Hallo ihr, ich hoffe, ihr könnt mir mit meiner Entscheidung weiterhelfen! Ich (29) habe soeben meine Industrie-Promotion (Ingenieur) abgeschlossen. Bei einem mitteständischen Unternehmen habe ich mich auf eine Stelle beworben und vorgestellt. Inzwischen habe ich auch ein Angebot bekommen, allerdings direkt in Leitungsfunktion... Meine Fragen: 1) das Gehalt entspricht in etwa meinen Angaben auf die Stelle auf die ich mich ursprünglich beworben hatte. Ist es denn noch realistisch, wenn es jetzt die Leiterstelle ist? 2) wird sogar erwartet, dass ich handle? 3) wirkt es vielleicht sogar "inkompetent" wenn nicht? 4) ist es überhaupt ratsam, gleich so einzusteigen und nicht als Sachbearbeiter? Nicht, dass ihr das falsch versteht, das Gehalt wäre super. Ich weiß nur nicht, wie ich das jetzt angehen soll. Vielen Dank für Ratschläge!!
als dr ing bist du jedem bachelos überlegen also kein problem
Lukas schrieb: > als dr ing bist du jedem bachelos überlegen also kein problem Nein wirklich ? Da wäre er jetzt von alleine NICHT drauf gekommen...
Direkt in Leitungsfunktion !? Wie reagieren die alteingesessenen Mitarbeiter auf einen Neuen, den noch niemand kennt und der gleich die Richtung in allen Belangen vorgibt? Und wie reagieren die, die auf eine Beförderung zum Leiter einer Abteilung hingearbeitet haben? Normal wird jemand mit ssseeehhhrr langer spezifischer Firmenerfahrung in eine Leitungsposition befördert. Außer in der Firma haben alle Ings. keinen Bock auf zu viel Verantwortung und wollen nur ihren kleinen abgesteckten Bereich bearbeiten, statt für alles ständig verantwortlich gemacht zu werden. Ich gehöre auch zum letzteren ;-)
Bohemian schrieb: > Außer in der Firma haben alle Ings. keinen Bock auf zu viel > Verantwortung und wollen nur ihren kleinen abgesteckten Bereich > bearbeiten, statt für alles ständig verantwortlich gemacht zu werden. ... und gehören morgen zum Alteisen und werden aussortiert ...
So einen hab ich auch schon mal gehabt. zu 4) Direkt von der Uni in die leitende Stellung ohne jede praktische berufliche Erfahrung (mal von Praktika abgesehen). Die Chefs müssen ja manchmal wirklich verzweifelt sein und nehmen was sie kriegen können. Die Chancen, dass das ganze schief geht, stehen da gar nicht mal so schlecht. Andre schrieb: zu 1) > das Gehalt entspricht in etwa meinen Angaben auf die > Stelle auf die ich mich ursprünglich beworben hatte. Ist es > denn noch realistisch, wenn es jetzt die Leiterstelle ist? Da haben die dich aber elegant über den Tisch gezogen. Da würde ich mal bald einen ordentlichen Nachschlag verlangen, der dieser Position üblich und angemessen ist. Vermutlich haben die dich (sorry) wie einen Grünschnabel eingestuft und dich schön geleimt. Andre schrieb: > Ich weiß nur nicht, wie ich das jetzt angehen soll. Annehmen natürlich und aufpassen das du nachher nicht den schwarzen Peter bekommst. Möglichst mit der Führung alles schriftlich machen damit die dich nicht auf verbale Aussagen festnageln können.
Andre schrieb: > Bei einem mitteständischen Unternehmen habe ich mich auf eine Stelle > beworben und vorgestellt. Inzwischen habe ich auch ein Angebot bekommen, > allerdings direkt in Leitungsfunktion... > Im Mittelstand ist es nicht unüblich, daß Führungspositionen mit Promovierten (auch ohne Praxiserfahrung) besetzt werden. Auch die Vorgehensweise ist üblich, daß man bei der Suche nach Führungskräften (oder auch Vertriebsleuten) dies nicht im Stellenangebot benennt, sonst wird man mit (unbrauchbaren) Bewerbungen überflutet. Mein Rat: Wenn Du Dir die Aufgabe zutraust, das fachliche und kollegiale Umfeld passt, dann nutze die Chance und nimm das Angebot an! Viel Erfolg!
So war das bei mir auch - nach Promo direkt in Abteilungsleiterfunktion, allerdings war die Tätigkeit bei mir auch vorher sehr praxisnah. Ich war dann fast der jüngste der Abteilung. Ich habs nicht bereut. Mein Vorgänger (kurz vor Pension) hat mich ge-coached, wo er konnte. Mein Chef hatte keine Ahnung (Finanzler) - hat mich aber auch protegiert. Die Mitarbeiter mögen wohl schon skeptisch gewesen sein, aber na und. Man muss halt zuhören und sich beraten lassen - wenn die Leute merken, dass man auch bereit ist, was aufzunehmen, dann klappt das schon. Mit leichter Überforderung muss man zurechtkommen. Die grösste Hürde war nichtmal das fachliche, sondern das Administrative (Budget, Personal, etc.) - das war ich früher nicht gewöhnt. Das Gehalt war bei mir auch schon ganz gut zum Einstieg, aber hat sich dann sehr schnell entwickelt, nach einem Jahr Firmenwagen, mehr Verantwortung, etc., etc. Dass man ranklotzt, muss aber auch klar sein. Mach es.
Hi, Andre, > Ist es denn noch realistisch, wenn es jetzt die Leiterstelle ist? Gute Geschäftsführer können das realistisch machen. Sie haben die Macht dazu, die Gelegenheit und das Können. Die Not am Markt bewirkt Wunder - wenn der Kunde mit Geld winkt, aber ein Engpass besteht, dann wollen alle den Auftrag und sind glücklich über jeden, der ihnen hilft. > 2) wird sogar erwartet, dass ich handle? Selbstverständlich. Gerade als erklärte Führungskraft. > 3) wirkt es vielleicht sogar "inkompetent" wenn nicht? Genau das. > 4) ist es überhaupt ratsam, gleich so einzusteigen und nicht als Sachbearbeiter? Das kann keiner aus der Ferne beantworten. Dafür fehlen im wichtige Informationen. Die richtigen Fragen wären: a) "Wie groß ist mein Vertrauen in meine Geschäftsführung?" b) "Wie gut schätze ich die Auftragslage ein?" Denn meine größten Bedenken bei solch einem überraschenden Angebot wären: "Suchen die einen Sündenbock?" Mein Rat: Wenn die Firma Not hat, dann errette sie daraus und Du bist schon ein kleiner Held. Ciao Wolfgang Horn
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