Hi, ich stehe gerade vor der Aufgabe mit meinem Mikrocontroller 230 Volt zu schalten. Hierfür wollte ich Relais verwenden. Bei der Recherche bin ich nun darauf gekommen, dass fertige Relaiskarten i.d.R. billiger sind. eBay Artikel 320912667367 wäre z.B. eine Option. Dort ist ein Schaltbild für ein einzelnen Kanal angegeben, welches ich in Anhang gepackt habe. Ich frage mich nun wofür der Optokoppler gut sein soll? Ist der Sinn eines Relais an sich nicht schon die galvanische Trennung? Im Wiki-Artikel "Relais mit Logik ansteuern" kann ich einen solchen Koppler auch nicht erkennen. Interessant ist aber, dass so ziemlich jede Relaiskarte nach diesem Prinzip funktioniert. Insofern muss das ja einen Grund haben, der mir aber gerade nicht ersichtlich erscheint. Könnt ihr euch da einen Reim drauf machen? Vielen Dank!
Ich denke, diese Schaltung hat ein Angsthase entwickelt. Viele mir bekannte Relaiskarten verwenen KEINE Optokopper und setzen auf einen ULN2004 anstelle von Transistoren.
Auf jeden Fall ist so die Relaisstromversorgung nochmal von der Prozessorplatine getrennt. Der Hersteller der Relaiskarte weis ja nicht wie da der Rest aufgebaut ist. So können Notfalls einfach zwei Steckernetzteile benutzt werden. Eins für die vorhandene Elektronik und eins für die Relaisbaugruppe. Es kann auch keiner behaubten die Relaisplatiene hat die digitalen Ausgänge zerschossen.
Stefan Frings schrieb: > Ich denke, diese Schaltung hat ein Angsthase entwickelt. Ist nur die Frage, ob die Angst berechtigt ist ;). Jürgen D. schrieb: > Auf jeden Fall ist so die Relaisstromversorgung nochmal von der > Prozessorplatine getrennt. Jürgen D. schrieb: > Es kann auch keiner behaubten die Relaisplatiene hat die digitalen > Ausgänge zerschossen. Ok, das macht Sinn. Heißt das aber im Umkehrschluss, dass ich das bei einem Selbstaufbau nicht brauche, oder gibt es dennoch berechtigte Gründe, die beiden Stromversorgungen voneinander zu trennen?
Relais schrieb: > Ich frage mich nun wofür der Optokoppler gut sein soll? Nun, er ist gut für den Hersteller von OKs. :-) Da ja die Relais selbst eine Potentialtrennung machen, bringen OKs keine zusätzlichen Vorteile. Es könnte nur dann möglicherweise nützlich sein, wenn man ein zusätzliches starkes Netzteil hätte, welches neben den Relais noch grössere Motore versorgt. Aber auch dann kann man durch entsprechende Entkopplung Störungen vermeiden. Gänzlich widersinnig werden OKs, wenn Ein- und Ausgang die gleiche Masse haben. Gruss Harald
Gründe das getrennt aufzubauen werden sich bestimmt finden lassen. Z.B du wills Hunderte von Relausausgängen z.B für eine grosse Medeleisenbahn verbauen. Da würde es schon sinn machen die auf verschieden Stromkreise aufzuteilen. Bei den meisten Anwendungen die mir so einfallen würde ich das aber nicht machen. Da reicht normaler weise so ein ULN Transitorarray.
Jürgen D. schrieb: > du wills Hunderte von Relausausgängen z.B für eine grosse Medeleisenbahn > verbauen. Da würde es schon sinn machen die auf verschieden Stromkreise > aufzuteilen. Auch dann ist es problemlos möglich, auf OKs zu verzichten. Man kann eine gemeinsame Masse und trotzdem verschiedene Stromkreise haben. So ist ja z.B. unser Stromnetz aufgebaut. Gruss Harald
Wie sollen denn sonst die Hersteller ihre Bauteile loswerden? Wenn ein "Angsthase" unbedingt mit Optokopplern arbeiten will: Die gibt's mittlerweile auch mit Leistungsausgang, ausreichend für die meisten Relais. Meist zwar für die Ansteuerung von FETs oder IGBTs aber das ist kein Muss.
Hi >oder gibt es dennoch berechtigte >Gründe, die beiden Stromversorgungen voneinander zu trennen? Relais, die 230V-Lasten schalten, und Mikrocontroller an den gleichen 5V erzeugen oft ein lustiges Verhalten des Controllers. MfG Spess
@spess53 (Gast) >>oder gibt es dennoch berechtigte >>Gründe, die beiden Stromversorgungen voneinander zu trennen? >Relais, die 230V-Lasten schalten, und Mikrocontroller an den gleichen 5V >erzeugen oft ein lustiges Verhalten des Controllers. Mag sein, die Optokoppler lösen das Problem aber in den wenigsten Fällen, weil die Störungen andere Wege nehmen.
Hi
>Mag sein, die Optokoppler lösen das Problem aber in den wenigsten
Meine Aussage bezog sich auf die gemeinsame Stromversorgung. Die
'Sinnhaftigkeit' des Optokopplers in der Schaltung war ja schon mehrmals
erwähnt worden.
MfG Spess
spess53 schrieb: > Relais, die 230V-Lasten schalten, und Mikrocontroller an den gleichen 5V > erzeugen oft ein lustiges Verhalten des Controllers. Wenn man beim Aufbau pfuscht. :-( So oder so ist es meist sinnvoll, für die Relais eine höhere Spannung von 12...24V zu nehmen. Wenn man wirklich nur eine gemeinsame 5V Betriebsspannung sowohl für µCs als auch für Relais nehmen will, muss man sich schon etwas mehr Mühe bei der Entkopplung machen; OKs sind dann aber auch nicht hilfreich. Gruss Harald
Ich schätze mal, dass sich alle einig sind, das die Stromaufnahme der Relais nicht ganz trivial ist. Übrigens: Bei den jetzt über 20 Schaltungen mit Relais, die bei mir bis jetzt angefallen sind, war keine dabei die - nach dem zweiten Hinschauen - das einschalten aller Relais, zur gleichen Zeit, nötig machte. Dafür ist natürlich ein wenig Programmierung (eine Art von Relais-Stack) vonnöten. Die Stromversorgung ist dafür sehr dankbar, die Störungen sprechen eindeutig für sich.
Warum da Optokopler drin sind: Solche Relaiskarten werden oft dafür benutzt um von einem Computer aus 230~ V, 12V- oder 24V- zu schalten. Signalausgänge am Rechner sind meistens (eigentlich immer) begrenzt was den Strom betrifft (i.d.R. 20mAh oder sogar noch weniger). Wenn ich damit ein Relais anziehe mag das funktionieren, kann aber auch ordentlich in die Hose gehen. (Häng da mal 2-3 Hz drauf... bin mal gespannt wie lang das der Ausgang mitmacht :) ) Mir würde es niemals in den Sinn kommen einen induktivien Widerstand wie eine Spule direkt an meinen Rechner zu hängen. Schon weil die meisten Pegelausgänge nicht kurzschlusssicher sind. Ich bin da zwar auch kein Experte was die genauen Zahlen der Spannungen und Widerstände betrifft, aber das währe selbst mir als wirklich waghalsiger Bastler zu unsicher. OKs bieten da wirklich eine schöne Möglichkeit deinen EDV Kreis komplett vom Geschehen abzukoppeln. Es lebe der CNY17! :D
oculus felis schrieb: > Warum da Optokopler drin sind: > > Solche Relaiskarten werden oft dafür benutzt um von einem Computer aus > 230~ V, 12V- oder 24V- zu schalten. > Signalausgänge am Rechner sind meistens (eigentlich immer) begrenzt was > den Strom betrifft (i.d.R. 20mAh oder sogar noch weniger). > > Wenn ich damit ein Relais anziehe mag das funktionieren, Natürlich gehört da ein Treibertransistor zwischen Ausgang und Relais. Dessen Basiswiderstand sorgt dann für eine gute Entkopplung. Bleibt noch die Frage, mit welcher Spannungs- quelle man die Relais betreiben will. Da bietet sich die 12V-Versorgung des Computers an. Zwischen 12V und Relaiskarte gehört dann natürlich eine richtig dimensionierte Sicherung. > kann aber auch ordentlich in die Hose gehen. Was dann noch in die Hose gehen soll, wüsste ich jetzt nicht. Natürlich kann es Fehler beim Aufbau geben; das kann aber bei einer OK-Schaltung auch passieren. > Mir würde es niemals in > den Sinn kommen einen induktivien Widerstand wie eine Spule direkt an > meinen Rechner zu hängen. Mir auch nicht. Da gehört natürlich ein Treibertransistor dazwischen. Selbst wenn dieser durchbrennt, hat man immer noch den Schutz durch den Basiswiderstand. Paranoiker können diesen Widerstand noch auf zwei Reihenwiderstände aufteilen. :-) > OKs bieten da wirklich eine schöne Möglichkeit deinen EDV Kreis komplett > vom Geschehen abzukoppeln. Und wie versorgst Du dann Deine Relais? Gruss Harald
Hi Harald :) Harald Wilhelms schrieb: > Natürlich gehört da ein Treibertransistor zwischen Ausgang > und Relais. Dessen Basiswiderstand sorgt dann für eine gute > Entkopplung. Bleibt noch die Frage, mit welcher Spannungs- > quelle man die Relais betreiben will. Da bietet sich die > 12V-Versorgung des Computers an. Zwischen 12V und Relaiskarte > gehört dann natürlich eine richtig dimensionierte Sicherung. Ja aber 12 V liegen selten an einem Signalport an. Dann müsste kollege strippendreher ja noch ne zusätzliche Leitung mit rauslegen... Harald Wilhelms schrieb: > Mir auch nicht. Da gehört natürlich ein Treibertransistor dazwischen. > Selbst wenn dieser durchbrennt, hat man immer noch den Schutz durch > den Basiswiderstand. Paranoiker können diesen Widerstand noch auf > zwei Reihenwiderstände aufteilen. :-) Paranoiker durch und durch... bin ich :D Harald Wilhelms schrieb: > Was dann noch in die Hose gehen soll, wüsste ich jetzt nicht. > Natürlich kann es Fehler beim Aufbau geben; das kann aber bei > einer OK-Schaltung auch passieren. zustimm. wenn der aufbau nicht stimmt kann ja alles in die hose gehen. was ich damit meine ist, wenn du ein relais schnell an- und abziehst (weis ja nich was er vor hat), auf jeden fall ne schutzbeschaltung zwecks selbstinduktion davorkommen sollte, sonst machts der transi oder was auch immer davor hängt nich wirklich lange mit. Harald Wilhelms schrieb: > Und wie versorgst Du dann Deine Relais? Entweder: Er hat so oder so ne Stromquelle dran (falls er 230V~ Dosen schalten will, die kann man nutzen oooder mit nem separatem Netzteil. === Generell halte ich nicht wirklich was von Klapperelektrik. Entweder man nimmt n solid-state oder was eleganter währe: EDV > OK > Triac (wobei hier natürlich nur mit eindeutigen Pegeln in der Schaltung gearbeitet werden sollte, aber denke das ist eh der fall. :D:D) Trotzdem immer dran denken: 230 V~ ist LEBENSGEFÄHRLICH!
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