Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Freiberuflicher Layouter


von M. H. (nocturn)


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Hallo zusammen.

Wie der Titel schon erahnen laesst spiele ich mit dem Gedanken 
nebenberuflich etwas auf Projekt Basis zu Layouten.

Konkret habe ich eine Anfrage durch eine kleine Firma. (Ueber empfehlung 
eines Arbeitskollegen.)

Aber erstmal die Fakten:

Software: Altium oder Eagle
Elektronikerfahrung: Ausbildung Kommunikations Elektroniker
Berufserfahrung: Waehrend Physikstudium fuer mehrere Lehrstuehle 
Schaltungsentwicklung und Layouting (Insgesamt 4 Jahre)
Studium: BA Physik, MA Astrophysik

Bevorzugt werde ich natuerlich mit Altium arbeiten, da ich es ohnehin 
zur Verfuegung habe und in den letzen Jahren regelmaessig nutze. 
Allerdings bin ich kein reiner Layouter sondern betreibe komplette 
Prototypen Entwicklung (Also max. 20%-30% Layouten) Als Referenz kann 
ich eine regulaere Altium Schulung angeben.


Nun zur Frage:
Wieviel denkt ihr kann ich vernuenftiger Weise fuer meine Arbeit 
verlangen?

Stundenbasis denke ich macht irgendwie wenig Sinn.
Beim Preis pro Pin hab ich irgendwas von 1-2EURO gelessen. Beinhaltet 
das eurer Meinung nach auch Bauteilbibliothek Erstellung?

Wie wird sowas Marktueblich abgerechnet? Am Ende will ich ja dann doch 
auch wieder wissen was ich in der Stunde verdiene. Fuer 3 EURO die 
Stunde will ich mir den Stress dann doch auch nicht antun. ;)

Tips; Vorschlaege?

Waere fuer eure Meinung dankbar.


PS: Ich weis dass ich mich nicht in spezial Bereiche wie komplexe HF 
Schaltungen oder extrem anspruchsvolle Analog Systeme wagen sollte. (Was 
ich auch nicht tuen werde^^)
Allerdings hab ich schon etliche mehr oder weniger komplexe 
Digitalschaltungen (Der Klassiker: Mircocontroller mit CAN Schnittstelle 
und 2Stufen Netzteil + Peripherie Ansteuerung) und einige Echtzeit 
optimierte Schaltungen fuer kurz Pulsdauern geroutet.

von Michael .. (thing)


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Marco Haeuser schrieb:
> Nun zur Frage:
> Wieviel denkt ihr kann ich vernuenftiger Weise fuer meine Arbeit
> verlangen?
Google doch mal bei der Konkurrenz. Vielleicht findet man ja was
auf deren Homepages.
> Stundenbasis denke ich macht irgendwie wenig Sinn.
Wirst du aber auch vorhalten müssen falls der Kunde Mehraufwand
oder eine Vergleichsbasis braucht.
> Beim Preis pro Pin hab ich irgendwas von 1-2EURO gelessen. Beinhaltet
> das eurer Meinung nach auch Bauteilbibliothek Erstellung?
Kann hier ja auch nicht pauschaliert werden, weil das aufwandsabhängig
ist. Da ist dann ein Stundensatz hilfreich. Problem ist eher den
Zeitaufwand abzuschätzen, das man nicht drauf zahlt.
> Wie wird sowas Marktueblich abgerechnet?
Mit spitzem Bleistift. Nicht jedes Angebot wird auch zu einem
Auftrag führen.
> Am Ende will ich ja dann doch
> auch wieder wissen was ich in der Stunde verdiene.
Wenn es gut läuft, verdienst du schon dein Geld, aber wenn es
schlecht läuft kann man auch drauf zahlen. Hängt halt von deinem
unternehmerischen Geschick ab. Der Kunde ist da meist im Vorteil
weil er sich das günstigste Angebot aussuchen kann. Wenn du ein
Projekt hast, kannst du ja mal bei deinen Mitbewerbern anfragen
was die so nehmen.

> Fuer 3 EURO die
> Stunde will ich mir den Stress dann doch auch nicht antun. ;)
Das ist eben das Risiko.
> Tips; Vorschlaege?
siehe oben.
> Waere fuer eure Meinung dankbar.
>
> PS: Ich weis dass ich mich nicht in spezial Bereiche wie komplexe HF
> Schaltungen oder extrem anspruchsvolle Analog Systeme wagen sollte. (Was
> ich auch nicht tuen werde^^)
> Allerdings hab ich schon etliche mehr oder weniger komplexe
> Digitalschaltungen (Der Klassiker: Mircocontroller mit CAN Schnittstelle
> und 2Stufen Netzteil + Peripherie Ansteuerung) und einige Echtzeit
> optimierte Schaltungen fuer kurz Pulsdauern geroutet.

Ein potenzieller Kunde wird dir wohl mehr oder weniger ein Lastenheft, 
eine Schaltung oder irgendwelche Vorgaben machen die du für deine 
Angebotskalkulation zugrunde legen kannst. Da wirst du merken, dass
das alles nicht so einfach ist, aber du darfst natürlich auch Ansprüche
stellen oder ablehnen.
Bei Ebay hab ich auch schon ein paar Ings gesehen die über die
Plattform ihre Dienste anbieten(ob erfolgreich leider nicht 
ersichtlich).

Viel Glück, wenn du glaubst das dein Wissen und deine Erfahrung darüber 
ausreicht. Ein paar Kurse beim FED zu absolvieren wäre da sicher 
hilfreich.

von Volker S. (sjv)


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Hallo,

ist mit Astrophysik kein Geld zu verdienen?

von Davis (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Hallo,
>
> ist mit Astrophysik kein Geld zu verdienen?

Vermutlich ist er nicht gut genug und muss deshalb Platinen entflechten 
gehen. Da bin allerdings auch skeptisch, da er nicht einmal in der Lage 
ist die Situation am Markt zu beurteilen.

Bei solchen Leuten spricht alles für die Enführung einer (hohen) 
Studiengebühr.

von TTL (Gast)


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google mal fertigungsgerechtes Design und EMV-gerechtes Design
Hast du schon mal eine Platine für eine SERIENPRODUKTION gemacht?
Alles was ich bisher aus UNIs gesehen habe war ehr Prototypengemurkse.
Für (Groß) Serie musst du Sachen beachten die an den UNIs noch nie 
jemand gehört hat. Nur die Großserienkunden können einschätzen wie 
wichtig das ist und sind auch bereit gut zu bezahlen. Die kleinen Buden 
denken, du wirfst den Autorouter an und willst nur abkassieren. (ich 
mache das > 10 Jahre freiberuflich)

Die Seite der FED sollte dich weiterbringen:
fed.de
Die IPC Richtlinien sind durchaus sinnvoll.

Wenn du den Aufwand bzw. Preis nicht schätzen kannst hast du nicht genug 
Erfahrung und wirst Probleme bekommen.

Stell doch mal ein paar Layouts von dir hier rein

von Michael .. (thing)


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Davis schrieb:
> Da bin allerdings auch skeptisch, da er nicht einmal in der Lage
> ist die Situation am Markt zu beurteilen.

Nicht jeder Ing. ist auch ein Kaufmann.
Man kann sich eigentlich neben der klassischen unternehmerischen
Methode, nur noch an den offenen Stellenangeboten BUNDESWEIT
orientieren, evtl. da mal horchen, ob man da unter kommt/Aufträge
erhält.
Nur wird man da dann wohl vor Ort eingesetzt, ist wieder abhängig 
beschäftigt und das wird dann von den Unkosten die man dann haben
wird, extrem ungünstig sein. Wenigstens weiß man dann, was man hat.
Ein Bekannter von mir hängt freiberuflich (andere Branche)an einem 
Ingenieurbüro, wo er einen Teil seiner Aufträge bekommt (den Rest über 
seinen guten Ruf), muss aber Bundesweit operieren und hat 400km entfernt 
noch eine Wohnung wo er die andere Hälfte der Republik schnell erreichen 
kann, wenn es mal nötig ist. Spart dann Fahrtkosten.
Andere pendeln täglich mit der Bahn, was auch ziemlich stressig sein
dürfte.

von Fuerst-Rene (Gast)


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Hi Marco

Wir kaufen diese Dienstleistung ab und zu zu.
Da wird einiges an Geld verbraten sag ich dir!

Layoutänderung:
17.75 Std. à 80.00€ = 1'420.00
+ 225€ Nebenkosten!

Wenn du gut bist kannst du das auch verlangen.

von Purzel H. (hacky)


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Das Layout interessiert doch heute niemand mehr.

Was interessiert sind Loesungen. Altium Designer ist ein Tool. Ein 
Gutes, ich verwende das auch. Und eine Leiterplatte ist der Anfang einer 
Loesung.

Dh was man bringen muss sind Schema, Bauteileauswahl allenfalls mit 
Hinblick auf die Lagerhaltung des Kunden, Layout, bestandene EMV Tests, 
bestandene Sicherheits Zertifizierungen, Serientauglichkeit bezueglich 
Komponenten, bezueglich Fabrizierbarkeit der bestueckten Leiterplatte, 
bezueglich dem mechanischen Drum-Herum.

Und Hochfrequenzdesign Erfahrung ist heutzutage ein Muss, sonst hat man 
keine Chance bei den EMV Tests. Es muessen ja keine 
Mikrowellenverstaerker sein, aber ein schnelles FPGA sollte machbar 
sein.

Sorry, aber waehrend 4 Jahren fuer die Uni was zusammenschustern recht 
bei Langem nicht. Auch wenn die Leute zufrieden waren.

Und die Controller sollte man auch programmieren koennen. Als Loesung. 
Allenfalls mit PC & Tablet Anbindung. Versuchs in zehn Jahren nochmals.

Loesung bedeutet jeweils, der Kunde weiss nicht genau was er will, aber 
nachher ist das Problem geloest. Der Pflichtenheft Scheiss ist langsam 
ausgelaufen. Die Anforderungen sind schon falsch und nacher will man den 
Schuldigen finden, bezahlen will auch niemand. Wenn das Problem dann 
geloest ist, sind die Kosten auch nicht mehr so im Vordergrund.

von Meister E. (edson)


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Wenn du nicht weist was du für deine Arbeit verlangen sollst, mach dich 
nicht selbständig. Es gibt so viele die es probieren aber keine Chance 
haben weil sie die grundlegenden Dinge nicht selbst anpacken können oder 
wollen.

von Fuerst-Rene (Gast)


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Also wir erstellen einen vorabschaltplan, dann wird dieser übergeben und 
die Firma richtet dann Bauteile und kümmert sich um EMV kram. am ende 
bekommen wir dann ein volles Layout mit Stücklisten.
Pro Projekt kommen da so an die 8000€ zusammen.

von lüsterklemme (Gast)


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Marco Haeuser schrieb:
> Wieviel denkt ihr kann ich vernuenftiger Weise fuer meine Arbeit
> verlangen?

Also unser Layouter nimmt 60€/h. Er macht das schon Jahrzehnte und ist 
wohl als Profi zu bezeichnen. Der gibt aber auch vor Beginn der Arbeit 
einen Festpreis ab wieviel Stunden er kalkuliert. Zusätzlich kommen noch 
ein kleiner Posten für das aufbereiten der Daten am Ende dazu.

von oszi40 (Gast)


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> Also unser Layouter nimmt ...

Bevot Du so viele Kunden und Erfahrung hast, daß Du davon leben kannst, 
wirst Du noch viel Zeit brauchen. Es ist aber vernünftig, ganz klein 
nebenbei anzufangen.

von M. H. (nocturn)


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Volker S. schrieb:
> Hallo,
>
> ist mit Astrophysik kein Geld zu verdienen?

Durchaus! Deswegen steht ganz oben ja auch nebenher....

von M. H. (nocturn)


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Davis schrieb:
> Volker S. schrieb:
>> Hallo,
>>
>> ist mit Astrophysik kein Geld zu verdienen?
>
> Vermutlich ist er nicht gut genug und muss deshalb Platinen entflechten
> gehen. Da bin allerdings auch skeptisch, da er nicht einmal in der Lage
> ist die Situation am Markt zu beurteilen.
>
> Bei solchen Leuten spricht alles für die Enführung einer (hohen)
> Studiengebühr.

Warum so bissig? Probleme mit dem selbstbewusstsein?

Ich verdiene auch so genug. Und zum Thema Studiengebuehren. Habe 
waehrend meines kompletten Studium welche gezahlt. Und Sie?

von M. H. (nocturn)


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TTL schrieb:
> google mal fertigungsgerechtes Design und EMV-gerechtes Design
> Hast du schon mal eine Platine für eine SERIENPRODUKTION gemacht?
> Alles was ich bisher aus UNIs gesehen habe war ehr Prototypengemurkse.
> Für (Groß) Serie musst du Sachen beachten die an den UNIs noch nie
> jemand gehört hat.

Im konkreten Fall gehts auch eher um rapid prototyping. Dass ich 
natuerlich nicht mit einem spezialisertem Layouter der mehrere Jahre 
Erfahrung im Grossseriendesign hat mithalten kann ist mir auch klar. 
Trotzdme Danke.

>
> Die Seite der FED sollte dich weiterbringen:
> fed.de
> Die IPC Richtlinien sind durchaus sinnvoll.

Vielen Dank fuer den Tip.

> Wenn du den Aufwand bzw. Preis nicht schätzen kannst hast du nicht genug
> Erfahrung und wirst Probleme bekommen.

Ich denke dass ich den Aufwand durchaus einzschaetzen kann. Den Preis 
den man am Markt fuer die Stunde/den Pin weis ich halt leider nicht

von M. H. (nocturn)


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Fuerst-Rene schrieb:
> Hi Marco
>
> Wir kaufen diese Dienstleistung ab und zu zu.
> Da wird einiges an Geld verbraten sag ich dir!
>
> Layoutänderung:
> 17.75 Std. à 80.00€ = 1'420.00
> + 225€ Nebenkosten!
>
> Wenn du gut bist kannst du das auch verlangen.

Vielen Dank fuer die Hausnummer!

von M. H. (nocturn)


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Siebzehn oder Fuenfzehn schrieb:
> Das Layout interessiert doch heute niemand mehr.
>
> Was interessiert sind Loesungen. Altium Designer ist ein Tool. Ein
> Gutes, ich verwende das auch. Und eine Leiterplatte ist der Anfang einer
> Loesung.
>
> Dh was man bringen muss sind Schema, Bauteileauswahl allenfalls mit
> Hinblick auf die Lagerhaltung des Kunden, Layout, bestandene EMV Tests,
> bestandene Sicherheits Zertifizierungen, Serientauglichkeit bezueglich
> Komponenten, bezueglich Fabrizierbarkeit der bestueckten Leiterplatte,
> bezueglich dem mechanischen Drum-Herum.

Habe eine Ausbildung bei einem Bestuecker genossen. D.h. Mir sind 
Thematiken wie Lagerhaltung, Materialbeschaffung, Bestueckbarkeit usw. 
keineswegs fremd!

> Und Hochfrequenzdesign Erfahrung ist heutzutage ein Muss, sonst hat man
> keine Chance bei den EMV Tests. Es muessen ja keine
> Mikrowellenverstaerker sein, aber ein schnelles FPGA sollte machbar
> sein.

Ein schnelles FPGA ist doch wohl bitte keine komplexe 
Hochfrequenzschaltung in deinen Augen?

> Sorry, aber waehrend 4 Jahren fuer die Uni was zusammenschustern recht
> bei Langem nicht. Auch wenn die Leute zufrieden waren.

Nicht von sich auf andere schließen!

> Und die Controller sollte man auch programmieren koennen. Als Loesung.
> Allenfalls mit PC & Tablet Anbindung. Versuchs in zehn Jahren nochmals.

Wie soll der Controller denn programmiert werden? Assembler oder C such 
es dir aus. Hab beides schon gemacht. Btw. Ich baue komplette 
Prototypen, von der Bauteilauswahl ueber das Schaltungsdesign, bis hin 
zur uC programmierung.....

Achja und die Anfrage war nach einem Design/Layout, nicht nach einem 
Prototypen!


> Loesung bedeutet jeweils, der Kunde weiss nicht genau was er will, aber
> nachher ist das Problem geloest. Der Pflichtenheft Scheiss ist langsam
> ausgelaufen. Die Anforderungen sind schon falsch und nacher will man den
> Schuldigen finden, bezahlen will auch niemand. Wenn das Problem dann
> geloest ist, sind die Kosten auch nicht mehr so im Vordergrund.

Ach was? Ein voellig neues Konzept. Ein Kunde bestellt was und will das 
es am Ende funktioniert? Faszinierend..... Da waere ich nie darauf 
gekommen....

Der Kunde entwickelt selbst, hat aber keinen Layouter und kauft diese 
Dienstleistung zu. Was hat dass mit einer kompletten Prototypen 
Entwicklung inkl. uC programmierung zu tun?????

von M. H. (nocturn)


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oszi40 schrieb:
>> Also unser Layouter nimmt ...
>
> Bevot Du so viele Kunden und Erfahrung hast, daß Du davon leben kannst,
> wirst Du noch viel Zeit brauchen. Es ist aber vernünftig, ganz klein
> nebenbei anzufangen.

Leben muss ich davon garnicht. Es ist wirklich nur ein Zubrot waehrend 
der Dissertation.

Trotzdem Danke fuer die Einschaetzung.

von M. H. (nocturn)


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Meister Eder schrieb:
> Wenn du nicht weist was du für deine Arbeit verlangen sollst, mach dich
> nicht selbständig. Es gibt so viele die es probieren aber keine Chance
> haben weil sie die grundlegenden Dinge nicht selbst anpacken können oder
> wollen.

Wer redet von Selbstaendigkeit als allein verdienst? Ich kann es mir 
leisten auf Auftraege zu warten, die meinem Koennen entsprechen. 
Desweiteren weis ich durchaus was meine Arbeit wert ist. Allerdings 
denke ich macht es Sinn bevor ich ein Angebot abgebe zu wissen was die 
"Konkurenz" so verlangt.....

von M. H. (nocturn)


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Fuerst-Rene schrieb:
> Also wir erstellen einen vorabschaltplan, dann wird dieser übergeben und
> die Firma richtet dann Bauteile und kümmert sich um EMV kram. am ende
> bekommen wir dann ein volles Layout mit Stücklisten.
> Pro Projekt kommen da so an die 8000€ zusammen.

Das hilft mir doch schonmal. Ich nehme an der Layouter ist fuer die 
Bauteil Auswahl des Huehnerfutters verantwortlich und hat fuer 
Beschafbarkeit bei den angegebenen Distributoren sorge zu tragen?

Als Uebergabepacket werden vermutlich komplette Stuecklisten mit 
Bestelldaten, das Layout als Gerber-Files und das Layout als 
Projektdatei genutzt?

Danke schonmal.

von Michael .. (thing)


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Marco Haeuser schrieb:
> Das hilft mir doch schonmal. Ich nehme an der Layouter ist fuer die
> Bauteil Auswahl des Huehnerfutters verantwortlich und hat fuer
> Beschafbarkeit bei den angegebenen Distributoren sorge zu tragen?
>
> Als Uebergabepacket werden vermutlich komplette Stuecklisten mit
> Bestelldaten, das Layout als Gerber-Files und das Layout als
> Projektdatei genutzt?

Vieles ist machbar, aber ob das der Kunde auch bezahlen möchte
ist dann eine Frage wie man das vertraglich regelt. Wenn es dann
zu Sonderwünschen kommt, an die der Kunde nicht dachte, ist Ärger
schnell vorprogrammiert.
Auch sollte man eine einvernehmliche Vergütung je nach Auftrags-
fortschritt einplanen.
Insgesamt betrachtet ist das Layouten nur ein Bruchteil dessen
was geschäftlich alles zu beachten und zu regeln ist.
Viele Dinge wird man auch gar nicht machen können, wenn der Kunde
nicht einen tieferen Einblick in innerbetriebliche Vorgänge zulässt
z.B. Beschaffungsdatenbank des Kundenunternehmens. Was die Beschaffung
von div. Bauteilen angeht wird sich da ein Kundeneinkäufer kaum
Vorschriften machen lassen wollen. Die lieben nämlich die Flexibilität
und Freiheit einkaufen zu dürfen wo die wollen.
Was an den Kunden wann übergeben wird ist dann im Vertrag zu regeln
den man dann aber inhaltlich vorgeben kann. Wenn der Kunde das
akzeptiert, dürfte es nur wenig Probleme geben, andererseits, kann
alles ganz anders kommen als man erwartet hat.

von Meister E. (edson)


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Ähm, vielleicht ist dir ja nicht klar was es bedeutet, freiberuflich 
Aufträge anzunehmen? Es spielt (abseits von Sozialversicherung etc.) 
keine Rolle was du Hauptberuflich machst, du musst diese Tätigkeit beim 
Finanzamt melden. Es gibt Menschen, die sprechen da von Aufnahme einer 
selbständigen Tätigkeit.

von M. H. (nocturn)


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Meister Eder schrieb:
> Ähm, vielleicht ist dir ja nicht klar was es bedeutet, freiberuflich
> Aufträge anzunehmen? Es spielt (abseits von Sozialversicherung etc.)
> keine Rolle was du Hauptberuflich machst, du musst diese Tätigkeit beim
> Finanzamt melden. Es gibt Menschen, die sprechen da von Aufnahme einer
> selbständigen Tätigkeit.

Das ist mir durchaus bewusst. Allerdings macht es einen Unterschied ob 
ich davon leben muss oder es bei gelegentlichen Auftraegen belassen 
kann, wovon ich mir aussuchen kann ob bzw. welche ich annehme.

Was hat den eine Nachfrage nach Marktueblichen Konditionen damit zutun 
ob ich mir bewusst bin was ich fuer meine Arbeit verlangen kann?

Der Preis einer Sache/Dienstleistung berechnet sich in der Regel nach 
Angebot und Nachfrage, wobei das Angebot mittelbar durch das eigene 
Koennen beeinflusst wird. Ergo weis ich was ich anbieten kann und auch 
was ich mindestens dafuer haben will, damit sich die Sache fuer mich 
rechnet.

Allerdings weis ich nicht wie hoch die Nachfrage ist. (ausser meiner 
eigenen Anfrage) Somit interessiere ich mich fuer den Preis den 
Auftraggeber je nach Art und komplexitaet der Aufgabe bezahlen.
Zudem weis ich was ich ca. pro Stunde haben muss, damit es sich fuer 
mich rechnet. Allerdings wird ja wie inzwischen mehrfach erwaehnt eher 
ein Festpreis vereinbart.

Aber wie gesagt. Wenn man einfach keinen Bock hat jemandem zu Antworten 
und anstatt eines sachbezogenen Beitrags lieber Pauschalkammellen von 
sich gibt.... Keiner wird gezwungen zu Antworten.

von Michael S. (e500)


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Also ich habe eine Schaltung in EAGLE (BTS555, µC, KFZ-Einsatz, Ströme 
ca. 50A) und keine Zeit und keine Muse die zu Layouten.

Wenn sich jemand findet, der das für einen annehmbaren Obolus routet 
(und mir vielleicht noch zwei, drei Platinen davon macht) - gerne!

Ein Muster (vergleichbare geroutete Schaltung) als Anhaltspunkt ist 
vorhanden.

von M. H. (nocturn)


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Michael S. schrieb:
> Also ich habe eine Schaltung in EAGLE (BTS555, µC, KFZ-Einsatz, Ströme
> ca. 50A) und keine Zeit und keine Muse die zu Layouten.
>
> Wenn sich jemand findet, der das für einen annehmbaren Obolus routet
> (und mir vielleicht noch zwei, drei Platinen davon macht) - gerne!
>
> Ein Muster (vergleichbare geroutete Schaltung) als Anhaltspunkt ist
> vorhanden.

Wenn du moechtest kannst du mich gerne per PN kontaktieren und mir mal 
einige Daten wie z.B. den Schaltplan zukommen lassen. Dann kann ich dir 
gegebenenfalls gerne ein Angebot machen.

Beste Gruesse

von Meister E. (edson)


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Marco Haeuser schrieb:
> Aber wie gesagt. Wenn man einfach keinen Bock hat jemandem zu Antworten
> und anstatt eines sachbezogenen Beitrags lieber Pauschalkammellen von
> sich gibt.... Keiner wird gezwungen zu Antworten.

Du willst doch die "Pauschalkamellen" hören, hast direkt danach gefragt. 
Ich wollte rüberbringen, dass jedes Projekt separat verhandelt werden 
muss. Da ist dein persönliches Geschick gefragt und auch ein Gespür für 
den Markt, wobei letzten Endes immer der Auftraggeber sagt an wen das 
Projekt vergeben wird. Wenn du da so anfängst: "ich koste 70€/h" ohne zu 
wissen wie lange die Aktion dauern soll, wird das wohl nichts werden, 
oder? Also läuft es immer auf einen Festpreis hinaus, entweder in 
Stundensatz*Stunden oder einfach als Betrag. Wenn dir die Antwort nicht 
gefällt tuts mir leid, aber so ist es halt.

von M. H. (nocturn)


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Meister Eder schrieb:
> Marco Haeuser schrieb:
>> Aber wie gesagt. Wenn man einfach keinen Bock hat jemandem zu Antworten
>> und anstatt eines sachbezogenen Beitrags lieber Pauschalkammellen von
>> sich gibt.... Keiner wird gezwungen zu Antworten.
>
> Du willst doch die "Pauschalkamellen" hören, hast direkt danach gefragt.
> Ich wollte rüberbringen, dass jedes Projekt separat verhandelt werden
> muss. Da ist dein persönliches Geschick gefragt und auch ein Gespür für
> den Markt, wobei letzten Endes immer der Auftraggeber sagt an wen das
> Projekt vergeben wird. Wenn du da so anfängst: "ich koste 70€/h" ohne zu
> wissen wie lange die Aktion dauern soll, wird das wohl nichts werden,
> oder? Also läuft es immer auf einen Festpreis hinaus, entweder in
> Stundensatz*Stunden oder einfach als Betrag. Wenn dir die Antwort nicht
> gefällt tuts mir leid, aber so ist es halt.

Na also, das ist doch mal eine Sachliche Aussage.

Natuerlich ist mein Verhandlungsgeschick ein Faktor. Das jedes Projekt 
seine Feinheiten hat und vor Allem nicht jeder Auftraggeber die exakt 
gleiche Aufgabenstellung hat ist auch klar. (Mit oder ohne Schaltplan 
Ueberarbeitung? Bibliotheken vorhanden? Unter Umstaenden mir oder ohne 
Prototypen Bestueckung?)

Dewegen frage ich ja nach groben Richtwerten. Dann kann ich mir 
ausrechnen ob ich fuer mich auf einen Ausreichenden Betrag komme. Oder 
ob ich sagen muss ich brauch laenger dafuer und muss deswegen mehr 
verlangen.

Trotzdem Danke

von Chris (Gast)


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Die Frage die du dir stellst ist ja eine andere, verliere ich zuviel 
Zeit ?
Wenn SMD im Wellenlöten gemacht wird, braucht es andere Footprints wie
als SMD, und die Footprints musst du warscheinlich auch überarbeiten,
Ausrichtung, ... .
Wenn der Fertiger dem Kunden 2 Stunden Bauteilkorrektur in Rechnung 
stellt
weil die Bauteile nicht den falschen Offset sowie teilweise falschherum 
sind,
dann wird dieser Kunde nicht mehr zu dir kommen.
Dasselbe passiert, wenn Bauteile runterfallen, die Stencil Daten nicht
richtig aufbereitet wurden oder die Platine mittels ICT ein coverage von 
50% hat anstelle von 90% einfach weil der Layouter die Regeln nicht 
kennt.
Zeit für EMC Prüfung, ev. vorprüfungen usw.
Erstellen von 3D Daten, ... .

Da geht teilweise viel Zeit drauf und du musst diese Zeit auch auf 
mehrere
Projekte/Kunden umlegen. Dasselbe gilt für Tools die du brauchst, und 
sei es
nur ein besserer Autorouter für Eagle wie Electra, oder du musst z.B.
Thermalsimulation machen, oder auch nur die SW zur Darstellung der 
Signalintegrität sowie Laufzeit aufgrund von IBIS Daten sowie Layout 
eines
DDR3  SATA  ... Anbindung.

Und dann geht für leere Angebote auch Zeit drauf.

von Dieter (Gast)


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Chris schrieb:
> Wenn SMD im Wellenlöten gemacht wird, braucht es andere Footprints wie
> als SMD, und die Footprints musst du warscheinlich auch überarbeiten,
> Ausrichtung, ... .

dazu kommt noch Wissen über die Produktionsprozesse der 
Leiterplattenhersteller. Das fängt mit Randabständen, Nutzenabständen an 
und endet mit Induktivitäten bei High-Speed Anwendungen und gematchte 
Leitungen mit ordentlichem Abschluss.
Die Prozesse für die Platinenbestückung sollten bekannt sein und gerade 
am Anfang kann es da Probleme insbesondere mit den Schablonen fürs den 
Siebdrucker geben. Leiter hat da jeder Bestücker seine eigenen 
Erfahrungen und Prozesse, aber Du musst die Schablonendaten möglichst 
allgemein rausgeben.

Auch muss man dem Kunden erklären können, dass teilweise 6-lagig 
günstiger fürs Routen ist obwohl eine 4-lagige Platine billiger in der 
Herstellung ist. Hängt aber ggf. von den Stückzahlen ab.

Ich würde an Deiner Stelle mit Aufträgen aus dem Bereich Steuerung 
anfangen und erstmal ein wenig Erfahrung sammeln bis Du Dich an 
High-Speed (z.B. FPGA) Platinen herantraust.
Auch von Platinen wo ordentlich Strom fließt würde ich erstmal die 
Finger lassen. Da können sich auch schnell mal die Kupferbahnen lösen 
und Wissen über Isolationswiderstände sollte vorhanden sein.

von oszi40 (Gast)


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>würde an Deiner Stelle mit Aufträgen aus dem Bereich Steuerung
>anfangen und erstmal ein wenig Erfahrung sammeln bis Du Dich an

WENN ich Auftraggeber wäre, würde ich erst mal nach Referenzen auf 
diesem Gebiet fragen. Sonst würde ich mir nie eine 1-Mann-Firma suchen 
um von dieser total abhängig zu werden. Das ist leider die Wahrheit.

In Deinem Fall würde ich jetzt erst mal ein paar kleine Referenzobjekte 
schaffen, die man vorzeigen kann.

von Michael .. (thing)


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oszi40 schrieb:
> WENN ich Auftraggeber wäre, würde ich erst mal nach Referenzen auf
> diesem Gebiet fragen. Sonst würde ich mir nie eine 1-Mann-Firma suchen
> um von dieser total abhängig zu werden. Das ist leider die Wahrheit.

Das ist aber dein Risiko oder fragst du deinen Arzt wenn du ihn
konsultierst auch erst mal nach Referenzen?
Man könnte zwar mit Kunden und Projekten referenzieren, was dann
auch wieder schlecht ist, weil so eine Indiskretion viele potenzielle
Kunden abschreckt, die ihre Projekte vertraulich behandelt sehen
möchten. Alles nicht so einfach in diesem Bereich.

Marco Haeuser schrieb:
> Dewegen frage ich ja nach groben Richtwerten. Dann kann ich mir
> ausrechnen ob ich fuer mich auf einen Ausreichenden Betrag komme. Oder
> ob ich sagen muss ich brauch laenger dafuer und muss deswegen mehr
> verlangen.

Mach eine Schätzung und hoffe den Auftrag zu bekommen. Wenn unterm
Strich was über bleibt, dann war die Schätzung okay. Beim nächsten
Auftrag hast du dann Gelegenheit die nächsten Angebote neu zu bewerten.
Letztendlich kommt es darauf an wie du das ganze aufziehst.

Nebenberuflich sehe ich da eher schwarz. Das ist ein Fulltime-Job.
Die meiste Zeit geht da sowieso für das Kaufmännische drauf.

Marco Haeuser schrieb:
> (Mit oder ohne Schaltplan Ueberarbeitung?
Wie soll denn das ohne Schaltplan gehen?
> Bibliotheken vorhanden?
Das wäre davon abhängig ob der Kunde selbst die gleiche Software
wie du einsetzt. Eher wird der Kunde Musterbauteile bereitstellen,
evtl. noch ein Mustergehäuse, günstig wäre eine Platine wie sie
schon vom Kunden verwendet wird (wegen dem Designstil) und damit
muss du dann klar kommen.
Was du insgesamt wirklich benötigst muss du ihm dann schon mitteilen
und zwar so das er das auch versteht.
> Unter Umstaenden mir oder ohne Prototypen Bestueckung?)
Ich würde erst mal ganz klein anfangen und wenn mehr daraus werden
soll, darfst du dir überlegen ob du da mit ziehst.
An einem zu großen Bissen verschluckst du dich nur und mit der
Freiberuflichkeit könnte dann auch Sense sein wenn die Tätigkeit
ins Handwerkliche driftet.

von oszi40 (Gast)


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> Das ist aber dein Risiko oder fragst du deinen Arzt wenn du ihn
> konsultierst auch erst mal nach Referenzen?

Es ist keine Schande sich zu informieren und die beste Lösung zu suchen. 
Nicht jeder Zahn muß gezogen werden...

von Chris (Gast)


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Das mit den Referenzprojekten ist nicht ohne und es gibt auch einen
guten Hintergrund für den. Was nützt dem Kunden dass du 1000€ günstiger 
bist, er aber dann 4000€ Mehrkosten hat, weil EMC/EMV/... nicht passt,
oder die Platine nicht kostengünstig gefertigt werden kann und er dann
vielleicht das 10fache draufzahlt.

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