Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schutzklasse II mit Metallgehäuse


von Benedikt (Gast)


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Hi zusammen,

ich habe eine Schaltung die mit 5V DC läuft und durch ein externes 
Schutzlasse II Netzteil (ohne Schutzkontaktstecker) versorgt wird.

Jetzt soll diese Schaltung vorzugsweiße in ein Metallgehäuse eingebaut 
werden.

Damit es Schuztklasse II erhält muss sowohl die Spannung (5V DC) der 
Schaltung als auch das Metallgehäuse verstärkt oder doppelt Isoliert vom 
Netzstromkreis sein.
Dies sollte doch bereits durch das Netzteil gewärleistet sein oder?

Des weitern wird in meiner Schaltung auch eine Netzwerkbuchse (Magjack) 
mit Metallgehäuse verwendet. Dieses Bauteilgehäuse ist mit dem Ground 
der Schaltung verbunden und würde diese Groundverbindung auch weiter an 
das Metallgehäuse geben.

Daher die Frage, darf das Metallgehäuse mit Ground verbunden sein?

Danke gleich mal für die Antworten.

Gruß Benedikt

von tex (Gast)


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Nicht jedes Metallteil muss zwangsläufig geerdet sein. Es gibt auch 
Bohrmaschinen im Metallgehäuse, die SK2 sind. Die Bestimmungen der VDE 
0100 gelten natürlich immer.
Wenn Dein gerät mit 5 V läuft ist aber zu vermuten, dass es der SK3 
zuzordnen ist.

von Benedikt (Gast)


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Leider ist es eben keine SK3 da im Netzteil kein 
Sicherheitstransformator verbaut ist.

Wenn es nur von mir genutzt werden würde, hätte ich gesagt "Bei 5V kann 
ja nix passieren" aber das ganze muss Hand und Fuß haben. Daher wäre ich 
über eine konkrete Info sehr dankbar.

von tex (Gast)


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Es wäre in der genannten Konstellation aber sehr ratsam und würde das 
ganze sehr vereinfachen. Solange die Netzwerkbuchse ein berührbares, 
elektrisch leitfähiges Teil darstellt, muss sie entweder auf irgend eine 
Art mit der Erde verbunden, oder SK3 sein. Viel mehr Spielraum gibt es 
da nicht. Es gibt isolierte RJ45-Buchsen aber da fehlt dann eben die 
Erde.

von Kai K. (klaas)


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>Dies sollte doch bereits durch das Netzteil gewärleistet sein oder?

Ist denn dort ein Schutzklasse II Trafo? Denke auch an die 
Kabeldurchführung ins Gehäuse.

>Des weitern wird in meiner Schaltung auch eine Netzwerkbuchse (Magjack)
>mit Metallgehäuse verwendet. Dieses Bauteilgehäuse ist mit dem Ground
>der Schaltung verbunden und würde diese Groundverbindung auch weiter an
>das Metallgehäuse geben.

Erhält die denn über ein anderes Gerät eine Erdung?

von Benedikt (Gast)


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Update:

Das "Gehäuse" der Netzwerkbuchse (TRXCOM TRJ0011) ist mit der Schirmung 
des Netzwerkkabels verbunden. Aufgrund eines anderen Schaltplanes habe 
ich sie mit GND verbunden, was jedoch nicht nötig ist.

Die Stromzufuhr zur Platine erfolgt über das SK2 Steckernetzteil mit 
einem 2,5mm Hohlstecker.

Wenn ich die Schirmung der Netzwerkbuchse unbeschaltet lasse und sowohl 
die Schirmung als auch das Metallgehäuse doppelt bzw. verstärkt gegen 
die (lächerlichen) 5V isoliere sollte ich doch auf der sicheren Seite 
sein oder?

von oszi40 (Gast)


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Benedikt schrieb:
>
> Des weitern wird in meiner Schaltung auch eine Netzwerkbuchse (Magjack)
> mit Metallgehäuse verwendet. Dieses Bauteilgehäuse ist mit dem Ground
> der Schaltung verbunden und würde diese Groundverbindung auch weiter an
> das Metallgehäuse geben.
>
> Daher die Frage, darf das Metallgehäuse mit Ground verbunden sein?

WENN diese Netzwerkmasse eine verschleppte Spannung von einem anderen 
defekten Gerät erhält, dann steht Deine Blechbüchse AUCH unter Spannung 
von dem defekten Gerät was sich ein paar Zimmer weiter befinden kann ...

von eProfi (Gast)


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Die Schirmung der Netzwerkbuchse über eine R || C -Kombination mit Gnd 
verbinden.
R = 1 MOhm oder mehr  zur Ableitung von statischer Aufladung
C = 1nF 2kV  für EMV (EMI reduction)

von Bürovorsteher (Gast)


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Eine geistige Anleihe zur Lösung dieses Problems kann durch die Analyse 
von alten DVD-Playern oder SAT-Receivern oder DVB-T-Vorsetzerbüchsen 
genommen werden.
Die sind alle im Blechgehäuse uned haben die Schutzklasse II und 
besitzen diverse Ein- und Ausgänge.

von oszi40 (Gast)


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Eine Blechkiste schutzisoliert zu betreiben geht nur so lange gut, wie 
keine Büroklammer, Schraube, Anschluss, o.ä. Ärger macht.

Bürovorsteher schrieb:
> Eine geistige Anleihe zur Lösung
> besitzen diverse Ein- und Ausgänge.

... welche eigentlich aus Vernunft an einem Punkt geerdet sein sollten 
um z.B. auch Aufladungen durch diverste Störschutzglieder zu vermeiden.
Skizze: 
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Entst%C3%B6rkondensatoren4.png

Genau deshalb sollTe der Schirm der Netzwerkkabel z.B. im Schrank am 
Pachfeld geerdet  sein, was leider seltener vorkommt, als irgendwelche 
fliegenden Switche ... 
http://www.netzmafia.de/skripten/netze/planung.html

von Benedikt (Gast)


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Danke für die Antworten und Anregungen.

Das "Problem" mit der Schirmung der Netzwerkbuchse werde ich der Prüfung 
und Endinstalltion überlassen und lediglich die doppelt bzw. verstärkte 
Isolation der Spannungsführenden Teile gegenüber dem Gehäuse vornehmen.

Somit: SK2 mit Metallgehäuse muss isoliert zu den spannungsführenden 
Teilen sein.

[/Problem]

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