Gestern hab ich gelernt, dass man (nicht nur aber speziell Glättungs-) Kondensatoren von alten Röhrenradios nicht mit dem Ohmmeter, sondern mit einem Isolationstester bei ca. Nennspannung prüft. heute hab ich das gelernte in die tat umgesetzt. und gleich wieder was gelernt: ein soeben mit 250V geprüfter Doppel-Elko mit 2x50uF hat Potential für eine ordentliche Ohrfeige beim gleich danach wieder einlöten :-) Aua!
Hans schrieb: > und morgen lernst du entladen mit Widerständen Nö, das hab ich mir für übermorgen vorgenommen. Morgen lerne ich: Gehirn einschalten.
> ... 2x50uF hat Potential für eine ordentliche Ohrfeige beim gleich
danach wieder einlöten :-)
Das funktioniert sogar ein bisschen, wenn man die Kondensatoren einige
Zeit vor dem Anfassen für einen Moment kurzschliesst.
U. B. schrieb: >> ... 2x50uF hat Potential für eine ordentliche Ohrfeige beim gleich > danach wieder einlöten :-) > > Das funktioniert sogar ein bisschen, wenn man die Kondensatoren einige > Zeit vor dem Anfassen für einen Moment kurzschliesst. Ja, auch. Bedingt aber auch, dass man vorher das gehirn aktiviert und so...
Kann man die Energie im C nicht gleich zum Einlöten nutzen? Das wäre ja maximal öko...
Geladene Elkos steckt man sich nicht ins Ohr oder sonstwohin. Und auf dem Tisch liegen lassen oder einfach zurück in die Bastelkiste, kommt auch nicht in Frage. Der Elektroniker muß sich angewöhnen, Cs nach Gebrauch über ein R zu entladen. R nicht zu klein, sonst schadet es dem C. Einige Arten von Cs können sich nach Entladen teilw. wieder aufladen, wegen der Speicherung von Teilen der Ladung im Dielektrikum. Das mit den paar mA bei 250V und 100µF ist glimpflich ausgegangen. In einem Labor soll es vorgekommen sein, daß ein Techniker kurz vor Feier- abend noch dicke Elkos mit Hochspannung geladen hat, um am Tag danach den Ladezustand zu prüfen. Morgends kam der Mann zu spät, ein anderer wollte die Elkos wegräumen, nahm sie mit beiden Händen an den Elektroden als Henkel zum Tragen und fiel tot um. Passiert wegen fehlendem Warnschild am Arbeitsplatz !
Ich hab mal voll eine gewischt bekommen von einem Motorelko einer Waschmaschine. Diese stand 2 Wochen rum, dann wollte ich den Motorelko ausbauen.......
Klaus Wachtler schrieb: > Kann man die Energie im C nicht gleich zum Einlöten nutzen? Kenne eine Schweißanlage die so einen Schweißpunkt setzt.
Irgendwie ist das mit dem Lernen schon komisch: 250V können schmerzhaft bis tödlich sein, ist ja klar. Ein Kondensator speichert Energie, dafür ist er ja da. Aber erst das Begreifen dieser beiden Fakten im Zusammenhang bringt die Erleuchtung! Hat man einige solcher Erkenntnisse gewonnen und fängt an, die Gefahren vor dem Anfassen zu erkennen, so nennt man das Erfahrung.
...könnte man so ein geldenes c nicht auch auf ein kleines Stück mos Schaumstoff stecken? Dann könnte man sich die FUmmelei mit dem WIderstand sparen... JJ
Jens schrieb: > Dann könnte man sich die FUmmelei mit dem > WIderstand sparen... Ja, ist nur Frage der Zeit bis er sich entlädt...)))) Jens schrieb: > mos Schaumstoff Du meinst Polyäthylenschaumstoff..
Jens schrieb: > ...könnte man so ein geldenes c nicht auch auf ein kleines Stück mos > Schaumstoff stecken? Manche nehmen dafür auch Alu-Folie...
Michael Reinelt schrieb: > und gleich wieder was gelernt: ein soeben mit 250V geprüfter Doppel-Elko > mit 2x50uF hat Potential für eine ordentliche Ohrfeige beim gleich > danach wieder einlöten :-) E = 1/2 C * U^2 Von den drei Joule merkst Du nicht viel, aber 150-300 Joule reichen zum Wiederbeleben nach einem Herzstillstand. Nett ist auch die Maxwell-Wagner-Relaxation: Du entlädst den Kondensator niederohmig (=schnell), lässt ihn liegen, und nach ein paar Minuten ist die Spannung wieder da! Dieser Effekt ist auf den inneren Aufbau des Kondensators zurückzuführen. Oft wird ein Elkos als Widerstand ("ESR") in Reihe mit einem idealen Kondensator modelliert. Eigenlich ist es aber eine Kette von RC-Gliedern mit unterschiedlichen Zeitkonstanten.
soul eye schrieb: > Von den drei Joule merkst Du nicht viel, Tja, das mag sein, wären da nicht die "Kollateral-Schmerzen" durch ruckartiges Auseinanderfahren der Hände mitten in scharfkantigem Alu-Chassis... Wenigstens den eine Klassiker: Auffangen runterfallender Gegenstände durch reflexartiges blitzschnelles Schließen der Oberschenkel mit runterfallendem Gegenstand = Lötkolben) hab ich mir erspart (das hab ich schon vor 25 Jahren gelernt) > Nett ist auch die Maxwell-Wagner-Relaxation: Du entlädst den Kondensator > niederohmig (=schnell), lässt ihn liegen, und nach ein paar Minuten ist > die Spannung wieder da! > > Dieser Effekt ist auf den inneren Aufbau des Kondensators > zurückzuführen. Oft wird ein Elkos als Widerstand ("ESR") in Reihe mit > einem idealen Kondensator modelliert. Eigenlich ist es aber eine Kette > von RC-Gliedern mit unterschiedlichen Zeitkonstanten. Hey, interessant! Genau das hab ich nämlich beobachtet, und meinen Augen nicht getraut!
Michael Reinelt schrieb: > Wenigstens den eine Klassiker: Auffangen runterfallender Gegenstände > durch reflexartiges blitzschnelles Schließen der Oberschenkel mit > runterfallendem Gegenstand = Lötkolben) hab ich mir erspart (das hab ich > schon vor 25 Jahren gelernt) Mit dem Skalpell oder anderen scharfkantigen Werkzeugen ist das auch ganz toll. Deshalb sollte man immer ganz nach vorne an den Tisch rücken (Bauch an Tischkante) und Freiluftschnitzereien unterlassen.
be stucki schrieb: > Mit dem Skalpell oder anderen scharfkantigen Werkzeugen ist das auch > ganz toll. Deshalb sollte man immer ganz nach vorne an den Tisch rücken > (Bauch an Tischkante) und Freiluftschnitzereien unterlassen. Nein, bewußt machen. Man ist dann trainiert für die unabsichtlichen Fälle.
the hard way schrieb: > Nein, bewußt machen. Man ist dann trainiert für die unabsichtlichen > Fälle. Das geht vielleicht, wenn man sich nach vorne beugt und die Arme auf den Beinen abstützt. Das Dümmste ist, sich zurückzulehnen und nah am Körper zu schnitzen. Dann steckt das Messer, wenn es runterfällt, im Bauch oder hackt dir den Schniedel ab... Wenn man sich angewöhnt, über dem Tisch zu arbeiten, dann sollte es keine unbeabsichtigten Fälle mehr geben.
Michael Reinelt schrieb: > Gestern hab ich gelernt, dass man [...] Ich rechne dir hoch an, dass du uns das erzählst, was vielen schon passiert ist und was sie sich nicht sagen trauen. Die Tipps zur Sicherheit finde ich auch gut. Rainer V. schrieb: > Der Elektroniker muß sich angewöhnen, Cs nach > Gebrauch über ein R zu entladen. Oder aufladen und einem Kollegen zuwerfen :D
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