einen > Arbeitsplatz bei mir im Büro zu erden, kommt nicht in Frage! Dann is' es halt nicht fachgerecht und Du kannst bei einen Defekt unter Spannung stehen, aber Dein Leben. Fröhliches Murksen Löti
So wie du es beschreibst kannst du es machen. Es gibt auch professionelle schuko ESD stecker, die den Erdleiter benutzen. Mit dem Widerstand ist es wichtig, dass der Widerstand mind. 1MO ist. Der Widerstand sollte laut norm zwischen 1MO und 10MO sein. Matthias H. schrieb: > Ist es sinnvoll, die Erdungsanschlüsse der Erdungsbox noch mal > > zusätzlich direkt mit Widerständen untereinander zu verbinden, da ja > > sonst der Widerstand zwischen den Elementen 2 MΩ beträgt - oder mehr, > > soweit die verwendete Erdungsausrüstung noch interne 1-MΩ-Widerstände > > hat? Dies macht keinen sinn und 2MO sind zulässig Lothar S. schrieb: > Dann is' es halt nicht fachgerecht und Du kannst bei einen Defekt > > unter Spannung stehen, aber Dein Leben. Du hast auch keine Ahnung!!! Der 1MO Widerstand is dafür da, dass der max Entladestrom begrenzt wird, da bei einem grossen ESD Entladestrom ja die empfindlichen Bauteile kaputt gehen. Hast du mal überlegt, falls der Erdleiter unter Strom steht, was dann passieren würde?? Du hast den 1MO Widerstand + ca. 1KO Körperwiderstand in Serie. Bei 1MO und 380V Spitzenspannung vom Netzt hast du ein Strom von max. 0.4 mA und das ist völlig ungefährlich.
Hallo H. Meier, H. Meier schrieb: > Der 1MO Widerstand is dafür da, dass der max Entladestrom begrenzt wird, > da bei einem grossen ESD Entladestrom ja die empfindlichen Bauteile > kaputt gehen. > Hast du mal überlegt, falls der Erdleiter unter Strom steht, was dann > passieren würde?? > Du hast den 1MO Widerstand + ca. 1KO Körperwiderstand in Serie. Bei 1MO > und 380V Spitzenspannung vom Netzt hast du ein Strom von max. 0.4 mA und > das ist völlig ungefährlich. "Löti" Lothar hat zwar einen "etwas rustikalen" Stil und begründet leider nicht, was er schreibt, aber ich denke, zumindest bei der Spannungsfestigkeit hat er recht. Wenn wir mal die Standards für Meßgeräte zugrunde legen (oder wonach müßte man da gehen?), dann sollte ein Gerät, das an eine Steckdose angeschlossen wird, vermutlich Überspannungskategorie CAT II oder III standhalten, da ist man je nach zugrundegelegter Spannung schnell bei den erwähnten 4000 V, dabei immerhin 4 mA. Da sollten die Widerstände allerdings wirklich für die Spannung ausgelegt sein ;-)) . Weil solche Hochspannungswiderstände schwer und teuer zu beschaffen sind, habe mir jetzt ein fertiges Modul bestellt und hoffe mal, daß der Hersteller alles richtig gemacht hat ;-)) .
> Du hast auch keine Ahnung!!!
Das Gefährliche an einen elektrischen Schlag ist die eingebrachte Arbeit
nicht der Strom alleine.
Grüße Löti
Lothar S. schrieb: > Dann is' es halt nicht fachgerecht und Du kannst bei einen Defekt > unter Spannung stehen, aber Dein Leben. Dem zufolge dürfte auch bei keinem Gerät das Gehäuse mit dem Schutzleiter verbunden sein.
z.B. Farnell Best. Nummer 856400 http://de.farnell.com/vermason/j6100/schukostecker-spezial/dp/856400 Damit sollte es Problemlos gehen. Wir setzen im Labor ähnliche Stecker ein.
Hallo Christian, Christian B. schrieb: > z.B. Farnell Best. Nummer 856400 > > http://de.farnell.com/vermason/j6100/schukostecker-spezial/dp/856400 > > Damit sollte es Problemlos gehen. Wir setzen im Labor ähnliche Stecker > ein. Leider nein - das liegt aber dran, daß ich schon "Handschellen" und ein Verbindungskabel mit Bananenstecker auf der anderen Seite hatte bzw. gekauft habe ;-) . Daher ist es so was hier geworden: https://www.buerklin.com/default.asp?event=ShowSE%28%29&search=19+L+2756 . Habe noch nie bei Bürklin bestellt, aber die hatten auch diese teuren Sicherungen für mein Multimeter von Gossen Metrawatt einzeln statt im 10er-Pack wie der Hersteller (ich war's nicht, kam so aus der eBucht und ich habe notgedrungen erst mal eine mit zu niedriger Spannungsfestigkeit eingesetzt, weil's so'n exotischer Typ war), darum wollte ich da schon lange mal was bestellen. Ich lasse mich dann mal überraschen, wie die so sind - der Händler und die Ware ;-) . Tschüß, Matthias
Ok, das Prinzip ist jedoch das Gleiche. Man benötigt somit keinen separaten Erdungsnagel für eine ESD Schutzmatte.
Ich habe gerade, nachdem David L. Jones darauf aufmerksam gemacht hat (http://www.eevblog.com/2013/05/22/eevblog-472-jbc-cd-2bb-soldering-iron-teardown/), mal den Erdungsanschluß meiner Lötstation nachgemessen und er ist direkt (ganz niederohmig) mit dem Schutzleiter verbunden, auch in ausgeschaltetem Zustand. Das heißt, ich hätte mir das Bestellen eines Erdungsbausteins sparen können, sondern es reicht, die antistatische Arbeitsunterlage und das Armband mit der Lötstation zu verbinden (natürlich über Kabel mit eingebautem Widerstand, da zumindest meine Lötstation keinen Widerstand hat!).
Dann solltest Du aber unbedingt mal die Lötspitze messen.
Außerdem ist es bei vielen Lötstationen so, daß wenn Du einen Klinkenstecker in die Erdungsbuchse steckst, die integrierte Erdung über den Schutzleiter getrennt wird und statt dessen die Lötspitze über den Stecker geerdet wird. Damit kannst Du auswählen wie Du Deine Lötspitze erdest. Wenn Du an Teilen unter Spannung löten willst, ist 1M zur Erde ganz praktisch, bei harter Erdung kann es dagegen knallen.
Timm Thaler schrieb: > Dann solltest Du aber unbedingt mal die Lötspitze messen. Die hat auch unter 1 Ω! Das ist übrigens eine dieser hochgejubelten JBC-Lötstationen (CD-2BC)! Löten tut sie auch unglaublich gut, aber über die Erdungsdetails schweigt sich die Anleitung aus, es gibt nur eine Bezeichnung "Equipotential" für den Erdungsanschluß und das war's. Allerdings gibt es auf der Homepage ein Dokument "Technical Downloads - Specification Sheet". Dort ist angegeben: "Tip to ground resistance: < 5 Ω". Das heißt dann wohl, daß man mit dem Ding nicht in angeschlossenen Schaltungen löten sollte...
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