Forum: PC Hard- und Software SSH/VNC auf Hardwarebasis


von Tobias (Gast)


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Hallo,
ich habe da ein kleines Problem. Ich betreibe bei mir zuhause einen 
kleinen Linuxserver (NAS mit diversen anderen Spielereien). Der 
Austellort des Servers ist schlecht zugänglich, und ich habe keine Platz 
um dort Maus/Tastatur und Monitor anzuschließen.
Normalerweise bediene ich den Rechner über SSH aus meinem Arbeitszimmer.
Leider funktioniert SSH nur wenn auch der Rechner selbst funktioniert. 
Friert er ein, oder stoppt er beim hochfahren, bevor der Netzwerkstack 
geladen ist kann ich es vergessen. Aber genau das sind die Momente, in 
denen ich gerne auf den Rechner zugreifen würde.
Früher lenkte man dafür die Ausgabe auf die serielle Schnittstelle um, 
bzw machte eine RS232-Schnittstelle zur Konsole die auch Eingaben 
akzeptiert. Leider verfügt das Mainboard über keine serielle 
Schnittstelle und eine Erweiterung über PCI ist auch nicht möglich. Klar 
gibt es USB-RS232 Adapter, aber diese werden mir während dem booten auch 
nicht viel bringen, da der Treiber u.U. noch nicht geladen ist.
Dann habe ich ein wenig weiter gesucht und KVM->IP Adapter gefunden. 
Kostenpunkt ab 600 Euro aufwärts. Das ist mir ein wenig zu teuer.
Für einen Moment überlegte ich mir auch, "einfach" das VGA-Signal 
abzugreifen und über einen AVR zu rastern und in ASCI umzuwandeln. Das 
dürfte aber die Leistungsfähigkeit eines AVR sprengen. Von anderen 
Systemen habe ich leider nicht viel Ahnung.
Wie würdet ihr dabei vorgehen? Gibt es Lösungansätze die ich bisher 
übersehen habe? Im Worst Case müsste ich das ganze konventionell über 
einen normalen KVM lösen. Allerdings würde dies bedeuten dass ich die 
Kabel hierfür verlegen müsste (was nicht so einfach wäre) und ich 
vielleicht Probleme mit der Leitungslänge (20m) kriege.

Grüße

Tobi

P.S: Ich brauche nur reinen Konsolenzugriff wie über SSH, da keine 
grafische Oberfläche auf dem System läuft. Glaub aber das macht es nicht 
einfacher.

von Martin B. (martin_b35)


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Da ist man dann üblicherweise direkt bei "richtigen" Servern, bei HP 
z.B. iLO.
So ein USB-RS232-Dingens wird allerdings oft erkannt und initialisiert 
bevor mehr als eine Konsole da ist, sollte also funktionieren.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Tobias schrieb:
> Der Austellort des Servers ist schlecht zugänglich, und
> ich habe keine Platz um dort Maus/Tastatur und Monitor anzuschließen
Eventuell einfach per Verlängerungskable rausführen (+Reset-Schalter) 
und nur bei Bedarf anschließen?

Tobias schrieb:
> Friert er ein, oder stoppt er beim hochfahren

Wie oft tritt das auf? Wie oft startest du die Kiste neu? Würde es ein 
etwas einfacher zugänglicher Resettaster nicht auch tun?

Tobias schrieb:
> Leider verfügt das Mainboard über keine serielle Schnittstelle

Sicher? Meins hat dafür nur einen Pinheader, aber prinzipiell wäre eine 
"da".

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn ein Linux-Server oft die Konsole benötigt, dann wärs vielleicht 
sinnvoller, sich um die Ursache zu kümmern. Normalerweise werden solche 
Kisten einmal installiert und wenn die Hardware nicht schlapp macht, 
dann stehen sie irgendwo versteckt rum und funktionieren einfach.

So läufts hier mit dem HP Microserver. Nach über 1,5 Jahren habe ich 
erstmals wieder die Konsole benötigt, weil Systemdisk futsch. Für den 
gibts zwar für 70€ eine Karte für Fernbedienung, aber lohnt nicht.

von krumeltee (Gast)


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Bei mir laufen ein paar Kisten auch schon jahrelang. Einzige reboots bei 
updates Oder wenn doch mal nach ein paar Monaten irgendwas spinnt.

von Tobias (Gast)


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Läubi .. schrieb
>> Leider verfügt das Mainboard über keine serielle Schnittstelle
> Sicher? Meins hat dafür nur einen Pinheader, aber prinzipiell wäre eine
> "da".
Jepp. Bin sicher. Dachte beim Kauf auch, das das sicherlich noch als 
pinout vorhadne ist. Ist aber komplett eingespart worden.

Läubi .. schrieb
> Wie oft tritt das auf? Wie oft startest du die Kiste neu? Würde es ein
> etwas einfacher zugänglicher Resettaster nicht auch tun?
A. K. schrieb
> Wenn ein Linux-Server oft die Konsole benötigt, dann wärs vielleicht
> sinnvoller, sich um die Ursache zu kümmern.
Zugegeben, das System ist noch relativ neu. Erfahrungswerte über die 
Zuverlässigkeit liegen mir nicht vor. Der Fall, indem ich so einen 
Direktzugriff brauche wird hoffentlich nie auftreten. Wenn ich 
regelmäßig dran müsste sollte ich mir echt Gedanken machen.
> Eventuell einfach per Verlängerungskable rausführen (+Reset-Schalter)
und nur bei Bedarf anschließen?
Ja, zur Not könnt ich schon nen monitor hintragen, und da rein kriechen 
und alles anschließen und dann auf dem Boden betreiben. Sollte ja wie 
gesagt nicht oft passieren. Aber ich suche halt ne schöne, teschnisch 
verspielte Lösung, die nicht viel kostet :)

Martin B. schrieb
> So ein USB-RS232-Dingens wird allerdings oft erkannt und initialisiert
> bevor mehr als eine Konsole da ist, sollte also funktionieren.
Hm, die Dinger sind ja nicht so teuer. Glaub das werde ich mal testen. 
Vielleicht dann auch in der Form einer "Mini-iLO" mit einem Raspberry 
pi, der dann auch noch die Kontrolle für den ein/aus schalter bekommt. 
Dann kann ich mich auch um das Teil remote kümmern wenn ich auf Montage 
bin, und meine Freundin zu Hause am Rad dreht, weil die halbe Wohung aus 
ist ...

Tobi

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Tobias schrieb:
> Vielleicht dann auch in der Form einer "Mini-iLO" mit einem Raspberry
> pi, der dann auch noch die Kontrolle für den ein/aus schalter bekommt

Dann aber auch daran denken sowas nochmal für den RPi vorzusehen falls 
der ausfällt... und für den Überwacher des Überwachsers auch noch mal 
ein Überwacher und ...

von Stefan P. (form)


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Viele Mainboards haben doch schon so ein "KVM-over-IP" mit an Board. 
Nennt sich "Intel vPro". Damit kommt man dann auch via VNC ins BIOS usw.

von Tobias (Gast)


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Läubi .. schrieb:
> Dann aber auch daran denken sowas nochmal für den RPi vorzusehen falls
> der ausfällt...
Na, so verrückt bin dann selbst ich nicht. Wobei ... über Ethernet 
können die sich ja gegenseitig überwachen und mir eine Mail schicken, 
wenn der andere Weg ist...
Ach, das wird schon :)
Vielen Dank soweit.

Tobi

von (prx) A. K. (prx)


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Stefan P. schrieb:
> Viele Mainboards haben doch schon so ein "KVM-over-IP" mit an Board.
> Nennt sich "Intel vPro". Damit kommt man dann auch via VNC ins BIOS usw.

Du brauchst dafür aber nicht nur das richtige Board, sondern auch den 
richtigen Prozessor. Also bei den Desktop-Prozessoren bei i5 aufwärts, 
denn Intel schaltet diese Funktion nur dort frei, wo das Preisschild 
stimmt.

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