Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsversorgung aus Handy-Soundausgang


von Andreas H. (heertsch)


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Gibt es eine einfache Möglichkeit (d.h. ohne Trafo), das Sound-Signal 
aus dem Sound-Ausgang (<500mV) eines Handys (oder PC) so 
gleichzurichten, dass dabei eine Gleichspannung von >3.5V heraus kommt? 
(Damit soll ein MSP430 versorgt werden.)

von Frank L. (hermastersvoice)


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nein

von Andreas H. (heertsch)


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und weniger einfach?

von Uwe2 (Gast)


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Kleiner Trafo bzw. Übertrager und Gleichrichter und Pufferkondenstor 
danach nen Spannungsregler. Oder nen Spannungsvervielfacher aus 
Spannungsverdopplern.
http://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsverdoppler
Oder dieses neue energy harversting
http://www.ti.com/ww/de/apps/energy-harvesting/?CMP=KNC-GoogleTI&247SEM
http://www.linear.com/product/LTC3108

von Andreas H. (heertsch)


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Hallo Uwe, danke für die Antwort!
Eigene Versuche haben die Lösung mit Spannungsverdoppler und Trafo schon 
auf 5V gebracht, aber der Trafo (1:100) ist entsetzlich klobig, deshalb 
meine Anfrage hier.

Wenn der Trafo tatsächlich nicht zu vermeiden ist, gibts da irgendwo 
kompakte Trafos für SMD?

Auch die LTC3108-Lösung kommt ja, scheint's, ohne den Trafo nicht aus. 
Mein Traum wäre eine Diode oder Gleichrichterbrücke, bei der die 
Mindestspannung kleiner als 0.7V ist...

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas Heertsch schrieb:

> und weniger einfach?

Mit an die Handybatterie anschliessen.
Gruss
Harald

von Jens G. (jensig)


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>Auch die LTC3108-Lösung kommt ja, scheint's, ohne den Trafo nicht aus.
>Mein Traum wäre eine Diode oder Gleichrichterbrücke, bei der die
>Mindestspannung kleiner als 0.7V ist...

Ge- oder Schottkydioden ...

Mußt Du nur noch herausfinden, wie Du mit einer Diode aus 500mV~ 3,5V= 
zaubern willst, ohne Trafos (bzw. allgemein Induktivitäten), oder ohne 
Spannungsverdopplerkaskaden, oder ...

von -schumi- (Gast)


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OTG?

Du bekommst 5V vom Handy wie von nem Laptop  PC  USB-Ladegerät was 
auch immer, nur 500mA schafft soweit ich weis derzeit kein Handy.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Ich vermute mal, er will mit dem Soundsignal/Klingelton etwas schalten.

von Andreas H. (heertsch)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Mit an die Handybatterie anschliessen.
Die steht im Sound-Anschluss nicht zur Verfügung und zusätzliches 
USB-Kabel ist nicht elegant.

Jens G. schrieb:
> Ge- oder Schottkydioden ...
> Mußt Du nur noch herausfinden, wie Du mit einer Diode aus 500mV~ 3,5V=
> zaubern willst, ohne Trafos (bzw. allgemein Induktivitäten), oder ohne
> Spannungsverdopplerkaskaden, oder ...
mit Spannungsverdopplerkaskaden!
Schottkydioden haben 0.4V - schon besser
Ge-Dioden nur 0.2V - noch besser. - Gibts die noch irgendwo zu kaufen? 
(gar als SMD?)

-schumi- schrieb:
> OTG?
geht ebenfalls über USB: zu aufwändig

Andreas M. schrieb:
> Ich vermute mal, er will mit dem Soundsignal/Klingelton etwas schalten.
Wie ich schrieb: "Damit soll ein MSP430 versorgt werden."

von amateur (Gast)


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@Andreas

Mit Verdopplerschaltungen kann man aus fast nix nicht mehr machen.
Klar, man kann die Spannung vervielfachen – das aber auch nicht 
verlustlos - und somit wird dein Output schon beim "Ansehen" 
zusammenklappen.
Das Hauptproblem an dieser Stelle ist aber die Ausgangsleistung. Diese 
aber ist meist für einen LIN-Eingang oder für einen Schmalzpropfen 
ausreichend.

von Andreas H. (heertsch)


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amateur schrieb:
> Mit Verdopplerschaltungen kann man aus fast nix nicht mehr machen.
> Klar, man kann die Spannung vervielfachen – das aber auch nicht
> verlustlos - und somit wird dein Output schon beim "Ansehen"
> zusammenklappen.
ja, aus "nichts" wird durch Verdoppeln noch weniger... Immerhin bringt 
so ein Handy-Sound Ausgang eine Leistung in der Gegend von 300mW, das 
sollte ja auch nach Pumpen noch reichen für einen mikroPower Prozessor 
wie den MSP430.

Aber wenn mir jemand eine Quelle für einen smd Trafo mit 1:100 sagen 
kann, der nicht zu gross (Nuss, aber nicht Kirsche) ist, dann wäre ich 
auch richtig froh und dankbar....

von Georg A. (georga)


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Und die Phantomspeisung am Mikro-Eingang taugt nicht? Da könnten so 
einige 100uA gehen...

von Andreas H. (heertsch)


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Georg A. schrieb:
> Und die Phantomspeisung am Mikro-Eingang taugt nicht? Da könnten so
> einige 100uA gehen...
Gute Idee, aber gibt's die an allen Sound-Eingängen (Handy, PC)?

von Georg A. (georga)


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Am Handy sicher, sind ja immer Elektretkapseln, da gehts nicht ohne. Auf 
dem PC eigentlich auch (meistens sogar schaltbar).

von Andreas H. (heertsch)


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Georg A. schrieb:
> Am Handy sicher, sind ja immer Elektretkapseln, da gehts nicht ohne. Auf
> dem PC eigentlich auch (meistens sogar schaltbar).
uff danke: Da schreibt aber keiner was drüber - jedenfalls nicht so, 
dass  ich das hätte googeln können. Wie gross ist denn da die Spannung?

von Georg A. (georga)


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Typisch grösser 3V, je nach Design könnten es aber schon mehr als 5V 
sein. Eine Z-Diode wäre evtl. nicht verkehrt ;) Für Handy-Headsets 
braucht man eine 4polige-Klinke, die Belegung Masse/Mic kann aber 
variieren...

von Andreas H. (heertsch)


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Georg A. schrieb:
> Typisch grösser 3V, je nach Design könnten es aber schon mehr als 5V
> sein. Eine Z-Diode wäre evtl. nicht verkehrt ;) Für Handy-Headsets
> braucht man eine 4polige-Klinke, die Belegung Masse/Mic kann aber
> variieren...
Spannender Ansatz! Ich werde morgen mal messen, mal sehen, was der 
Anschluss hergibt. Danke!

von Henrik V. (henrik_v)


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Andreas Heertsch schrieb:
> Wenn der Trafo tatsächlich nicht zu vermeiden ist, gibts da irgendwo
> kompakte Trafos für SMD?

Table 5. Recommended Transformers
VENDOR PART NUMBER
Coilcraft
www.coilcraft.com
LPR6235-752SML (1:100 Ratio)
LPR6235-253PML (1:20 Ratio)
LPR6235-123QML (1:50 Ratio)
Würth
www.we-online
S11100034 (1:100 Ratio)
S11100033 (1:50 Ratio)
S11100032 (1:20 Ratio)

Das steht im Datenblatt zum LTC3108
Wenn man den Layoutvorschlag betrachtet, sind die schon recht klein :)

von Andreas H. (heertsch)


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Henrik V. schrieb:
> Andreas Heertsch schrieb:
>> Wenn der Trafo tatsächlich nicht zu vermeiden ist, gibts da irgendwo
>> kompakte Trafos für SMD?
  <snip>
> Würth
> www.we-online
> Das steht im Datenblatt zum LTC3108
> Wenn man den Layoutvorschlag betrachtet, sind die schon recht klein :)
Treffer!
Ich bin auch gerade bei WE-Online gelandet. Danke.

Die Messungen (Nexus S) haben übrigens Folgendes ergeben:

Ruhespannung am Mikrofonausgang 2.8V.
bei 1.8V kann man 230uA abzapfen (4uW). Knapp, aber immerhin.

Mit meiner Spannungskaskade über den Soundausgang bin ich bei 3.8V auch 
nur auf 3.8uW gekommen (Ruhespannung 5V).

von Ayk N. (ayk-ohm)


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Andreas Heertsch schrieb:
> Ruhespannung am Mikrofonausgang 2.8V.
> bei 1.8V kann man 230uA abzapfen (4uW). Knapp, aber immerhin.
>
> Mit meiner Spannungskaskade über den Soundausgang bin ich bei 3.8V auch
> nur auf 3.8uW gekommen (Ruhespannung 5V).

Ich würde mal gerne wissen, wie du auf diese Leistungen gekommen bist.

von Andreas H. (heertsch)


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Ayk N. schrieb:

> Ich würde mal gerne wissen, wie du auf diese Leistungen gekommen bist.
Ich habe ein Poti genommen und bei verschiedenen Widerständen die 
Spannung gemessen, anschliessend habe ich die Spannung**2 über dem 
Widerstand aufgetragen und den "schönsten" Wert abgelesen <smile>

von Ayk N. (ayk-ohm)


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Bei einer Leistungsanpassung geht man anders vor. Am einfachsten mit 
einem Leistungsmessgerät. Solltest du keins zur Hand haben, musst du 
ständig Strom und Spannung messen und notieren. Als Last kannst du dein 
Poti verwenden. Anschließend in ein Koordinatensystem eintragen und du 
erhälst eine Parabel. Deren Scheitelpunkt ist deine höhst mögliche 
Leistung.

Was mich allerding mehr verwundert hat, war das:
> 1.8V kann man 230uA abzapfen (4uW)
1,8V * 230 uA = 4 uW????
Bei mir sind das 414 uW.

von Andreas H. (heertsch)


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Ayk N. schrieb:
> Bei einer Leistungsanpassung geht man anders vor. Am einfachsten mit
> einem Leistungsmessgerät. Solltest du keins zur Hand haben, musst du
> ständig Strom und Spannung messen und notieren. Als Last kannst du dein
> Poti verwenden. Anschließend in ein Koordinatensystem eintragen und du
> erhälst eine Parabel. Deren Scheitelpunkt ist deine höhst mögliche
> Leistung.
>
> Was mich allerding mehr verwundert hat, war das:
>> 1.8V kann man 230uA abzapfen (4uW)
> 1,8V * 230 uA = 4 uW????
> Bei mir sind das 414 uW.
Na, hast Recht: 0.4mW hätte ich besser geschrieben.
Aber an meine Messweise glaube ich trotzdem: Ob ich nun Strom und 
Spannung messe, oder Strom und Widerstand mit U*U/R die Leistung 
ausrechne, ist doch innerhalb des linearen Teils der Kurve egal oder?

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