Forum: PC Hard- und Software kennt sich jemand mit vmware esx/i in serverlandschaften aus?


von c. m. (Gast)


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hi zusammen,

ich hab arge probleme auf der vmware seite informationen 
zusammenzusuchen bezüglich der software die eine vmware installation auf 
servern ausmacht.

das gibts esx, esxi als hypervisor, aber der unterschied wird nicht 
erklärt - sind beides bare-metal installationen, respektive wie viel 
nutzbares betriebssystem liegt darunter?
esxi scheint, glaube ich gelesen zu haben, ohne os (z.b. gnu tools, 
glibc, perl…) installiert zu werden, höchstens mit busybox. eine 
installation von weiterer software wäre da ausgeschlossen, richtig?

dann die verwaltungssoftware: vsphere und vcenter… was ist wofür 
zuständig?
meinem verständnis nach dient vcenter der verwaltung von vm's auf 
einem server, richtig?
vsphere, z.b. selbst installiert in einer vm, dient dazu mehrere vcenter 
instanzen zu steuern, also mehrere server zusammen zu fassen und zu 
koordinieren (HA-features, vm-move, load-balancing), richtig?

im bild 1 habe ich mal die auswahlliste gepostet… was zur hölle brauch 
ich davon (bei einer 2 prozessor/16 kern maschine)?
laut bild 2 brauche ich, wenn ich 2 server betreiben will noch eine 
extra vsphere lizenz, richtig?

der mist regt mich furchtbar auf… können die sich ihr bullshit-bingo 
nicht sparen und kurz und prägnant erklären was man wofür braucht?

von (prx) A. K. (prx)


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Seit V5.0 gibt es ESX nicht mehr, nur noch ESXi. In ESX war das 
Konsolsystem ein ziemlich komplettes Redhat. ESXi ist eine 
Minimalinstallation, die oft direkt von einem (ggf. internen) USB-Stick 
läuft.

Auf ESX kommte man eigenen Kram installieren. Bei ESXi sollte man nicht 
damit rechnen. Wär freilich die Frage, was du da drauf packen willst.

> meinem verständnis nach dient vcenter der verwaltung von vm's auf
> einem server, richtig?

Richtig.

Der VCenter-Server ist nicht zwingend, ESXi ist mit stark 
eingeschränkter Funktion auch ohne einsetzbar, dann kostenlos.

> kurz und prägnant erklären was man wofür braucht?

Fass dich an die eigene Nase. Du hast nämlich auch nicht kurz und 
prägnant beschrieben, wofür du VMware eigentlich brauchst. Da wirds 
schwierig, Tipps zu geben.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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ESXi verwendet auch einen eigenen Kernel, nicht direkt ein Linux.

von (prx) A. K. (prx)


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Zur Lizenzierung gibts ein Dokument von VMware. Dieses Thema kann etwas 
verwirrend sein, weil Dell(?) mit der CPU den Sockel meint, VMware 
mindestens stellenweise aber den Core. Die 2-CPU Lizenz dürfte passen. 
Welche Version du benötigst wär eine andere Frage, Enterprise Plus ist 
eher was für grosse Umgebungen mit einigen VMware-Hosts, SAN-Storage und 
Hochverfügbarkeit.

von c. m. (Gast)


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A. K. schrieb:

> Fass dich an die eigene Nase. Du hast nämlich auch nicht kurz und
> prägnant beschrieben, wofür du VMware eigentlich brauchst. Da wirds
> schwierig, Tipps zu geben.

hast recht. ich brauche zwecks ausfallsicherheit 2 server.
darin installiert mehrere vm's von denen aber höchstwahrscheinlich nur 
eine, ein tomcat server, ausfallsicher sein muss.

die weiteren vm's sind gelegentlich heftig benutzte report generatoren, 
eine kaum genutzte mssql datenbank, ein spss-server, zwei oracle 
application server/produktion, ein oder zwei oracle portal-server, zum 
testen ein oder 2 weblogic server, und zu guter letzt, das würde ich 
gerne nativ auf dem server und nicht in vm's laufen lassen: ein 
samba-public laufwerk (2+tb), platz für arbeitsrechner backups (10tb), 
ein cvs, dhcp und spezielle iptables routings.

von (prx) A. K. (prx)


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c. m. schrieb:
> meinem verständnis nach dient vcenter der verwaltung von vm's auf
> einem server, richtig?

Hab erst jetzt die Betonung gesehen. Ein einzelner VCenter-Server kann 
beliebig viele ESXi Hosts verwalten. In Verbindung mit HA ist auch diese 
Funktion hochverfügbar, da die ESXi Hosts auch ohne VCenter Server 
weiter laufen und diesen auch ggf. automatisch neu starten können. In 
dem Fall sind zwar übergangsweise Management und virtuelle Konsolen weg, 
die VMs selbst sind aber nicht davon betroffen.

von (prx) A. K. (prx)


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Es kann einfacher sein, das vom Serverhersteller evtl. angebotene 
Hypervisor-Medium, letztlich ein interner USB_Stick, gleich mit zu 
beschaffen (2stellige €/$). Da sind dann hardware-spezifische Treiber 
schon drin. Das generische ESXi von VMware kann unvollständig sein, 
beispielsweise was die Integration von Hardware-Management Information 
in die VSphere-Oberfläche angeht. Ggf. gibts dazu auch ESXi-ISOs vom 
Serverhersteller.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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HP z.B. bietet solche ISOs für ihre Server an. Vor ein paar Wochen erst 
einen DL360 Gen8 oder so da gehabt, da brauchte ich die, da sonst die 
Platten am Raid Controller nicht erkannt wurden.

von (prx) A. K. (prx)


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c. m. schrieb:
> hast recht. ich brauche zwecks ausfallsicherheit 2 server.
> darin installiert mehrere vm's von denen aber höchstwahrscheinlich nur
> eine, ein tomcat server, ausfallsicher sein muss.

Klingt nach "Standard" oder "Essentials Plus".

von tfk (Gast)


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A. K. schrieb:
> Der VCenter-Server ist nicht zwingend, ESXi ist mit stark
> eingeschränkter Funktion auch ohne einsetzbar, dann kostenlos.

Das ist aber auch nicht so ganz richtig. Die kostenlose Version ist 
(unabhängig von vCenter) bis kurz vor der Unbrauchbarkeit abgespeckt. 
Davon ab kann man die diversen ESXi vSphere Editionen jedoch auch ohne 
vCenter lizenzieren, dann fehlen halt Funktionen der zentralen 
Verwaltung mehrerer ESXi-Hosts.

Sprich, will man nur einen (oder wenige) ESXi-Host aufstellen, kann man 
auch ohne vCenter lizenzieren. Für die Verwaltung nimmt man dann vSphere 
Client.

Selbst HA braucht für den Betrieb nicht zwangsweise einen 
vCenter-Server, bei der Konfiguration scheint er jedoch Pflicht zu sein.

von (prx) A. K. (prx)


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c. m. schrieb:
> gerne nativ auf dem server und nicht in vm's laufen lassen: ein
> samba-public laufwerk (2+tb), platz für arbeitsrechner backups (10tb),
> ein cvs, dhcp und spezielle iptables routings.

Auf dem ESXi Konsolsystem, wie dir wohl vorschwebt, geht das definitiv 
nicht.

Der cvs, DHCP etc. geht auch als VM. Routing je nach Interfaces und 
Sicherheitsfrage - direkt ins Internet würde ich mit keinem Bein gehen 
wollen. Ein Bein in eine DMZ wär aber schon denkbar.

Die 10TB sind auf einem separates NAS sicher besser untergebracht, ggf. 
auch die Homes gleich mit. Und ggf. der Store der VMs wg. HA, per iSCSI 
oder NFS. Als Store für VMs nur welchen verwenden, der bei VMware 
aufgeführt wird, sonst kein Support.

HA setzt separaten Store voraus (es sei denn es läuft jeweils eine 
Standby-VM parallel). Interne Platten in den ESXi Host sind dann völlig 
unnötig, folglich brauchts da auch keinen RAID-Controller.

Genug Ethernets vorsehen. Min 4 pro ESXi Hosts.

von (prx) A. K. (prx)


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Lizenzfragen in den VMs beachten! Da gibts ein paar Fallstricke.

Bei manchen Firmen muss pro Host bezahlt werden, auf dem ein System 
laufen könnte, was insbesondere bei DRM (dynamische Lastverteilung) 
relevant wird. Microsoft macht das beispielsweise gerne, mit DRM zählt 
bei 2 Hosts jedes Windows-System doppelt, wenns nicht für Datacenter 
gereicht hat.

Wieder andere lizenzieren die Hardware darunter, nicht die VM. Was dann 
auf eine 2-CPU 16-Core Lizenz rausliefe, selbst wenn die VM nur 1 Core 
hat.

von c. m. (Gast)


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A. K. schrieb:
> c. m. schrieb:
>> gerne nativ auf dem server und nicht in vm's laufen lassen: ein
>> samba-public laufwerk (2+tb), platz für arbeitsrechner backups (10tb),
>> ein cvs, dhcp und spezielle iptables routings.
>
> Die 10TB sind auf einem separates NAS sicher besser untergebracht, ggf.
> auch die Homes gleich mit. Und ggf. der Store der VMs wg. HA, per iSCSI
> oder NFS. Als Store für VMs nur welchen verwenden, der bei VMware
> aufgeführt wird, sonst kein Support.
>
> HA setzt separaten Store voraus (es sei denn es läuft jeweils eine
> Standby-VM parallel). Interne Platten in den ESXi Host sind dann völlig
> unnötig, folglich brauchts da auch keinen RAID-Controller.

mal zusammenfassend und bewertend:
vmware gibts in neueren versionen nicht mehr mit betriebssystem drunter, 
d.h. die installation weiterer programme fällt weg.
das bedeutet z.b. das wir einen weiteren server brauchen der das backup 
der vm's übernimmt, respektive den zweiten backupserver um lizenzen zur 
ansteuerung einer weiteren tape library und einer lizenz zum zugriff 
auf vmware erweitern. kosten geschätzt 5-7k€
je nach HA-art brauchen wir entweder 2 "plattenlose" vmware-server und 
eine dual-port storage (SPOF, möglicherweise abfangbar mit 2 quad-port 
storages und FCAL-switches falls vmware das unterstützt), oder 2 server 
mit platten. auf jeden fall aber können wir die ablage von massendaten 
(backups, public laufwerk) auf diesen systemen vergessen weil nicht 
machbar/praktikabel. also muss ein (zwei!) weiterer server her der diese 
aufgabe übernimmt, und auch dort brauchen wir zumindest eine client 
lizenz fürs backup.
kosten: 2*(15k€ hardware, 14k€ vmware lizenz) grob geschätzt (vor allem 
HW) + backup-lizenzen.

imho ziemlich fett und "teuer".

demgegenüber als alternative:
wir kaufen 2 server (z.b. PowerEdge R515, 2cpu-16cores, 128gb RAM, 12+2 
platten), installieren SLES11, richten routing so ein wie wir es 
brauchen, installieren samba fürs public laufwerk, rsync server, cvs und 
virtualbox zur virtualisierung.
dann übertragen wir die netbackup lizenzen des alten servers (oder 
kaufen neue) und machen via lvm snapshots file basierte backups auf 
band.
für die HA-wünsche des virtuellen tomcat servers benutzen wir heartbeat.
kosten: 2*(15k€ hardware, 2k$ vbox lizenz, 3k$ 3jahre support) + 
möglicherweise eine neue netbackup lizenz.

vorteile: gute kontrolle über das system, KISS eingehalten :)
nachteil: virtualbox klingt nicht so professionell wie vmware, kann 
wahrscheinlich auch nicht die dinge die vmware anbietet - die wir aber 
auch nicht wirklich brauchen.

ich hätte jetzt gerne hoch ein bildchen angehängt um z.b. die prägnanz 
des routings deutlich zu machen das nativ implementiert sehr viel besser 
ist als virtualisiert, aber ich habe momentan nicht die möglichkeit was 
einzuscannen und mit gimp will ich mir das nicht antun.

auf jeden fall danke für eure mühe. ich werde das noch ausarbeiten und 
zusammenfassen um es meinem chef dann unter die nase zu halten - soll 
der enscheiden :)

von (prx) A. K. (prx)


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c. m. schrieb:
> je nach HA-art brauchen wir entweder 2 "plattenlose" vmware-server und
> eine dual-port storage (SPOF, möglicherweise abfangbar mit 2 quad-port
> storages und FCAL-switches falls vmware das unterstützt),

Store-Mirroring beherrscht VMware selbst leider nicht, d.h. wenn man 
beim HA kein Standby-System jeder relevanten VM über VMware shadowed, 
dann muss entweder das SAN/NAS frei von SPOFs sein (so ist es bei uns), 
oder man clustered die betreffenden VMs innerhalb der VMs.

Unklar ist mir aber, weshalb in dieser Hinsicht nichts kommt. Eine 
Storage-Virtualisierung mit Redundanz als Storage-Basis von VMware wär 
schon eine ziemlich nützliche Sache. Die Kompetenz sollte da sein, als 
Tochter von EMC. Aber vielleicht ist auch grad das der Grund und EMC 
will sich deren angestammtes Geschäft mit dem Storage nicht vermasseln 
(und so landet das halt bei der Konkurrenz ;-).

> für die HA-wünsche des virtuellen tomcat servers benutzen wir heartbeat.
> kosten: 2*(15k€ hardware, 2k$ vbox lizenz, 3k$ 3jahre support) +
> möglicherweise eine neue netbackup lizenz.

Das kann man auch innerhalb von VMs machen, wenn kein Hardware-STONITH 
verlangt wird. Ist das was ich oben mit clustering innerhalb der VMs 
meinte. Für wenige VMs ist das ok, für viele VMs aber zu aufwendig.

von Pete K. (pete77)


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Ich betreibe ein ESXI System auf einem Intel Quadcore Rechner. Läuft 
super gut und ist einfach zu installieren.
Ich habe zwei Ubuntu, ein Fedora und ein OracleLinux laufen.

Sehr gut als Entwicklungsrechner zu gebrauchen. Wenn man verschiedene 
Versionsstände testen will, dann fährt an einfach die betreffende VM 
hoch.

Leider läuft das vcenter für die Administration nur aus Windows und 
nicht auf Mac. Aber man kann nicht alles haben :-)

Nach dem kostenlosen Registrieren bei vmware kannst Du das alles 
kostenlos herunterladen. Lizenzbestimmungen sind natürlich beim Einsatz 
zu beachten.

Es gibt auch Backup-Skripte, die die VMs automatisiert sichern (z.B. auf 
eine lokale Festplatte oder ein Netzlaufwerk. Das läuft auf dem ESXI 
Host nebenbei mit. Kann man alles mit Bordmitteln einrichten.

Un ja, ich finde die vmware Homepage und ihre Produkte nicht wirklich 
einfach zu durchschauen :-)

P.S.: 2x 15k Harware?
P.P.S.: Bezüglich Tomcat und HA wäre vielleicht ein Loadbalancer 
hilfreich.

von (prx) A. K. (prx)


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Pete K. schrieb:
> Sehr gut als Entwicklungsrechner zu gebrauchen. Wenn man verschiedene
> Versionsstände testen will, dann fährt an einfach die betreffende VM
> hoch.

Yep, aber HA ohne SPOF stellt gänzlich andere Anforderungen ans 
Gesamtdesign als deine simple Umgebung. Bis hin zu den Netzwerken.

von (prx) A. K. (prx)


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Pete K. schrieb:
> P.S.: 2x 15k Harware?

Yo, das kriegt man hin. Zwar liegt man mit 2 Top-CPUs und 256GB RAM noch 
darunter, aber wenn man dann noch die Kiste mit Disks vollstopft, dann 
geht das. ;-)

von c. m. (Gast)


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A. K. schrieb:

> Das kann man auch innerhalb von VMs machen, wenn kein Hardware-STONITH
> verlangt wird. Ist das was ich oben als clusteing innerhalb der VMs
> meinte. Für wenige VMs ist das ok, für viele VMs aber zu aufwendig.

wir haben momentan nur die anforderung eine vm HA zu machen, da wird 
auch nicht viel mehr kommen.
die "high availability" ist btw auch eher relativ - wir sind hier im 
öffentlichen dienst und 5 minuten offline/tag(nacht) sind definitv 
möglich.

von (prx) A. K. (prx)


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c. m. schrieb:
> wir haben momentan nur die anforderung eine vm HA zu machen, da wird
> auch nicht viel mehr kommen.

Dann ist das innerhalb zweier geclusterter VM oder per Standby-VM 
sinnvoller und der ganze übrige HA-Kram kann entfallen. Getrennte Hosts 
mit jeweils lokalem Store sind dann kein Problem.

> wir sind hier im öffentlichen dienst und 5 minuten offline/tag(nacht)
> sind definitv  möglich.

Hör ich da eine leichte Ironie raus? ;-)

von c. m. (Gast)


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Pete K. schrieb:

> P.S.: 2x 15k Harware?

da bezahlst du auch "support" mit. die preise sind natürlich z.t. 
mondpreise, z.b. 40€ für ein 3m cat6 kabel oder 400€ für eine 7.2k 1t 
SATA platte.
aber du bekommst dafür auch bei plattenausfall innerhalb von 4 stunden 
eine neue passende platte geliefert und wirst regelmäßig mit 
firmwareupdates versorgt.
besonders dell hat sich bei uns da in der vergangenheit positiv 
bemerkbar gemacht, sun, respektive jetzt oracle haben sich im gegenzug 
dafür schon ordentliche schnitzer erlaubt.

von c. m. (Gast)


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A. K. schrieb:

>> wir sind hier im öffentlichen dienst und 5 minuten offline/tag(nacht)
>> sind definitv  möglich.
>
> Hör ich da eine leichte Ironie raus? ;-)

hier läuft alles sehr gut, sophiticated und ordentlich.

von (prx) A. K. (prx)


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c. m. schrieb:
> da bezahlst du auch "support" mit. die preise sind natürlich z.t.
> mondpreise, z.b. 40€ für ein 3m cat6 kabel

Wobei sich kein Server-Hersteller quer legt, wenn man an sein heiliges 
Gerät ein anderswo bezogenes Ethernet-Kabel steckt. ;-)

War auch schon mal schlimmer. Die RAM-Preise z.B. von IBM sind heute 
nicht mehr annähnernd so weit von den Marktpreisen weg, wie sie früher 
mal waren.

> aber du bekommst dafür auch bei plattenausfall innerhalb von 4 stunden
> eine neue passende platte geliefert und wirst regelmäßig mit
> firmwareupdates versorgt.

Wobei es billiger sein kann, die Platte selber auf Lager zu haben, statt 
einen Service mit garantierter Wiederherstellungszeit in 4h zu bezahlen. 
Ohnehin: Service mit 4h Reaktionszeit ist nicht identisch mit 4h 
Wiederherstellungszeit.

von (prx) A. K. (prx)


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c. m. schrieb:
> hier läuft alles sehr gut, sophiticated und ordentlich.

Naja .. Ö.D. und "brennt nix an" in einem Atemzug zu bringen provoziert 
schon so manche Stereotypen à la Tom. ;-)

von c.m. (Gast)


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A. K. schrieb:
> c. m. schrieb:
>> da bezahlst du auch "support" mit. die preise sind natürlich z.t.
>> mondpreise, z.b. 40€ für ein 3m cat6 kabel
>
> Wobei sich kein Server-Hersteller quer legt, wenn man an sein heiliges
> Gerät ein anderswo bezogenes Ethernet-Kabel steckt. ;-)

nicht falsch verstehen, ich habe das nur als beispiel gebracht weils mir 
in der preisliste aufgefallen ist. bestellen würde ich das zu dem preis 
nie, auch wenn ich es nicht bezahlen muss. da würde ich tatsächlich 
ein schlechtes gewissen bekommen - das muss nicht sein.


>> aber du bekommst dafür auch bei plattenausfall innerhalb von 4 stunden
>> eine neue passende platte geliefert und wirst regelmäßig mit
>> firmwareupdates versorgt.
>
> Wobei es billiger sein kann, die Platte selber auf Lager zu haben, statt
> einen Service mit garantierter Wiederherstellungszeit in 4h zu bezahlen.
> Ohnehin: Service mit 4h Reaktionszeit ist nicht identisch mit 4h
> Wiederherstellungszeit.

ja ich weiß, 4h reaktionszeit kann auch bedeuten das der techniker mit 
"gibtsn problem?" erst nach vier stunden zurückruft (nachdem man das 
problem in epischer breite der osteuropäischen call-center trulla 
diktiert hat - wink an oracle).
aber wie schon geschrieben haben wir da bei dell sehr gute erfahrungen 
gemacht.

von (prx) A. K. (prx)


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c.m. schrieb:
> aber wie schon geschrieben haben wir da bei dell sehr gute erfahrungen
> gemacht.

Dell ist ok. Meistens. Manchmal dauerts etwas, bis man dem Serviceheini 
am Rohr verklickert hat, dass er sich seine Standardprozedur mit 
Firmware-Update, Testprogramm usw sonstwo hin stecken kann und das 
defekte Laufwerk einfach nur auswechseln soll.

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Wobei es billiger sein kann, die Platte selber auf Lager zu haben, statt
> einen Service mit garantierter Wiederherstellungszeit in 4h zu bezahlen.

Nicht nur billiger, sondern in jeder Hinsicht sinnvoll. Wenn man mehrere 
10k€ für die Geräte hinlegen kann, werden wohl auch ein paar 100 für 
kritische Ersatzteile übrig sein. Und man muß nicht auf die 
Servicekasper warten, denn 4h sind auch schon ein halber Tag. Bis alles 
wieder läuft, vergeht nochmal so viel Zeit und der ganze Arbeitstag 
gestaltet sich nullproduktiv.
Das ist auch der Hauptgrund, weshalb ich nach wie vor die Server selbst 
baue. Im Ernstfall habe ich die Funktionsfähigkeit bereits 
wiederhergestellt, noch bevor der 3rdParty-Techniker angereist wäre. 
Natürlich geht das nur in relativ kleinen Umgebungen, ab einer gewissen 
Unternehmensgröße muß man wohl oder übel auf Fertigprodukte 
zurückgreifen.

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Dell ist ok. Meistens.

Mein erster und bisher einziger Kontakt im Serverbereich mit denen war 
ein Debakel. Die Netzwerkschnittstelle des Gerätes funktionierte schon 
im Auslieferungszustand nicht bzw. tauchte als Hardware gar nicht auf. 
Da ich ohne OS geordert hatte, wollte die Hotline das zunächst nicht so 
recht glauben und unterstellte mir durch die Blume Unfähigkeit bei der 
Installation. Nun ja, der Dell-Techniker tauschte am nächsten Tag das 
Board und auf Anhieb lief dann auch das Netzwerk. Schade um die 
verlorene Zeit und unnötige Kosten für den Kunden.

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
> Da ich ohne OS geordert hatte, wollte die Hotline das zunächst nicht so
> recht glauben und unterstellte mir durch die Blume Unfähigkeit bei der
> Installation.

Ja, man muss da manchmal etwas hartnäckig sein. Dell scheint die 
Prozeduren für die DAU-Hotline auch ab und zu an Profis auszuprobieren. 
Haben wohl manchmal Probleme, die Hüte passend zu wechseln. Ist mir bei 
IBM noch nicht passiert.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Für ne Hand voll Server im Bürogebäude, wo man auch selbst ist, mag das 
Platten lagern ja vollkommen OK sein, aber was machste, wenn deine 
Kisten X km weiter in irgend einem RZ stehen, bei einem Kunden, ...
Genauso auch, wenn es mehr als nur ein paar sind.

Dafür kann man den Service vom Hersteller ganz gut gebrauchen.

von Icke ®. (49636b65)


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Nils S. schrieb:
> aber was machste, wenn deine
> Kisten X km weiter in irgend einem RZ stehen, bei einem Kunden,

Hinfahren natürlich, meine Kundschaft ist im Umkreis <100km angesiedelt.

Nils S. schrieb:
> Genauso auch, wenn es mehr als nur ein paar sind.

Icke ®. schrieb:
> Natürlich geht das nur in relativ kleinen Umgebungen, ab einer gewissen
> Unternehmensgröße muß man wohl oder übel auf Fertigprodukte
> zurückgreifen.

von Pete K. (pete77)


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Muss denn die HA auf Hardware-Ebene gemacht werden? Wenn es 
Web-Applikationen sind und keine monolithischen Applikationen ist ein 
Load-Balancing, natürlich mit redundanten Anbindung 
sinnvoller/einfacher. Wenn da ein Rechner ausfällt übernimmt hat der 
nächste. Datenbanken vielleicht als Oracle RAC.

Außerdem benötigts Du sowieso wahrscheinlich zwei Brandabschnitte, wenn 
es nur 5min/tag sein dürfen.

Ist denn überhaupt mal ein Desaster Recovery Konzept oder Business 
Continuity Konzept erstellt worden?

Wie sieht es aus mit typischen SPOFs wie Strom, Netzwerkanbindung ins 
Haus, Kühlung, etc.?

Machmal hilft auch ein Cold-Standby-Rechner, der in kurzer Zeit wieder 
online ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Pete K. schrieb:
> Ist denn überhaupt mal ein Desaster Recovery Konzept oder Business
> Continuity Konzept erstellt worden?

Er sagte doch schon, dass er im öffentlichen Dienst ist. Und du 
schreckst ihn jetzt mit Kosten auf, die locker Faktor 10 ausmachen 
können. Was meinst du was los ist, wenn diese Kosten jetzt die 
Hierarchie nach oben spazieren.

von c.m. (Gast)


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Pete K. schrieb:
> Muss denn die HA auf Hardware-Ebene gemacht werden? Wenn es
> Web-Applikationen sind und keine monolithischen Applikationen ist ein
> Load-Balancing, natürlich mit redundanten Anbindung
> sinnvoller/einfacher. Wenn da ein Rechner ausfällt übernimmt hat der
> nächste. Datenbanken vielleicht als Oracle RAC.
>
> Außerdem benötigts Du sowieso wahrscheinlich zwei Brandabschnitte, wenn
> es nur 5min/tag sein dürfen.
>
> Ist denn überhaupt mal ein Desaster Recovery Konzept oder Business
> Continuity Konzept erstellt worden?
>
> Wie sieht es aus mit typischen SPOFs wie Strom, Netzwerkanbindung ins
> Haus, Kühlung, etc.?

gaaaanz ruhig bleiben. ich habe weiter oben schon ausgeführt was 
virtualisiert werden soll, und da ist nichts dabei was "mission 
critical" ist.
natürlich streben wir 100% uptime an, aber wie schon geschrieben sind 
wir im öffentlichen dienst und es geht kein geld verloren weil wir 
irgendwelche aufträge nicht annehmen können so wie in der freien 
wirtschaft.
es gilt die balance zu finden zwischen kosten/aufwand und wirklich 
benötigter funktionalität - immer daran denken: es könnte dein geld 
sein das wir für eventuell völlig überzüchtete hard-/software "aus dem 
fenster werfen". und da hab ich keinen bock drauf, imho wäre das 
verschwendung und fast schon betrug.


> Machmal hilft auch ein Cold-Standby-Rechner, der in kurzer Zeit wieder
> online ist.

exakt :)

von Pete K. (pete77)


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c. m. schrieb:
> von denen aber höchstwahrscheinlich nur
> eine, ein tomcat server, ausfallsicher sein muss.

Dann nimm doch zwei Rechner für die VMs plus Samba etc. Sowie einen 
Rechner als Cold-Standby und ein separates NAS für Backup.

Falls der Tomcat-Rechner die Grätsche macht, kann der zweite Rechner 
eine VM mit dem Backup vom NAS hochgefahren werden.
Als Sicherheit dann noch der Dritte Rechner als Cold-Standby.

Zum Thema NAS kann ich die QNAP-Teile empfehlen. Gut administrierbar und 
(zuindest bei uns bisher) zuverlässig. Der kann dann auch Samba hosten.

Das kostenlose ESXI mit vcenter (Windows Management) könnte für Deine 
Anwendungen ausreichen. Spart Lizenzkosten.

Die öffentliche Hand sollte doch einen einigermaßen zentralen Einkauf 
mit entsprechenden Rabatten für so etwas haben, oder etwa nicht? Da 
würde ich mal Kontakt mit dem Einkäufer aufnehmen.

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