Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Kaputt vom Job und in Frührente


von Tippgeber (Gast)


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Möchte auf eine Sendung aufmerksam machen, die heute Abend im WDR um 
22:45 Uhr läuft und vielleicht für den ein- oder anderen hier im Forum 
ganz aufschlussreich sein könnte.

"Kaputt vom Job - Was Menschen in die Frührente treibt"

""Kaputt vom Job", so fühlen sich in Deutschland immer mehr 
Arbeitnehmer. Im Jahr 2011 bezogen über 73.000 Menschen wegen einer 
psychischen Krankheit Erwerbsminderungsrente. Ein erneuter Höchststand, 
denn schon 2010 lag die Zahl der bewilligten Erstanträge bei knapp 
71.000. Fast jede fünfte staatliche Rente ist laut dem Sozialverband VdK 
inzwischen eine Erwerbsminderungsrente. Das durchschnittliche 
Zugangsalter lag 2011 bei 50 Jahren, 1980 lag es noch bei 56 Jahren. ... 
NDR-Autor Michael Heuer und sein Filmteam haben drei Patienten, die zu 
Freunden wurden, über ein halbes Jahr lang begleitet. "

von Auch reif für den Ruhestand (Gast)


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Hab ich gesehen und war überrascht, dass das ganze da abspielt wo
ich auch lebe. Schon erstaunlich so viel Vertrautes im Fernsehen
zu sehen. Von "Real" hätte ich aber nicht gedacht das die so mit
ihren Mitarbeitern umgehen, aber wenn man sich die Leute da so
anschaut fluktuiert das Personal da auch ganz schön. Nur sehr
wenige Gesichter sieht man da länger.
Das ein Betriebstechniker von der MHH (Medizinische Hochschule
Hannover), heult wie ein Schlosshund, als man ihn wieder zur
Arbeit schicken will, ist ja schon dramatisch. Was das allein
schon über die Arbeitsbedingungen aussagt?
Wenn man mit zunehmenden Alter in einer Großkantine kocht und
man merkt, das es einem zu viel wird, warum hat er dann nicht
früh den Absprung gemacht und sich etwas leichteres gesucht?
Erst bis zum Schlaganfall zu warten war wohl ein Fehler, aber
so plötzlich kommt der gewöhnlich auch nicht. Da gibts meist
Warnzeichen.
Das sind Einzelschicksale, die immer dann entstehen, wenn man die
Wünsche seines Arbeitgebers über die eigene Vernunft stellt.
Dann wird man nämlich ganz schnell verheizt wenn man nicht mal
"Nein" sagen kann, wenn es nötig tut. Ist aber auch ziemlich
verbreitet in D. In neun von zehn Betrieben hab ich so ein
Betriebsklima auch schon erlebt.
"Angst essen Seele auf" ist ein TV-Film mit Brigitte Mira.
Der Filmtitel sagt doch schon einiges aus, vor allem wenn man
Angst vor seinem eignen Arbeitgeber hat und da steigern sich dann
auch einige richtig rein.
Für mich habe ich da beruflich frühzeitig einen Schlussstrich
gezogen, bevor es zu spät wurde.  Lieber arm und gesund als...

von Ich (Gast)


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Auch reif für den Ruhestand schrieb:
> Lieber arm und gesund als...

Nur arm UND gesund ist im Alter oft ein Widerspruch.

von A&B Dilemma (Gast)


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Die meisten wollen eben nicht mehr arbeiten und fahren die Psychoschiene 
- das ist einfach nur lächerlich - da müßte ich in meinem Job ja jeden 
Tag einen Anfall bekommen!

von Contergan - "Lieber arm dran als Arm ab" (Gast)


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Habe eben gerade mal in der WDR-Mediathek recherchiert. Die obengenannte 
Doku wird dort erstaunlicherweise nicht als Video-On-Demand angeboten. 
Sehr wohl aber der zuvor gesendete Beitrag "Sylt–Ausverkauf einer 
Luxusinsel"...

von Realist (Gast)


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Was erwartet man? Der immer mehr überbordende Sozialstaat führt halt 
dazu, das ist nur logisch... Es gibt Möglichkeiten sich vor dem Arbeiten 
zu drücken, also werden diese auch genutzt...
Wäre mal an der Zeit aus dem Staat Gurkensalat zu machen, und dieses 
Schmarotzertum zu beenden...

von Ex-Depri (Gast)


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Meine Güte, ist der Bericht einseitig. Diese Leute haben es wohl gar 
nicht kapiert, was es mit ihrer Krankheit auf sich hat. Sie tun so, als 
wäre nur die Arbeit Schuld. In Wahrheit ist es genau anders herum: Weil 
sie krank sind, haben sie Probleme auf der Arbeit. Aber wie man im 
Bericht ja schön sieht, haben sie auch im Alltag massive Probleme.

Dann wird noch die Rückfallquote erwähnt. Ja klar, bei Depressionen ist 
die Rückfallquote extrem hoch. Das weiß jeder, der sich mal mit dem 
Thema beschäftigt hat. Aber das hat wieder überhaupt nichts mit den 
Arbeitsbedingungen zu tun, sondern liegt an der Natur dieser Krankheit. 
Und auch das "Schönreden", was dem einen Herren so aufstößt ist eben 
keines, sondern gehört zur Therapie. Wenn er es Schönreden nennt merkt 
man nur, dass er nicht empfänglich und offen für die Therapie war.

Es gibt da so ein berühmtes Zitat von Epiktet: "Es sind nicht die Dinge 
selbst, die uns bewegen, sondern die Ansichten, die wir von Ihnen 
haben." Wenn man sich die ganze Zeit einredet, dass die Arbeit 
schrecklich ist und man sie nicht überleben kann, wird man depressiv. 
Wenn man positiv eingestellt ist, kann man auch die schlimmsten 
Arbeitsbedingungen überstehen. Umgekehrt kann man auch bei den besten 
Arbeitsbedingungen depressiv werden.

Recht gebe ich dem Bericht aber bei der Kritik des Verhaltens der 
Rentenversicherung. Die müsste schon ganz anders mit offensichtlich 
depressiven Menschen umgehen.

von habs gefunden. (Gast)


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Auf NDR gibt das.

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_reportage/videos/diereportage499.html

Ob es Methode hat nicht an einen anderen Sender zu verweisen, weiß ich 
nicht.
Könnte ja auch Absicht sein. Jeder kann dann sagen: "Ich weiß nix"

von Tippgeber (Gast)


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@ Auch reif für den Ruhestand (Gast)

Vielen Dank für deinen Beitrag. Ja so ähnlich sehe ich das auch. Nur 
glaube ich kann man nicht mehr ein "Einzelschicksalen" reden, wenn die 
Zahlen vom VDK stimmen, woran ich nicht zweifle.

von Tippgeber (Gast)


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Ex-Depri (Gast) schrieb:

> Sie tun so, als
> wäre nur die Arbeit Schuld. In Wahrheit ist es genau anders herum: Weil
> sie krank sind, haben sie Probleme auf der Arbeit.

So eine Behauptung kann man leicht aufstellen, wenn es einem gut geht, 
alles gut läuft und man vor jugendlicher Kraft nur so strotzt. Ich kenne 
einige die in ihren jungen Jahren genau so dachten und meinten, sie 
könnten Bäume ausreißen und das auf ewig. Bis dann der Tag kommt wo 
alles anders wurde. Baumstarke Kerle, die ohne Psychiatrische Hilfe 
nicht mehr aus den Puschen gekommen wären. Sei dir mal nicht so sicher, 
dass auch DU mal davon betroffen sein könntest. Du genügt ein richtiger 
Schicksalsschlag und dein bisheriges Leben ist vorbei. Ich bin vorhin 
einer Bekannten begegnet, die hat ihren Vater im Rollstuhl bei dem 
schönen Wetter ein wenig spazieren geschoben. Der ist noch nicht alt, 
wirkt aber wie ein Greis nach seinem Schlaganfall, der kurz nach seinem 
Renteneintritt kam. Den würdest du nicht wiedereinkennen im Gegensatz zu 
früher, wo er immer flink aber schnaufend von der Arbeit gehetzt kam. 
Allein der Pflegeaufwand für ihn ist beträchtlich.

von Ex-Depri (Gast)


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Tippgeber schrieb:
> Sei dir mal nicht so sicher,
> dass auch DU mal davon betroffen sein könntest.

Schau dir mal meinen Nickname genauer an. Ich weiß, dass es mich jede 
Sekunde wieder treffen kann, aber wenn ich es ganz sicher herbeiführen 
will, müsste ich mir nur jede Sekunde darüber Sorgen machen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Tippgeber schrieb:

> Du genügt ein richtiger
> Schicksalsschlag und dein bisheriges Leben ist vorbei.

Bei mir selbst hat sich die Schilddrüse in einer Autoimmun-Reaktion 
selbst voll bis auf Null zerstört. Normalerweise im kontinuierlichen 
Leben ohne Vorkommnisse wäre wahrscheinlich gar nichts passiert. Sie ist 
gar nicht mehr da, der Körper hat das Organ wirklich voll aufgelöst. Es 
ist im Ultraschall einfach weg, gar nicht mehr zu sehen. Ohne ein 
Medikament kann ich noch nicht mal mehr aus dem Bett aufstehen, denn die 
Schilddrüsenhormone fehlen dem Körper jetzt ganz, die ihn zur Bewegung 
stimulieren. Ohne Medikament würde ich nur noch schlafen. Das sagte auch 
der Hausarzt. Der Eintrittszeitpunkt trifft exakt mit einem 
Kündigungsschock überein, und bei der Krankheit findet man im Internet 
als Ausbruchsauslöser auch tatsächlich Schockerlebnisse.

Das Arschloch mit der plötzlichen Kündigung wie ein Messer im Rücken 
beschädigte mich also neben dem reinen Jobverlust schwer.

So kam ich im Internet auch mal zum japanischen Arzt Dr. Hashimoto, der 
es vor hundert Jahren in der Medizinforschung entdeckte. Leider gibt es 
über ihn nicht sehr viel Info.

Augenblicklich habe ich einen anerkannten Behinderungsgrad knapp unter 
Schwerbehinderung. Die letzte Kündigung hat definitiv eine Teilschuld. 
Der wurde mir nicht geschenkt, ein Amt verschenkt bei solchen Dingen 
nichts, da kann man sich sicher sein. Das kommt natürlich nicht aus der 
Luft, und verschwindet nicht mehr genau so schnell, genau genommen sogar 
gar nicht mehr. Man nennt das dann chronische Erkrankung.

von Ex-Depri (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Die letzte Kündigung hat definitiv eine Teilschuld.

Das stimmt so einfach nicht. Genau genommen ist deine innere 
Einstellung, deine Interpretation der Situation und die daraus folgende 
Reaktion auf die Kündigung daran Schuld, nicht die Kündigung selbst.

Stress ist eine Reaktion auf ein äußeres Ereignis, die aufgrund dessen 
erfolgt, dass man dieses Ereignis als lebensbedrohlich ansieht. 
Entscheidend ist die Interpretation, nicht das Ereignis.

Stell dir einfach vor, du hättest vor der Kündigung schon ein neues 
Jobangebot sicher in der Tasche gehabt. Dann hätte dich diese Kündigung 
einfach nicht interessant. Oder du hättest dir gesagt: "Ich bin froh, 
dort nicht mehr arbeiten zu müssen und ich habe überhaupt kein Problem 
mit Arbeitslosigkeit und nehme die Kündigung gelassen hin". Auch dann 
wäre wahrscheinlich nichts passiert. Die Reaktion auf solche Ereignisse 
kann man nur selbst steuern, da ist kein anderer dafür verantwortlich.

Zugegeben bekommt man dieses Wissen meist erst dann, wenn es schon zu 
spät ist.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ex-Depri schrieb:

> Das stimmt so einfach nicht. Genau genommen ist deine innere
> Einstellung, deine Interpretation der Situation und die daraus folgende
> Reaktion auf die Kündigung daran Schuld, nicht die Kündigung selbst.

Das kannst du so nehmen, wie du willst. Bei mir steht nur das 
Endresultat.

von Michael .. (thing)


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Toni schrieb im Beitrag #3243237:
> Arbeitssuche ist eine Frage der Einstellung, machen Sie doch aus
> ihrer Lage ein Happening und lassen sie sich anschließend headhuntern"

Vielleicht sollte auch mal die Gesellschaft ein paar Änderungen
auf Arbeitgeberseite durchsetzen, nämlich bei der Stellenausschreibung
alle Karten auf den Tisch legen. So ist das doch nur eine Hürdenlauf
über mehrere Berge. Und selbst wenn ein Arbeitsverhältnis zustande kam
sollte die Verantwortung der Arbeitgeber erhöht werden. Wenn es denen
dann nämlich an die Kohle geht, dann sind die auch willig. So wird
das nur auf die Sozialsysteme abgewälzt zu Lasten aller.

von Kolophonium (Gast)


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Autor: Michael ... (thing)
Datum: 16.07.2013 19:21

>Vielleicht sollte auch mal die Gesellschaft ein paar Änderungen
>auf Arbeitgeberseite durchsetzen, nämlich bei der Stellenausschreibung
>alle Karten auf den Tisch legen.

Recycelst du jetzt dein unter Michael S. verfasstes Gesülze?

von Ex-Depri (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Das kannst du so nehmen, wie du willst. Bei mir steht nur das
> Endresultat.

Ja, es ist sicherlich beruhigend, anderen die Schuld zu geben. Bringt 
dich im Leben nur nicht weiter.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael ... schrieb:

> So wird
> das nur auf die Sozialsysteme abgewälzt zu Lasten aller.

Wie bei mir. Meine persönlichen Krankenkasseneinzahlungen für mich 
alleine aus jungen Jahren sind bestimmt aufgezehrt, und laufen schon ins 
Minus. Glücklicherweise aber Solidarsystem. Sonst wäre ich schon einfach 
tot.

Es kann sein, daß meine Frührente, womit wir beim Hauptthema sind, diese 
Woche beim Rapporttermin im Jobcenter angesprochen wird. Ich weiß da gar 
nichts.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Sind heute wieder die anderen Schuld?

von piz (Gast)


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wie hat Opa früher gesagt.
"Wer vom krieg kam brauchte kein psychiater. Den ganzen Tag schaffen war 
normal. Stell dich net so an."

So in etwa und ich meine da hat -er- irgendwo recht gehabt. Hier und da 
gibt es mit Sicherheit ausnahmen, aber im großen und ganzen scheint mir 
die Gesellschaft doch etwas "weich" geworden zu sein. Ist ja alles so 
schlimm...

von A&B Dilemma (Gast)


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> So in etwa und ich meine da hat -er- irgendwo recht gehabt. Hier und da
> gibt es mit Sicherheit ausnahmen, aber im großen und ganzen scheint mir
> die Gesellschaft doch etwas "weich" geworden zu sein. Ist ja alles so
> schlimm...
das hat verschiedene Ursachen. Zum einem wird es an der Spitze des 
Staates vorgelebt wie man sich bedient und zum anderen finanziert der 
Sozialstaat diese Mentalität.
Was oben vorgelebt wird, findet Nachahmer im Kleinen.
Hinzu kommt noch einige insgesamt psychotische Gesellschaft aufgrund der 
miserablen Arbeitsbedingungen - das war früher anders.

von Tippgeber (Gast)


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Ulrich S. (voodoofrei) schrieb:

> Sind heute wieder die anderen Schuld?

Was sollen solche Suggestivfragen? Die führen nicht weiter. Hast du 
schon jemals erlebt, dass Arbeitgeber freiwillig und ohne Druck 
irgendwelche Schuldeingeständnisse abgeben? Schau dir das Verhalten der 
Berufsgenossenschaften an. Wessen Interessen vertreten die in der Regel? 
Die der Arbeitnehmer? Wohl eher nicht bzw. da sind sie ähnlich wie 
Versicherungen. Auf den Hochglanzbroschüren sind alles tadellos aus. Und 
wenn es darum geht Leistungen zu erbringen fängt der Kampf erst an.

Wieviele publizierte Fälle von zurückgewiesenen und verschleppten 
Verfahren GEGEN geschädigte Arbeitnehmer gab es die letzten Jahrzehnte? 
Regelmäßig werden Ansprüche abgeschmettert oder so lange herausgezögert, 
bis derjenige zermürbt oder weggestorben ist. Hat sich da inszwischen 
was verbessert? Oder ist eher das Gegenteil zu verzeichnen?

Es ist billig und populistisch die Schuld allein EINEM EINZIGEN 
zuzuschieben, wenn es ein Umfeld gibt, dass solche Fälle am laufenden 
Band produziert. Da sollten wir eher von Systemimmanenz reden oder von 
gezielter Inkaufnahme seitens der Arbeitgeber im beschleunigten 
Erwerbsprozess. Es sind nun mal nicht alle Leute gleich. Der eine steckt 
Mobbing weg und der andere erkrankt irgendwann daran. Dem eine 
arrangiert sich irgendwie damit (devotes Verhalten) auf einmal einen 
Jungspundigen BWL'ler, der von nichts ne Ahnung hat (außer große Klappe) 
vor die Nase gesetzt zu bekommen. Während der andere jeden morgen 
Magenschnerzen bekommt, wenn er nur an das Gesicht seines neuen Chefs 
denkt. Wenn sich dann andere darüber auch noch lustig machen, ist das 
so, als ob man sich über Automatensüchtige oder Drogenabhängige lustig 
macht. All das sind aber nun mal kranke Leute, egal wie viel sie zu 
ihrem Elend beigetragen haben, die Hilfe benötigen.

Es gibt (zur Erinnerung) auch traumatisierte Bundeswehrsoldaten (gar 
nicht so selten), ebenso in der US-Armee (da noch viel zahlreicher). Und 
von wegen, Opa hat im Krieg damals viel mehr erlebt und weggesteckt. Es 
gab damals eine beachtliche Zahl von psychisch schwer in Mitleidenschaft 
gezogene Kriegsversehrte (hatte selber welche davon in der eigenen 
Familie, die inzwischen alle verstorben sind). Nimm das nicht auf die 
leichte Schulter.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Hab mir mal den Kram angehen - schade um die verschwendete Zeit! Für 
sowas zahl ich Zwangsabgaben.

Ist denn keinem aufgefallen, dass keine konkreten Gründe genannt werden, 
weshalb der "höllische" Arbeitsplatz schuld sein soll? Ich hab nur drei 
Leute gesehen, die am laufenden Band Trübsal geblasen haben.

von Ex-Depri (Gast)


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Ulrich S. schrieb:
> Ist denn keinem aufgefallen, dass keine konkreten Gründe genannt werden,
> weshalb der "höllische" Arbeitsplatz schuld sein soll?

Doch, ist mir aufgefallen. Habe ich oben ja schon geschrieben. Bei denen 
ist garantiert nicht der Arbeitsplatz schuld an ihrer Misere.

von Tippgeber (Gast)


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Ulrich S. (voodoofrei) schrieb:

> Hab mir mal den Kram angehen - schade um die verschwendete Zeit! Für
> sowas zahl ich Zwangsabgaben.

> Ist denn keinem aufgefallen, dass keine konkreten Gründe genannt werden,
> weshalb der "höllische" Arbeitsplatz schuld sein soll? Ich hab nur drei
> Leute gesehen, die am laufenden Band Trübsal geblasen haben.

Natürlich wurden Gründe genannt, bereits zu Beginn.

"Es sind die ganzen Auszubildenden gewesen. Unsere schwierigen 
Jugendlichen ..."

Was erwartest du von einer 30 minütigen Sendung? Das jetzt umfangreiche 
Stellungnahmen / Gegenstellungnahmen zu jedem einzelnen Problem 
stattfinden sollen? Soviel Sendezeit gibt dir kein Sender. Hätte glaube 
ich auch bei Leuten wie dir als Zuschauer wenig Sinn. Du würdest doch 
nur wieder dir das rauspicken, was dir irgendwie ysteriös erscheint und 
dann genauso wie hier geschrieben vorverurteilen. Sinnlos Leuten wie dir 
gerecht werden zu wollen. Verbringe deine Zeit einfach mit anderen 
Dingen. Für das worum es hier geht finden sich genügend andere 
Interesierte.

Du darst deine Zeit statt dessen mit JAMMERN ÜBER "ZWANGSGEBÜHREN" 
verbringen. Dann fällt dein "Jammerargument" mal auf dich selbst zurück.

von FU (Gast)


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Tippgeber schrieb:
> "Es sind die ganzen Auszubildenden gewesen. Unsere schwierigen
> Jugendlichen ..."

Dann müsste also ausnahmslos jeder Lehrer und Ausbilder irgendwann 
depressiv in Frührente gehen?

von Zitter (Gast)


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Ach, und wenn ein gestandener Mann sich nicht gegen Jugendliche/Azubis 
durchsetzen kann, ist er nicht iwie psychisch labil aufgestellt?

Mei o Mei, was für Waschlappen draußen rumlaufen und die Schuld dann auf 
andere schieben, ist echt arg peinlich.

von Tippgeber (Gast)


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FU (Gast) schrieb:

Tippgeber schrieb:
>> "Es sind die ganzen Auszubildenden gewesen. Unsere schwierigen
>> Jugendlichen ..."

> Dann müsste also ausnahmslos jeder Lehrer und Ausbilder irgendwann
> depressiv in Frührente gehen?

Ersetze mal "jeder" durch "zu viele" und du hast die Beschreibung eines 
Zustandes, der der Wirklichkeit schon sehr nahe kommt. Gerade Lehrer 
leiden heutzutage sehr häufig unter ihrer "Klientel", den Rotzrabauken 
mit Erziehungsdefiziten, denen sie auch noch gutes Sozialverhalten 
vermitteln sollen, weil die Eltern das nicht mehr können oder wollen.

von Zitter (Gast)


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Dann sind sie halt als Lehrer ungeeignet, so what?

von Tippgeber (Gast)


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Zitter (Gast) schrieb:

> Ach, und wenn ein gestandener Mann sich nicht gegen Jugendliche/Azubis
> durchsetzen kann, ist er nicht iwie psychisch labil aufgestellt?

> Mei o Mei, was für Waschlappen draußen rumlaufen und die Schuld dann auf
> andere schieben, ist echt arg peinlich.

Tja. Die meisten wollten mal Pädagoge werden und nicht Raubtierbändiger. 
Bushido und Konsorten haben die ehemals "lieben Kleinen" halt aufmüpfig 
und aggressiv gemacht und somit im Sozialverhalten versaut.

von FU (Gast)


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Tippgeber schrieb:
> Ersetze mal "jeder" durch "zu viele" und du hast die Beschreibung eines
> Zustandes, der der Wirklichkeit schon sehr nahe kommt.

Dennoch gibt es auch zig tausend Gegenbeispiele. Die alleinige Ursache 
bei den Jugendlichen zu suchen wäre also nicht zielführend.

von Tippgeber (Gast)


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FU (Gast) schrieb:

Tippgeber schrieb:
>> Ersetze mal "jeder" durch "zu viele" und du hast die Beschreibung eines
>> Zustandes, der der Wirklichkeit schon sehr nahe kommt.

> Dennoch gibt es auch zig tausend Gegenbeispiele. Die alleinige Ursache
> bei den Jugendlichen zu suchen wäre also nicht zielführend.

Ist ja auch nur ein Punkt unter vielen. Im anderen Fall war es die 
Tätigkeit als Betriebsrat die zu Problemen führte (auch nicht 
ungewöhnlich). Wie sich das auch nur mit einer angedachten 
Betriebsratsgründung verhält, durften im neoliberalen Postkapitalismus 
schon einige arme Seelen erfahren (lidl Mitarbeiter, aldi Mitarbeiter 
etc.). Die waren schneller draußen als ihr Konzept erstellt.

von Falk B. (falk)


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@Tippgeber (Gast)

>>> Ach, und wenn ein gestandener Mann sich nicht gegen Jugendliche/Azubis
>>> durchsetzen kann, ist er nicht iwie psychisch labil aufgestellt?

>> Mei o Mei, was für Waschlappen draußen rumlaufen und die Schuld dann auf
>> andere schieben, ist echt arg peinlich.

>Tja. Die meisten wollten mal Pädagoge werden und nicht Raubtierbändiger.

Wohl leider wahr.

>Bushido und Konsorten haben die ehemals "lieben Kleinen" halt aufmüpfig
>und aggressiv gemacht und somit im Sozialverhalten versaut.

Naja, mit dem Finger auf einen einzelnen Punkt zu zeigen ist immer 
einfach. Aber alles hängt zusammen. Bushido ist nicht im Vakuum 
entstanden, sondern in unserer Gesellschaft mit all ihren Eigenschaften.

Das Fatale ist dabei, dass die Betroffenen aus verschiedensten Gründen 
nicht in der Lage sind, rechtzeigig zu erkennen DASS und WAS schiefläuft 
und die Notbremse ziehen, bzw. sich nicht trauen, die Notbremse zu 
ziehen. Wobei man es EIGENTLICH nicht zur Notbremse kommen lassen muss 
bzw. darf. Tragisch!

von A&B Dilemma (Gast)


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> >Tja. Die meisten wollten mal Pädagoge werden und nicht Raubtierbändiger.
> Wohl leider wahr.
es gibt weitaus schlimmere Berufe als Pädagoge - das ist sowieso ein 
protegiertes Berufsfeld, das keine Konkurrenz zuläßt (die Bezahlung und 
Berufssicherheit als beamteter Pädagoge ist überdurchschnittlich) ... 
und dann ist angeblich alles so schwer, jammer, jaul.

> Das Fatale ist dabei, dass die Betroffenen aus verschiedensten Gründen
> nicht in der Lage sind, rechtzeigig zu erkennen DASS und WAS schiefläuft
> und die Notbremse ziehen, bzw. sich nicht trauen, die Notbremse zu
> ziehen. Wobei man es EIGENTLICH nicht zur Notbremse kommen lassen muss
> bzw. darf. Tragisch!
Normalzustand einer neurotischen Gesellschaft würde ich mal sagen.

von Beobachter (Gast)


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Wer bei psychischen Erkrankungen von "Schuld" spricht, hat schlicht weg 
noch nicht erlebt, wie unglaublich schnell kerngesunde Menschen in eine 
extreme Krise stürzen können. Das kann ganz schnell gehen und es kann 
auch absolut jeden Treffen, sprichwörtlich von einem Tag auf den 
anderen.

Die Arbeitswelt hat sich massiv verändert. "Früher" (TM) waren sehr 
viele Mitarbeiter von der Lehre bis zur Rente in ein und demselben 
Betrieb beschäftigt. Einige (wenige) haben vielleicht ein, zwei 
Arbeitgeberwechsel durchgemacht.

Heute sieht es ganz anders aus: Bei den meisten hier dürfte nicht mal 
sicher sein, dass der Schuppen bei dem sie gerade sind in 5 Jahren 
überhaupt noch existiert.

Planungssicherheit: Fehlanzeige. Menschen brauchen allerdings eine 
gewisse Sicherheit und Geborgenheit. Ist die in der Gesellschaft nicht 
mehr gegeben, wird es harzig.

Wir leben in einer absoluten Leistungsgesellschaft. Hier im Thread 
werden psychisch erkrankte als "Memmen" und "Weicheier" verunglimpft. Es 
wird aufgefordert sich durchzusetzen und zu gewinnen, der Stärkere zu 
sein.

Nun liegt es in der Natur der Sache, wenn ein "Kampf" stattfindet bei 
dem sich der Stärkere durchsetzen soll, der Schwächere auf der Strecke 
bleibt. Diejenigen, die die alltäglichen Kämpfe verlieren, ob kleine 
oder große, sind die psychischen Patienten von morgen.

So schließt sich der Kreis.

von A&B Dilemma (Gast)


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> Das Fatale ist dabei, dass die Betroffenen aus verschiedensten Gründen
> nicht in der Lage sind, rechtzeigig zu erkennen DASS und WAS schiefläuft
> und die Notbremse ziehen
wie soll das auch laufen bei Minilöhnen - da bleibt für Depris keine 
Zeit, da ist Existenzialismus angesagt.

von A&B Dilemma (Gast)


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> Wer bei psychischen Erkrankungen von "Schuld" spricht, hat schlicht weg
> noch nicht erlebt, wie unglaublich schnell kerngesunde Menschen in eine
> extreme Krise stürzen können. Das kann ganz schnell gehen und es kann
> auch absolut jeden Treffen, sprichwörtlich von einem Tag auf den
> anderen.
man kann Krisen auch selbst meistern - notfalls per Schocktherapie.

von A&B Dilemma (Gast)


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> notfalls per Schocktherapie
und wenn man sich diese selbst verordnet und überlebt hat, dann ist 
gefeit für den Rest des Lebens, glaube mir.

von Hombre (Gast)


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Hallo mein name ist hombre


und ich denke das die meisten zu faul zum arbeiten sind

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Beobachter schrieb:
> Heute sieht es ganz anders aus: Bei den meisten hier dürfte nicht mal
> sicher sein, dass der Schuppen bei dem sie gerade sind in 5 Jahren
> überhaupt noch existiert.

"Früher" (TM) war die Zukunft auch noch besser! Es gab schon immer 
Firmenpleiten, das ist zwar nicht erfreulich, aber bei weitem nichts 
ungewöhnliches oder neues.

von Zitter (Gast)


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Japp und früher brauchte man auch keine Leistung bringen ...

Ich frage, in welcher Gedankenwelt sich hier einige aufhalten.

Das hat schon was von Realitätsflucht.

von Tippgeber (Gast)


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Ulrich S. (voodoofrei) schrieb:

Beobachter schrieb:
>> Heute sieht es ganz anders aus: Bei den meisten hier dürfte nicht mal
>> sicher sein, dass der Schuppen bei dem sie gerade sind in 5 Jahren
>> überhaupt noch existiert.

> "Früher" (TM) war die Zukunft auch noch besser! Es gab schon immer
> Firmenpleiten, das ist zwar nicht erfreulich, aber bei weitem nichts
> ungewöhnliches oder neues.

Waren Krankenhäuser früher angehalten gewinnorientiert zu wirtschaften?

Gab es in den 80er Jahren das Phänomen der Zwei-Klassen-Medizin?

Wurde früher kommunal-gemeinnütziger Wohnungsbau an ausländische 
Finanzinvestoren verscherbelt?

Wurden früher Mieter in ausfälliger Anzahl aus ihren Behausungen durch 
Luxussanierungen vertrieben? Stichwort Gentrifizierung.

Wurden früher Leute in Betrieben, die nicht so mitkonnten in Anzahl 
rausgemobbt, entlassen, frühverrentet?

Gab es früher in nahezu jeder Deutschen Großstadt Suppenküchen? Welche 
Leute hielten sich früher bei karritative Einrichtungen auf? Welche sind 
es heute?

War Obdachlosigkeit früher ein Thema, von dem fortwährend in den Medien 
berichtet werden musste? Gab es in USA signifikannte Zahlen ehemaliger 
Mittelschichtler, die in ihren Fahrzeugen übernachten mussten, nach 
Zwangsversteigerungen ihrer Häuser in großer Anzahl?

Welches Schulzeugnis brauchte man früher für eine Banklehre, 
KFZ-Mechaniker, Chemielaborant oder für einen der Elektroberufe? Welches 
braucht man heute?

Waren früher die Staatsschulden größer als heute?

Waren die erwartbaren Rentenzahlungen früher auskömmlich fürs Leben oder 
auf Sozialhilfeniveau für die Allermeisten in sog. "normalen" d.h. 
Nicht-Akademiker Berufen? Wie sind die erwartbaren Rentenzahlungen für 
jene Bevölkerungsteile, die heute unterhalb des Durchschnitts verdienen?

Die Reihe könne man beliebig erweitern ...

Achja, das mit den Telefonen (DSL, Mobilfunk) hat sich verbessert, um 
mal was Positives zu vermelden. Und er gibt mehr billige Technik. Schön. 
Nur wie lange hält die heute und wie lange hielt sie früher?

von Zitter (Gast)


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Du tust mir leid. Du musst ja schrecklich depressiv sein.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Tippgeber schrieb:
> Die Reihe könne man beliebig erweitern ...

Und beliebig kommentieren. Zeitverschwendung.

von Michael .. (thing)


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Hombre schrieb:
> und ich denke das die meisten zu faul zum arbeiten sind

Ziemlich relativ die Aussage weil die meisten Menschen gar nicht
acht Stunden am Tag mit voller Power und Konzentration arbeiten,
es sei denn, man steht am Band o.ä.. In den meisten Tätigkeiten
wird die Arbeit über den Arbeitstag hinweg stark fluktuieren,
aber da wo das eben nicht so ist, geht das dann physisch, aber auch
psychisch an die Substanz. Schafft man da dann kein Ausgleich geht
man dran kaputt.

von Tippgeber (Gast)


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Zitter (Gast) schrieb:

> Japp und früher brauchte man auch keine Leistung bringen ...

Von wegen. Früher brachte man die Leistung gerne und freiwillig, in 
einer geordneten Betriebskultur - nicht zuletzt aus Gründen der 
Betriebszugehörigkeit und Identifikation. Den Druck machte man sich 
selber. Man hatte außerdem die Planungssicherheit, die man braucht, um 
eine Familie zu gründen, ein Heim zu bauen und mit dem Betrieb in eine 
auskömmliche Rente zu gehen, von der man ohne Angst seinen Lebensabend 
verbringen konnte.

Achja, was ich noch vergaß zu erwähnen. Früher waren 
Zahnersatzleistungen mitversichert und keine 100% Privatleistung. Gute 
Betriebe übernahmen entsprechende Zuzahlungen für ihre Mitarbeiter.

> Du tust mir leid. Du musst ja schrecklich depressiv sein.

Ganz und gar nicht. Meine Lebensfreude überdauert alles und hält noch 
an, wenn bei dir längst der große Blitz eingeschlagen hat und du dich an 
das was ich hier schrieb leise erinnern wirst.

von Michael .. (thing)


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Toni schrieb im Beitrag #3243247:
> nenne mal Stichpunktartig, welche Maßnahmen konkret durchgeführt werden
> sollten bezüglich der Arbeitgeber

-Ausführlichkeit und Transparenz im Einstellungsverfahren.
-Ehrlichkeit von Arbeitgeberseite (frommer Wunsch, aber trotzdem)
-Verantwortung bei Nichtzustandekommen.

Sicher ließe sich das noch erweitern und verfeinern.

von Tippgeber (Gast)


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Ulrich S. (voodoofrei) schrieb:

Tippgeber schrieb:
>> Die Reihe könne man beliebig erweitern ...

> Und beliebig kommentieren. Zeitverschwendung.

Was wiederum ganz gut passt. Westliche Industriegesellschaften überleben 
doch überhaupt nur durch ungeheure Verschwendung ihrer Ressourcen. Oder 
wovon lebt noch mal gleich dieser nichtsnutzige, aufgeblähte 
Finanzsektor - die Spielwiese der 10 Prozent der Bevölkerung, die den 
größten Teil aller Finanzressourcen zum täglichen just-for-fun Gam_bling 
einsetzt? Wenn es nicht so pervers wäre, könnte man noch drüber lachen.

Der Normalbürger wird doch gleich von mehreren Seiten in die Zange 
genommen:

- von der NSA und Gleichgesinnten gegen seinen Willen bespitzelt und 
ausgehorcht

- von den Regierenden nach Strich und Faden verarscht - nicht immer, 
aber regelmäßig, wann immer es um was geht

- von den Finanzakteuren ungefragt zu deren kostspieliger Rettung 
gezwungen, damit Tante Erna's Kröten nicht mit im Orkus untergehen und 
damit das Gam_bling kunterbunt weitergeht wie bisher

Diese Erpressung mit "Tante Erna" ist übrigens Methode und findet sich 
auch wieder, wann immer das Thema "Großkonzerne drücken sich vor 
Steuern" (mal wieder zurecht) hochkommt. Das wird SOFORT mit dem 
Mittelstandsargument abgewürgt. Wann immer Großkonzerne endlich mal 
wieder ihre verdammten Steuern zahlen sollten, ist sofort der 
Mittelstand in Deutschland (angeblich) gefährdet. Ergebnis: Großkonzerne 
dürfen sich weiter um ihre Steuerlast drücken in Europa.

Wem dient das alles letztlich? Dem Erhalt und Ausbau dessen was ist. Wer 
wird damit verarscht? Der Normalbürger, der die Mehrheit bildet.

von Commander (Gast)


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Das Problem bei einer depressiven Erkrankung ist ja die fehlende 
Wirksamkeit z.Z. Zur Verfügung stehender Therapiemethoden.

Würde man das ganze auf eine Maschine übertragen wäre das so:

Die KI hat aufgrund andauernder negativer Rückkopplungen mit 
zusätzlicher dauerhafter Überlastung Routinen selbst programmiert welche 
durch Stresskaskaden, wo übermässig Botenstoffe ausgeschüttet werden, 
zur Funktionsunfähigkeit führen.

Bei der Maschine würde man einfach das System zurücksetzen und ein paar 
Engramme (aus der  ursprünglichen Programmierung = Kindheit) löschen, 
mit denen das Programm ein Problem hatte.

Das geht auch beim Menschen, ist aber sehr unpopulär.

Bekannt sind:

-Hypnose (trauen sich viele nicht, ist aber extrem wirksam)
-Elektroschocks (kann zuviel Schaden anrichten)
-Psychotherapie (dauert Jahre und Rückfallquote +60%)
-biochemische (Medikamente) Kompensation (Feineinstellung schwierig)

Das sind die Kollateralschäden des Systems.
Alternative ist die Aufhebeung der Arbeitslosigkeit, Anstellung aller 
Arbeitslosen und H4-Empfänger – entsprechend auf die Firmen aufgeteilt.
Damit umfassende Betreuung in einer funktionierenden sozialen Gruppe.

Das gab es schon mal, nannte sich DDR.

Nachteile: Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, die DDR war quasi pleite, 
wenn das auch nicht der Grund für den Zusammenbruch war, so konnte 
dieses System so nicht weiter machen.

Genau wie Jetzt hat sich die politische Elite so weit vom Bürger 
entfernt, dass dieser diese nicht mehr haben wollte, völlig gleich 
welches Reformkonzept man präsentierte.

Da aber nun keiner ernsthaft ein besseres System begründen kann, folgt 
eine schleichende Degradation mit zunehmender Spaltung in Arm und Reich 
bis zur dann notwendigen Diktatur der Besitzstandswahrung (wie in den 
USA) oder einer Krise nach der anderen und griechischen Zuständen.

In Deutschland wird man dann sicher Bürger die beim aus dem Papierkorb 
essen – erwischt werden, wegen „öffentlichem unhygienischem Verhalten“ 
in geschlossene Heime wegsperren.

Ich sehe fast jede Woche einen Mann, geschätzt um die 60 mit wildem 
Haar- und Bartwuchs und auch im Sommer in Winterkleidung aus einem 
Papierkorb vor meiner Tür halb gegessene Pizzas und alles was die 
Jugendlichen wegwerfen, hastig hinunterschlingen.
Bierflaschen fischt er auch heraus. In Berlin prügeln die sich 
inzwischen um „Ihre“ Papierkörbe bzw. Reviere.

Als Bettler bekommt er auch fast nichts, da er so abstoßend wirkt.
Dazu gab es mal ein Experiment: Zwei junge Männer in Anzügen in München 
stellen ein Messingschild auf: Firmengründung, Bitte um Spenden nicht 
unter 10 Euro.
Die beiden bekamen an dem Tag über 10000 Euro.

von A. $. (mikronom)


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Commander schrieb:
> Ich sehe fast jede Woche einen Mann, geschätzt um die 60 mit wildem
> Haar- und Bartwuchs und auch im Sommer in Winterkleidung aus einem
> Papierkorb vor meiner Tür halb gegessene Pizzas und alles was die
> Jugendlichen wegwerfen, hastig hinunterschlingen.
> Bierflaschen fischt er auch heraus. In Berlin prügeln die sich
> inzwischen um „Ihre“ Papierkörbe bzw. Reviere.

In München würde sich kein Obdachloser erbarmen und aus dem Mülleimer 
essen oder Bierflaschen sammeln. Diese Flaschen bringen nur 8 Cent und 
wiegen zu viel. Hier werden nur Dosen und Platikflaschen gesammelt, am 
liebsten die 25-Cent-Modelle, sebst die 15er werden von den Sammlern oft 
liegengelassen.

> Als Bettler bekommt er auch fast nichts, da er so abstoßend wirkt.
> Dazu gab es mal ein Experiment: Zwei junge Männer in Anzügen in München
> stellen ein Messingschild auf: Firmengründung, Bitte um Spenden nicht
> unter 10 Euro.
> Die beiden bekamen an dem Tag über 10000 Euro.

Tja, München eben, und nicht das Hartz4-Zentrum der Bananenrepublik.

von A. $. (mikronom)


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Anti IG Metall schrieb im Beitrag #3248765:
> Armutsfalle München nenne ich das.

Du weißt eben nicht, was Stil ist. Aber fresst ihr in Berlin ruhig aus 
den Müllkübeln, wenns schee macht!

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