Forum: PC Hard- und Software Probleme mit USV von APC


von Steffen (Gast)


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Hallo zusammen,

bei der Suche im Forum habe ich festgestellt, dass viele hier eine USV 
von APC verwenden und auch damit zufrieden sind. Für einen kleinen 
Server (Windows Server 2012) habe ich mir jetzt die APC Back-UPS Pro 550 
gekauft, bei der als Software PowerChute Personal Edition beigelegt war. 
Angeschlossen ist die USV über das USB Kabel.

Bei der Konfiguration habe ich jetzt zwei Probleme:
1. Beim Herunterfahren auf Akkubetrieb schaltet die USV nach einer 
bestimmten Zeit den Strom des Servers aus. Meistens reicht die Zeit aber 
nicht, um den Server komplett herunterzufahren. Er wird also beim 
Herunterfahren abgewürgt.
Kann man die Zeit für das Herunterfahren einstellen?

2. Ich möchte, dass der Server nach einem Stromausfall wieder hochfährt 
(Emailserver). Dazu habe ich im BIOS eingestellt, dass der Server 
hochfahren soll, sobald er mit Strom versorgt wird. Fällt der Strom aus 
und kommt erst wieder, nachdem der Server heruntergefahren ist und die 
USV in ihren Ruhezustand gegangen ist, funktioniert das ganze auch gut. 
Kommt der Strom aber bevor der Shutdown-Prozess abgeschlossen ist, 
bleibt die USV an und versorgt den Server ständig mit Strom. Daher 
startet der Server nicht neu. Gibt es hierfür eine Lösung?

Der erste Punkt ist für mich deutlich wichtiger als der zweite. 
Vielleicht hat ja jemand einen Lösungsvorschlag. Die Dokumentation und 
Einstellungsmöglichkeiten in PowerChute Personal sind äußerst sparsam.

Vielen Dank!
Steffen

von oszi40 (Gast)


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1.Steffen schrieb:
> Er wird also beim Herunterfahren abgewürgt.
> Kann man die Zeit für das Herunterfahren einstellen?

Bevor Du die Zeit veränderst, sollte man erst mal prüfen ob der AKKU 
überhaupt für diese lange Zeit ausreichen könnte. Eine 500VA USV ist 
nicht viel. Es gibt USVs, die geizige Buchhalter nur für 5 Minuten 
berechnet haben. Dann ist der Akku leeer. Dann hilft auch eine längere 
Einstellung nicht. Sie macht nur den Akku füher kaputt.

Normalerweise sollte CD mit Handbuch für PowerChute als .pdf dabei sein. 
Igendwo ganz tief im Powerchute-Menü erinnere ich mich, 
Einstellmöglichkeiten für Kalibrierung und Zeiten gesehen zu haben. Ob 
das bei Deiner kleinen auch so ist, weiß ich nicht.

KLeine Erinnerung: Bei geplanter längerer Stromabschaltung auch USV 
ausschalten damit Akku nicht tiefentladen wird!

2.Steffen schrieb:
> startet der Server nicht neu. Gibt es hierfür eine Lösung?
Was bewirkt shutwon -r -f  Bleibt er da auch hängen? Dann hast Du ein 
SW-Problem (einige Dienste evtl. nicht rechtzeitig beendet).

von (prx) A. K. (prx)


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oszi40 schrieb:
> KLeine Erinnerung: Bei geplanter längerer Stromabschaltung auch USV
> ausschalten damit Akku nicht tiefentladen wird!

Das macht die nicht selber???

von oszi40 (Gast)


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A. K. schrieb:
> Das macht die nicht selber???

A)Kommt ganz darauf an, wieviel eingestellt ist. Wenn sie nach x Minuten 
ausschaltet, mag es schleichen. Sie kann aber auch bis zum Akku-Tod 
Strom liefern...  Tiefentladung ist ungesund.

B)Bei böser Nullpunktverschiebung können höhere Spannungen entstehen, 
die beim Einschalten schon manches Teil "unerklärlich" gekillt haben.

von (prx) A. K. (prx)


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Die BackUPS kenne ich nicht.
Die SmartUPS schalten ab, wenn der Akku leer ist.

von Lothar S. (loeti)


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> habe ich mir jetzt die APC Back-UPS Pro 550 gekauft

Das Spielzeug ist für den Serverbetrieb nicht geeignet.

Grüße Löti

von oszi40 (Gast)


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A. K. schrieb:
> Die SmartUPS schalten ab, wenn der Akku leer ist.

Die meisten USV-Probleme hatte ich bisher nach Bauarbeiten wo keiner 
abgeschaltet hatte. Akkus total entladen verkürzt die Lebensdauer.

von (prx) A. K. (prx)


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oszi40 schrieb:
> Die meisten USV-Probleme hatte ich bisher nach Bauarbeiten wo keiner
> abgeschaltet hatte. Akkus total entladen verkürzt die Lebensdauer.

Dauerbetrieb leider auch. Ich mag USVs dieser Kategorie nicht besonders, 
in guten Stromnetzen verursachen sie mehr Ärger als sie vermeiden.

von Icke ®. (49636b65)


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Lothar S. schrieb:
> Das Spielzeug ist für den Serverbetrieb nicht geeignet.

Erklärung? Es gibt Server, die brauchen weniger als 100 Watt, dafür 
reichts allemal.

Aufgrund der geringen Kapazität muß man die Timings jedoch entsprechend 
kurz einstellen, damit noch genügend Restkapazität in den Batterien 
bleibt. Ich benutze die Powerchute-Software nie. Über USB angeschlossen, 
wird die USV von Windows wie eine Notebook-Batterie behandelt und man 
kann die Zeiten für das Herunterfahren etc. genauso einstellen wie bei 
einem Notebook. Bei den SmartUPS gibt es einen "Stillhaltemodus", wo 
sich die USV nach Rückkehr des Netzstromes automatisch wieder 
einschaltet. Ob das bei der BackUPS auch geht, weiß ich jetzt nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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@Icke: Hast du in den letzten Jahren öfter mal Serverprobleme erlebt, 
die durch Stromausfall verursacht wurden? Also was die Daten normaler 
Standardserver angeht. Nicht etwa Netzteile, die nicht mehr starteten. 
Ich nicht.

Dafür habe ich aber über die Jahre schon einige ungeplante Powerdowns 
durch ausfallende USVs erlebt. Regelmässiger Selbsttest => oops.

von oszi40 (Gast)


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A. K. schrieb:
> @Icke: Hast du in den letzten Jahren öfter mal Serverprobleme erlebt,
> die durch Stromausfall verursacht wurden?

Bin zwar nicht icke, kenne aber zufällig einen Kraftwerker, der mir 
flüsterte, daß die Zahl der kritischen Zustände im Netz in letzten 
Jahren sich vervielfacht hat (durch Windparks usw.).

Es stimmt aber auch, daß ich schon mehr kranke USVs wegen Akkus 
stillgelegt habe, als Stromausfälle bemerkt wurden.

von Steffen (Gast)


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Vielen Dank für die vielen Antworten.
Dass es sich bei dem Gerät nicht um das hochwertigste handelt, ist mir 
durchaus klar. Für den Start meiner Selbstständigkeit fehlen mir leider 
die Mittel, zu einer besonders teuren Lösung zu greifen.

Der Server hat im Normalbetrieb ca. 50 W und ist konfiguriert, dass 
schon nach einer Minute Stromausfall der Shutdown eingeleitet wird. Die 
Akkukapazität reicht problemlos aus. Ich gehe davon aus, dass die USV 
einfach fest nach Einleitung des Herunterfahr-Vorgangs zwei Minuten den 
Strom am Ausgang bereitstellt und dann abschaltet. Wenn dem Server die 
zwei Minuten nicht reichen, wird er einfach abgewürgt.

Wie gesagt - in der viel zu kurzen Bedienungsanleitung steht nicht dazu. 
Auch finde ich im PowerChute Personal keine detaillierten Einstellungen.

oszi40 schrieb:
> Was bewirkt shutwon -r -f  Bleibt er da auch hängen? Dann hast Du ein
> SW-Problem (einige Dienste evtl. nicht rechtzeitig beendet).
Das Problem ist nicht, dass er hängen bleibt. Da habe ich mich vll. 
falsch ausgedrückt. Der Server fährt (wenn die 2 Minuten ausreichen) 
vollständig herunter und schaltet ab. Da die USV aber den Strom nach dem 
Herunterfahren nicht unterbricht (da die Versorgungsspannung schon 
vorher zurück ist), bekommt der Server keinen Impuls, wieder zu starten. 
Das wäre zu lösen, wenn die USV die Stromzufuhr zum Server nach jedem 
Herunterfahr-Vorgang für ein paar Sekunden unterbricht. Aber natürlich 
erst, wenn der Server (oder PC - ist ja egal) komplett heruntergefahren 
ist.

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Hast du in den letzten Jahren öfter mal Serverprobleme erlebt,
> die durch Stromausfall verursacht wurden?

Nein. Aber auch nur, WEIL ich USVs einsetze. Kurze Stromausfälle kommen 
hier mehrmals pro Jahr vor, das merke ich an meiner eigenen UPS (nein, 
ist nicht der Selbsttest). Seitdem ich die Batterien konsequent 
prophylaktisch ca. alle 2 Jahre wechsle, gibts auch keine unangenehmen 
Überraschungen. Und seit dem Umstieg auf Exide Powerfit brauche ich zum 
Ausbau auch kein Stemmeisen mehr. Als Bezugsquelle kann ich 
Batterieservice Ecke empfehlen:

http://www.batterie-ecke.de/

Der hat mir noch nie überlagerten Schrott verkauft und die Akkus sind 
immer aus der gleichen Charge. Lieferung erfolgt schnell und 
kostengünstig.

von oszi40 (Gast)


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> ca. alle 2 Jahre wechsle, gibts auch keine unangenehmen
> Überraschungen.

Daß eine Stunde Ausfall oft mehr kostet, als ein neuer Akku, fällt einem 
"sparsamen" Buchhalter meist erst später auf ...

von Heiko J. (heiko_j)


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Lothar S. schrieb:
>> habe ich mir jetzt die APC Back-UPS Pro 550 gekauft
>
> Das Spielzeug ist für den Serverbetrieb nicht geeignet.
>
> Grüße Löti

Stimmt. Ein großer MAN-Diesel mit Generator und eine Turnhalle mit 
Bleiakkus oder am besten gleich ein Ausweichrechenzentrum mit synchron 
gespiegeltem Storage sollte man schon mindestens haben.

von Lothar S. (loeti)


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Überbrückungszeit Voll-Last: 3 min / Quelle Conrad

von Steffen (Gast)


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Volllast wären 330 W, wohingegen ich zwischen 40 und 50 W benötige. Die 
Batterielaufzeit ist hier nicht das Problem.

Ich gehe davon aus, dass die USV eine (hoffentlich einstellbare) 
einprogrammierte "Shutdown-Sequenz" hat.

von oszi40 (Gast)


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Steffen schrieb:
> Volllast wären 330 W

... und den Einschaltstrom?

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