Forum: PC Hard- und Software Fritzbox als DECT-Basis und Telefonanlagenersatz und weitere Fragen.


von Tim S. (magictim)


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Hallo,
aus gegebenem Anlass (später mehr) möchte ich meine Telefonanlage und 
was sonst noch dazu gehört etwas überarbeiten.

Aktueller Bestand, so läuft es seit etwa 8-9 Jahren:
-  Klassischer ISDN-Anschluss mit 10 zugewiesenen MSNs  über die Telekom 
(seit 2004)  Wir nutzen kein VDSL und kein VoIP (und wollen das auch die 
nächsten 4-5 Jahre sicher nicht…).
-  DSL 6000  über Speedport W701V. Wir nutzen nicht die WLAN-Funktion 
des Speedport, sondern verwenden einen D-Link Access-Point im 
Wohnzimmer.
-  Alle PCs (Kinder, Büro, usw.…) sind direkt per LAN angeschlossen, 
lediglich 4 Smartphones und 1 Laptop verwenden WLAN. (MAC-Filter 
aktiviert)
-  Telefonanlage Agfeo WebPhonie141Plus  mit internem S0 und 4 analogen 
Anschlüssen (davon 1x analog defekt nach einem Gewitter…) ca. 8-9 Jahre 
alt. Konfiguration war schon immer umständlich, da ca. 10Meter USB über 
eine aktive Verlängerung gelegt werden musste.
-  1x älteres ISDN-Telefon mit integrierter DECT Basis und zugehöriges 
Mobilteil sollen bei 2 bestimmten MSN klingeln.  (über Telefonanlage 
eingestellt.)
-  1x ISDN-Telefon kabelgebunden mit AB   soll bei 2 bestimmten MSN 
klingeln. (über Telefonanlage eingestellt.)
-  1x Analoge DECT-Basis mit Mobilteil, weiteres Mobilteil an dieser 
Basis in anderem Raum. Beide klingeln bei den gleichen 2 MSN (über 
Telefonanlage eingestellt.)
-  Analoges Fax soll bei Anruf auf einer MSN klingeln. (über 
Telefonanlage eingestellt.)

Seit letzter Woche streikt nun die analoge DECT-Basis. Ich möchte jetzt 
dafür keinen Ersatz kaufen, sondern dies zum Anlass nehmen und etwas 
„umstrukturieren“ und erweitern.
Wir werden in Kürze in den beiden Kinder- bzw. eher schon Jugendzimmern 
auch jeweils ein Telefon mit eigener Rufnummer benötigen. Jedes soll 
über eine eigene MSN verfügen. Diese soll beim Anruf nach draußen auch 
sichtbar sein.

Mein Plan:
Ich würde gerne die Telefonanlage entsorgen und eine zentrale 
ISDN-DECT-Basis einrichten. Was ich jetzt so gelesen habe sollen die 
Fritzboxen neuerer Generation (z.B. 7330) dies integriert haben. Auch 
der Anschluss eines analogen Fax ist dort möglich. Ich könnte dann 
meinen Speedport und meine Telefonanlage durch EIN Gerät ersetzen. 
Ebenso würde ich den Access-Point im Erdgeschoss durch einen 
WLAN-Repeater ersetzen. Ist mir nicht wichtig, aber ich meine in 
irgendeiner Amazon-Bewertung gelesen zu haben dass man an der Fritzbox 
den NTBA oder den Splitter auch durch ein spezielles Y-Kabel ersetzen 
kann?

Am internen S0 Bus kann ich alle ISDN Geräte anschließen und die 
vorhandenen Mobilteile können sich an der ISDN-Basis der Fritzbox mit 
wählbaren MSN anmelden.
Der Standort für die Installation ist ein Kellerraum. Im Erdgeschoß 
befindet sich ein Mobilteil, im 1. OG befinden sich später mal 3 
Mobilteile, davon 2 für die Kinder. Ich habe einen Kabelschacht vom 
Keller auf den Dachboden, könnte dort dann evtl. einen Repeater für DECT 
einsetzen, wenn es so was gibt (Empfehlungen?)

Kann ich „normale“ analoge Mobilteile über die ISDN-fähige DECT-Basis 
einer aktuellen Fritzbox anmelden und dann die anrufende Nummer sehen 
(sofern übermittelt)?
Kann ich „normalen“ analogen Mobilteilen (z.B. Gigaset S40) in dieser 
Konstellation eine bzw. mehrere MSN zuweisen?
Falls nein, welche Anforderungen müssen Mobilteile erfüllen, dass eine 
frei Wahl von einer oder mehrerer MSN möglich ist?

Gibt es Kaufempfehlungen für die 2 DECT-Mobilteile mit Ladeschale für 
die Kinder?
Bisher haben wir die frei aufnehmbare Namensansage beim Anruf auf 
unserem Haupt-Mobilteil sehr zu schätzen gewusst. Die Funktion möchten 
wir nicht mehr missen.

Bis jetzt habe ich Telefon und LAN/WLAN komplett getrennt. Mit so einer 
Fritzbox wäre das dann irgendwie alles zusammen. Ist das sinnvoll oder 
besser doch ab dem Splitter getrennte Wege gehen lassen? Was sind Eure 
Erfahrungen?


Gibt es weitere Anregungen und Tipps, die für mich hilfreich sein 
könnten, bevor ich mir jetzt vorschnell etwas Neues anschaffe?

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen

Tim

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Tim S. schrieb:
> aber ich meine in irgendeiner Amazon-Bewertung gelesen zu haben dass
> man an der Fritzbox den NTBA oder den Splitter auch durch ein spezielles
> Y-Kabel ersetzen kann?

Nein, da hat jemand was nicht verstanden. Splitter und NTBA werden 
weiterhin benötigt, das Y-Kabel verbindet die Fritzbox mit beidem (und 
belegt an der Fritzbox nur eine Buchse).

Der NTBA braucht keine Stromversorgung, die ist nur dann nötig, wenn am 
S0-Bus des NTBA ISDN-Geräte betrieben werden sollen -- wenn Geräte am 
internen S0-Bus der Fritzbox betrieben werden sollen, übernimmt die 
Fritzbox deren Stromversorgung, also ist auch dann keine Stromversorgung 
für den NTBA erforderlich.

> und die vorhandenen Mobilteile können sich an der ISDN-Basis der
> Fritzbox mit wählbaren MSN anmelden.

Geht, sofern die Mobilteile dafür geeignet sind. DECT ist nicht gleich 
DECT, und auch wenn DECT-GAP ein "Standard" ist, sind die Ergebnisse 
sehr ... unterschiedlich. Mit Gigaset-/Siemens-Mobilteilen geht's recht 
brauchbar.

> Kann ich „normale“ analoge Mobilteile über die ISDN-fähige DECT-Basis
> einer aktuellen Fritzbox anmelden und dann die anrufende Nummer sehen
> (sofern übermittelt)?

Sofern die Mobilteile dafür geeignet sind, ja.

> Kann ich „normalen“ analogen Mobilteilen (z.B. Gigaset S40) in
> dieser Konstellation eine bzw. mehrere MSN zuweisen?

Ja. Die Wahl der MSN ist hierbei nicht das Problem, die ist jedem 
DECT-Mobilteil zuweisbar, das an der FB angemeldet werden kann, das 
Problem ist die Kompatibilität zwischen Mobilteil und DECT, die sich in 
der Bedienung und Anzeige von Rufnummern ausdrückt.

Wie gesagt, mit Gigaset-Mobilteilen gibt es diese Probleme i.d.R. nicht.

> Der Standort für die Installation ist ein Kellerraum.

Ganz schlechte Idee. Eine DECT-Basisstation gehört wie auch eine 
WLAN-Basisstation in den Mittelpunkt des abzudeckenden Raumes, also bei 
Dir an die Decke des Erdgeschosses oder den Boden des 1. OG.

> Bisher haben wir die frei aufnehmbare Namensansage beim Anruf auf
> unserem Haupt-Mobilteil sehr zu schätzen gewusst. Die Funktion möchten
> wir nicht mehr missen.

Was soll das sein?

> Mit so einer Fritzbox wäre das dann irgendwie alles zusammen. Ist das
> sinnvoll oder besser doch ab dem Splitter getrennte Wege gehen lassen?
> Was sind Eure Erfahrungen?

Ich nutze eine 7390, unter anderem, um die Zahl der dauerhaft 
eingeschalteten Geräte zu reduzieren. Als Mobilteile nutze ich ein 
(altes) Siemens Gigaset 3000C und ein Gigaset C300 (das hat ein lausiges 
Farbdisplay, ist aber sonst ganz erträglich. Am dümmsten ist es, daß bei 
der Rufnummerneingabe diese auf zwei Zeilen umgebrochen wird, da eine 
Schriftart verwendet wird, die so groß ist, daß mehr als 7 Zeichen nicht 
in eine Zeile passen).

Zusätzlich nutze ich noch den Faxempfang und den Anrufbeantworter der 
Fritzbox, zwei weitere Geräte, die damit eingespart werden konnten.

von Pink S. (pinkshell)


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Im großen und ganzen kann die Fritzbox alles, was du oben aufgeführt 
hast.

Wir haben vor einem Jahr eine 7390 gekauft, und einen Haufen Geräte zum 
Elektroschrott bringen dürfen.

Angeschlossen haben wir:
- LAN ca. 12 Geräte, die meisten über ext. Switches
- WLAN ca. 5 Geräte
- DECT 5 analoge Telefone
- ISDN 1 Telefon am Kabel

Beliebige Zuordnung der MSN zu den Telefonen, auch mehrfach. Reichweite 
des DECT kein Problem. Standort Keller. WLAN wiederum ist nicht überall 
gut zu empfangen.

Was mich ein kleines bisschen sorgt, ist, dass bei einem Ausfall der 
Fritzbox nichts mehr funktioniert (na gut alle Handys natürlich und auch 
das ISDN-Telefon). Trotzdem habe ich beim letzten Firmware-Update 
versehentlich das DECT meine Tochter rausgeworfen.

von Reinhard Kern (Gast)


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Tim S. schrieb:
> Wir nutzen kein VDSL und kein VoIP (und wollen das auch die
> nächsten 4-5 Jahre sicher nicht…).

Anmerkungen dazu: vielleicht werdet ihr da nicht lange gefragt - die 
Provider bemühen sich, Altlasten mit Analog- und ISDN-Anschlüssen 
(zumindest für privat) abzuschütteln, notfalls könnten die Veträge 
gekündigt werden.

Ein weiterer sehr unangenehmer Trend ist die Bindung des Anschlusses an 
die Verwendung mitgelieferter Hardware (EasyBox usw.), um das zu 
erzwingen werden die nötigen Einwahlparameter nicht mehr herausgegeben - 
dann geht nichts mehr mit Fritzbox. Ich hoffe, AVM unternimmt da was 
dagegen, aber rechtlich ist nichts zu machen, wenn der Provider nur noch 
seine eigene Hardware unterstützen will.

Prinzipiell sind die Universalboxen, ob vom Provider oder von AVM, schon 
die richtige Lösung, da sie i.A. sowohl mit Analog-, ISDN als auch 
VOIP-Anschlüssen funktionieren, und wenn sie fernkonfiguriert werden 
können, kann man das einfach zentral umstellen. Meiner Meinung nach geht 
das nicht so einfach, weil es eine massive Änderung des Vertrags wäre, 
aber wer fragt mich schon - ich würde mich nicht wundern wenn hier bald 
Fragen auftauchen wie "ich habe plötzlich VOIP und weiss nicht wie". Bei 
mir hat auch schon die Telekom angerufen und gesagt, rein formal müsste 
mein Vetrag umgestellt werden, weil es den Tarif nicht mehr gibt, aber 
da würde sich garnichts ändern - und nach einiger Zeit musste ich 
feststellen, dass ich nicht nur einen ungünstigeren Vertrag hatte, 
sondern dazu noch eine neue 24monatige Laufzeit.

Gruss Reinhard

von Tim S. (magictim)


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Danke erstmal für die Rückmeldungen.

Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> Bisher haben wir die frei aufnehmbare Namensansage beim Anruf auf
>> unserem Haupt-Mobilteil sehr zu schätzen gewusst. Die Funktion möchten
>> wir nicht mehr missen.
>
> Was soll das sein?
Wir können für jeden Telefonbucheintrag eine kurze Sprachaufzeichnung 
(sinnigerweise den Namen des Anrufenden) im Mobilteil hinterlegen. Wenn 
jetzt ein Anruf dieser Person kommt, dann wird beim 2. Klingeln diese 
Sprachaufzeichnung laut abgespielt, so dass man nicht aufstehen muss um 
festzustellen, dass man hätte sitzen bleiben können, da die 
Schwiegermutter gerade anruft ;-)

>Nein, da hat jemand was nicht verstanden. Splitter und NTBA werden
>weiterhin benötigt, das Y-Kabel verbindet die Fritzbox mit beidem (und
>belegt an der Fritzbox nur eine Buchse).
Ok, macht irgendwie Sinn. NTBA ist übrigens aktuell bei mir auch nicht 
zusätzlich versorgt.

> Eine DECT-Basisstation gehört wie auch eine
> WLAN-Basisstation in den Mittelpunkt des abzudeckenden Raumes, also bei
> Dir an die Decke des Erdgeschosses oder den Boden des 1. OG.

Der Kellerraum liegt mittig im Haus. Denke, dass es überall im EG 
funktionieren sollte. Habe inzwischen gesehen, dass es DECT-Repeater 
direkt zum Einstecken in  die Steckdose gibt. Bei Bedarf würde ich 
darauf zurückgreifen.

Noch eine weitere Frage: Ihr habt jetzt alle die 7390. Wie ich bei 
Wikipedia in der Übersicht sehe gibt es da nicht viele Alternative, wenn 
ich den internen S0 haben will... Einzig die 7270 wäre noch da. Welche 
Einschränkungen, außer kein Gbit-Lan und weniger internen Speicher hätte 
ich damit noch? Von der Funktinalität sollten doch beide gleich sein, 
auch was Firmware-Updates angeht?


@Reinhard
>Bei mir hat auch schon die Telekom angerufen und gesagt, rein formal müsste
>mein Vetrag umgestellt werden, weil es den Tarif nicht mehr gibt, aber
>da würde sich garnichts ändern - und nach einiger Zeit musste ich
>feststellen, dass ich nicht nur einen ungünstigeren Vertrag hatte,
>sondern dazu noch eine neue 24monatige Laufzeit.

Die hätten da aber was von mir zu Hören gekriegt!
Bei uns im Ort gibt es erst seit ca. 2004 DSL. Ich hatte seitdem ich 
dort wohne den Call und Surf comfort ISDN und zwar für etwa 50€ im 
Monat. Auch nachdem die ersten 24 Monate um waren, bin ich nicht auf das 
günstigere Paket umgestiegen, damit ich, falls möglich, zu einem anderen 
Anbieter wechseln kann. Leider ist bis heute die Telekom der einzige 
verfügbare Anbieter. Wir haben jetzt überall im Ort so große 
Schaltschränke stehen. Diese sind über Glasfaser angebunden. Da kommt 
kein Anderer rein. Nach weiteren 2 Jahren habe ich die Monopolstellung 
eingesehen und mich dann doch zu einem Tarifwechsel bereit erklärt, 
Zahle jetzt etwa 40€ im Monat für echtes ISDN+DSL ohne VoIP. Qualität 
ist einwandfrei. Seit Jahren kein einziger Ausfall (den ich bemerkt 
habe)

von Reinhard Kern (Gast)


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Tim S. schrieb:
> Die hätten da aber was von mir zu Hören gekriegt!

Leicht gesagt - Zur gleichen Zeit war kein Zugriff mehr per Internet auf 
meine Vetragsdaten möglich, daher habe ich das erst Monate später 
bemerkt. Selbstverständlich war das nur ein ganz unglücklicher Zufall.

Gruss Reinhard

von Funkloch (Gast)


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Ich habe eine 7270 seit Jahren in Betrieb und hatte damit auch jede 
Menge "Kleingeräte" entsorgt. Bis auf das Gigabit-LAN geht mir dabei nix 
ab. Die NAS-Funktion über USB konnte nicht überzeugen (langsam, keine 
unterschiedliche User), könnte aber mittlerweile verbessert worden sein 
- für mich zu spät, ich bin jetzt von meinem "echten" NAS überzeugt. Und 
deine Ansage-Funktion, die gibt's glaube ich auch nicht.

Dazu habe ich diverse DECT-Telefone. Bei den Gigaset funktionieren 
einige DECT-Merkmale nicht, am besten passen latürnich die AVM-Telefone 
dazu, aber bei den alten AVM MT-D kannste jährlich den (Spezial-)Akku 
tauschen. Zuletzt habe ich das AVM M2 angeschafft, das läuft perfekt mit 
der Fritzbox. Was ich ganz nett finde: Du hast z.B. Inet-Radio über die 
Mobilteile, zentrale Telefonbücher, Firmware-Updates über die FB, und 
kannst alles vom PC aus verwalten.

Meine FB ist auch zentral im Keller (Stahlbetondecke) und hat mächtig 
Probleme mit der Sendeleistung (WLAN, aber auch DECT). Daher würde ich 
auch dringend raten in EG/OG zu installieren. Wenn ich mal wieder 
Langeweile habe (haha), mach ich's jedenfalls.

BTW: Ich dachte eigentlich, dass analoge Schnurlos-Telefone gar nicht 
mehr zugelassen sind...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Tim S. schrieb:
> Einzig die 7270 wäre noch da. Welche Einschränkungen, außer kein
> Gbit-Lan und weniger internen Speicher hätte ich damit noch? Von der
> Funktinalität sollten doch beide gleich sein, auch was Firmware-Updates
> angeht?

Wesentlichster Unterschied ist der, daß die 7270 ein ADSL+-Modem (max. 
16 MBit) enthält, währenddem die 7390 zusätzlich VDSL unterstützt.

Hinzu kommt, daß die 7390 ihr WLAN gleichzeitig im 5- und im 
2.4-GHz-Band betreiben kann, während die 7270 das nur wahlweise macht, 
also entweder 5 oder 2.4.

Da ich in einem Mehrfamilienhaus in der Berliner Innenstadt lebe, ist 
das ein für mich wichtiges Feature gewesen. Ich hatte vorher eine 7270 
der ersten Hardwaregeneration, bei der war der DECT-Teil praktisch 
unbrauchbar. Da war selbst auf 5m Luftlinie kein störungsfreies Gespräch 
möglich, selbst wenn als Gegenstück ein AVM-eigenes Mobilteil verwendet 
wird. Das scheint bei neueren Hardwarerevisionen verbessert worden zu 
sein, ich kenne Leute, die mit dem DECT-Teil zufrieden sind.

Die USB-Hardware der 7390 unterstützt USB2.0, so daß angeschlossene 
USB-Sticks oder Festplatten mit höherer Geschwindigkeit angesprochen 
werden können als bei der nur USB1.1 unterstützenden 7270.

Auf die Ansagefunktion wirst Du verzichten müssen, die ist eine 
proprietäre Erweiterung Deiner alten DECT-Telephone (von wem sind die 
eigentlich?) und wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von deren 
Basisstation gehandhabt. Üblicherweise sind DECT-Mobilteile recht 
"dumm", alle Komfortfunktionen werden in der Basisstation gehandhabt, 
dazu gehören u.a. auch die Verwaltung von Telephonbüchern, Anruflisten 
etc. Das Mobilteil macht nicht sehr viel mehr als ein Display und Tasten 
zur Verfügung zu stellen (vom Funk- und Audioteil und der 
Stromversorgung mal abgesehen). Die Komfortfunktionen werden auf nicht 
standardisierte Weise zwischen Basisstation und Mobilteil übertragen, 
was auch der Grund dafür ist, daß sie nur bei "passenden" Geräten 
funktionieren.

Die Komfortfunktionen der Fritzbox (Telephonbuch, Anrufliste etc.) 
funktionieren mit einigen DECT-Telephonen, wie eben den bereits 
erwähnten Gigaset-Geräten und natürlich den AVM-eigenen Geräten.

Was natürlich nur mit AVM-Gegenstellen möglich ist, ist das von 
"Funkloch" erwähnte Internetradio.

Funkloch schrieb:
> BTW: Ich dachte eigentlich, dass analoge Schnurlos-Telefone gar nicht
> mehr zugelassen sind...

Da hier durchgehend von DECT-Telephonen die Rede ist, ist der Begriff 
"Analog" nur noch sinnvoll, wenn die mit einer eigenen Basisstation 
betrieben werden, die an einem analogen Telephonanschloss angeschlossen 
sind. Wenn die DECT-Telephone die Fritzbox als DECT-Basisstation nutzen, 
ist da nichts mehr "analog".

von Tim S. (magictim)


Angehängte Dateien:

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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Auf die Ansagefunktion wirst Du verzichten müssen, die ist eine
> proprietäre Erweiterung Deiner alten DECT-Telephone (von wem sind die
> eigentlich?) und wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von deren
> Basisstation gehandhabt. Üblicherweise sind DECT-Mobilteile recht
> "dumm", alle Komfortfunktionen werden in der Basisstation gehandhabt,
> dazu gehören u.a. auch die Verwaltung von Telephonbüchern, Anruflisten
> etc.

Das aktuell defekte Gerät ist ein Siemens S440 mit Mobilteil S40.
In diesem Fall muss die "Intelligenz" im Mobilteil sitzen. Auch bei 
ausgeschalteter bzw. defekter Basis ist der Zugriff auf das Telefonbuch 
möglich.

Zu der Fritzbox: Ich vermute schon, dass es dann doch eher die 7390 
wird, auch wenn sie etwas mehr kostet als das Vorgängermodell. WLAN im 
5GHz Bereich kann ich zur Zeit nicht nutzen, aber vielleicht schaffen 
sich die Kinder irgendwann selbst ein Laptop an, bei dem das unterstützt 
wird, dann will ich nicht derjenige sein, der schuld ist, das es nicht 
funktioniert.

> Die USB-Hardware der 7390 unterstützt USB2.0, so daß angeschlossene
> USB-Sticks oder Festplatten mit höherer Geschwindigkeit angesprochen
> werden können als bei der nur USB1.1 unterstützenden 7270.

Denke das ist auch ein wichtiger Punkt. Ich werde sicher einen größeren 
USB-Stick anschließen um bestimmte Daten auch von außerhalb zugänglich 
zu machen. Vermute, dass die Daten über das interne LAN/WLAN auf die 
Fritzbox und dann per USB auf den Stick laufen. Wenn dann dort nur 
USB1.1 unterstützt wird, wäre das schon eine ziemlich langwierige 
Angelegenheit.

Nochmals vielen Dank für die ausführlichen Informationen!

Nun noch was anderes:
Es wird doch so sein, dass ein an die Fritzbox angeschlossener USB-Stick 
im Netzwerk als Laufwerk verfügbar ist.
Wenn ich eine Netzwerkkamera mit LAN/WLAN anschließe, dann sollte es 
doch möglich sein, aufgenommene Einzelbilder automatisch auf diesem 
Stick abzulegen. Ich habe zwar noch einen Homeserver und ein NAS im 
Netzwerk, aber diese beiden Geräte sollen nicht andauernd aus dem Standy 
geholt werden, wenn ein neues Bild dazu kommt. Ist sowas mit der 
Fritzbox möglich?

von J.-u. G. (juwe)


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Tim S. schrieb:
> Es wird doch so sein, dass ein an die Fritzbox angeschlossener USB-Stick
> im Netzwerk als Laufwerk verfügbar ist.

Ja. Auf den USB-Speicherstick kann mittels Server Message 
Block-Protokoll (SMB) zugegriffen werden. Also das Protokoll, das bei 
Windows für diese "Netzlaufwerk"-Funktionalität Verwendung findet.
http://service.avm.de/support/de/SKB/FRITZ-Box-7390/22:USB-Speicher-fuer-Speicher-NAS-einrichten

Als Alternative kann auch über ftp zugegriffen werden. Das sollten doch 
eigentlich die meisten Webcams beherrschen.
http://service.avm.de/support/de/SKB/FRITZ-Box-7390/24:FRITZ-NAS-fuer-Internetzugriff-ueber-FTP-freigeben

von Klaus P. (Gast)


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DECT klappt bei uns mit Gigaset Telefon und Jabra / GN Headsets ohne 
Probleme. Die USB-over-the-network Funktion klappt auch gut.

Problematisch sind:
1. Der TAPI Treiber kann nur eine Verbindung aufbauen und wird offziell 
nicht supported.
2. Der Medienserver bricht häufig die Übertragung ab, wenn mehrere 
Benutzer die Internetverbindung benutzen.
3. Der Medienserver ist sehr langsam.
4. Beim Medienserver muss man immer den Index manuell neu aufbauen, wenn 
man per ftp Dateien auf den Stick kopiert hat.

Der erste Punkte ist für die meisten Privatanwender natürlich nicht so 
wichtig.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Tim S. schrieb:
> In diesem Fall muss die "Intelligenz" im Mobilteil sitzen. Auch bei
> ausgeschalteter bzw. defekter Basis ist der Zugriff auf das Telefonbuch
> möglich.

Du müsstest ausprobieren, wie sich das in Zusammenhang mit der Fritzbox 
verhält. Sinnvoller ist es eigentlich, das Telephonbuch von der Fritzbox 
verwalten zu lassen, weil a) mit komfortablerer Oberfläche als einer 
Telephontastatur wartbar und b) nicht bei jedem Mobilgerät separat 
einzugeben.

Du kannst ja mal Tante Goo bemühen und nach der Kombination aus der 
Bezeichnung Deines Telephones und der Fritzbox suchen.

> Wenn ich eine Netzwerkkamera mit LAN/WLAN anschließe, dann sollte es
> doch möglich sein, aufgenommene Einzelbilder automatisch auf diesem
> Stick abzulegen.

Wenn Deine Kamera diese Funktion anbietet (per dort konfigurierbarem 
ftp- oder smb-Upload), dann kann Deine Kamera das tun.

Die Fritzbox bietet keine Funktion, von irgendwo irgendwelche Daten 
herunterzuladen und auf ihrem Massenspeicher abzulegen.

von Tim S. (magictim)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Wenn Deine Kamera diese Funktion anbietet (per dort konfigurierbarem
> ftp- oder smb-Upload), dann kann Deine Kamera das tun.

... ich werde darauf achten, dass sie es dann auch kann!

> Die Fritzbox bietet keine Funktion, von irgendwo irgendwelche Daten
> herunterzuladen und auf ihrem Massenspeicher abzulegen.

Ist schon klar, die Kamera muss selbst aktiv werden und die Daten 
ablegen.

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Sinnvoller ist es eigentlich, das Telephonbuch von der Fritzbox
> verwalten zu lassen,...

Ich habe eben mal schnell das Handbuch der Fritzbox durchgelesen und 
gesehen, dass die Synchronisierung mit dem Google-Adressbuch möglich 
ist.
Bei Verwendung des AVM-Mobilteils als Hauptapparat habe ich so immer 
alle Kontakte verfügbar. Inwieweit diese dann auch von anderen z.B. 
Gigaset Mobilteilen verwendbar sind, wird sich zeigen. Es kann nur 
besser werden, als es jetzt ist.

Habe jetzt noch einige wichtigere Projekte im Haus zu erledigen, werde 
dann wohl aber im nächsten viertel Jahr die Umstellung einplanen. Bis 
dahin gibts ein altes Gigaset Mobilteil mit alter "analoger"-DECT-Basis 
als vorübergehenden Ersatz für das ausgefallene Gerät.

Danke, ihr habt mir sehr geholfen.
Tim

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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