Hallo, ich bin Elektronik Anfänger und 13 Jahre alt. In der Schule interessiere ich mich sehr für den Physik Unterricht und beginne zu Hause kleine Schaltungen (A-stabile Kippstufe) aufzubauen. Allerdings habe ich im Physik Unterricht noch etwas nicht verstanden. Wenn man Kondensatoren parallel schaltet, so addieren sich ihre Kapazitäten. Umgekehrt in Reihe verhalten sie sich wie die Summe der Kehrwerte. In der Praxis haben Kondensatoren aber eine Spannungsfestigkeit von beispielsweise 16V. Wenn ich jetzt 2 gleiche Kondensatoren parallel schalte, erhöht sich dadurch neben der Kapazität dann auch die Spannungsfestigkeit auf 32V (weil sie wie ein Spannungsteiler wirken) oder bleibt das sozusagen bei 16V. Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt. Danke für alle Antworten. Felix
Felix schrieb: > oder bleibt das sozusagen bei 16V. Ja, es bleibt bei 16 V. Die Spannungsfestigkeit bei Parallelschaltung wird durch den Kondensator bestimmt, der die kleinste Spannung verträgt, dieser würde zuerst 'durchschlagen'. Noch ein Tipp: Nutze die Grenze nicht aus. Ein 16V Kondensator ist z.B. gut für 12 Volt. Felix schrieb: > weil sie wie ein Spannungsteiler wirken Sie wirken nicht wie ein Spannungsteiler. Ein Spannungsteiler für Wechselspannung würdest du mit einer Serienschaltung von Kondensatoren hinbekommen.
Felix schrieb: > Wenn ich jetzt 2 gleiche Kondensatoren parallel > schalte, erhöht sich dadurch neben der Kapazität dann auch die > Spannungsfestigkeit auf 32V (weil sie wie ein Spannungsteiler wirken) > oder bleibt das sozusagen bei 16V. nein. Dann an jeden Kondensator dürfen nur 16V anliegen, wenn sie parallel sind dann liegt immer die gesamte Spannung an. Bei einer Reihenschaltung, liegt an jeden Kondensator nur ein Teil der Betriebsspannung an. Hier erhöht sich also die Spannungsfestigkeit.
Felix schrieb: > Wenn ich jetzt 2 gleiche Kondensatoren parallel > schalte, erhöht sich dadurch neben der Kapazität dann auch die > Spannungsfestigkeit auf 32V (weil sie wie ein Spannungsteiler wirken) > oder bleibt das sozusagen bei 16V. Wieso wirken zwei parallel geschaltete Kondensatoren wie ein Spannungsteiler? Wenn schon Kondensatoren und Spannungsteiler, dann funktioniert das natürlich nur in Reihenschaltung (vorausgesetzt wir reden von Wechselspannung; Stichwort kapazitiver Spannungsteiler). Ich denke, solche Fragestellungen wie oben kann man sich ganz einfach bildlich vorstellen. Bei der Parallelschaltung von Kondensatoren z. B. "sieht" ja jeder von ihnen die gleiche, an allen Kondensatoren anliegende Spannung, d. h. jeder einzelne Kondensator "weiß" gar nichts von den anderen, somit kann er sein Verhalten gar nicht in Abhängigkeit dieser beeinflussen. Etwas Anderes ist es natürlich für den außenstehenden Beobachter; dieser "sieht" eine Kapazitätsänderung in Abhängigkeit von der Anzahl der parallelen Kondensatoren.
> In der Praxis haben Kondensatoren aber eine Spannungsfestigkeit von > beispielsweise 16V. Wenn ich jetzt 2 gleiche Kondensatoren parallel > schalte, erhöht sich dadurch neben der Kapazität dann auch die > Spannungsfestigkeit auf 32V (weil sie wie ein Spannungsteiler wirken) Nein, aber wenn du sie in Reihe (Serie) schaltet, verringert sich die Kapazität auf die Hälfte, aber die Spannungsfestigkeit steigt theoretisch auf das doppelte. Theoretisch weil daß nötig wäre, daß die Spannung am Verbindungspunkt genau halb so hoch liegen müsste, was aber nur passiert bei genau gleichen Kondensatoren (dieselbe Kapazität, denselben Leckstrom dieselbe dielektrische Absorption, denselben ESR). Um da in der Praxis wenigstens näherungsweise ranzukommen, schaltet man jedem Kondensator noch einen Widerstand parallel so daß der Knotenpunkt auch die Mitte eines Widerstandsspannungsteilers ist, und sagt nicht daß die Spannung doppelt so hoch werden kann, sondern 175% oder so. Die Auslegung der Widerstandswerte ist eine Kunst, nicht zu hoch und nicht zu klein, meist werden die Widerstände noch als Bleeder zum Entladen verwendet. Üblich ist die Schaltung in alten 115V/230V Schaltnetzteilen wie beim PC, dort sind oft 220k/1W parallel am 200uF/250V Elko.
Hallo, ergänzend ist noch zu erwähnen das in der Praxis meist versucht wird die Spannungsfestigkeit der Kondensatoren nicht durch Reihenschaltung zu erhöhen. Bei professioneller Leistungselektronik (z.B. Umrichter in Lokomotiven) sind im Zwischenspannungskreis dann durchaus Kondensatoren vorhanden (viele parallel) welche die größe von PET Flaschen haben (jeder Einzelkondensator versteht sich) - diese Kondensatoren sind dann auch nicht bei jeden Elektronikversender zu bekommen und auch "recht" ;-) teuer. Wenn der Hobbyanwender mal viel Kapazität bei hoher Spannung benötigt wird allerdings gerne mal die Lösung mit der Reihenschaltung und den Parallelwiderständen verwendet da Elkos mit 450V Spannungsfestigkeit noch recht einfach und bezahlbar zu bekommen sind - alles über 450V ist allerdings selten und teuer. P.S. : Wenn die Spannungsfestigkeit mal "etwas" größer sein soll http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Capacitator_Bank_Kornwestheim_Substation1.JPG
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