Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Sohn bewirbt sich - was tun?


von J. A. (gajk)


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Mein Sohn bewirbt sich derzeit um einen Studienplatz z. B. im Bereich
Wirtschaftsingenieurwesen. Schön und gut!

Doch dann kommt er mit dem "Motivationsschreiben" für die Uni und mir
fallen u.a. folgende Punkte auf:

1. Anschrift der Uni ist oben links und auf keinen Fall dort, wo man sie
durch einen Sichtfensterumschlag sehen könnte. Also kein Brief nach den
DIN-empfohlenen Einteilungen sondern irgendwas.

2. Die Betreffzeile ist zentriert ausgeführt, "weil es so schöner
aussieht".

3. Das Anschreiben hat zwei Seiten Umfang, aus meiner Sicht ein
absolutes no-go.

4. Mein Sohn verwendet Blocksatz ohne Silbentrennung ("keine Ahnung wie
das geht"), so dass in den einzelnen Zeilen die Worte mit großen
Abständen nebeneinander stehen.

5. etc. etc.


Zugegeben, ich hatte jetzt nicht 1000 Zusagen auf jede Bewerbung, aber
ich habe versucht, wenigstens die minimalen Formalia korrekt
einzuhalten.


Mit einem Spruch "Mach es so wie Daddy, der hatte damit 100% Erfolg."
kann ich also ehrlicher Weise nicht kommen.

Doch was "gilt" heute? Es gab wohl auch in der Schule Lerneinheiten "Wie
bewerbe ich micht?", doch da wurden solche Fragen wohl nicht  erörtert.

von Ironisch (Gast)


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ist doch prima. Damit prädestiniert er sich geradezu als 
Powerpoint-Animator.
Hat also das wichtigste für WI schon gelernt. Damit kann er als 
Consultant oder "jung professioal" schon 90% seiner Arbeit bestreiten.

von Jochen F. (jamesy)


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Die restlichen 10%sind dann die Google-Suche auf dem I-Phone für alles, 
was er nicht weiß - und das ist SEHR viel!!

von Toni (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> Doch was "gilt" heute? Es gab wohl auch in der Schule Lerneinheiten "Wie
> bewerbe ich micht?", doch da wurden solche Fragen wohl nicht  erörtert.

an einem klassischen Gymnasium gibt es sowas i.d.R. nicht. Woher soll 
ein verträumter Deutsch Lehrer, der nichts ausser Schule und Uni kennt, 
den auch wissen wie man sich bewirbt? sowas wird eher an Haupt- und 
Realschulen gelehrt. Traurig aber wahr. In Deutschland wissen 
Gymnasiasten nach dem Abitur Dinge wie den Zitronensäurezyklus, aber 
haben von den einfachsten Dingen keine Ahnung.

von J. A. (gajk)


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Vielleicht bin ich da altmodisch, aber ein Anschreiben, welches nicht 
mal so aussieht wie ein Brief, würde ich gleich mal in die TONNE treten.

Meine Frau ist da anderer Ansicht, es käme ja wohl auf den Inhalt an und 
überhaupt auf die Noten in Physik und Mathe - und sonst gar nix.

Wie war da bei mir damals? Mit dem Abi-Zeugnis zum Immatrikulationsamt 
gefahren - eingeschrieben für Physik. Basta!

Nach einer Woche Mathe-Vorkurs auf den Boden der Realität 
zurückgekommen. Pasta!

Damals gab es solche schwurbeligen Anschreiben gar nicht. Und klar: Uni 
ist nicht Industrie. Dennoch würde ich Anschreiben, die den formalen 
Anforderungen nicht genügen, gleich mal nach unten legen.

von Jochen (Gast)


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Dafür gibt es klare Anforderungen. Kurzes Googeln hilft normalerweise. 
Blocksatz, Betreff linksbündig, Silbentrennung und maximal eine DIN 
A4-Seite (!!!!!) sollten selbstverständlich sein. Bei Nichtbeachtung 
fällt schnell auf, dass der Bewerber es mit Normen und Regeln nicht so 
genau nimmt. Wichtig: Nicht zuviele überflüssige Informationen und 
zuviel blabla. Ist nur kontraproduktiv.

MfG Jochen

von J. A. (gajk)


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Jochen schrieb:
> Dafür gibt es klare Anforderungen. Kurzes Googeln hilft
> normalerweise.
> Blocksatz, Betreff linksbündig, Silbentrennung und maximal eine DIN
> A4-Seite (!!!!!) sollten selbstverständlich sein. Bei Nichtbeachtung
> fällt schnell auf, dass der Bewerber es mit Normen und Regeln nicht so
> genau nimmt. Wichtig: Nicht zuviele überflüssige Informationen und
> zuviel blabla. Ist nur kontraproduktiv.
>
> MfG Jochen

Seh ich genauso.

von fooo (Gast)


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du hast es wohl mit nudeln? ;)

mMn formalitäten solten schon eingehelten werden

von Toni (Gast)


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richtig, weniger ist mehr in so einem Fall. Eine Hochschule bekommt 
sicher hunderte Bewerbungen, da wird sicher oft nur quer gelesen. 
Wahrscheinlich entscheiden die erstmal nach harten Fakten ( Noten ) und 
wenn es zum Schluß ein paar vergleichbare Bewerber auf die letzen Plätze 
gibt, schaut man sich das Anschreiben etwas genauer an.

Wer soll den bitte hunderte von Bewerbungen lesen an einer Hochschule. 
Die Sekretärin? soll die dann entscheiden wer genommen wird? ich glaube 
kaum. Ein Prof? der macht sowas nicht. Ein Assistent? an einer FH eher 
nicht, an einer Uni wäre es ggf. möglich.

von Ironisch (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> Meine Frau ist da anderer Ansicht, es käme ja wohl auf den Inhalt an und
> überhaupt auf die Noten in Physik und Mathe - und sonst gar nix.

Wofür bitte brauchen WirschaftsId.... Physik und Mathe? Die schwierigste 
Aufgabe ist die Abrechnung der Spesen und Stundenzettel. Und Physik? 
Zuviel Wissen verdirbt die Unbefangenheit, mit der man Firmen ins 
Unglück stürzt.

Wie soll man noch ans unbegrenzte Wachstum (nur ein paar Prozent pro 
Jahr) glauben wenn man die Exponentialfunktion verstanden hat?

J. Ad. schrieb:
> Wie war da bei mir damals? Mit dem Abi-Zeugnis zum Immatrikulationsamt
> gefahren - eingeschrieben für Physik. Basta!
>
> Nach einer Woche Mathe-Vorkurs auf den Boden der Realität
> zurückgekommen. Pasta!

Der Mann hat (hoffnentlich) was ordentliches studiert.
Kannst du deinen Sohn nicht auch von einem ordentlichen Studiengang 
überzeugen?

von Sempre Informio (Gast)


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Toni schrieb:
> an einem klassischen Gymnasium gibt es sowas i.d.R. nicht.
Genau anders herum. Am Gym wurde das bei uns gemacht. An der RS 300m 
weiter nicht. Ich weiss das durch Diskussionen mit einem ehemaligen 
Klassenkameraden, der damals gewechselt ist.

Mal eine andere Frage:

>Motivationsschreiben
WAT IS DAT?

von Toni (Gast)


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Sempre Informio schrieb:
> Genau anders herum. Am Gym wurde das bei uns gemacht. An der RS 300m
> weiter nicht. Ich weiss das durch Diskussionen mit einem ehemaligen
> Klassenkameraden, der damals gewechselt ist.

ist halt die Frage, was das bringt. Ein Gymn. Lehrer, der Germanistik an 
einer Uni studiert hat, hat relativ wenig Ahnung von Bewerbungen. Solche 
"Niederungen" sind für solche Leute meist nichts.

ich war zuerst an einer Realschule, hab dann später erst Abi gemacht. 
Auf der Realschule hatten wir Bewerbungstraining, am Gym. nicht. Da 
hatten wir Goethe, Schiller, Lessing und eben die üblichen Klassiker.

von A. $. (mikronom)


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J. Ad. schrieb:
> Mein Sohn bewirbt sich derzeit um einen Studienplatz z. B. im Bereich
> Wirtschaftsingenieurwesen. Schön und gut!
>
> Doch dann kommt er mit dem "Motivationsschreiben" für die Uni und mir
> fallen u.a. folgende Punkte auf:

Ach vergiss deine Sorgen! Auf solche Sachen achten die gar nicht. Die 
wollen wissen, ob der Typ, der sich da für das Studium bewirbt, genug 
Motivation hat, um das Studium voraussichtlich auch abzuschließen. Es 
geht nicht darum, sich für einen Job zu bewerben. Es geht um die erste 
Ausbildung für Quasiminderjährige. Die Schreiben lesen Beamte und 
ÖD-Mitarbeiter, die selber kaum wissen, wie ein Brief richtig auszusehen 
hat, weil das Briefpapier und die Word-Vorlagen zentral zur Verfügung 
gestellt werden und man das halt einfach verwendet. Die haben dich 
mehrheitlich noch nie über den Uni-Tellerrand geschaut!

Ich nehme immer folgendes Beispiel: Ein Student, der sich zwei Semester 
an BWL probiert hat und dort rausgeflogen ist, bewirbt sich jetzt für 
Wirtschaftsingenieurwesen, weil er meint, dass er das jetzt mal 
ausprobieren will (ziellos) oder weil er gehört hat, dass man da später 
noch mehr Geld als bei BWL verdienen kann (falsche Motivation). Ob der 
das jetzt eher schaffen wird?

Deshalb schickt man solche Leute gleich wieder weg oder nimmt ihnen mit 
Hürden den Wind aus den Segeln. Solche Motivationsschreiben oder 
Auswahlverfahren sollen nach meiner Erfahrung und dem was Profs sagen, 
die regelmäßig an den Auswahlgesprächen teilnehmen, einfach nur die 
Leute abschrecken, die mit einer 08/15-Einstellung ankommen und sich 
nicht wegen des Studiengangs ("Ich wollte schon immer Elektrotechnik 
studieren!") sondern sich aufgrund falscher Motivation (ziellos, Eltern 
drängen, nur auf den Ruf der Uni fixiert, etc.) bewerben.

Hinweis: Ich kenne da eine Uni, die führt für alle Bewerber in einem 
MINT-Studiengang ein Auswahlverfahren durch. Zugelassen werden 
regelmäßig über 90% der Bewerber. 2012 waren es sogar 100%, weil die 
Bewerberzahlen im Vergleich zum Vorjahr um ein Virtel geschrumpft sind 
und man durch das Abweisen von Bewerbern nicht noch mehr Studienanfänger 
verlieren wollte. Abschreckung ist das aber trotzdem!

Noch was: Wer sich bei uns für Informatik bewirbt, der sollte im 
Gespräch irgendwas sagen können, was mit Informatik zu tun hat. Da darf 
der Bewerber irgendwas erzählen, sollte sich dann aber auch darauf 
gefasst machen, dass da nachgehakt wird. Wer erzählt, dass er 
Sortieralgorithmen programmiert hat, wird garantiert danach gefragt 
werden, welche Sortieralgorithmen er kennt und welche Vor- und Nachteile 
bzw. Einsatzgebiete sie haben.

von A&B Dilemma (Gast)


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> Ach vergiss deine Sorgen! Auf solche Sachen achten die gar nicht. Die
> wollen wissen, ob der Typ, der sich da für das Studium bewirbt, genug
> Motivation hat, um das Studium voraussichtlich auch abzuschließen. Es
> geht nicht darum, sich für einen Job zu bewerben. Es geht um die erste
> Ausbildung für Quasiminderjährige. Die Schreiben lesen Beamte und
> ÖD-Mitarbeiter, die selber kaum wissen, wie ein Brief richtig auszusehen
> hat, weil das Briefpapier und die Word-Vorlagen zentral zur Verfügung
> gestellt werden und man das halt einfach verwendet. Die haben dich
> mehrheitlich noch nie über den Uni-Tellerrand geschaut!
ein Grund mehr für die frustrieten und Deiner Ansicht nach saudoofen 
ÖD-Mitarbeiter dem Sohnemann eines Akademikers mal so richtig zu zeigen 
was Sache ist - denn der Ermessenspielraum liegt ganz im Ermessen eines 
Beamten, passieren kann denen nämlich nichts.
Du bist echt ein Schlaumeier ;-)

> Hinweis: Ich kenne da eine Uni, die führt für alle Bewerber in einem
> MINT-Studiengang ein Auswahlverfahren durch. Zugelassen werden
> regelmäßig über 90% der Bewerber. 2012 waren es sogar 100%, weil die
> Bewerberzahlen im Vergleich zum Vorjahr um ein Virtel geschrumpft sind
> und man durch das Abweisen von Bewerbern nicht noch mehr Studienanfänger
> verlieren wollte. Abschreckung ist das aber trotzdem!
Man könnte ja auch NC als Hilfsmittel wählen; weil überlaufene 
Studiengänge aber offen sein sollen, wählt man andere Schikanen ... und 
Schikane ist in in Deutschland, deshalb derlei Scherze.

von A&B Dilemma (Gast)


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> Noch was: Wer sich bei uns für Informatik bewirbt, der sollte im
> Gespräch irgendwas sagen können, was mit Informatik zu tun hat. Da darf
> der Bewerber irgendwas erzählen, sollte sich dann aber auch darauf
> gefasst machen, dass da nachgehakt wird. Wer erzählt, dass er
> Sortieralgorithmen programmiert hat, wird garantiert danach gefragt
> werden, welche Sortieralgorithmen er kennt und welche Vor- und Nachteile
> bzw. Einsatzgebiete sie haben.
super billig - so kann man natürlich gleich in die richtige Richtung 
kanalisieren und kann so Lücken verschleiern.
Na dann, auf zum Informatik-Studium.

von A. $. (mikronom)


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A&B Dilemma schrieb:
> ein Grund mehr für die frustrieten und Deiner Ansicht nach saudoofen
> ÖD-Mitarbeiter dem Sohnemann eines Akademikers mal so richtig zu zeigen
> was Sache ist - denn der Ermessenspielraum liegt ganz im Ermessen eines
> Beamten, passieren kann denen nämlich nichts.

Der Betroffene kann der Ablehnung widersprechen und vor einem 
Verwaltungsgericht klagen. Das ist schließlich ein Verwaltungsakt. Dort 
konvergiert die Gewinnquote für die abgelehnten Bewerber übrigens gegen 
1.

Wer die Ablehnung aber hinnimmt, weil er gar keinen richtigen Drive hat 
und mit der falschen Motivation gekommen ist, wurde erfolgreich 
ausgesiebt. Ein anderer Bewerber, der motivierter war, hat den Platz 
bekommen. Der ist vielleicht auch eine Pfeife, aber er hat die Chance 
die Uni vom Gegenteil zu überzeugen.

>> Hinweis: Ich kenne da eine Uni, die führt für alle Bewerber in einem
>> MINT-Studiengang ein Auswahlverfahren durch. Zugelassen werden
>> regelmäßig über 90% der Bewerber. 2012 waren es sogar 100%, weil die
>> Bewerberzahlen im Vergleich zum Vorjahr um ein Virtel geschrumpft sind
>> und man durch das Abweisen von Bewerbern nicht noch mehr Studienanfänger
>> verlieren wollte. Abschreckung ist das aber trotzdem!
> Man könnte ja auch NC als Hilfsmittel wählen;

Ein NC bewertet Noten und sonst nichts. Selbst die einzelnen Noten sagen 
nicht viel aus, vor allem deshalb nicht, weil man an Unis immer öfter 
glaubt, dass die Schulausbildung immer weniger auf ein MINT-Studium 
vorbereitet.

In einem "ordentlichen" Auswahlverfahren wird dagegen viel mehr auf den 
individuellen Bewerber und nicht nur auf seine Schulnoten eingegangen. 
Da hat man auch eine Chance, wenn man schlechte Noten hat. Bei einem NC 
ist das kategorisch ausgeschlossen.

Noch besser ist aber die abschreckende Wirkung bei 
Bachelor-Studiengängen.

von As-I-Roved-Out (Gast)


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@ Autor: Ironisch (Gast)  - Mal ein Kommentar von mir, als 
Wirtschaftsing.: In meiner bisherigen Berufstätigkeit habe ich exakt 4 
PP Präsentationen angefertigt und alle 4 auf direkte Anweisung meines 
Vorgesetzten (Dipl. Inf.) um meine Projekte der GF. vorzustellen. :)

@ Autor: J. Ad. (gajk) - Die Formatierung dieser Schreiben spielt 
seltenst eine Rolle und die Ausführlichkeit ist zwar grenzwertig, bei 
diesen Schreiben aber durchaus realistisch. Man muss hier ja begründen, 
warum dieser Studiengang, warum diese Uni / FH ... und das geht nicht in 
einer Seite, Schriftgröße 14 mit 1,5 fachem Zeilenabstand wenn schon für 
den Kopf 1/5 des Platzes verbraucht wird.
Diese Motivationsschreiben sind bei Bachelor / Master etwas, was man aus 
USA übernommen hat und sich darauf beruft, dass man das ja früher zu 
Zeiten der Lehensherrschaft auch hatte ;) (Btw. In USA sind diese 
Schreiben teilweise noch deutlich länger!)

von Ijon Tichy (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> Vielleicht bin ich da altmodisch, aber ein Anschreiben, welches nicht
> mal so aussieht wie ein Brief, würde ich gleich mal in die TONNE treten.

Kommt darauf an wer es liest. Mich nerven eher die völlig gleichen 
völlig inhaltlosen Anschreiben.
Wenige weichen davon ab (vielleicht 5%); wichtig ist Lesbarkeit und 
Übersichtlichkeit.

so:
3 Jahre Putzmeister         Firma XY
2 Jahre Schraubendreher     Firma AB

nicht:
2/1999 - 7/2001

Da denke ich immer: Leute ich muss viele Bewerbungen lesen, soll ich 
jetzt rechnen? Es geht nicht darum ob ich das kann, sondern das es 
sinnlos die Lesbarkeit behindert und damit nervt.
Blocksatz kann man verwenden, dann aber die 20% Regel für Umbrüche 
einhalten, das nicht 3 Wörter über eine Zeile gezogen werden.

> Meine Frau ist da anderer Ansicht, es käme ja wohl auf den Inhalt an und
> überhaupt auf die Noten in Physik und Mathe - und sonst gar nix.

Die Noten ja - aber die Form sollte gut sein - was das genau bedeutet, 
ist schwer zu sagen.
Z.B. habe ich eine Zeit lang Papierbewerbungen nur durchgeblättert und 
wenn keine E-Mail angegeben ist: Papierkorb.
Jetzt werden sie als Beispiele archiviert.

Ich dachte Bewerbungstraining ist lächerlicher Quatsch - nun diese 
Meinung wurde durch die Anzahl von Bewerbungen die gar nicht gehen - um 
180° geändert.

Empfehlen würde ich es so:
- entweder die Bewerbung konventonell erstellen
- oder modern, dann aber richtig gut

von Ijon Tichy (Gast)


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Vielleicht ein Nachsatz:

Mit einer Bewerbung sollte man sich Mühe geben.
Das ist durchaus eine Woche Arbeit - eine vernünftige Bewerbung zu 
erstellen.

von Dussel (Gast)


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Motivationsschreiben für die Uni? Wenn sie (die Univerantwortlichen) 
meinen…
Ich weiß nicht, wie es bei Motivationsschreiben ist, aber für 
Anschreiben gibt es eine Norm. Und eine Norm einzuhalten kann man im 
technischen Bereich wohl erwarten. Vielleicht hilft das als Argument.

von semmel wurscht (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> Mein Sohn bewirbt sich derzeit um einen Studienplatz z. B. im Bereich
> Wirtschaftsingenieurwesen. Schön und gut!
>
> Doch dann kommt er mit dem "Motivationsschreiben" für die Uni und mir
> fallen u.a. folgende Punkte auf:
"Motivationsschreiben"? - BRUHUAHAHAHAHA!

Geht dieser Bewerbungsblödsinn jetzt schon an den Unis los, damit man 
schon mal die Kinderlein auf das noch idiotischere Bewerbungsritual 
später im Job konditioniert?

von Cyblord -. (cyblord)


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Find ich auch sehr merkwürdig. Was soll so was?

Ich bin damals an die Uni gefahren. Ins Studentensekretariat gelatscht. 
Immatrikulationsunterlagen für meinen Studiengang (Dipl. Informatik) 
abgeholt. Ausgefüllt. Abgeschickt. Und war Student. Und JA, es war schon 
im 21. Jhd.

War halt noch vor der Bologna-Verdummung. Klar, für manche Fächer mit 
NC, musste man sich auch "Bewerben", aber d.h. Zeugnisse einschicken. 
Und keinen Deutschaufsatz verfassen.

gruß cyblord

von student (Gast)


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Mein Gott...das ist doch wohl nicht dein ernst.
Als Gymnasiast hat er vielleicht nicht alles gelernt, was er im Leben 
wissen muss, was er aber gelernt hat, ist sich selbst Informationen zu 
beschaffen.
Und wenn es jemand mit Abitur nicht schafft, nach DIN-Brief zu googeln 
und die so gefundene Vorlage entsprechend anzupassen, kann man auch 
nicht mehr helfen.
Bzw dann springt, wie hier zu sehen, Papi ein.
Für mich ist die Sache relativ klar. Lass es ihn so abschicken, wie er 
es gemacht hat, wenns der Uni gefällt, hat er es geschafft, wenn nicht 
dann muss er auch mal auf die Fresse fliegen, um daraus zu lernen, wie 
es nicht geht. Da gehört sicher auch das Elternhaus dazu. Wenn Papi 
immer hinter einem steht, dass ja nichts passiert, dann wird der Filius 
ausserhalb des Gymnasiums auch nicht viel lernen.
Spätestens wenn er zweimal mit seinem Brief nicht durchkommt, wird er 
lernen, das es wohl anders geht....und ganz ehrlich - so what - es gibt 
zig Unis an denen er Wirtschaftsingenieurwesen studieren kann.

von amateur (Gast)


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@J. Ad.

Die Art, wie man sich bewirbt, ändert sich praktisch von Jahr zu Jahr. 
Da sollte man an prominenter Stelle, mal nach den derzeit üblichen 
Regeln schauen.

Darüber hinaus ist es natürlich sinnvoll sich zu überlegen was man 
"verkaufen" will. Als Plakatmaler ist es sinnvoll sich möglichst 
plakativ zu bewerben. Weiter gibt es aber ein paar einfache Regeln.
1. Ich habe keinen Farbdrucker, also kann ich auch Herren Buntstifts
   ach so tolle Bewerbung nicht würdigen.
2. Eine im Mittelalter übliche Schrift, sieht zwar toll aus, ich würde
   mir aber einen solchen Wisch erst nicht antun.
3. Früher gab’s mal die Regel: Max. 2 Fonts in Max. 3 Schnitten, wer
   etwas Wichtiges zu sagen hat, darf dies im Sonderfall auch mal fett
   tun.
Wenn Sie mir ein Schriftstück senden, zu dem mir die Fonts fehlen, so 
wird das Ergebnis bestenfalls mittelprächtig.
Wenn ich am Ende eines Schriftstücks Kopfschmerzen vom vielen 
Herumspringen im Text habe, darf sich der Absender nicht wundern, wenn 
ich ihm die Schuld dafür gebe. Natürlich ist das ohne Auswirkung auf 
meine Objektivität;-)

von Johannes (Gast)


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Es kommt doch bei Hochschulbewerbungen schon seit mindestens 5Jahren 
nicht mehr auf die Bewerbung an. Meist sind das nur online-Bewerbungen, 
daher verstehe ich auch die Frage nicht.
Vielleicht werden schriftliche Bewerbungen mit ausführlichem 
Motivationsschreiben noch bei Geisteswissenschaftlichen Studiengängen 
verlangt, aber bei technisch und wirtschaftlichen Studiengängen?

Außerdem finde ich es ein bisschen merkwürdig, erstmal hier im Forum 
alle Leute zu Fragen, anstatt mit deinem Sohn mal drüber zu sprechen.

von As-I-Roved-Out (Gast)


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@ Johannes
Die meisten Threads hier sind merkwürdig ;)
Und für Masterstudiengänge sind diese Motivationsschreiben durchaus 
gängig (auch im Bereich Wirtschaft, Projektmanagement oder 
Elektrotechnik - alles schon gesehen)
Bei privaten Hochschulen sowieso!
Und bei staatlichen Unis ist man auf dem Trip "damit können wir uns von 
FHs abgrenzen" - vor allem bei Studienfächern, in denen viel mehr 
Andrang erwartet wird als Plätze zur Verfügung stehen, wird diese 
Formalität eingesetzt.

von Georg A. (georga)


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Bei uns (Informatik) ist das Bewerbungsverfahren zweistufig. Wer gute 
Noten (insb. Mathe/Physik) hat, bekommt den Studienplatz gleich. Wer so 
lala ist, wird zum Eignungsfeststellungsverfahren eingeladen und 
(oberflächlich) geprüft. Da wird dann auch aufs Motivationsschreiben 
eingegangen und auch etwas auf den Werdegang geguckt.

Es gibt bei den Motivationen auch solche und solche. Wer nur sagt, dass 
er das Gebiet "voll interessant" findet und sich da gute Berufs- und 
Verdienstchancen ausrechnet, obwohl er eine 3.7 in Mathe hat, wird halt 
ausgesiebt. Die Erfahrung zeigt auch, dass die Abbrecherquoten seit 
Einführung dieser Nachbohraktionen deutlich gesunken sind.

Ein anderer Grund der Tests ist für Ausländer auch die Erfahrung, dass 
die Noten im Zeugnis aus "fremden" Bildungsystemen gar nichts aussagen. 
War mal bei einem Test einer Ukrainerin dabei, die ein Riesenzeugnis mit 
unzähligen Fächern hatte, alles mathemässige war zwischen 1 und 2. Aber 
die Fläche eines Quadrats hat sie dann auch nicht zusammenbekommen :O

Aber die Form des Motivationsschreibens war uns egal...

von Panzer H. (panzer1)


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Georg A. schrieb:
> War mal bei einem Test einer Ukrainerin dabei, die ein Riesenzeugnis mit
> unzähligen Fächern hatte, alles mathemässige war zwischen 1 und 2.

Tja, da sollte mal den Notenbildungsansatz in anderen Ländern 
überdenken:
In der UA ist die 5 die beste Note... B-)

von Rudi Radlos (Gast)


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>Mein Sohn bewirbt sich derzeit

1.Wenn die Uni nicht genug Studenten hat, wird sie evtl. etwas 
großzügiger sein. Aber als Vater hätte ich meinem Sohnemann schon längst 
ein ein Bewerbungsbuch auf den Tisch gelegt und die Hammelbeine lang 
gezogen. Das Stück Papier ist ja noch das kleinste Übel. Es muß ja das 
Studium auch noch durchhalten (oder als später als ungelernter 
Gemüsemann Kisten stapeln).

2.Außer der Bewerbung braucht Dein lieber Sohnemann auch noch eine 
Studentenbude. Wenn er sich nicht beizeiten kümmerrt, kann er den Winter 
auf dem Campingplatz verbringen falls nichts mehr frei ist.

3.Diesen Text kannst Du Deinem Sohn als "Motivationsschreiben" vorlegen.

MfG Rudi

von J. A. (gajk)


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Rudi Radlos schrieb:

> 3.Diesen Text kannst Du Deinem Sohn als "Motivationsschreiben" vorlegen.
>
> MfG Rudi

Ist irgendwie krass. Meine Tochter hat sich genau überlegt, WO sie WAS 
studiert, WAS sie dazu braucht etc. etc.

Meine Neffen und mein Sohn sind so Hansguckindielufte, die sich heute, 
am letzten Tag der Imma-Frist dort gemeldet haben. Mein Neffe wollte 
sogar HEUTE erst zum Briefkasten laufen. "Es zääääählt ja der 
Poststempel, oder?"

Weiß nicht warum Jungs da so verplant sind. Die meiste Zeit wird vor dem 
PC gehockt. Von der Bude wird zwar geträumt aber nix in die Richtung 
unternommen. Dass es dann zu Hause etwas wenig privat ist, wenn mal die 
Freundin zu Besuch kommt, hat er zwar schon gemerkt, aber...

von Georg A. (georga)


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> Tja, da sollte mal den Notenbildungsansatz in anderen Ländern
> überdenken:
> In der UA ist die 5 die beste Note... B-)

Nene, das war schon eine beglaubigte Übersetzung mit den Worten sehr gut 
und gut.

von Lukas T. (tapy)


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Lass ihn doch einfach machen. Muss er eh'.

von J. A. (gajk)


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Lukas T. schrieb:
> Lass ihn doch einfach machen. Muss er eh'.

Du hast Recht. Ich sag natürlich, was MEINE Ansicht zum Format etc. ist, 
aber ich sag dann auch: "Das ist meine Ansicht aber letzten Endes musst 
DU es entscheiden."

von Belustigter (Gast)


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> Meine Neffen und mein Sohn sind so Hansguckindielufte

   [...]

> Weiß nicht warum Jungs da so verplant sind.

Erziehungsdefizite seitens der Eltern: Mangelnde Vorbildfunktion, 
schlechter Zugang zu den Kindern, etc. pp.

Ist immer das Selbe: Die Eltern vermasseln ihren Kindern die Zukunft und 
maulen nachher in einem Forum über ihre missratene Kinder rum. 
Widerwärtig!

von J. A. (gajk)


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Belustigter schrieb:
>> Meine Neffen und mein Sohn sind so Hansguckindielufte
>
>    [...]
>
>> Weiß nicht warum Jungs da so verplant sind.
>
> Erziehungsdefizite seitens der Eltern: Mangelnde Vorbildfunktion,
> schlechter Zugang zu den Kindern, etc. pp.
>
> Ist immer das Selbe: Die Eltern vermasseln ihren Kindern die Zukunft und
> maulen nachher in einem Forum über ihre missratene Kinder rum.
> Widerwärtig!

Lesen hilft! Ich hab doch geschrieben, dass es bei der Tochter ganz 
anders ist. Die hat so ziemlich die gleiche Erziehung mitbekommen.

Aber schon mal dick rumnölen. Stell doch selber mal ne Frage zu der nun 
nen Tipp suchst. Dann schreib ich auch: Am Computer an den Einstellungen 
rumfrickeln und nachher in einem Forum über das schlechte Betriebsystem 
maulen... Ha ha ha!

von Dumdi D. (dumdidum)


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Wer weiss wie gerade der launische Wind des Zeitgeistes weht; vielleicht 
werden die Bewerbungen die nicht der DIN entsprechen als : 
out-of-the-box-thinking angesehen (und somit besser als die Studenten 
die sich an DIN festklammern).......

Es koennte ja sein, das inzwischen die Unis ihre HR Abteilung 
professionalisiert haben.

</ironie>

von A. $. (mikronom)


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J. Ad. schrieb:
> Meine Neffen und mein Sohn sind so Hansguckindielufte, die sich heute,
> am letzten Tag der Imma-Frist dort gemeldet haben. Mein Neffe wollte
> sogar HEUTE erst zum Briefkasten laufen. "Es zääääählt ja der
> Poststempel, oder?"

Und, lass mich raten, die Eltern haben ihm/ihnen mal wieder allen 
hinterhergetragen, sie an alles erinnert, etc. pp. Solange die Eltern 
solchen Triefsocken alles erledigen und sie somit zur Unselbständigkeit 
erziehen, so lang bleiben es Triefsocken. Die müssen mehrmals auf Maul 
fallen, dann lernen sie es recht zuverlässig.

> Weiß nicht warum Jungs da so verplant sind.

Weil sie so erzogen worden sind. Allerdings muss man einschränken, dass 
Schule und Freundeskreis darauf auch Einfluss haben können.

von Dipl-Inf (Gast)


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J. Ad. schrieb:
> Doch dann kommt er mit dem "Motivationsschreiben" für die Uni

Ist sowas heutzutage üblich? Vor wem will man sich denn da profilieren? 
Liest das überhaupt wer durch am I-Amt? Und dann noch zwei Seiten...
Ist ja nicht so dass die Professoren ihre Studenten handverlesen.

von Georg A. (georga)


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> Ist ja nicht so dass die Professoren ihre Studenten handverlesen.

Wie oben von mir schon geschrieben: Doch, wenn die Noten in thematisch 
nahen Fächern nicht so besonders sind und man ahnt, dass das Studium nur 
eine Verlegenheitslösung ist.

Macht aber nicht jede Uni und auch nicht in jedem Fach. Es geht da auch 
weniger um Elitekram (was man immer gern unterstellt) sondern einfach 
nur um eine Senkung der Abbrecherzahlen. Im Ergebnis hilft es der Uni 
und meistens auch dem Bewerber, auch wenn der es unmittelbar nach der 
Ablehnung sicher noch nicht so sieht...

von oszi40 (Gast)


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Wenn ich das so lese, dann hoffe ich, daß der Sohn schon mal ein 
Praktikum beim Bau oder irgenwo, wo Arbeit richtig körperlich schwer 
ist, hatte. Sonst wird er nie begreifen wozu er eigentlich studiert.

von Dieter (Gast)


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Dann wird sich aber darauf berufen, dass man einen Wisch von FH hat, wo 
"Inscheniör" drau steht.

Für solche Tätigkeiten rührt man doch keinen Finger, da erhält man 
lieber Sozialleistungen ..


Das ist eine Frage der Erziehung.

Wer fitt ist und so eine Einstellung hat, sollte kein Geld aus der 
Solidargemeinschaft mehr erhalten.

Genauso wie die Leute, die nicht arbeiten gehen, weil das Amt ihnen dann 
das Geld (teilweise) anrechnet.

Die denken sich: Wozu dafür arbeiten, wenn ich es auch ohne bekomme?

Solchen Leuten sollte man höchstens noch Essensmarken geben. Leider hat 
diese Schicht nicht selten Kinder (Kindergeld, Elterngeld, weniger 
Stress vom A-Amt, ...), die tun mir am meisten Leid.

von Superporst (Gast)


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Du laberst so einen Bullshit. Wohl auch einer der ewig gestrigen. Geh 
weg mit deinem Karo-Hemd und Audi! Du Zipfelklatscher!!!

von Dieter (Gast)


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Superporst schrieb:
> Du laberst so einen Bullshit. Wohl auch einer der ewig gestrigen. Geh
> weg mit deinem Karo-Hemd und Audi! Du Zipfelklatscher!!!

Getroffene Hunde bellen bekanntlich.

Du bist hier ein Haupttroll, der unter verschiedenen Namen den ganzen 
Tag nur Schwachhsinn postet.

Mama ist bestimmt ganz stolz auf ihren Sohnemann.

Mein Beileid.


Und jetzt geh wieder zocken, oder schreibe weiter Schwachsinn in dieses 
Forum. Musst dir aber einen anderen virtuellen Spielpartner suchen.

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