Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 10mA Konstantstromquelle 3,3V


von Michael N. (betonmicha)


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Hallo,

ich wollte bei mir eine einfache Konstantstromquelle mit dem LM317 
einbauen um eine Widerstandsmessung durchzuführen.
Problem ist, ich habe nur 3,3V Betriebsspannung zur Verfügung. Damit 
scheidet der LM317 aus.

Könnt ihr mir da was empfehlen? Die KSQ muss High-Side eingebaut werden. 
Ich möchte damit Widerstände im Bereich von 0-200 Ohm messen mit einer 
Genauigkeit von 0,1 Ohm (12bit ADC).

von Uwe2 (Gast)


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lm134

von Falk B. (falk)


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@ Michael N. (betonmicha)

>Könnt ihr mir da was empfehlen? Die KSQ muss High-Side eingebaut werden.
>Ich möchte damit Widerstände im Bereich von 0-200 Ohm messen mit einer
>Genauigkeit von 0,1 Ohm (12bit ADC).

Eine Herausforderung. Kennst du den Unterschied zwischen [[Auflösung und 
Genauigkeit]]? Für 0,1Ohm Auflösung braucht man eine Vierdrahtmessung.

von J. L. (lindenbaum)


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Eventuell ein LM334? Der müsste mit den verbleibenden 1.3V auskommen:
http://www.ti.com/product/lm334

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael N. schrieb:

> Problem ist, ich habe nur 3,3V Betriebsspannung zur Verfügung.

Möglicherweise könnte es ein moderner OP tun, der mit 3,3V 
Betriebsspannung funktioniert, und Rail-to-Rail-Outputs (und evtl. 
Inputs) hat.

Dort macht man an den OP-Ausgang einen NPN-Transistor (z.B. BC547) als 
Emitterfolger dran, Basis direkt an den OP-Ausgang, Kollektor an 3,3V, 
und vom Emitter einen Shunt an Masse, der den Konstantstrom vorgibt, der 
am Plus-Eingang des OP vorgegeben wird. Die Rückführung vom Shunt kommt 
an den Minus-Eingang des OP.

Wenn man zwischen Emitter und Shunt auftrennt, kann man dort den zu 
messenden Widerstand einfügen. Die Meßspannung ist dann der 
Spannungsabfall von Shunt plus Meßobjekt. Die feste Spannung am Shunt 
kann man dann von der gesamten Meßspannung per Software subtrahieren.

Sorry, ich bin gerade zu bequem, einen Schaltplan in LTspice zu malen.

Das ist mal so meine einfache spontane Idee.

von Michael N. (betonmicha)


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Falk Brunner schrieb:
> @ Michael N. (betonmicha)
>
>>Könnt ihr mir da was empfehlen? Die KSQ muss High-Side eingebaut werden.
>>Ich möchte damit Widerstände im Bereich von 0-200 Ohm messen mit einer
>>Genauigkeit von 0,1 Ohm (12bit ADC).
>
> Eine Herausforderung. Kennst du den Unterschied zwischen [[Auflösung und
> Genauigkeit]]? Für 0,1Ohm Auflösung braucht man eine Vierdrahtmessung.

Ich meinte schon Genauigkeit. Obwohl der Hinweis mit dem 12bit ADC wohl 
eher der Auflösung dient. Ich denke fürs erste würde auch eine 
Genauigkeit von 1 Ohm ausreichend sein. 0,1 ist übertrieben für meine 
Anwendung.

Beim LM334 steht was von initial Accuracy 3%. Kann ich durch einen 
Abgleich dann trotzdem eine Genauigkeit von 1 Ohm hinbekommen?

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

man muss sich da nicht auf eine Konstantstromquelle versteifen, einen 
Widerstand kann man auch im Vergleich zu einem Referenzwiderstand 
messen.

Gruss Reinhard

von Udo S. (urschmitt)


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Stichwort "ratiometrische Messung"

von Michael N. (betonmicha)


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Also einen 330 Ohm Widerstand in Reihe. Damit wäre der Strom auf max. 10 
mA begrenzt und dann R2 berechnen:
R2 = R1 * U2 / (Ub - U2)

Hört sich gut an. Mit nem 0,1% Widerstand sollte ich doch ne gute 
Genauigkeit hinbekommen, oder?

von Reinhard Kern (Gast)


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Michael N. schrieb:
> Hört sich gut an. Mit nem 0,1% Widerstand sollte ich doch ne gute
> Genauigkeit hinbekommen, oder?

Ob du das so machst oder mit einer Konstantstromquelle, es bleibt immer 
das Problem, dass du nur in einem bestimmten Messbereich die maximale 
Genauigkeit hast, in diesem Fall dann wenn Rref und Rx etwa gleich gross 
sind. Ist Rref = 100 x Rx oder umgekehrt, kannst du nix Gescheites mehr 
messen, da hilft nur eine Bereichsumschaltung. Soll heissen, du kannst 
natürlich 0 Ohm messen, aber einen Widerstand < 1 Ohm nicht mit 
derselben  relativen Genauigkeit wie 200 Ohm. Aber das ist wohl das was 
du wolltest, von der Genauigkeit abgesehen geht der Messbereich ja 
tatsächlich von Null bis Unendlich.

Was die Genauigkeit angeht, Falk hat ja schon erwähnt, dass man eine 
Vierdrahtmessung braucht, was in diesem Fall eine Dreidrahtmessung ist, 
m.a.W. du musst den Fusspunkt getrennt von GND an den ADC führen und den 
Plus-Anschluss getrennt von VCC, damit du hochohmig die Spannungen über 
Rref und Rx bestimmen kannst.

Gruss Reinhard

von Udo4 (Gast)


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von Michael N. (betonmicha)


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Reinhard Kern schrieb:
> Ob du das so machst oder mit einer Konstantstromquelle, es bleibt immer
> das Problem, dass du nur in einem bestimmten Messbereich die maximale
> Genauigkeit hast, in diesem Fall dann wenn Rref und Rx etwa gleich gross
> sind. Ist Rref = 100 x Rx oder umgekehrt, kannst du nix Gescheites mehr
> messen, da hilft nur eine Bereichsumschaltung. Soll heissen, du kannst
> natürlich 0 Ohm messen, aber einen Widerstand < 1 Ohm nicht mit
> derselben  relativen Genauigkeit wie 200 Ohm. Aber das ist wohl das was
> du wolltest, von der Genauigkeit abgesehen geht der Messbereich ja
> tatsächlich von Null bis Unendlich.

Ja die größte Genauigkeit liegt natürlich in der Nähe des 
Referenzwiderstands. Nach unten und nach oben wirds ungenau. Nach unten 
bräuchte ich natürlich eine gute Genauigkeit. Mir reicht allerdings eine 
Genauigkeit von einem Ohm, 0,1 Ohm ist doch übertrieben.

> Was die Genauigkeit angeht, Falk hat ja schon erwähnt, dass man eine
> Vierdrahtmessung braucht, was in diesem Fall eine Dreidrahtmessung ist,
> m.a.W. du musst den Fusspunkt getrennt von GND an den ADC führen und den
> Plus-Anschluss getrennt von VCC, damit du hochohmig die Spannungen über
> Rref und Rx bestimmen kannst.

Das bedeutet ich messe einmal die Spannung über beide Widerstände und 
einmal über den Rx und berechne dann den Wert des Widerstandes?
Oder jeweils die Spannung über Rref und Rx und setze diese dann ins 
Verhältnis?

Ich muss mir glaub ich nochmal estwas mehr zur Vierdrahtmessung 
durchlesen.

Gruß
Micha

von Reinhard Kern (Gast)


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Michael N. schrieb:
> Ich muss mir glaub ich nochmal estwas mehr zur Vierdrahtmessung
> durchlesen.

Vielleicht kommst du mit dieser Beschreibung klar. Du hast nicht 
erklärt, ob du einen fest angeschlossenen Widerstand (z.B. Pt100) messen 
willst oder eine Messschaltung für verschiedenen Widerstände bauen, das 
ist nämlich ein Unterschied. Prinzip ist, dass der Messstrom und die 
Messspannung bis zum Widerstand auf getrennten Leitungen geführt werden. 
Ist Rx fest angeschlossen, so entspricht das der linken Schaltung, dabei 
wird die untere Spannung von Rx und die obere Spannung von Rref mit der 
gleichen Leitung gemessen. Ist Rx auswechselbar oder weiter von Rref 
entfernt, so muss nach dem rechten Bild verschaltet werden. die 4 
Leitungen dürfen erst direkt am Widerstand zusammengeschaltet werden, 
die anderen Leitungen können länger sein.

Bei einer Messschaltung für verschiedene Widerstände darf der Strom auch 
nicht über die gleichen Kontakte laufen wie die Messspannung für den 
ADC, einfach 2 Bananenbuchsen geht also nicht - wenn man die 2 Buchsen 
mit 4 Leitungen anschliesst, so werden die Kontaktwiderstände der 
Buchsen eben nicht eliminiert. Es gibt dafür spezielle 
Kelvin-Testanschlüsse, sowas kann man sich auch basteln aus 
Krokodilklemmen, deren Kiefer an getrennte Kabel gehen (wären sie 
verbunden, würde der Vierdrahteffekt aufgehoben). Man kann sich auch ein 
Kabel mit 4 Krokoklemmen basteln, das ist halt umständlicher zu 
handhaben.

Michael N. schrieb:
> Das bedeutet ich messe einmal die Spannung über beide Widerstände und
> einmal über den Rx und berechne dann den Wert des Widerstandes?
> Oder jeweils die Spannung über Rref und Rx und setze diese dann ins
> Verhältnis?

Das ist egal. Du kannst die Spannungen über Rx und Rref mit 2 
Differentialeingängen messen, wenn der ADC sowas hat, oder du misst eben 
die 4 Spannungen.

Gruss Reinhard

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