Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik BS170 Wie viel Watt verträgt er?


von Jonas S. (jonas_s56)


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Hallo, ich hab den BS170 und frage mich grade, wie viel Strom ich damit 
schalten kann, bei 12 Volt zwischen Source und Drain.

Wo kann man denn im DB sehen, wie viel Watt der Transistor verträgt?

von Harald W. (wilhelms)


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Jonas Shinaniganz schrieb:
> Hallo, ich hab den BS170 und frage mich grade, wie viel Strom ich damit
> schalten kann, bei 12 Volt zwischen Source und Drain.
>
> Wo kann man denn im DB sehen, wie viel Watt der Transistor verträgt?

Die zulässige Verlustleistung kann man aus dem Wärmewiderstand und der
Temperaturdifferenz errechnen; sie ist aber nicht identisch mit der
zulässigen Leistung, die ein Transistor schalten kann.
Gruss
Harald

von Falk B. (falk)


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@ Jonas Shinaniganz (jonas_s56)

>Wo kann man denn im DB sehen, wie viel Watt der Transistor verträgt?

Ja, Wärmewiderstand, Junction to ambient. Siehe Kühlkörper.

von Ptot (Gast)


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Wer lesen kann hat Vorteile: Ein angegebener Wert hat die Einheit 
(milli) Watt!

von Wilhelm F. (Gast)


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Jonas Shinaniganz schrieb:

> Wo kann man denn im DB sehen, wie viel Watt der Transistor verträgt?

Ohne Datenblatt, aus einem alten Tabellenbuch: P_tot 0,83W.

Im Datenblatt wird es garantiert auch stehen, und vieles mehr.



Ptot schrieb:

> Wer lesen kann hat Vorteile: Ein angegebener Wert hat die Einheit
> (milli) Watt!

Meine 0,83W genau wie in deinem Datenblatt.

Leider fehlt da eine SOAR. Kurzzeitig impulsmäßig kann er sicher mehr, 
langzeitig dauerhaft eben die 0,83W.

Die typische SOAR-Kurve kann man sich aber mal bei anderen Transistoren 
anschauen, wenn in einem Datenblatt eine solche abgebildet ist. Und dann 
ein wenig gut schätzen.

Immerhin ist ein Pulsed ID für 2% Duty Cycle angegeben, das ist immerhin 
ein kleiner Teil einer vollständigen SOAR-Kurve, besser als nichts.

von Ptot (Gast)


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Gleich den TO totwerfen mit SOAR und Impulsbelastbarkeit, wo er aus dem 
Datenblatt noch nicht mal Ptot herauslesen kann?

von Wilhelm F. (Gast)


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Ptot schrieb:

> Gleich den TO totwerfen mit SOAR und Impulsbelastbarkeit, wo er aus dem
> Datenblatt noch nicht mal Ptot herauslesen kann?

Ptot lernte ich über Transistoren in meiner Berufsausbildung als 
allererstes. Das war 1976, und Impulsanwendungen mit Transistoren waren 
mir damals gar nicht so gängig, das meiste mit Transistoren waren wohl 
eher Analogverstärker, jedenfalls keine Impulsschalter. SOAR wurde mir 
in der Tat auch erst 20 Jahre später bekannt und wichtig.

von Ptot (Gast)


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:) Ja, ´76 da durfte ich noch zur Schule gehen.
Heftige Schalterei (SNT, WR) wurde erst später richtig wichtig...

von Ulrich (Gast)


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Die Leistung die man mit dem Transistor schalten kann ist nicht gleich 
der zulässigen Verlustleistung. Beim Schalten eines entsprechenden 
Verbrauchers entsteht nur kurz einen höhere Leistung am FET. Danach 
ergibt sich nur eine relativ kleine Verlustleistung durch den ON 
Widerstand, unabhängig von der Spannung die der Verbraucher sieht.

Im DB ist kein SOA Kurve drin, bei nur 12 V und einem eher alten FET 
Typen für nicht so kleine Spannung ist aber nicht zu erwarten, dass da 
ein extra Limit zuschlägt. Man wird also wohl die maximalen 0,5 A die 
auf Dauer zulässig sind auch bei 12 V schalten dürfen wenn man sich dazu 
nicht zu viel Zeit lässt. Nach der Kurve für die "Transient Thermal 
Impedance" hat man selbst dafür relativ viel Zeit (angeblich bis in den 
s Bereich - kommt mir aber verdächtig lange vor).

von Ulrich (Gast)


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Nachtrag:
Den BS170 gibt es von verschiedenen Herstellern - entsprechend auch 
verschiedene Datenblätter. Nationla Semiconductor hat sogar die SOA 
Kurve mit drin, und danach hätte man bei 12 V gut 100 ms um 0,5 A zu 
"schalten".

Das Datenblatt von vishay (2N7000,BS170,....) scheint mit der Kurve für 
die "Transient Thermal Impedance" wohl einen Fehler drin zu haben: die 
Zeiten sind wohl doch eher Millisekunden und nicht Sekunden. Das kommt 
dann auch besser hin mit rund 10 s thermischer Zeitkonstante.

von Kai K. (klaas)


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>Hallo, ich hab den BS170 und frage mich grade, wie viel Strom ich damit
>schalten kann, bei 12 Volt zwischen Source und Drain.

Figure 13 von diesem Datenblatt gibt dir Aufschluß über den maximalen 
Strom bei bestimmter Drain Source Spannung:

http://www.fairchildsemi.com/ds/BS/BS170.pdf

Was mußt du denn für eine Last schalten?

von Werner (Gast)


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Ulrich schrieb:
> Beim Schalten eines entsprechenden
> Verbrauchers entsteht nur kurz einen höhere Leistung am FET.

Wenn, wie beim TO, 12V zwischen Drain und Source liegen, wird die 
Leistung wohl dauerhaft über dem FET abfallen (KSQ?)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Was mußt du denn für eine Last schalten?
Das war mE bisher die beste Antwort.
Die anderen sind zwar auch richtig, helfen Jonas aber keinen Deut 
weiter.

@ Jonas:
Mehr Info, bitte:
Wie schnell willst du was wie womit schalten?
(Ströme, Spannungen, Frequenzen, Geräte, Bauteile, Funktionen)

von Wilhelm F. (Gast)


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Kai Klaas schrieb:

> Figure 13 von diesem Datenblatt

Danke, Kai, du korrigiertest mich damit schon. Weiter oben ließ ich mich 
ja noch über die fehlende SOAR-Kurve aus. Das lag daran, daß mein 
Datenblatt nur bis Figure 12 lud, und der Download dann nicht mehr 
weiter ging. Das passiert mir ab und zu mal mit dem mobilen Surfstick. 
Es hätte mir wenigstens auffallen müssen, daß das Datenblatt bei mir an 
dieser Stelle abgehackt war.

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