Forum: PC Hard- und Software Warum wird der Supercomputer zerstört?


von Peter Z. (Gast)


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Hallo allerseits,
ich bin auf dieses gestoßen:
http://arstechnica.com/information-technology/2013/04/worlds-first-petascale-supercomputer-will-be-shredded-to-bits/

Ich verstehe es einfach nicht, wieso die so einen 133000000$ teuren 
Computer schrotten müssen. Die brauchen doch nur die Festplatten 
löschen/überschreiben.
Oder hatte das Ding eventuel ein Bewusstsein entwickelt wie Skynet im 
Film Terminator?

von Berd Seifert (Gast)


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Er ist jetzt obsolet, da sie aufgeflogen sind.

von Teo D. (teoderix)


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Das damit kein Andrer(Schurke) H-Bomben Sims machen kann!

von (prx) A. K. (prx)


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Peter Zz schrieb:
> Die brauchen doch nur die Festplatten löschen/überschreiben.

Und das ist möglicherweise teurer als eine ordentliche Verschrottung.

von Lukas T. (tapy)


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Dieser Verschwörungskram ist hier nur Quatsch. Das Ding ist einfach 
durch. Der ist 4 Jahre alt und war einer der ersten seiner Generation: 
Teuer gewesen und teuer im Unterhalt.

Mit der Hardware kann niemand mehr wirklich was anfangen.
Würde man anfangen, den Kram einzeln zu verteilen, entstünden Kosten für 
die Verwaltung und Datenlöschung.
Würde man die Hardware verkaufen, um diese Kosten rein zu kriegen, würde 
niemand sowas kaufen. Alt. Ineffizient.

von Peter D. (peda)


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Wenn man Deinem Link folgt, braucht der etwa 2MW mehr, als ein fast 
gleich schneller Rechner mit nur 500kW.

Und 2MW unnütz zu verheizen kann schon ein Kostenfaktor sein.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Das hat wirklich etwas mit Sicherheit zu tun. Die Entsorgung muss 
zertifiziert sein. Wenn gar nichts davon übrig bleibt, dann können auch 
keine Daten nach außen gelangen. Sobald nur gelöscht wird oder nur die 
Datenträger vernichtet werden, kann ja irgend ein Speicher vergessen 
werden auszubauen oder irgendwie anders an dem aufwendigen 
Rückbau-/Verkaufsprozess vorbeigelangen. Wenn nichts verkauft oder 
wiederverwendet wird, kann auch niemand versehentlich irgendwelche Daten 
in die Hände bekommen.

von ah. (Gast)


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Es kann auch blosse Angeberei sein. Wer hat den Laengsten. Damit alle 
denken, Wow, wenn die so Einen verschrotten, was haben sie noch ... Nur 
wegen so einem kleinen Artikel. Man muss nicht alles glauben.

von EGS (Gast)


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Mahlzeit,

Die Hauptgründe stehen doch im Text:

Der hohe Integrationgrad von CPU und Arbeitsspeicher
und die immense Leistung die der verbraucht.

Zusätzlich ist die Technik für die meisten "normalen" Anwendungen nicht 
brauchbar und ebenfalls veraltet.

Die wurden halt als Rechnercluster gebaut, da funzt meist nichts ohne 
den Rest.

MfG

von Stromzangennutzer (Gast)


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Peter Zz schrieb:
> Ich verstehe es einfach nicht, wieso die so einen 133000000$ teuren
> Computer schrotten müssen. Die brauchen doch nur die Festplatten
> löschen/überschreiben.


Die relevanten Daten stehen sowieso auf externem Storage a.k.a. SAN.
Es geht also lediglich um die überalterte HW.

Es genügt also das Betriebssystem zu löschen -- IBM AX 6.1 bekommst du 
eh nachgeworfen.

Die restliche Hardware ist derart obsolet, das IBM selber sie nicht mehr 
dem Kunden anbietet, sondenr dies lediglich über 3rd party Distributuren 
tut.

Du kannst genauso gut fragen, warum man alte Pentium PCs verschrottet -- 
die waren doch auch mal teuer.

Etc.

von Wilhelm F. (Gast)


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Peter Zz schrieb:

> Ich verstehe es einfach nicht, wieso die so einen 133000000$ teuren
> Computer schrotten müssen.

Bei so einem Foto fallen mir naturgemäß immer Telefonvermittlungsstellen 
ein. Davon gibt es auch viele Tausende nur in Deutschland, jede einzelne 
kostet Millionen. Solche Anlagen veralten technologisch immer schneller, 
nicht unbedingt vom technischen Zustand her. Dann werden sie auch nach 
10 oder 20 Jahren mal komplett erneuert. Es gibt Extreme, wo Anlagen 
wirklich mal 50 Jahre hielten, das war aber vom frühen bis späten 20. 
Jhdt.. In vielen Jahren während des Betriebes änderte sich kaum was, 
jeder hatte seinen Analogapparat Standardmodell zu Hause im Flur stehen, 
das wars. Die Zeit war gegenüber heute sehr entschleunigt, jeder konnte 
jeden telefonisch erreichen, das genügte mal eine Weile. Ich erinnere 
mich auch noch an Zeiten, in denen ein Automodell mal 10 Jahre und 
länger überstand. Heute gibt es kaum noch Bereiche, in denen es nicht 
täglich Neuerungen geben muß (nicht immer zwingend "müßte").

Heute erreicht man mit der gleichen Baugröße der Anlage wahrscheinlich 
auch wiederum die zehnfache Leistungsfähigkeit als vor 4 Jahren, bzw. 
bei gleicher Leistungsfähigkeit nur ein Zehntel Baugröße. Da macht man 
dann mal zeitlich einen Schnitt, und baut um, erneuert. Neue Bausteine 
unterlaufen nicht so der Gefahr, schnell wieder obsolet zu werden.

Im Kleinen Umfang würde ja heute auch niemand mehr ein Notebook, Handy 
oder Auto kaufen, was vor 4 Jahren mal modern war. Es sei denn, 
vielleicht zu 10% des Preises.

Ein Supercomputer ist aber auch ein Vorzeigeobjekt, und IBM ein guter 
Name. Die paar Milliönchen werden denen auch keine große Rolle spielen, 
im Hauptgeschäft geht es da sicherlich um ganz andere Geldbeträge.

Sicher, man könnte die Anlage versuchen, zu verkaufen. Sie ist aber 
sicher so speziell, daß man erst mal einen Kunden finden müßte, der auch 
bereit ist, angemessen zu zahlen, und den ganzen Abbau und Wiederaufbau, 
dann spezielles Personal an einem ganz anderen Ort, es wird sich unterm 
Strich alles nicht rechnen.

Ansonsten steht es aber im Link, daß die Anlage durch eine modernere 
Anlage ersetzt werden soll. Das heißt eben, wie ich vorhin schon 
schrieb: Entweder ein Zehntel Platzbedarf bei gleicher Leistung, oder 
zehnfache Leistung auf gleichem Raum.

von Rolf M. (rmagnus)


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EGS schrieb:
> Mahlzeit,
>
> Die Hauptgründe stehen doch im Text:
>
> Der hohe Integrationgrad von CPU und Arbeitsspeicher
> und die immense Leistung die der verbraucht.

Was mir da etwas unklar ist: Warum sollte man den Arbeitsspeicher (die 
lumpigen 104 Terabyte) von den CPUs trennen wollen?

von Reinhard Kern (Gast)


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Stefan Helmert schrieb:
> Wenn nichts verkauft oder
> wiederverwendet wird, kann auch niemand versehentlich irgendwelche Daten
> in die Hände bekommen.

Auch beim supersten Supercomputer hält das RAM die Daten nicht 
dauerhaft, auch wenn das immer wieder in Verschwörungstheorien erzählt 
wird. Jedenfalls seitdem es keine Ringkernspeicher mehr gibt.

Ein wesentlicher Grund sind in solchen Fällen die Betriebskosten: mir 
wurden mal gebrauchte VAX angeboten mit PCB-CAD-Software, Stückpreis 
damals 1,2 Mio DM, Verkaufspreis zu verhandeln, wahrscheinlich notfalls 
1 DM. Ich habe mich bei DEC nach den Wartungskosten erkundigt, 150000 DM 
pro Jahr. Danach habe ich dankend verzichtet.

Beim beschriebenen System dürften schon die Stromkosten unzumutbar sein.

Gruss Reinhard

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