Auf der suche nach einem praktikum stoße ich neben der "klassichen " softwareentwicklung (java, c) immer auch auf e-commerce unternehmen, die webentwickler suchen(php, javascript)...ich studiere technische INFORMATIK nun meine frage, eig wollte ich java/c machen, wenn ich aber so eine webentwicklungsstelle annehme, ist es dann ein rückschritt?? Wird dieses gebiet nicht meist von fachinformatikern gemacht?? Ist das gehalt bei solchen sacghen nicht immer total beschissenn=?? Besten dank gruss JJ V.
kommt ganz darauf an was du genau machen willst/machst. eine formularüberprüfung mit javascript ist jetzt nicht wirklich herausfordernd, die wartung und/oder (weiter)entwicklung eines firmeneigenen cms schon eher. zum gehalt: geld allein macht nicht glücklich, auch das umfeld muss passen (in einem anderen betrieb könnte ich um einiges mehr verdienen als in meinem aktuellen, aber mir gefällts da eben...)
Deine Vermutung ist richtig, Webentwicklung geschieht meist durch sehr oberflächliche Plattformen wie JavaScript, CSS, PHP, MySQL, jQuery, Joomla, Flash, TYPO, WordPress, Dreamweaver, AIR, AJAX, ASP.NET, HTML(5)... Das sind Programme, die so ähnlich wie Adobe-Programme arbeiten, aber man noch ein wenig Code eingeben muss mit einer einfachen Syntax und Semantik. Mit Informatik hat das nicht mehr viel zu tun. Richtige Informatiker halten sich entweder in der Tiefe der Theorie auf oder auf der Ebene von Rechnersystemen.
Dipl.-Ing. schrieb: > Deine Vermutung ist richtig, Webentwicklung geschieht meist durch > sehr > oberflächliche Plattformen wie JavaScript, CSS, PHP, MySQL, jQuery, > Joomla, Flash, TYPO, WordPress, Dreamweaver, AIR, AJAX, ASP.NET, > HTML(5)... > > Das sind Programme, die so ähnlich wie Adobe-Programme arbeiten, aber > man noch ein wenig Code eingeben muss mit einer einfachen Syntax und > Semantik. > > Mit Informatik hat das nicht mehr viel zu tun. Richtige Informatiker > halten sich entweder in der Tiefe der Theorie auf oder auf der Ebene von > Rechnersystemen. meinst du das ganze humorvoll, oder ernst im bezug auf die aufgezählten programme??
Dipl.-Ing. schrieb: > oberflächliche Plattformen wie (= du willst Dipl. Ing. sein :D wann hast du den studiert bestimmt vorm internet :D
Vernünftige Webentwicklung kann recht schnell recht komplex werden. Ja ein bisschen Formular auswerten ist noch keine Magie das stimmt. Jeder der behauptet richtige Informatiker würden sich damit nicht abgeben hat einen an der Waffel. Erstmal muss man Webentwicklung in Frontend und Backendentwicklung unterteilen. Frontend ist meistens recht dröge, aber im Backend kann man sich schon deutlich mehr austoben.
Web Entwicklung kann eine extrem Anspruchsvolle Sachen werden. Aber trotzdem kann man auch alleine richtig krasse Projekte stemmen. Gutes Beispiel für die Web-Programmierung wäre onlinefussballmanager.de das am Anfang nur von einem Entwickler geschrieben worden ist. oder die Plattform pof.com die auch nur ein einziger geschrieben hat und damit Millionär geworden ist. Ich sehe das extremes Potenzial in Zukunft. Wer weiss ob wir in Zukunft alle nur noch mit einem Browser in Netz arbeiten. Webprogrammierer gibt es halt zuviele. Durch einfach zugängliche Dokumentation. Wenn du Geld verdienen willst reiß die den Arsch auf bei den Noten und geh in ein großes IGM Unternehmen. Evtl. als Webprogrammierer :D
im studium lernen wir NIX über webentwicklung-----woran liegt das eigentlich?? Ist dies etwa kein akademischer zweig der informatik``? bei uns in der fakultät belächeln dies aucxh viele...wieso eig??
jj vollast schrieb: > im studium lernen wir NIX über webentwicklung-----woran liegt das > eigentlich?? Ist dies etwa kein akademischer zweig der informatik``? bei > uns in der fakultät belächeln dies aucxh viele...wieso eig?? Weil Webentwicklung nur eine Anwendung von Softwareentwicklung und Sicherheitskonzepten ist, genauso wie Anwendungsentwicklung und sonstige Entwicklung. Wichtig ist, dass man Grundlagen beherrscht, dann machst dir eine Übersicht über verschiedene Webtechniken und kaufst dir dazu ein oder mehrere Bücher. Für den sanften Einstieg sind die "Head First"-Bücher ganz hilfreich. Wie auch woanders gilt, Übung macht den Meister und das braucht seine Zeit. Hab ich mit einfachsten PHP Frickeleien angefangen, viele Sachen 2-3 mal reimplementiert weil man immer was neues gelernt hat wie man xy umsetzen kann. Ich persönlich setzt für meine kleinen Projektchen mittlerweile auf Ruby on Rails 3.2, HAML, SASS und CoffeeScript und Twitter Bootstrap damits gut aussieht.
Wenn du Informatik an der Uni studierst, um hinterher zu programmieren, machst du was falsch. Dort lernst du nicht programmieren, du lernst die naturwissenschaftliche Disziplin namens Informatik. Die Theorie hinter allem. Und dann auch noch technische Informatik. Die hat doch erst recht nichts mit Software Engineering zu tun, wie du es scheinbar anstrebst. Technische Informatik ist grob gesagt Hardware. Kein Java, kein C (wenn man mal von SystemC absieht), eher VHDL, Verilog, SystemC und sowas. Die Bereiche basieren auf vollkommen unterschiedlichen Denk- und Arbeitsweisen. Wenn dein Ziel also ein Leben als Programmierer ist, dann such dir ne Lehrstelle als Fachinformatiker. Wenn du Fit bist, kannst du damit viel Geld verdienen -- schneller als mit einem Studium, und je nach Qualität deiner Arbeit in ähnlichen Gehaltsregionen. Du musst natürlich mit deiner Arbeit überzeugen, da kann man sich nicht auf einem Aussagelosen akademischen Titel ausruhen. Wenn's unbedingt Uni sein soll, dann ist die angewandte oder praktische Informatik das was du willst. Aber auch da geht es eher um Entwurfsprozesse, nicht ums schreiben von Code an sich. Da gibt es auf jeden Fall spannende Stellen, aber wie gesagt: Das ausformulieren von Quellcode ist da eher ein Beiprodukt. Die Programmiersprache hat damit schonmal gar nichts zu tun (das Stichwort "Turing-Vollständigkeit" sagt dir hoffentlich was). Oder anders betrachtet: Macht es dir Spaß, an einem Problem herumzutüfteln, und bist Stolz wenn es dann das tut was es soll? Dann wäre eigentlich der Fachinformatiker (FR Anwendungsentwicklung) dein Ding. Da lernst du, reale Produkte zu erschaffen. Denkst du gern abstrakt über ein Problem nach und löst es im Kopf, vergleichst verschiedene Lösungsansätze auf Eignung bis es alles Rund erscheint? Im Extremfall sogar ohne eine Zeile Code zu schreiben? Dann ist die Uni-Informatik deins, da lernst du optimale Lösungen zu finden, die du im schlimmsten Fall dann nicht einmal selbst programmierst. Als Fachinformatiker bist du wertvoll wenn du eine Programmiersprache/Entwicklungsumgebung in und auswendig kannst, selbst wenn du in den theoretischen Grundlagen schwächelst. Als Uni-Absolvent bist du wertvoll wenn du alle relevanten Techniken und Algorithmen deines Fachbereichs kennst, selbst wenn du keine einzige Programmiersprache wirklich souverän beherrschst. Wenn du nie Webentwicklung gemacht hast, und wirklich die Uni-Laufbahn durchziehn willst, gibt dir so ein Job Erfahrungen, die dir in der Uni-Theorie niemand beibringen kann. Erwarte nicht, dass du da großartige Erkenntnisse deiner Vorlesungen anwenden kannst. Fertig werden hat da weit höhere Priorität als optimale Lösungen bauen. Das tut einem angehenden Wissenschaftler ganz gut, sich mal als Codeklempner zu betätigen, zu erfahren was es heisst, wenn da ein Kunde ist, der das Geld erst bezahlt, wenn das Produkt geliefert ist, wo es egal ist ob dir der Code gefällt, solange der Kunde das Ergebnis mag.
Sam P. schrieb: > ... +1 Davon abgesehen, wenn Leute etwas belächeln oder drüber herziehen sind das nicht selten fanatische Spinner, die erstens keine Ahnung von der Materie haben über die sie herziehen und/oder ihre Expertise als das einzig Wahre ansehen.
jj vollast schrieb: > im studium lernen wir NIX über webentwicklung-----woran liegt das > eigentlich?? Ist dies etwa kein akademischer zweig der informatik``? bei > uns in der fakultät belächeln dies aucxh viele...wieso eig?? Das hängt damit zusammen, dass man an Unis und FHs immer sich möglichst in allgemeinen Formulierungen aufhalten will, also möglichst immer auf dem Grund der Atomebene. Alles was zu speziell werden könnte oder in der Wirtschaft schnell zur Anwendung kommen könnte, ist für einen Großteil der Dozenten nicht interessant und gehört ihrer Meinung nicht zur Uni. So lernt man in der Studienrichtung Elektrotechnik nichts über auf dem Markt befindliche ICs, Mikrocontroller und aktive Bauelemente, sondern die Halbleiterphysik dahinter oder wie man einen Bipolartransistor entwirft oder gleich ganze Chips. Wer Interesse hat, mal eine einfache, aber nützliche Schaltung mit vorhanden Bauelementen selbst zu entwerfen, der muss halt hobbymäßig sich mit Elektronik und Programmierung von Microkontrollern befassen. In deinem Fall heißt es, dass dir deine Hochschule nur die Grundlagen mitgegeben hat. Spezialisieren muss du dich schon selber oder einen Masterstudiengang Webentwicklung dir irgendwo suchen.
Sam P. schrieb: > da lernst du optimale Lösungen zu finden, die du > im schlimmsten Fall d vielen lieben dank lieber sam p. ....aber kannst du mal bitte das ganze an konkreten jobbeispielen für uni-informatiker mir darlegen?? jetzt mal jobs in der industrie und keine forscherjobs an der uni?? denke aber auch, dass man das uni-theorie-wissen nicht allzu sehr überbewerten sollte, da man grade an der uni bei WEITEM nicht alles braucht.
Wo ist der Unterscheid zwischen Web und Cloud, und wo ist der Unterschied zwischen der Heimseite von Bäckerei Müller und Amazon.com? Wenn Du praxisrelevantes Arbeiten weitestgehend vermeiden willst, bleib an der Uni. Soll allerdings von der Bezahlung auch eher mau sein.
Nimm mal dieses Forum hier als Beispiel, das ist mit Ruby on Rails entwickelt. Arbeite dich mithilfe dieses Buchs in die Technologie ein: http://ruby.railstutorial.org/ruby-on-rails-tutorial-book Und versuch mal ein Forum in Grundzügen zu bauen. Dazu reichen folgende Models: User, Category, Topic, Post Features: User anlegen Category anlegen Topic anlegen Posts verfassen Gib den Models vernünftige Attribute und setze sie in sinnvolle Abhängigkeiten. Wenns läuft sag Bescheid, dann haste schon was gelernt und du kannst immer noch entscheiden ob das was für dich ist.
jj vollast schrieb: > vielen lieben dank lieber sam p. ....aber kannst du mal bitte das ganze > an konkreten jobbeispielen für uni-informatiker mir darlegen?? Gerne. Ich dachte beim Schreiben meiner Zeilen an einen Job, den ich vor nicht allzulanger Zeit gesehen habe. Ich kam in den Genuss einer Insider-Führung in der Logistikzentrale bei einem großen deutschen Konzern, der sehr viel mit Versand arbeitet. Der Leiter der Technik zeigte uns die technischen Anlagen, mit denen automatisiert Ware aus den Hochregallagern zu den Verpackungs-Stationen befördert wird. Und im Nebenzimmer saßen 5 Diplom-Informatiker, die nichts weiter taten als die Algorithmen, nach denen die Förderanlagen (sowas ähnliches wie autonome, unbemannte Gabelstapler) ihre Wege planten und untereinander abstimmten, zu optimieren. Da kam es eben auf die Algorithmen an. Wie schnell die Software lief ist da scheissegal -- zur Not kauft man eben einen (oder zehn) schnelleren Server, das sind Peanuts im Vergleich zu jedem Prozent mehr an Warendurchsatz. Andere befassten sich mit Ausfallsicherheit, auch wieder ausgehend von theoretischen Ansätzen, formaler Verifikation, dass ja nie ein Fahrzeug einen Unfall produziert usw. Alleine diese zwei Jobs sind schon zwei vollkommen verschiedene Spezialisierungen im Rahmen eines Hochschulstudiums, und keinesfalls mit ein bisschen Googlen oder StackOverflow-Recherche zu lösen. Da hängen einfach ungeheure Geldsummen dran. Das macht sie aber auch so spannend, weil man da wirklich mit allem gefordert wird, was einem beigebracht wurde, inklusive der Fähigkeit, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu finden, zu vergleichen/bewerten und umzusetzen. Letzteres ist meiner Meinung nach auch die Hauptqualifikation, die man aus der Uni mitnehmen sollte: Es gibt immer neue Grundlagenforschung, und wer fähig ist, die zu verstehen und anzuwenden, hat einen entscheidenden Vorteil. Etwas banaler wird sowas im klassichen Software Engineering. Man liest ja viel über Outsourcing in Billiglohnländer, aber daheim muss ja jemand sein, der Anforderungen schreibt, und zwar so, dass das Endprodukt auch tatsächlich das Problen löst, das es lösen soll. Da ist der Informatiker die Schnittstelle zwischen Realität und Theorie, muss also auf beiden Seiten zu Hause sein: Kunde und/oder Chef wissen was sie wollen, können es aber nicht fachgerecht formulieren. Ein Projektleiter gibt eventuell auch die generelle Struktur einer Anwendung vorgeben, da er mit allen externen Anforderungen und Einschränkungen vertraut ist, z.B. die Ziel-Hardware, erwartete Nutzerzahlen usw. Da muss man Algorithmen und ihre Eigenschaften kennen. Hat man 100 Nutzer, dann kann man ohne weiteres einen schnellen Algorithmus wählen, dessen Speicherbedarf quadratisch mit der Nutzerzahl steigt. Hat man 10.000 Nutzer, kann man sich sowas vermutlich nicht mehr erlauben, man nimmt also einen sparsameren Algorithmus und verteilt dann zur Not auf mehrere Server, falls es zu langsam wird. Dort wird der erfahrene Informatiker zum halben Manager, und wird kaum noch irgend etwas selbst programmieren. In kleineren Firmen werden solche Projekte auch weniger hierarchisch gelöst. Moderne Team-Organisationsformen setzen aber voraus, dass alle Teammitglieder einen soliden theoretischen Hintergrund haben, auch wenn jeder seine Spezialgebiete hat. Jeder bringt sein Fachwissen ein, was aber auch voraussetzt, dass jeder einem solchen Fachgespräch folgen kann. Z.B. muss jeder wissen, was der Unterschied zwischen einer Skip-Liste, einem Heap und einem Rot-Schwarz-Baum ist, was alles grundlegende Datenstrukturen sind, die ein Informatiker mit ihren Eigenschaften, Vorteilen und Nachteilen kennen muss. Eine gemeinsame Basis für Fachgespräche eben.
Sam P. schrieb: > jj vollast schrieb: >> vielen lieben dank lieber sam p. ....aber kannst du mal bitte das ganze >> an konkreten jobbeispielen für uni-informatiker mir darlegen?? > > Gerne. Ich dachte beim Schreiben meiner Zeilen an einen Job, den ich vor > nicht allzulanger Zeit gesehen habe. Ich kam in den Genuss einer > Insider-Führung in der Logistikzentrale bei einem großen deutschen > Konzern, der sehr viel mit Versand arbeitet. Der Leiter der Technik > zeigte uns die technischen Anlagen, mit denen automatisiert Ware aus den > Hochregallagern zu den Verpackungs-Stationen befördert wird. Und im > Nebenzimmer saßen 5 Diplom-Informatiker, die nichts weiter taten als die > Algorithmen, nach denen die Förderanlagen (sowas ähnliches wie autonome, > unbemannte Gabelstapler) ihre Wege planten und untereinander abstimmten, > zu optimieren. Da kam es eben auf die Algorithmen an. Wie schnell die > Software lief ist da scheissegal -- zur Not kauft man eben einen (oder > zehn) schnelleren Server, das sind Peanuts im Vergleich zu jedem Prozent > mehr an Warendurchsatz. Hi! Denkste! Auch ich arbeitete in so einem Bereich.. jedoch wurde derart an Hardware, Elektronik und Software gespart dass bei dem ungenannten Verteilzentrum es jeden Tag zig Störungen gab und Tschechen/Polen etc. die leider nicht genug gut Deutsch konnten, an den Anlagen herumwerkten. Ich optimierte auch das eine oder andere Verfahren, aber richtig professionell ging es in dieser Industrie auch nicht zu! Man checkte Code ein im laufenden Betrieb um wieder eines der zigtausenden Bugstellen zu fixen um dann am nächsten Morgen draufzukommen, dass schon wieder etwas in die Binsen ging, was der Fix von gestern beeinflusste. Man war tagtäglich am Bugfixen, heute ein Bug, morgen ein Bug so ging das immer weiter. Von professioneller Arbeitsweise war nicht zu denken. Doch habe ich einiges gelernt und es war teilweise interessant, aber in der Wirtschaft wird sovieles einfach nur schnell "gefixt", zwischen Managern abgesprochen, es geht nur ums schnelle Geld, um den schnöden Mammon. Ich liebe das wissenschaftliche Arbeiten und den wirklichen Grund hinter den Sachen zu analysieren und nicht das belanglose tägliche Geschäft - ist mir zu wider..
D. I. schrieb: > Und versuch mal ein Forum in Grundzügen zu bauen. > > Dazu reichen folgende Models: > > User, Category, Topic, Post > > Features: > > User anlegen > Category anlegen > Topic anlegen > Posts verfassen > > Gib den Models vernünftige Attribute und setze sie in sinnvolle > Abhängigkeiten. Wenns läuft sag Bescheid, wenns fertig ist stells online und poste hier ins forum eine HACK-ME! aufforderung :) sicherheit bei der entwicklung ist etwas das imho vielen entwicklern die rein problemorientiert arbeiten völlig ab geht.
DrTech schrieb: > Ich optimierte auch das eine oder andere Verfahren, aber richtig > professionell ging es in dieser Industrie auch nicht zu! Man checkte > Code ein im laufenden Betrieb um wieder eines der zigtausenden > Bugstellen zu fixen um dann am nächsten Morgen draufzukommen, dass schon > wieder etwas in die Binsen ging, was der Fix von gestern beeinflusste. > Man war tagtäglich am Bugfixen, heute ein Bug, morgen ein Bug so ging > das immer weiter. Von professioneller Arbeitsweise war nicht zu denken. > Doch habe ich einiges gelernt und es war teilweise interessant, aber in > der Wirtschaft wird sovieles einfach nur schnell "gefixt", zwischen > Managern abgesprochen, es geht nur ums schnelle Geld, um den schnöden > Mammon. Das gibt es überall. Wenn das Management die Bedeutung ihrer IT-Infrastruktur derart falsch einschätzt, kommt es zu solchen Situationen. BWLer sind notorisch schlecht im Managen von IT-Ressourcen, weil sich viele Zusammenhänge nicht mit rein monetär-quantitativen Ansätzen erfassen lassen. Einfachstes Beispiel: Hat man 10 Programmierer, die für die Fertigstellung eines überfälligen Projekts noch 6 Monate brauchen, und stellt man 10 weitere ein, dann braucht das Projekt danach nicht 3 Monate, sondern viel wahrscheinlicher 12. Stellt man die selben 10 Programmierer zu Beginn des Projekts ein, wäre die Rechnung hingegen aufgegangen. Ähnliche Fehleinschätzungen gibt es bei der Bewertung von Wartung und Code-Pflege. Kluge Entscheider werfen einen Blick auf die Wahrscheinlichkeit und die Kosten von Ausfällen, reine Wirtschafter verschätzen aber gerne die Bedeutung und die Vernetzung von IT mit allen anderen Betriebsabläufen. Hat man dann auch keinen Projektleiter, der dem Management harte, für sie verständliche Zahlen liefert, kommt sowas bei raus. Die Firma, von der ich sprach, hat hingegen sehr auf reibungslose IT geachtet. Die arbeiteten 30 Jahre(!) mit dem selben Computersystem, weil es funktionierte. Natürlich wurde da auch mal was hingepfuscht, und auch da wurde mal so ein Qick&Dirty-Pfusch zu einer Dauerlösung, so ist das Leben. Dennoch war die generelle Arbeitsweise geprägt von "ordentliche Lösungen finden". Billig-Kultur kannst du übrigens auch in der Forschung haben. Wenn ein Projektleiter Teammitglieder überbelastet ("eigentlich bist du ja für Projekt X angestellt, aber wir müssen unbedingt für Projekt Y noch was haben, mach doch mal"), kommt auch Ramsch bei raus. Es hängt immer am Management. Da kann es dir genau so gehen wie in der Web-Anwendungsentwicklung, wo dann der mittelständische und IT-unerfahrene Kunde knausert. Das ist übrigens ein prima Argument für Praktika, egal wo: Da kann sich der Betrieb bei einem bewerben, und nicht nur umgekehrt :)
>im studium lernen wir NIX über webentwicklung-----woran liegt das
eigentlich?? Ist dies etwa kein akademischer zweig der informatik``? bei
uns in der fakultät belächeln dies aucxh viele...wieso eig??
Nun, ja. Webentwicklung ist nicht unbedingt die grosse Herausforderung.
Ja. Es ist viel Arbeit, auch delegierbar an die Horden. Man kann auch
mit relativ einfachen Ideen und schlechter Ausfuehrung noch Milliardaer
werden, siehe Gesichtsbuch.
Eine Datenbank und eine Webseite aufsetzten kann bei uns auch ein
Baecker, ohne Informatikstudium.
Wie sehen also die Themenkreise aus? ... Wer macht was mit dem Web-Programm: =================================== - Betriebswirtschaftliche Anwendungen, Handel, Geld - Smartphone, das neue S.~ für den Markt entdecken - Kommunikation zwischen Personen über das Web, Mail - Abhorchen des Web in "Norden" und "Bude", Nordbude sozusagen - Den Nutzer locken (Werbung), der Dipl. Inf. als HB-Männchen - Vortanzen nackter Frauen gegen Geld (Amusement) - Veröffentlichen einer Homepage und damit Druckkosten sparen Welche Plan-Konzepte kann man einsetzen: ======================================== - Entity Relationship Diagramm - Normalformen der Sql-Datenbank - Moderne Strukturierte Analyse - Variablen-Lexikon, Kodier-Richtlinien - Programm Ablauf Plan - Bemaßte Oberflächenvorlage der Html-Oberfläche - Glyphenkonzept: Html-Seite teils hierarchisch in Rechtecke aufgeteilt Einige vorgefertigte Software-Bausteine: ======================================== - PHP wird vom Hochschul-Informations-System verwendet, u.a. Sprachen - Xml mit den Xslt-Transformationen - Typo3-Autorensystem - SSL-Zertifikate - Xml-Http-Request (als Ajax-Grundlage) - Pdf-Spezifikation - Apache Webserver und Cgi-Modul Welchen Ing.-Gehalt hat die Web-Entwicklung nun: ================================================ Was ich als unglücklicher Web-Programmierer gesehen habe, so hat Web-Entwicklung nicht so sehr die Merkmale der freien Berufe sondern ist eher gewerblich. Ein Web-Projekt sollte eigentlich so ablaufen, dass man zuerst Anforderungen sammelt, dann seinen Umfang plant und es implementiert und ein Review veranstaltet. Also dem V-Modell folgen. Dann kann das Projekt betrieben und gewartet werden. Bei kleineren Firmen ist hingegen der über das Projekt beförderte Inhalt der eigentliche wirtschaftliche Träger. Ein Haufen Daten wird möglichst schnell eingetippt und konvertiert. Es herrscht die optimistische Annahme, dass es schon klappen wird. Mit Fehlersuche wird das Programm irgendwie rundgekloppt. Vorgesetzte sind nicht Inf.s und deshalb nicht von Merge-Sort, halbierender Suche oder Programmablaufplänen zu begeistern. Oft helfen Fertig-Funktionen der Frameworks darüber hinweg. Rechtsanwälte und Grafikdesigner sind die eigentlichen gefragten Leute hier. Will aber nicht ausschließen, dass es auch anspruchsvollere Web-Unternehmen gibt. Dort greifen aber die üblichen Mechanismen wie: Möglichst junge Entwickler, langjährige Treue, Überstunden, Rückgang der Gewinne, weil es die Billigen mit ihren Wizards ja auch irgendwie machen...
jj vollast schrieb: > im studium lernen wir NIX über webentwicklung-----woran liegt das > eigentlich?? Ist dies etwa kein akademischer zweig der Informatik``? bei > uns in der fakultät belächeln dies aucxh viele...wieso eig?? Wie vieles anderes wichtiges, dass man nicht in der Uni lernt... Unis sind (leider) fast nur auf die Forschung der Professoren gerichtet und nicht auf die Fähigkeiten, die Du für deine Zukunft brauchst. Deine Fähigkeiten muss Du Dir beibringen, ein Papier, der Dir als qualifizierte bezeichnet, kriegst Du in der UNI. Ich habe schon ein paar ;-) Klar verallgemeinere ich, aber das ist was im Hintergrund passiert. Also, fleißig lernen! In, aus und NACH der UNI! ;-)
Ich habe mich viele Jahre mit Java und sehr große und komplexe Systeme beschäftigt. Seit mehr als einem Jahr mache ich auch "Web Entwicklung". Der Schwierigkeitsgrad liegt nicht wirklich an der Sprache und die Entwicklungstools, die Du verwendest, sondern meistens am Problem, das gelöst werden soll. "Web Entwicklung" ist von der technischen Aufwand nicht anders als Java zB. Man kann nicht denken, dass "schlaue" Uni-Absolventen Java programmieren und "einfache" Straßenleute Web-Entwicklung machen... Rein technisch gesehen ist Web Entwicklung viel komplexer, wegen der Vielfalt an Tools und Sprachen die man beherrschen muss. In Java muss man nur Java können! Ich bin bereits am Ende meiner Promotion, nach viele Jahre in der Uni... und habe ganz freiwillig mich auch für "Web Entwicklung" entschieden, mit PHP, SQL, CSS, JS, und auch JAVA! Meine Idee dahinter ist, Web ist tatsächlich ein sehr zukunftsreiche Phänomen in der Informatik und ich will mich so viele offene Türe lassen wie möglich. Außerdem will ich die größte Palette, die ich kann, haben, wenn ich neue Lösungen für spannende Probleme lösen werde. Also, versuch mal lieber herauszufinden, was getan werden muss, um darüber zu entscheiden, ob es spannend ist, ob es Dir weiter bringen wird und ob es "Dir" Wert ist. An den Tools wird es nicht liegen... Viel Glück!
jj vollast schrieb: > studiere technische > INFORMATIK Du studierst TI und beschwerst dich dass ihr keine Webentwicklungstehmen im Studium habt. Du bist mir ja ein Kasper, bist du überhaupt schon fertig mit der Schule? Das ist ja wie wenn sich der Zahnmediziner beschwert dass er kein Gynäkologie im Studium hat, also mal in andere Löcher reinschauen darf.
Sch.. webentwicklung ist dermaßen langweilig..Leider muss ich in meinem super langweiligen job auch um webarchitekturen kümmern.. komme eigentlich auch aus der technischen informatik, habe mich mit robotik beschäftigt habe promoviert. Naja jetzt mache ich des Geldes wegen so nen job d.h. ich koordiniere das ganze.. Releasen, Architektur usw..
@DrTech Hast du evtl ein paar Tipps wie man eine Promotionsstelle im Robotikbereich findet?
Trollqer schrieb: > @DrTech > > Hast du evtl ein paar Tipps wie man eine Promotionsstelle im > Robotikbereich findet? Wenn du aus dem bajuwarischen Raum kommst (meine Vorfahren und ich kommen aus diesem Raum - entspricht Südtirol, Österreich, Bayern etc.) dann evtl. Ja. Kam zur Promotion auch nur über meine Diplomarbeit, die ich wiederum in der Automobilzuliefererbranche schrieb. Die Dr. Arbeit war dann etwas spezieller und befasste sich mit einem ähnlichen, nur tiefergehenden Thema (Ich kannte dort das Umfeld und die Abteilung schon). Ging um die Entwicklung von Karosserien und Roboterfertigung (wie man z.B. automatisiert Linien auf Karosserien von einem 3D-CAD Konstruktionsmodell praktisch direkt am realen Modell mit dem Roboterarm anfahren und lackieren kann) - dazu wurde einiges programmiert und konstruiert (in Zusammenarbeit mit KUKA). War ziemlich interessant.. Also kann ich die Automobilindustrie nur empfehlen (sowieso auch für ganz Deutschland), würde auch heute nur mehr in Ing. Industriezweige einsteigen (Automobil, Schwerindustrie, Öl, Chemie) weil das einfach die interessantesten Branchen sind und man das universitäre Wissen noch am ehesten einsetzen kann.. So, ich werde jetzt meinen kleinen Braunen heute noch in einem für Wien typischen Kaffeehaus geniessen. Schönen Abend noch
DrTech schrieb: > Sch.. webentwicklung ist dermaßen langweilig..Leider muss ich in meinem > super langweiligen job auch um webarchitekturen kümmern.. komme > eigentlich auch aus der technischen informatik, habe mich mit robotik > beschäftigt habe promoviert. Naja jetzt mache ich des Geldes wegen so > nen job d.h. ich koordiniere das ganze.. Releasen, Architektur usw.. ergibt sich kein Job in der Robotik? ich denke manchmal an einen Master in dem Bereich nach, da auch auch von Webarchitektur und Co. weg will. Aber wenn selbst Promovierte in dem Bereich nichts finden, gibt das zu denken. Oder willst Du da keinen Job? ist die Bezahlung schlechter?
Gerhard schrieb: > ergibt sich kein Job in der Robotik? ich denke manchmal an einen Master > in dem Bereich nach, da auch auch von Webarchitektur und Co. weg will. > Aber wenn selbst Promovierte in dem Bereich nichts finden, gibt das zu > denken. Oder willst Du da keinen Job? ist die Bezahlung schlechter? Ja ich denke schon, ich müsste mal bei meinem alten Betreuer nachfragen - hänge aber dzt. noch im Ausland (CH), will noch eine (kurze) Weile meinen jetzigen Job machen, um Erfahrung zu sammeln und dann später wieder zurück in die Heimat auch um ne Familie aufzubauen, wieder einen Freundeskreis zu haben und derartige andere "Erfahrungen" ;)
DrTech wenn ich fragen darf aus welchem Fachbereich kommst du eig. sprich Studium?
Du bist ja extraordinär neugierig! Na gut.. ausnahmsweise etwas DrTech Geschichtsunterricht.. Ich komme ursprgl. aus einer Handelsakademie (5jaehrige Matura) in AUT mit selbst gewählten Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik. Der Anteil Bwl und Rechnungswesen war mir zu hoch, ergo langweilig. So habe ich auf ein Studium des Maschinenbaus umgesattelt mit einer starken Ausrichtung zu Automatik. Bin aber dann immer tiefer in der techn. Informatik hängen geblieben, mein Hobby war damals nebenbei ein paar Webseiten zu entwerfen, was ich schon damals erkannte dass man das auf keinen Fall ernsthaft für längere Zeit machen kann, wie gesagt nur ein Studentenhobby. Heutzutage gibts dafür ja eh CMS, ausser für ganz spezielle Ansprüche. Selbst dann kann man sich das dann noch zusammen klicken. Ist mir sowieso zu anspruchslos. Mein eigentliches Streben war noch das Interesse, das ich im Schwermaschinenbau gewinnen durfte, weiters in der Karosserieentwicklung. Ging als Student im Sommer immer auf Montage, harte körperliche Arbeit, verdiente nicht schlecht und lernte einiges, auch den Umgang mit verschiedenen Schlägen von Leuten. Jetzt arbeite ich momentan einem homogeneren Informatikumfeld, wo ich Lieferanten SW anpasse und release, koordiniere etc. Verdiene besser als früher ist aber auch langweiliger. Zwar wahrscheinlich nicht so viel wie Zuckerle, da er sich von seiner IBN ja einen Zweitporsche für seine Frau leistet, aber immerhin ;)
Dr Tech ist nur wieder eine Kunstfigur von Heiner. Heiner, du bist ernsthaft krank, men Jung.
Nein bestimmt nicht, mich gibt's in Fleisch und Blut. Heiner schreibt hier zwar öfters, aber das hat nix mit mir zu tun. Bin ein Original :)
Werd jetzt mal langsam zur Arbeit schleichen und nen kleinen braunen genießen - Wiener Kaffeehaustradition ;)
Sam P. schrieb: > > [...] Das ist ein schöner Beitrag. Die Kurzform "Ein solides Studium ist in erster Linie die Basis für solide Fachgespräche" sollte jeder beherzigen, der sich über "anwendungsferne" Fächer im Studium beklagt. Viele Grüße Nicolas
@DrTech Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich befinde mich gerade auf einem evtl. vergleichbaren Weg. Ich schließe meinen Bachelor in Mechatronik ab, interessiere mich jedoch stark in Richtung technischer Informatik. Und mir stellt sich die Frage ob ein "umsatteln" wie du es geschrieben hast, für mich auch noch möglich ist. Später würde ich dann auch sehr gerne in dieser Richtung promovieren. Nur frage ich mich ob so ein umsatteln zu so einem späten Zeitpunkt noch sinnvoll ist. Und vor allem wie es der spätere Arbeitgeber sehen würde, bezüglich Grundlagen fehlen etz.. Gruß
Doch, Webentwickler machen es wie die PFARRER, REPORTER, LEHRER, PSYCHOLOGEN oder auch RECHTSANWÄLTE. Sie programmieren den ganzen Menschen. Der Mensch pflegt und wartet sich sogar selbst. Polizisten programmieren den Menschen auch, nur etwas hartcodierter. Hier nun ein Link zu einem YOUTUBE-Video über FSME-Impfung die misslang (http://www.youtube.com/watch?v=4N-z3Gofrdc). In der dritten Minute ist dort die Rede vom Produzenten BAXTER, dessen Programmierer ein Video-Spiel programmierten, in denen das Kind vor den FSME-Zecken ausreißt (Jump & Run). Der Reporter schätzt die Methode jedenfalls als EFFEKTIV für die Verkaufszahlen ein...
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