Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Lieber Java(Mehr Chance auf Festanstelung) oder ET(Zeitarbeit)


von hoschimo (Gast)


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Hallo liebes Forum,.

Ich studiere ET in Berlin und neige dem Ende zu, meine Noten sind im 3er 
Bereich im Bachelor und ich bina uch nicht in Regelstudienzeit.

nun bin ich kurz vor der Entscheidung , welchen weg ich gehen soll, 
dabei muss ich klipp u klar sagen, dass mich beides auf selbem Niveau 
interessiert, von daher bitte keine Antworten, wie: "Mach das, was dich 
interessiert"...

1. klassich weiter Richtung ET, aber höhere Gefahr auf Zeitarbeit(siehe 
Noten ect), WENN man aber da mal ne Festanstellung bekommt, dann mehr 
Gehalt als bei Javaentwicklung...Meiste Betriebe in Berlin aber 
ausserhalb der Stadt/Stadtrand, dh. auch weniger Lebensqualität., mehr 
Anfahrt

2. in Richtung Java, Software-entwicklung gehen, also eher weg von 
KLASSICHER ET, und auch bei kleinen Internetfirmen, ect 
Softwareentwicklung betreiben. Hier ist die Gefahr der Zeitarbeit dann 
doch im Vergleich zur Industrie geringer. Mehr Chance auf 
Festanstellung, dafür weniger gehalt , als bei Klassicher ET...hier in 
Berlin viele Firmen IN der Stadt, dh. FÜR MICH mehr Lebensqualität, 
weniger Anfahrt


danke, UND BITTE KEINE TROLLE

von Karl O. (knorke)


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Mach ET. Das ist viel schwieriger outzusourcen als Java. Da wird es in 
Zukunft immer härter werden, mit den offshore Angeboten zu konkurrieren. 
Lokal einen Hansel der Platinen entwerfen und Schaltungen verstehen 
kann, braucht man immer. Haste auch mehr Möglichkeiten Dich zu 
spezialisieren.
Und wenn Du eh im 3er-Bereich bist, naja, dann musst Du vielleicht damit 
leben, nicht gleich einen 100k Job fest zu bekommen...

von Ingenieur N. (ing)


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Du bewirbst dich einfach auf Beides. Die Zeiten in denen du deine 
Wünsche als Absolvent auswählen kannst sind vorbei, vor allem wenn man 
"nur" einen Bachelor hat. Wenn du dann konkret Angebote hast, 
entscheidest du mit den erhaltenen Informationen nach Bauchgefühl. Ich 
würde dir empfehlen, den Master zu machen.

von bert wolpertinger (Gast)


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Mein Rat: Weg aus Berlin, sonst wird das nix mit dem gut bezahlten Job, 
egal welchen Bereich du anstrebst.

von Claus M. (energy)


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Für nen Java Job brauchst du dein ET-Diplom nicht, das kannst du dann 
gleich im Klo runterspülen. Aber wenns dich glücklicher Macht, dann mach 
es!

von MaWin (Gast)


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3,x sind ziemlich schlechte Noten, egal welche Uni, was ist passiert?
Hast du nichts verstanden oder zu viel anderes gemacht oder 
Prüfungsphobie?

Mit E-Technik muss man keine E-technischen Berechnungen machen, man kann 
auch Ver-/Einkäufer sein, Powerpoint-Ingenieur, auf Montage 
Überwachungsarbeiten machen, Chef werden oder Unternehmer.

Was liegt dir denn ?

von hoschimo (Gast)


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MaWin schrieb:
> 3,x sind ziemlich schlechte Noten, egal welche Uni, was ist passiert?

Die Prüfungen waren meist unfair und zu schwer.

MaWin schrieb:
> Was liegt dir denn ?

Softwareentwicklung mit Java.

von Power (Gast)


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hoschimo schrieb:
> Die Prüfungen waren meist unfair und zu schwer.

Ausreden interessieren keinen. Bei einem Vorstellungsgespräch solltest 
du die lieber für dich behalten. Das glaubt dir nämlich eh keiner.

hoschimo schrieb:
> Softwareentwicklung mit Java.

Dann musst du als Fachfremder E-Techniker mit einer Menge Spezialisten 
(Informatiker) konkurrieren. Viel Spaß.

von hoschimo (Gast)


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danke allen für die antwort, aber ich habe da eine wichtige frage, wie 
geht es eig allen, die RICHTIGE INFORMATIK studieren? Gerade die müssten 
doch wissen, dass es sich auslagern lässt, oder verstehe ich da was 
falsch?

von hoschimo (Gast)


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ich meine, ich bin nicht wirklich bewandert auf dem arbeitsmarkt, aber 
ist es am ende nicht so, dass er ING auch mit dem eleketriker teiweise 
konkurriert, bzw. der BWLer mit einfachen Kaufmännern usw?

ich hoffe, ihr könnt mich verstehen, aber ich habe einfach keinen bock 
auf diese zeitarbeit, ich sehe es schon bei Freunden sehr oft, und die 
haben bessere Noten, als ich

von D. I. (Gast)


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hoschimo schrieb:
> danke allen für die antwort, aber ich habe da eine wichtige frage, wie
> geht es eig allen, die RICHTIGE INFORMATIK studieren? Gerade die müssten
> doch wissen, dass es sich auslagern lässt, oder verstehe ich da was
> falsch?

Ganz einfach, Informatik ist nicht Softwareentwicklung mit Java.

Und außerdem kann man die Heerscharen von Asiaten und was weiß ich nicht 
als Konkurrenz für voll nehmen, klar billig sind sie und das was man 
dafür zurück kriegt ist selbst dann noch zu teuer, so einfach ist das. 
Die die was drauf haben bleiben nicht in ihren Heimatländern sondern 
wandern aus und arbeiten genauso für gutes Geld. Das checkt man 
mittlerweile auch schon vereinzelt im Management und es wird 
backgesourced. Früher oder später holt einen die Technical Debt ein.

Informatiker zu Programmierer sollte sich im besten Fall verhalten wie 
Architekt zu Bauarbeiter. Ja mag sein, dass es genug FIAE gibt die ne 
Mauer schneller hinmörteln als ein Inf, aber da kommt noch lange kein 
Haus raus. Und gute Informatiker verkünsteln sich auch nicht sondern 
schaffen es darüberhinaus auch noch die Brücke zum Kunden zu schlagen. 
Und gute Infs sind vermutlich ebenso rar wie gute Ings, aber jeder 
Massenmarkt-Java-µC-Hello World-LED-Links-und-Rechts-Blinker hält sich 
ja für die gesuchte Fachkraft ;)
Aber wer sich als Inf unter Qualifikation hergibt oder denkt bissl Coden 
macht einen zum King hat wohl keine gescheite Qualifikation.
Probleme werden im Kopf durch Kreativität gelöst, Implementierung ist 
dann wirklich nur noch Handwerk.

von Dipl. Inf. a.D. (Gast)


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hoschimo schrieb:
> danke allen für die antwort, aber ich habe da eine wichtige frage, wie
> geht es eig allen, die RICHTIGE INFORMATIK studieren? Gerade die müssten
> doch wissen, dass es sich auslagern lässt, oder verstehe ich da was
> falsch?

Mache jetzt "ET-Arbeit".

Besser bezahlt, angenehmerer Job, aber auch schwerer, vor allem wenn man 
viele Grundlagen nicht hatte. Dafür kann man Dinge beisteuern die viele 
ETs nicht kennen, ist für die Abteilung sozusagen Win-Win.

Anspruchsvolle Inf-Jobs, so wie D.I. das schreibt (und die ich ihm auch 
zutraue im Gegensatz zu den meisten anderen Inf Absolventen) gibt es 
viel zu wenige. Hab 6 Monate danach gesucht und nur Schund gefunden. Für 
90% der Stellen (und ich habe mich nicht auf langweiligen Müll beworben) 
waren am Ende doch eher für Fachinf. geeignet.
Vorteil: hätte fast alle haben können. Aber 15% mehr Arbeitszeit bei 20% 
weniger Gehalt und dann nur langweilig rumcoden ohne was neues schaffen 
zu können? Nein, danke.

von Malte (Gast)


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hoschimo schrieb:
> MaWin schrieb:
>> 3,x sind ziemlich schlechte Noten, egal welche Uni, was ist passiert?
>
> Die Prüfungen waren meist unfair und zu schwer.

Muhahahah. Mach Java. Ist leicht.

von heiner detected (Gast)


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Heiner-Hotte schrieb im Beitrag #3208322:
> zugehörige Tutorials. Wenn dann die Praxiserfahrung da ist, macht denen
> keiner so schnell mehr was vor. Für eine Motorsteuerung würd es bei
> vielen nicht reichen ( macht man mit Java auch nicht ) aber für 0815
> Internet - oder Webshop Anwendungen reicht es allemal.

Ich will auch mal dummtrollen:

Dummerweise werden nicht so viele Motorsteuerungen gebraucht wie 
Webgedöhns nachgefragt wird. Deshalb ist jeder Diplom Elektriker den ich 
kenne aus der E-Technik abgewandert hin zur Softwareentwicklung 
überwiegend im Webbereich, jedenfalls weg von der Hardware oder er macht 
bei Siemens den Vertriebsdeppen. Die paar Elektrohampel die heute echte 
Entwicklung machen, sind alte Säcke, der Absolventennachwuchs kommt doch 
nur durch Zufall an eine entsprechende Stelle, die dürfen ja schon froh 
sein wenn sie eine Praktikantenstelle bei Bosch erwischen und als 
billige Deppen recht anspruchsvolle Projekte durchziehen dürfen, danach 
gibts nen Tritt in die Eier und schon steht der nächte Praktikant 
bereit, dumm-hoffend auf eine Übernahme. So siehts heute aus für 
anakademisierte Schlitzklopfer.
Überhaupt verlagert sich das immer mehr nach China, dort wird eh schon 
produziert, da lässt man auch gleich zum Billigtarif entwickeln, das 
Komplettprodukt aus einer Hand. Mit MatLAB rumhantieren kann auch der 
Chinese, die Mustererkennung gibts als fertige API, das einstige 
Expertenwissen steckt heute in fertigen Libs, muss der MC-Frickler in 
seiner IDE nur noch entsprechend auswählen, dazu braucht es keinen 
deutschen Super-E-Techniker mehr.

von D. I. (Gast)


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Hotte schrieb im Beitrag #3208695:
> ja dann schau mal in gängige Jobbörsen was da so verlangt wird ! heute
> sind IT Architekten und Coder meist eine Person.

Ja man kann von einem Architekten erwarten, dass er seine Lösung im 
Zweifel auch selbst umsetzen kann. Wenn aber schon x Jahre BE gefordert 
wird, sollte man schon das ein oder andere Problem gesehen und gelöst 
haben und wenn das nicht vergütet werden soll, nehme ich die Stelle 
nicht an.
Was ich schon oft gesehen habe und das schon während des Studiums: Ne 
Lösung nach Schritt-für-Schritt-Anleitung umsetzen haben die meisten 
noch hingebracht, das ist Handwerk aber sobald die Anforderungen gröber 
wurden, der Lösungssuchraum größer oder das Problem komplexer (ob nun 
algorithmisch oder einfach aufgrund der Größe des Projekts sei 
dahingestellt) steigen schon einige aus und wenn man da noch mit 
Weitblick entwickeln und sich mit Kunden abstimmen soll da hörts dann 
bei den meisten endgültig auf.
Man muss sich einfach von dem Gedanken verabschieden, dass Uni = 
Industrie ist, die Anforderungen sind anders. Rein fachlich reizt mich 
meine Arbeit auch nicht bis ans Limit aus, lerne trotzdem einiges dazu 
und fühl mich wohl dabei, vor allem wie konservativ der 
Medizintechnikbereich ist war erstmal ein Kulturschock :) Auf der 
anderen Seite muss ich überheblicherweise auch sagen, wenn ein 
"Standardjob" in der Informatik so wäre, dass er mich ans Limit bringt, 
müsste der Durchschnitt vermutlich Stempeln gehen... In der Forschung 
kann man sich wunderbar austoben, aber ich habe auch noch ein Leben 
abseits des Rechners und mein Lebensziel besteht auch nicht daran x 
Titel zu sammeln und Prof. zu werden. Hängt halt von den persönlichen 
Präferenzen ab. Darüberhinaus muss man auch sagen, DE ist ein Ing. Land 
und kein IT Land, aber ich denke mal ab 40k@40h oder besser muss man 
sich als Absolvent nicht beschweren. Das ist Jammern auf hohem Niveau.

von D. I. (Gast)


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Hotte schrieb im Beitrag #3209180:
> Jedenfalls bei 40k@40h lacht sich
> ein IGM Ingenieur Absolvent fast kaputt.

Weißte, der Trick ist sich nicht von der Bestätigung anderer abhängig zu 
machen oder sich blenden zu lassen. 40k@40h sind ja auch nur die 
Untergrenze unter der man sich denke ich nicht hergeben sollte, denn das 
ist TVL-E13 Niveau und weniger als öD sollte es nicht sein. Wenn einer 
meint mich belächeln zu müssen, so möge er das doch tun, ändert ja 
nichts an meiner Lebensqualität. Zumindest muss ich keine 900€ für 
popelige 2-Zimmer 60m² in mittelmäßiger Lage hinblättern, der Arbeitsweg 
beträgt 7 Min. und Supermarkt und Fitnessstudio sind von der Arbeit 
keine 100m entfernt. Wer das hat + IGM Gehalt + 35h Woche, dem seis 
gegönnt. :) Ein wenig neidisch bin ich ganz ehrlich nur auf meinen 
Kumpel und Kommilitonen, aber sicher nicht auf einen Hiesigen, weder 
Ing. noch Banker noch Unternehmensberater etc.

Hotte schrieb im Beitrag #3209180:
> Ein Informatiker ist für die meisten
> Nicht-Akademiker ein "Computerspezialist" der eine Grafikkarte
> auswechselt, einen Router konfiguriert und vllt. noch Websiten bastelt
> oder Netzwerk Strippen zieht.

Es sollte einem egal sein was irgendwelche denken. Habe neulich 
folgenden Spruch gelesen, den fand ich ganz nett:

"Ernsthaft, denk mal nach wie dumm der durchschnittliche Bürger ist und 
jetzt stell dir vor die Hälfte davon ist noch dümmer." (Die 
Spitzfindigen unter uns würden natürlich nun anmerken, dass es 
eigentlich Median heißen müsste)

Ich sehs gelassen, mit dem Geld was seit ich 25 bin auf meinem Konto 
landet müssen andere eine Familie ernähren. Wenn ich Bedarf an Konsum 
habe, wiege ich mich in dem Wissen, dass ich es mir sofort ohne mir 
einen abzubrechen leisten könnte. Ich muss bei 36° keinen Müllwagen 
fahren, mich ans Band stellen oder Straßen asphaltieren sondern sitze im 
klimatisierten Büro und tu das was ich eh gerne mache.
Ernsthaft, was braucht man mehr um sich zufrieden zu fühlen? (Klar, 
gegen eine 35h Woche hätte ich auch nichts, aber ob ich nun um 15:07 
oder 16:07 heim komme, nun ja halb so wild) Aber dafür habe ich auch 18 
Jahre Bildung hinter mich gebracht.

von KT (Gast)


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Ich mag die gesunde Einstellung von D.I.

Das klingt alles sehr vernünftig, was er da schreibt. Davon sollten sich 
Andere, die hier schreiben, ruhig mal eine Scheibe abschneiden. :-)

von A&B Dilemma (Gast)


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> Mehr Chance auf
> Festanstellung, dafür weniger gehalt , als bei Klassicher ET...hier in
> Berlin viele Firmen IN der Stadt, dh. FÜR MICH mehr Lebensqualität,
> weniger Anfahrt
da Du Dich ja schon innerlich entschieden hast, würde ich jetzt auch 
nicht wieder umfallen!


> ich hoffe, ihr könnt mich verstehen, aber ich habe einfach keinen bock
> auf diese zeitarbeit, ich sehe es schon bei Freunden sehr oft, und die
> haben bessere Noten, als ich
damit kannst Du Dich jetzt schon mal anfreunden, mit der Zeitarbeit.
Nicht jeder hat eben Glück im Leben.

von Hamze H. (hamze_h)


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Mein Bachelorstudium habe ich auch an der TU Berlin abgeschlossen. Ich 
schlage vor, in einem Unternehmen zu arbeiten, das im Bereich Hardware 
u. Software Entwickelung tätig ist. So kannst du innerhalb der Firma 
wechseln.
Wie sieht's mit Hardwarenaher Programmierung aus?

Ansonsten würde ich ein Master ranhängen. Bin mir aber nicht sicher, ob 
das mit so einem Abschluss möglich ist. Wenn ja, dann musst du natürlich 
dein Master mit einer viel besseren Note abschließen.

von Christian B. (casandro)


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Hmm, wenn man jetzt mal 2 Schritte zurück tritt, und das noch mal 
betrachtest, vergleichst Du eine Ingenieurskunst mit einem Werkzeug.

Und dazu kommt noch, dass das Werkzeug im Moment am Aussterben zu sein 
scheint, so wie sich Oracle aufführt.

Würdest Du jetzt Informatik mit Elektrotechnik vergleichen wäre das was 
anderes, aber sich auf bestimmte Werkzeuge zu versteifen ist nicht 
günstig.

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