Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Messwertverfälschung CO2 NDIR durch Feuchtigkeit?


von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Hallo zusammen,

meine Wohnraumlüftung ist CO2-geregelt, als CO2-Sensor kommt ein 
NDIR-Sensor von E+E zum Einsatz.

Nun beobachte ich ziemliche peaks im CO2-Messwert während/nach dem 
Duschen. Ich vermute dass durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit der 
CO2-Messwert verfälscht wird. ich glaube, ich hab mal irgendwo gelesen, 
dass Wasserdampf eine ähnliche Absorptionskennlinie hat wie CO2.

Weiss da jemand was drüber? Gibts vielleicht sogar eine Möglichkeit, 
diesen Fehler durch zusätzliche Messung der Feuchtigkeit zu 
kompensieren?


Danke, Michi

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

woher weisst du dass das nicht real ist? Wasser enthält deutliche Mengen 
CO2 (besonders in kalkreichen Gegenden), und durch Erwärmen und Bewegung 
wird das ausgetrieben. Dazu musst du garnicht mit Sprudel duschen.

Und wenn nach dem Duschen mehr gelüftet wird, ist das ja auch nicht 
schlimm.

Falls es nur um die Theorie geht, in den Unterlagen zum Fühler sollten 
einige Querempfindlichkeiten aufgeführt sein, das gehört zu den 
wichtigsten Eigenschaften eines Sensors.

Gruss Reinhard

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Hallo Reinhard,

danke für den Hinweis, dass das "echtes" CO2 sein könnte, daran hab ich 
noch gar nicht gedacht...

Im Datenblatt von E+E find ich leider nur Hinweise zur Querabhängigkeit 
zur Temperatur...

von Jeeehoo Juppieyei (Gast)


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Und da Wasser auch vorhandenes CO2 binden kann, koennte der Wert ebenso 
auch kleiner ausfallen.

Es ist aber sicher im Sinne des Benutzers, dass die Lueftung beim 
Duschen hochdreht - gegen Schimmel.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Zur Klarstellung: Mir gehts nicht um den "Dusch-Effekt", aber da die 
Luftfeuchtigkeit jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen ist (im 
Sommer eher schwül/hoch, im Winter eher trocken) möchte ich den Einfluss 
der Luftfeuchte wissen.

von Gregor B. (Gast)


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Der Einfluss der Luftfeuchte ist erheblich.
Ich habe bei einem Medizintechnik-Hersteller gearbeitet und dort haben 
wir dieses Messverfahren zur Messung von CO2 in der Atemluft von 
beatmeten Patienten genutzt.
Der Fehler bei der Messung mit trockenem Gas (Atemluft hat, wenn Sie die 
Lunge des Patienten verlässt 100% relative Feuchte) war >30%.
Vermeiden kann man den Einfluss nur durch Einsatz eines 
Nebenstromsensors mit vorgeschaltetem Trockner.

von Stefan (Gast)


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Gregor B. schrieb:
> Der Einfluss der Luftfeuchte ist erheblich.

Wird auch deutlich, wenn mann sich mal die Absorptionsspektren von C02 
und Wasserdampf anschaut:

http://www.ozcoasts.gov.au/indicators/images/oze_fs_009_04.gif

Zwar gibt es da bei CO2 einen Peak bei rund 4 um, der weniger vom Wasser 
beeinflusst wird, allerdings ist zu bedenken, dass die Menge an Wasser 
in der Luft um Größenordnungen höher ist als die von CO2. Genauer 
bekommt man es nur, wenn man auf verschiedenen Wellenlängen misst und 
für Wasser kompensiert.

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