Forum: Offtopic [Scherz vs. Wissenschaft] Welcher Elektronik schaden Mikrowellen


von D a v i d K. (oekel) Benutzerseite


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Hi,
ich schaue immer Mal wieder in der Bucht nacht "defekten" Geräten, die 
ich gebrauchen kann und lese daher auch sehr viel dummes Zeug wie z.B.

"Händy mit Wasserschade, wer sich auskennen und Gedultd hat kann es in 
der Mikrowelle gut trocknen.."

Ok, als erstes habe ich mich ziemlich weggeschmissen vor lachen, aber 
dann auch kurz drüber nachgegrübelt.
(Nein ich will das Handy nicht kaufen!)

Generell sollte man ja Elektronik nach einem Wasserschaden möglichst 
schnell vom Akku trennen und dann trocknen. Dazu ist Reis, Zucker, 
Heizung und der Backofen bestens geeignet.

Nun meine Frage:
Welche Bauteile überleben die Mikrowelle und welche nicht?

Im speziellen denke ich an Elkos, Tantals und Flüssigkristallmonitore.
Ebenso dürfen Geräte mit WLan und Bluetoth über die Antenne gewisse 
Rückinduktionen erleiden.

Ich gehöre nicht zu den Mythbusters und werde es daher nicht an eigenen 
PCBs testen ;)

Aber Mal schmunzelnd Mutmaßungen drüber machen, darf man doch sicher.
Was meint ihr?

Grüße Oekel

: Verschoben durch User
von (prx) A. K. (prx)


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von Di P. (drpepper) Benutzerseite


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In alle leiter wird durch die hohe Strahlungsleistung ein gehöriger 
Strom induziert. Bei kurzgeschlossenen Schleifen resultiert das in 
großen Strömen, die die Leiterbahn/Bauteile ziemlich sicher zerstören.
Bei nicht kurzgeschlossenen Leitern hingegen baut sich aufgrund der 
Impedanz eine hohe Spannung auf, die sich in z.T. Lichtbögen entlädt. 
--> Thermische Zerstörung der nahen Bauteile.

Fazit: Mikrowelle zum Trocknen von Elektronik nicht geeignet

von B. S. (bestucki)


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von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Die Mikrowelle ist kein Ofen, bei dem die Temperatur geregelt wird. Es 
wird einfach die eingestellte Leistung eingebracht. Je weniger drin 
liegt, umso mehr Leistung bekommt der Rest ab. Man kann sogar Metall, 
Glas und Keramik schmelzen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Schmeiß doch einfach mal eine alte CD in den Mikrowellenofen, wenn
du gerade kein altes Händie zur Hand hast.

von Jeffrey L. (the_dude)


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haha, da fällt mir der derzeit kursierende hoax ein:
http://www.szsu.com/2013/06/03/microwave-iphone-charging-hoax-makes-rounds-of-net/

iphone laden in 15 sekunden :-))))


...will nicht wissen wie viele das schon ausprobiert haben

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Jeffrey Lebowski schrieb:
> iphone laden in 15 sekunden :-))))

Das geht leider nur mit dem aktuellsten Iphone. Die Schutzdioden am 
WLAN-Pin des WLAN-Chips richten den Strom der WLAN-Antenne auf die 
5V-Schiene gleich und laden über den modernen rückspeisefähigen 
Schaltwandler die Batterie. Das geht allerdings nur mit den neuesten 
Iphones. Da sie flacher sind, ist kein extra Ladewandler drin. Der 
normale Schaltwandler nimmt die Energie normalerweise von der 
5V-Schiene, wenn ein USB-Ladegerät angeschlossen ist, um die Batterie zu 
laden.

Um die Energie der Mikrowelle möglichst effizient zu nutzen, empfiehlt 
es sich, mehrere Geräte gleichzeitig zu laden, z. B. den aktuellen Ipod, 
das Ipad und weitere Apple-Geräte.

von Di P. (drpepper) Benutzerseite


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Stefan Helmert schrieb:
> Um die Energie der Mikrowelle möglichst effizient zu nutzen, empfiehlt
> es sich, mehrere Geräte gleichzeitig zu laden, z. B. den aktuellen Ipod,
> das Ipad und weitere Apple-Geräte.

Böse böse

von A. $. (mikronom)


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Warum trocknet man solche Geräte nicht einfach im Backofen? Nein nicht 
bei 200 °C, eher so bei 50 oder 70.

Ein Bekannter schwört auf destilliertes Wasser, damit das Gerät 
schnellstmöglich (Schmutz darf nicht antrocknen) ordentlich spülen 
(damit jeglicher Schmutz rausgeht, der durch das Schmutzwasser 
eingebracht worden ist), und Fön.

von Heiko J. (heiko_j)


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Andi $nachname schrieb:
> Warum trocknet man solche Geräte nicht einfach im Backofen? Nein nicht
> bei 200 °C, eher so bei 50 oder 70.

Ich hab mein Samsung Galaxy im Reflow Ofen im 60° trocken back Programm 
nach einem versehentlichem Toilettenaufenthalt des selben wieder flott 
bekommen. Das ist jetzt über 1 Jahr her und das Handy funzt noch immer 
:-)

von D a v i d K. (oekel) Benutzerseite


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Heiko Jakob schrieb:
> Ich hab mein Samsung Galaxy im Reflow Ofen im 60° trocken back Programm
> ... wieder flott bekommen.

Ja Reflow Ofen sind schon toll, da schmeckt dann auch noch die Pizza aus 
dem Küchenofen, wenn dieser nicht durch den Hobbyelektroniker 
kontaminiert wurde.

Aber hey, das mit dem Apple-Produkten funktioniert bestimmt!
Wer das nicht glaubt schickt mir sein Gerät. Sobald ich 30 Stück 
zusammen habe antworte ich mit einem Beweisvideo in HD ;)
Noch schneller geht es, wenn die Grillfunktion auch auf 100% steht.

In diesem Sinne guten Hunger!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Seitdem ich als Jugendlicher einmal ein Glas mit Goldrand (die waren in 
den 70ern gaaanz schick) in unsere alte Linde MW gestellt hatte, weiss 
ich jedenfalls, das alles metallische dadrin recht allergisch reagiert.
Aber als eBay Anbieter finde ich die Idee doch prima :-P Der Kunde 
jedenfalls wird nie herausfinden, ob das Taschentelefon schon vorher 
kaputt war.

von A. $. (mikronom)


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Matthias Sch. schrieb:
> weiss
> ich jedenfalls, das alles metallische dadrin recht allergisch reagiert.

Also ich lass meinen Metalllöffel IMMER in der Tasse, wenn ich sie 
reinstelle. Da gab es noch nie Gewitter.

von B. S. (bestucki)


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Andi $nachname schrieb:
> Also ich lass meinen Metalllöffel IMMER in der Tasse, wenn ich sie
> reinstelle. Da gab es noch nie Gewitter.

Laut Wikipedia fliessen in metallischen Gegenständen in der Mikrowelle 
Ströme von bis zu 20A. Ein Löffel steckt das locker weg, ein Goldrand 
eher weniger.

Beitrag "Re: [Scherz vs. Wissenschaft] Welcher Elektronik schaden Mikrowellen"

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mich würde mal interessieren, ob es wirklich stimmt, das Metall im 
Garraum die Abstimmung und damit das Stehwellenverhältnis des Garraums 
beeinflusst, bzw. ob der Garraum auf die Wellenlänge abgestimmt ist.
Bei der o.a. Linde MW (war eine der ersten, die in Berlin ausgeliefert 
wurden) wurde uns jedenfalls gesagt, das es sogar das Magnetron 
beschädigen kann, wenn da zuviel Metall drin ist. Als Funkamateur kenne 
ich natürlich durch fehlangepasste Antennen oder kaputte Kabel zerstörte 
Endstufen - aber wie ist das bei MWn?
Hat da jemand harte Infos?

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