Ein Mensch stellt sich unter ein Festzelt. Dessen Rahmen ist aus Metall. Allerdings stehen diese Metallrahmen jeweils auf einem hohen Beton-/Steinsockel (falls Beton, dann ohne Bewährungsstahl). Siehe dieses Bild: http://www.tinyimage.de/image.php?img_id=402030 Nun schlägt ein Blitz ein. Frage: Welchen Weg nimmt der Blitz? Geht er am Steinsockel entlang ins Erdreich oder schlägt er durch den Menschen, der ja aufgrund seines Wasseranteils ein guter Leiter ist? Oder kann man hier schon von einem Faradayscher Käfig sprechen? Immerhin bildet das Festzelt teilweise einen metallenen Käfig.
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Verschoben durch Moderator
Tod, weil sich der Blitz danach in der Erde ausbreitet und der Mensch den kleinsten Widerstand hat. Ob der Blitz davor den Menschen grillt, hängt davon ab, wie gut das Zelt geerdet ist, d.h. welcher Weg für den Blitz die kleinere Überschlagsspannung hat. => nicht ḱlar vorhersehbar
Untotes Blitzschlagzombie schrieb: > Tod, weil sich der Blitz danach in der Erde ausbreitet und der > Mensch > den kleinsten Widerstand hat. Hm, wenn der Blitz aber den Erdboden erreicht, bevor er den Menschen trifft, dann kann er sich ja in der Erde entladen. Warum sollte er dann noch einmal nach oben zum Menschen gehen? > Ob der Blitz davor den Menschen grillt, hängt davon ab, wie gut das Zelt > geerdet ist, d.h. welcher Weg für den Blitz die kleinere > Überschlagsspannung hat. => nicht ḱlar vorhersehbar Danke, genau das wollte ich wissen. D.h. also, dass der Blitz auch den Weg durch die Mitte des Zeltes, also durch den Menschen wählen kann, falls die Steinsockel hochohmig und hoch genug sind, richtig?
Blitze gehen merkwürdige Wege, ich würde unter so einem Zelt keinen Schutz suchen.
Bei solchen Sachen kann man sich das ganze Hemd versauen.... ;-) MfG Paul
Blitzschlag schrieb: > Warum sollte er dann > noch einmal nach oben zum Menschen gehen? Schrittspannung
Blitzschlag schrieb: > Hm, wenn der Blitz aber den Erdboden erreicht, bevor er den Menschen > trifft, dann kann er sich ja in der Erde entladen. Warum sollte er dann > noch einmal nach oben zum Menschen gehen? Wenn ein Blitzstrom die Erde erreicht, verteilt er sich in der selben halbkugelförmig in alle Richtungen (nach unten und zu den Seiten). Es fließt auch an der Erdoberfläche Strom, welcher einen entsprechenden Spannungsabfall pro Meter erzeugt. Wenn nun ein nicht perfekt isoliert stehender Mensch mit seinen beiden Füßen genug von dieser Spannung abgreift, kann das durchaus reichen. (Stichwort: Schrittspannung http://de.wikipedia.org/wiki/Schrittspannung)
Blitzschlag schrieb: > Hm, wenn der Blitz aber den Erdboden erreicht, bevor er den Menschen > trifft, dann kann er sich ja in der Erde entladen. Warum sollte er dann > noch einmal nach oben zum Menschen gehen? Die sogenannte Schrittspannung. Das Erdreich wirkt als Widerstand und die Beine quasi als Abgriffe entlang dieses Widerstandes. Je nachdem, wie breitbeinig der Kandidat steht, fällt eine mehr oder weniger große Spannung ab. http://de.wikipedia.org/wiki/Schrittspannung
J. L. schrieb: > Blitzschlag schrieb: >> Warum sollte er dann >> noch einmal nach oben zum Menschen gehen? > > Schrittspannung Hm, okay, das ist Argument, das habe ich in der Zeichnung nicht beachtet. Was wäre, wenn er seine Beine zusammen macht?
Blitzschlag schrieb: > (falls Beton, dann ohne Bewährungsstahl). Genau! Der Beton muss dann nicht ins Gefängnis, sondern bekommt Bewährung! :-) SCNR Harald
Du darfst das deutsche Wörterbuch von Firefox gerne korrigieren. Bewehrungsstahl kreuzt es nämlich rot an, während es für "Bewährungsstahl" eine Option liefert. Fazit: nicht mein Fehler, sondern derer, die das Wörterbuch erstellt haben. https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/german-dictionary/
Blitzschlag schrieb: > Was wäre, wenn er seine Beine zusammen macht? Dann wird ihm wahrscheinlich (ziemlich sicher) nichts passieren. Kurt
Kurt Bindl schrieb: > Dann wird ihm wahrscheinlich (ziemlich sicher) nichts passieren. Naja. Am Ende fällt das ganze Gestell durch den Blitzstrom in sich zusammen, und er bekommt es auf die Birne … „ziemlich sicher nichts passieren”? ;-)
Wenn man von einem Gewitter überrascht wird, dann sollte man also unters Zelt laufen und permanent auf einem Bein stehen ohne sich irgenwo festzuhalten. Und wenn man auf freier Wiese erwischt wird: Sich so niedrig ducken wie nur möglich, ohne gleichzeitig an mehreren Punkten den Boden zu berühren. Moderne Gewittergymnastik. ;-)
> Sich so niedrig ducken wie nur möglich, ohne gleichzeitig > an mehreren Punkten den Boden zu berühren. Die Russen können das: http://www.youtube.com/watch?v=qtLfYXNzh6Y ;-)
Jörg Wunsch schrieb: > Kurt Bindl schrieb: >> Dann wird ihm wahrscheinlich (ziemlich sicher) nichts passieren. > > Naja. Am Ende fällt das ganze Gestell durch den Blitzstrom in sich > zusammen, und er bekommt es auf die Birne … „ziemlich sicher nichts > passieren”? ;-) Natürlich muss er einen Regenschirm gegen herunterfallende Tragebalken verwenden, das ist doch klar. Da diese aber meist aus Metall sind, bereits ein 16" Kupfer als Blitzstomableiter für >100 KA ausreicht, ist die Wahrscheinlichkeit dass sein Schirm aktiv wird sehr gering. Geringer jedenfalls als direkt -von Blitz getroffen zu werden-. Die Gefahr durch sich im Boden verteilende Ströme, dadurch auftretende Differenzspannungen (Schrittspannung) ist wirklich real und sollte nicht unterschätzt werde. (Im Freien bei nahem Gewitter: eine Mulde aufsuchen, Füsse zusammen, -klein- machen, Kopf tiefer als den Rücken halten, und hoffen/beten) (Viel Erfolg (und Zuversicht)) Kurt
Kurt Bindl schrieb: > Blitzschlag schrieb: > >> Was wäre, wenn er seine Beine zusammen macht? > > Dann wird ihm wahrscheinlich (ziemlich sicher) nichts passieren. > > Kurt Zumindest reduziert sich die Schrittspannung, wenn die Beine etwas näher beieinander sind. Oder wie sagte schon Therea Orlowski: Es ist immer gut, ein drittes Standbein zu haben.
J. Ad. schrieb: > Kurt Bindl schrieb: >> Blitzschlag schrieb: >> >>> Was wäre, wenn er seine Beine zusammen macht? >> >> Dann wird ihm wahrscheinlich (ziemlich sicher) nichts passieren. >> >> Kurt > > Zumindest reduziert sich die Schrittspannung, wenn die Beine etwas näher > beieinander sind. Oder wie sagte schon Therea Orlowski: Es ist immer > gut, ein drittes Standbein zu haben. Naja, da das am -dünnsten- ist könnte das leicht abrauchen. (es sei denn es ist aus "Stahl") Kurt
Kann durch den Blitz nicht auch Metall schmelzen? Dann kann man zwar auf einem Bein stehen und vor der Schrittspannung geschützt sein aber wenn einem die Zeltstreben auf den Kopf tropfen... Wie sieht das mit der Schrittspannung eigentlich bei kurzen Entfernungen aus? Also Füße beisammen oder wenn z.B. Absatzschuhe nicht ordentlich isoliert sind?. Manche haben ja locker 15 cm zwischen Schuhballenfläche und Absatz.
Nicht vergessen, dass sich Blitze von Unten nach Oben ausbreiten...
Blitzschlag schrieb: > Fazit: > nicht mein Fehler, sondern derer, die das Wörterbuch erstellt haben. > https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/german-dictionary/ Dann bist Du aber so einer, der auch vom Navi geleitet in der Fluss fährt.... aber nix dafür kann :-) :-)
Das kann man nicht abschliessend sagen. Bei Blitzen treten dermassen hohe Spannungen und Ströme auf, dass man sich nicht mehr auf die klassischen Überlegungen aus der elektrischen Netzwerktheorie verlassen kann. Durch die hohen Spannungen kann es stets zu Überschlägen kommen, durch den hohen Strom wiederum steigt die abfallende Spannung auf einem Leiter dermassen an, dass sich der Blitz noch weitere Wege sucht usw. All das kennt man bei einer normalen Netzwerkberechnung nicht. Icke ®. schrieb: > Die sogenannte Schrittspannung. Das Erdreich wirkt als Widerstand und > die Beine quasi als Abgriffe entlang dieses Widerstandes. Je nachdem, > wie breitbeinig der Kandidat steht, fällt eine mehr oder weniger große > Spannung ab. Man kann aber auch direkt vom Blitz getroffen werden oder der Blitz schlägt vom Zelt direkt auf den Körper durch usw. Ich würde mich jedenfalls niemals auf solche "Schutz"-gelegenheiten verlassen. An exponierter Lage immer ein Auto oder ein Haus mit Blitzableiter aufsuchen. Bäume oder andere Pseudo-Ableiter wie z.B. ein Festzelt oder eine Antenne sind viel zu unvorhersehbar.
P. M. schrieb: > Bei Blitzen treten > dermassen > hohe Spannungen und Ströme auf, dass man sich nicht mehr auf die > klassischen Überlegungen aus der elektrischen Netzwerktheorie verlassen > kann. Durch die hohen Spannungen kann es stets zu Überschlägen kommen, > durch den hohen Strom wiederum steigt die abfallende Spannung auf einem > Leiter dermassen an, dass sich der Blitz noch weitere Wege sucht usw. > All das kennt man bei einer normalen Netzwerkberechnung nicht. > Richtig! Der -Blitzfall- ist als Impulsereignis zu betrachten, es handelt sich quasi um HF. Da spielt der Ohmsche Widerstand nur eine untergeordnete Rolle, sondern der Induktive. Rechne mal mit einem Spannungsabfall von 100V/m pro KA, unabhängig von der Leiterstärke (Skineffekt). Ein Erstblitz hat Stärken von 15...über 200KA. Beim Folgeblitz (Entladungen über die gleiche Strecke) fallen sogar 1000V/m/KA ab. Dieser ist aber nicht mehr so stark. Da werdens wohl nicht über 10..50 KA sein. Sind die Wege des Blitzstroms nicht "stromlinienförmig" also z.B. ums Eck oder so, dann springt der Blitz ab!! Ich habe schon 16zener Kupferableiter im Haus gesehen die unten zu einer Spule aufgewickelt waren. Naja, Blitzstrom fliesst da keiner, denn die Drossel weiss das zu verhindern. Ich überlege es mir zweimal ob ich mich unter eine Dachrinne stelle die keinen Ableiter hat der einen sicheren Blitzstomweg gewährleistet. Nicht umsonst sind Dachrinnen niederohmig zu verbinden oder am besten gleich aus der Stromleitverantwortung zu nehmen. Kurt
Kurt Bindl schrieb: > Nicht umsonst sind Dachrinnen ... am besten > gleich aus der Stromleitverantwortung zu nehmen. Reicht es dazu, den Dachrinnen zu sagen, dass ich sie aus der Verantwortung entbinde? Oder muss ich das schriftlich machen?
Timm Thaler schrieb: > Kurt Bindl schrieb: >> Nicht umsonst sind Dachrinnen ... am besten >> gleich aus der Stromleitverantwortung zu nehmen. > > Reicht es dazu, den Dachrinnen zu sagen, dass ich sie aus der > Verantwortung entbinde? Oder muss ich das schriftlich machen? Das kommt darauf an was der E-TÜV dazu sagt. Es kommt auch darauf an wie viel Risiko du für deinen "Hintern" bereitstellst. Also, mir murmeligt es etwas wenn ich die (kurze) Luftstrecke von der Dachrinne zu mir sehe, sehe dass da nur mit Schellen der Blitzableiter angeschlossen ist, die Rohre gestückelt sind (nicht überbrückt oder (hart)verlötet), und weiss dass 100 KA Blitzstrom pro Meter 10.000 V entstehen lassen (bei voller/perfekter Erdung). Kurt
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