Hallo alle zusammen, ich versuche mich derzeit an einem Motortreiber für einen Gleichstromservomotor der Firma Bautz, Typ E 588 MGB. Daten (lt. Typenschild) wie folgt: Anlaufmoment 0,36 Nm Anlaufstrom 3,4 A max. Drehzahl 5000 1/min Spannungskonst. 11V / 1000/min Drehmomentkonst. 0,105 Nm/A Entmagnetisierungsstrom 16 A Techogenerator (Bei R=5kOhm) Spannungskonst. 14V / 1000/min Das ganze ist in einer alten Fräsmaschine verbaut und soll möglichst erhalten bleiben. Der Schaltschrank der Fräsmaschine ist vorhanden, evtl. kann davon ja etwas übernommen werden. Leider habe ich von dieser Materie recht wenig Ahnung und hoffe daher auf hilfreiche Hinweise oÄ hier aus dem Forum :) Gefunden habe ich bisher eine Kombination aus L6203 und L6506 (Schaltung siehe Fig. 17 aus dem L6203 Datenblatt). Wäre diese Schaltung 1:1 nachgebaut passend für den Motor? Wie realisiert man den max. Strom von 16A mit dieser Schaltung? Wäre das ganze mit dieser Schaltung per PWM regelbar? Bin für alle Hinweise dankbar
@ Dani C. (md5003) >einen Gleichstromservomotor der Firma Bautz, Typ E 588 MGB. >Daten (lt. Typenschild) wie folgt: >Anlaufmoment 0,36 Nm >Anlaufstrom 3,4 A >max. Drehzahl 5000 1/min >Spannungskonst. 11V / 1000/min >Drehmomentkonst. 0,105 Nm/A >Entmagnetisierungsstrom 16 A Als was Kleines. >Gefunden habe ich bisher eine Kombination aus L6203 und L6506 (Schaltung >siehe Fig. 17 aus dem L6203 Datenblatt). Passt. >Wäre diese Schaltung 1:1 nachgebaut passend für den Motor? Ja. >Wie realisiert man den max. Strom von 16A mit dieser Schaltung? Gar nicht, denn das ist eine Zerstörungsgrenze ;-) >Wäre das ganze mit dieser Schaltung per PWM regelbar? Ja, am Enable Pin oder den Steuereingängen vom L6506. Bin für alle Hinweise dankbar
Ist da irgendwo auch ein Nennstrom bei Nenndrehzahl angegeben? Wenn der Anlaufstrom schon 3,4A beträgt halte ich den L6203 für deutlich unterdimensiniert. Du willst den Motor ja nicht nur im Leerlauf betreiben ;) Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Leider besitze ich keine weiteren Daten zum Motor. Oben angegebene Daten sind alles was das Typenschild hergibt. Gefunden habe ich die PDF Datei http://www.servodyntechnik.de/DC_E_Reihe.pdf Auf Seite 3 sind einige Motoren mit ähnlichen Daten (Ähnlich meinem E 588 MGB z.B. der E588A-BG_-8 bzw. der E589MG_ ) Hier ist ein Wicklungswiderstand von 1,6 Ohm angegeben. Wenn ich nun also 48V draufgebe wird lt. Uri 30A am Motor anstehen. Max ist jedoch 16A angegeben. Daher auch meine Frage aus dem Eingangspost: Wie kann man mit der Schaltung den max. Strom begrenzen? (Stichwort "Chopper" ?) Bevorzugt würde ich den Motor bei möglichst hoher Drehzahl betreiben. Dies entspräche ja bei Nenndrehzal immerhin 55V? Gibt es diesbezüglich alternativen zum L6203 mit höherer Spannung?
@ Dani C. (md5003) >Leider besitze ich keine weiteren Daten zum Motor. Reicht doch! >Hier ist ein Wicklungswiderstand von 1,6 Ohm angegeben. Wenn ich nun >also 48V draufgebe wird lt. Uri 30A am Motor anstehen. Max ist jedoch >16A angegeben. Daher auch meine Frage aus dem Eingangspost: >Wie kann man mit der Schaltung den max. Strom begrenzen? (Stichwort >"Chopper" ?) Durch rechtzeitiges Abschalten im Mikrosekundenbereich. Denn der Strom steigt durch die Motorinduktivität mit begrenzter Geschwindigkeit an. >Bevorzugt würde ich den Motor bei möglichst hoher Drehzahl betreiben. >Dies entspräche ja bei Nenndrehzal immerhin 55V? Ja. Aber dann läuft der Motor ja und blockiert nicht. D.h. es ließen keine 30A soindern eher 3,2A. >Gibt es diesbezüglich alternativen zum L6203 mit höherer Spannung? Bau das erstmal mit dem L6203 auf, dann reden wir weiter. Ob du nun 48V oder 55V nimmst, ist fast egal. Wahrscheinlich läuft die jetztige Endstufe auch nur mit 48V?
Falk Brunner schrieb: >>Wie kann man mit der Schaltung den max. Strom begrenzen? (Stichwort >>"Chopper" ?) > > Durch rechtzeitiges Abschalten im Mikrosekundenbereich. Denn der Strom > steigt durch die Motorinduktivität mit begrenzter Geschwindigkeit an. Ist dies mit dem L6506 automatisch möglich? Mir ist nicht ganz klar wozu ich diesen sonst benötigen würde... ?
@ Dani C. (md5003) >> Durch rechtzeitiges Abschalten im Mikrosekundenbereich. Denn der Strom >> steigt durch die Motorinduktivität mit begrenzter Geschwindigkeit an. >Ist dies mit dem L6506 automatisch möglich? Mir ist nicht ganz klar wozu >ich diesen sonst benötigen würde... ? Ja, das ist eine seiner Hauptaufgaben.
Und wie wäre der L6506 zu beschalten für oben angegebene 16A max. Strom? Ergibt sich dieser Wert aus einer Kombination aus Rsense und Vref? Wie ist dies zu berechnen?
Lies doch einfach mal das Datenblatt, da ist das erklärt. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Das habe ich selbstverständlich vorher versucht, jedoch werde ich nicht wirklich schlau daraus. Komme eigentlich aus der mechanischen Konstruktion und versuche mich nun an der Ansteuerung der Frässpindel :)
Ipeak=Vref/Rsense ist doch eigentlich eindeutig?! Oder habe ich die Frage nicht verstanden? Wichtig ist aber auch der vorhergehende Abschnitt zum Timing/Taktgeber, in dem die Berechnung von C1 und R1 erklärt wird. Mit den empfohlenen Werten (22k und 3,9nF) kann man aber meistens arbeiten. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
@ Dani C. (md5003) >Und wie wäre der L6506 zu beschalten für oben angegebene 16A max. Strom? Dumm. >Ergibt sich dieser Wert aus einer Kombination aus Rsense und Vref? Ja. >Wie ist dies zu berechnen? Steht im Datenblatt. Aber du willst deinen Motor doch normale betreiben und nicht zerstören! 16A ist die ZERSTÖRUNGSGRENZE, da wird der Permanantmagnet im Motor entmagnetisiert!
Nun was wäre denn ein Sinnvoller max. Wert für den Strom? Und das mit der Berechnung von Ipeak = Vref / Rsense ist mir unklar. Wie groß sollte ich Rsense denn sinnvoll wählen für obigen Motor? Da wäre ich ja eigentlich frei oder? Für welche Leistung müsste dieser ausgelegt sein? (Es liegen dann die vollen 48V an und ich kann mir die Leistung ganz normal anhand des Widerstands berechnen? Dh. P=U² / R ?)
@ Dani C. (md5003) >Nun was wäre denn ein Sinnvoller max. Wert für den Strom? Das kommt auf die Anwendung an. Wenn dein Motor als Servo schnell beschleuningen soll, muss man eher hoch gehen, vielleicht 10, 12A. Wenn er nur konstant drehen soll, reicht deutlich weniger Strom, vielleicht 5A. >Und das mit der Berechnung von Ipeak = Vref / Rsense ist mir unklar. >Wie groß sollte ich Rsense denn sinnvoll wählen für obigen Motor? Der Spannungsabfall und damit die Leistung sollte nicht zu groß werden. Wenn wir mal 1W und 5A ansetzen, macht das 40mOhm bzw. 200mV Vref. > Da wäre ich ja eigentlich frei oder? IN Grenzen. Wenn Vref zu groß wird, muss dein Shunt deutlich mehr Leistung aushalten. Wird Vref zu klein, bekommst du irgendwann Probleme mit Rauschen und Störungen, die dann zu groß im Verhältnis zum Nutzsignal werden. > Für welche Leistung müsste dieser >ausgelegt sein? (Es liegen dann die vollen 48V an und ich kann mir die >Leistung ganz normal anhand des Widerstands berechnen? Dh. P=U² / R ?) Nö, eher P = I^2 * R. Die 48 V liegen am Motor an, nicht am Shunt!
Dani C. schrieb: > und versuche mich nun an der Ansteuerung der Frässpindel :) Läuft diese denn nicht in nur einer Richtung? Dann bräuchtest Du keine H-Brücke, sondern einen einzigen Leitungs MOSFET mit (sinnvoller Weise) PWM-Ansteuerung.
@falk Demnach würde ein 0,04 Ohm Widerstand mit 1 Watt und 0,2 V an Vref den Motorstrom auf 5A begrenzen? Gibt es so kleine Widerstände überhaupt in einer Normreihe? @msx Wäre an sich auch möglich; Im original kann die Maschine zwar rechts/linkslauf jedoch benötige ich dies eigentlich nicht. Trotzdem müsste ich beim Einsatz eines MOSFETs um die Chopper-Schaltung zur begrenzung des max. Strom kümmern... ?
Dani C. schrieb: > Trotzdem > müsste ich beim Einsatz eines MOSFETs um die Chopper-Schaltung zur > begrenzung des max. Strom kümmern... ? Jain. Den Anlaufstrom reduziert man, indem die PWM langsam (Zeitraum 0,5 - 1s) von 0 - 100% 'hochgefahren' wird. Ferner gibt es Leistungs MOSFETs mit internen Schutzfunktionen, wie zum Beispiel den VNP20N07 (max. 70V und 20A). Auf der anderen Seite ist es immer gut, wenn die Ansteuerschaltung selber noch den Strom messen kann. Ob man dies unbedingt braucht hängt davon ab, ob ein Überstrom die Ausnahme oder die Regel ist.
@Dani C. (md5003) >Demnach würde ein 0,04 Ohm Widerstand mit 1 Watt und 0,2 V an Vref den >Motorstrom auf 5A begrenzen? Gibt es so kleine Widerstände überhaupt in >einer Normreihe? Ja. Es müssen ja nicht exakt 40mOhm sein, mit 50 mOhm geht es auch. >rechts/linkslauf jedoch benötige ich dies eigentlich nicht. Trotzdem >müsste ich beim Einsatz eines MOSFETs um die Chopper-Schaltung zur >begrenzung des max. Strom kümmern... ? Ja.
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