Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik geeigneter NF-Verstärker IC bei 12V ca. 10W an 8ohm


von Lorenz (Gast)


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Liebes Forum,

habe einen tragbaren Verstärker mit einem TDA2050 gebaut. Die Lautstärke 
ist bei 12V und einem 8ohm Lautsprecher aber mau. Wenn ich die 
Stromaufnahme sehe, kommen ca. 2W raus. Stelle mir aber unter diesen 
Konditionen ca. 8W vor.
Ich wollte fragen, ob da jemand einen IC empfehlen kann der das schafft.

Viele Grüße
Lorenz

von Nico (nico123)


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Laut Datenblatt solltest Du aber auf ca. 8W kommen!
Ich schätze mal Du hast einen Schaltungsfehler.
Zeig doch mal deine Schaltung!

von hilmar (Gast)


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Die hab ich auf die Schnelle gefunden:

MAX9744: 2x20W (Class D)
TDA2030A: 1x14W (Vs: +/-12V)
TDA8920: 2x100W (Class D, +/-12,5V bis +/-30V)
TDA8924: 2x120W (Class D, +/-12,5V bis +/-30V)

von hilmar (Gast)


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Vielleicht reicht auch deine Ansteuerung am Verstärkereingang nicht, um 
die volle Ausgangsleistung zu erzielen?

von Lothar S. (loeti)


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TDA2009 DB Figure 16

von Peter D. (peda)


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Lorenz schrieb:
> Wenn ich die
> Stromaufnahme sehe, kommen ca. 2W raus.

Kommt doch hin.

Eisenlose Endstufe:
P_max = U² / R / 8

von hilmar (Gast)


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Versteh ich jetzt nicht, hilf mir mal bitte.
> P_max = U²  R  8
R ist doch 8 Ohm groß, dann heißt das also:
P_max = U²  8  8

Warum zweimal durch 8? Ich steh auf'm Schlauch :-)

von hilmar (Gast)


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Die Schrägstriche wurden nicht dargestellt. Vielleicht gehts so?
P_max = U² // 8 // 8

von hilmar (Gast)


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offtopic: Wie schreibe ich einen einfachen Schrägstrich? :-)

von egal² (Gast)


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Das /Wurzel(2) bei den 12V wegen Ueff sollte auch nicht vergessen 
werden.

von Peter D. (peda)


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Us = Uss / 2
Ueff = Us / 1,4
->
Ueff² = (Uss / 2 / 1.4)² = Uss² / 8

von Jobst Q. (joquis)


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Du brauchst einen Brückenverstärker. Für Stereo zB TDA7374. Dann kannst 
du nach obiger Formel 24 V für U einsetzen.

von egal² (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Us = Uss / 2
> Ueff = Us / 1,4
> ->
> Ueff² = (Uss / 2 / 1.4)² = Uss² / 8

Stimmt, es ist ja blos noch die Hälfte wegen der HB.

Pout_max=2,26W q.e.d.

von Lorenz (Gast)


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Nico ... schrieb:
> Zeig doch mal deine Schaltung!

Habe diese Schaltung nachgebaut:
http://www.sure-electronics.net/download/down.php?name=AA-AB11161_Ver1.0_SCH.pdf
Die andere kleinere Schaltung im Dokument ist eine Spannungsregelung für 
einen 12V Lüfter für den Kühlkörper - darauf habe ich verzichtet.

Muss gleich nochmal eine Frage nachschieben: Für die Lautstärkeregelung 
nehme ich immer wahllos ein passendes Potentiometer. Manche kratzen aber 
nach einiger Zeit im Ton. Hat evtl. da auch jemand eine Empfehlung für 
ein zuverlässiges Poti oder Marke?

Lorenz

von Old P. (Gast)


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Hallo Lorenz,

bei 8 Ohm an 12 Volt ist nicht viel mehr als 2Watt drin (ohne BRücke)

Wenn Potis kratzen, werden sie zu wenig genutzt ;-)
Bei besseren Typen ist dieser Effekt vielleicht nicht so stark 
vorhanden, aber auch deren Kontakte werden irgendwann mal schwarz. 
Dagegen hilft nur, das die ab-und-zu bewegt werden.

Gruß
Old-Papa

von hilmar (Gast)


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Hab mir gerade nochmal das Datenblatt angeschaut. Die 10W bei 12V sind 
für symmetrische Betriebsspannung angegeben, also +12V und -12V gegen 
Masse. Und deine verlinkte Schaltung hat nur +12V gegen Masse.

von Lorenz (Gast)


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Erstmal danke für Antworten!

Old Papa schrieb:
> bei 8 Ohm an 12 Volt ist nicht viel mehr als 2Watt drin (ohne BRücke)

Muss mal dumm fragen: Kann ich aus meiner Schaltung 
(http://www.sure-electronics.net/download/down.php?name=AA-AB11161_Ver1.0_SCH.pdf) 
mit einem zweiten TDA2050 noch einen Brückenverstärker machen?

von Harald W. (wilhelms)


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Lorenz schrieb:

> geeigneter NF-Verstärker IC bei 12V ca. 10W an 8ohm

Das ist keine Frage des Verstärker-ICs, sondern eher vom Ohmschen
Gesetz abhängig. Bei 12V und einem normalen Gegentaktverstärker
sind nicht mehr als 2W möglich. Wenn Du einen Brückenverstärker
nimmst, kannst Du die vierfache Leistung erzielen.
Gruss
Harald

von hilmar (Gast)


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> ...Wenn Du einen Brückenverstärker nimmst, kannst Du die
> vierfache Leistung erzielen.

Deswegen fragte Lorenz auch:
> ...mit einem zweiten TDA2050 noch einen Brückenverstärker machen?

Antwort: Ja, kannst du. Du baust deinen Verstärker ein zweites Mal auf, 
damit hast du beide Hälften der Brücke. Damit diese aber funktioniert, 
müssen die beiden Hälften mit der entgegengesetzten Polarität des 
Eingangssignals betrieben werden. Diese Invertierung kannst du z.B. so 
machen:
http://sound.westhost.com/project14.htm

Und dann schaltest du deinen Lautsprecher zwischen die Ausgänge der 
beiden Verstärker. Also nicht mehr gegen Masse. Das war's im 
Wesentlichen.

von Harald W. (wilhelms)


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hilmar schrieb:

>> ...Wenn Du einen Brückenverstärker nimmst, kannst Du die
>> vierfache Leistung erzielen.
>
> Deswegen fragte Lorenz auch:
>> ...mit einem zweiten TDA2050 noch einen Brückenverstärker machen?
>
> Antwort: Ja, kannst du.

Ich hatte diesen Beitrag gesehen, wollte aber noch mal klarstellen,
das die Ausgangsleistung eben nicht vom IC, sondern von der
Spannung und der Schaltung abhängt. Übrigens würden hier statt der
TDA2050 auch TDA 2030 reichen. Oder man nimmt gleich ein IC mit
eingebauter Brückenschaltung.
Gruss
Harald

von hilmar (Gast)


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War ja auch nicht böse gemeint von mir.
Manchmal ist es ja so, daß man das naheliegendste nicht sieht :-)

Schönen Abend!

von Lorenz (Gast)


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Hab das heute mit dem Brückenverstärker versucht (mit einem zweiten 
TDA2050) - die Ausgangsleistung hat sich auf jeden Fall verbessert.
Ich bin beim googeln u.a. auf diesen Verstärker von ELV gestoßen, der 
hier im Forum auch schon reichlich diskutiert wurde.
www.elv-downloads.de/service/manuals/07912_30W_Verstaerker/07912_30W_Ver 
staerker_KM.pdf
Wenn ich das richtig verstanden habe: In dieser Schaltung bekommt der 
zweite OPV das invertierte Ausgangssignal des ersten OPV und verstärkt 
diese mit Faktor 1. Das ist ja etwas anderes, als beide OPV parallel mit 
einem invertieren Eingangssignal zu speisen - was hinten raus kommt ist 
aber das Gleiche. Stimmt das?
Ich frage nur, weil ich nun überlege diese Lösung nachzubauen. Der soll 
im Klang und Wirkungsgrad ganz gut sein - wollte aber vorher sicher 
gehen, dass ich nicht wieder mit 2W Ausgangsleistung dastehe. Ein kurzes 
Ja/Nein wäre toll.

Habt mir alle sehr geholfen - danke!

Lorenz

von Harald W. (wilhelms)


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Lorenz schrieb:

> www.elv-downloads.de/service/manuals/07912_30W_Verstaerker/07912_30W_Ver 
staerker_KM.pdf

Ohne jetzt genauer nach dem Grund zu suchen: Laut Tabelle im Link
hat der Verstärker nur 3,3W Ausgangsleistung, was ziemlich schlecht
ist. Anscheinend ist er eher als Zusatzheizung geeignet.
Gruss
Harald

von hilmar (Gast)


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> Das ist ja etwas anderes, als beide OPV parallel mit
> einem invertieren Eingangssignal zu speisen
Die werden ja auch nicht beide mit einem invertierten Signal gespeist, 
sondern nur einer. Der andere bekommt das Originalsignal. Deswegen 
arbeiten die ja dann an den Ausgängen auch "gegeneinander" und erzeugen 
im Lautsprecher mehr Leistung.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Lorenz schrieb:
> Hab das heute mit dem Brückenverstärker versucht (mit einem zweiten
> TDA2050) - die Ausgangsleistung hat sich auf jeden Fall verbessert.

Der TDA2050 ist nicht gut für den Betrieb an kleinen Betriebsspannungen. 
U.a. fehlt ihm ein Bootstrap-Anschluß für eine vernünftige 
Aussteuerbarkeit in der positiven Halbwelle.

Wenn du eine Brückenschaltung bauen willst, kaufe dir lieber einen dafür 
ausgelegten IC. Z.B. den (alten aber guten) TDA2005M. Der hat beide 
Endstufen drin und ist für den Betrieb bei 12V optimiert. Eine extra 
Phasenumkehrstufe braucht man auch nicht. Man beschaltet einfach einen 
Kanal als invertierenden Verstärker. Schaltung ist im Datenblatt.


XL

von Michael_ (Gast)


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Kannst du nicht auf einen 4Ohm Lautsprecher wechseln?
Dann hast du schon mal doppelte Leistung.

von 7fhw54w4 (Gast)


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Oder gleich Automotive-Endstufen nehmen:

z.B. TDA7569BLV.

von Lorenz (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Wenn du eine Brückenschaltung bauen willst, kaufe dir lieber einen dafür
> ausgelegten IC. Z.B. den (alten aber guten) TDA2005M.

OK - werde es mit dem TDA2005 versuchen.

Michael_ schrieb:
> Kannst du nicht auf einen 4Ohm Lautsprecher wechseln?
> Dann hast du schon mal doppelte Leistung.

Ja - naja - hab die Lautsprecher halt übrig... Wenn mir der TDA2005 
nicht reicht werde ich es mir sicher überlegen.

von Michael_ (Gast)


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Lorenz schrieb:
> Ja - naja - hab die Lautsprecher halt übrig... Wenn mir der TDA2005
> nicht reicht werde ich es mir sicher überlegen.

Wenn ich mir die Lautsprecherpreise bei Pollin ansehe, würde ich nicht 
überlegen!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Michael_ schrieb:
> Lorenz schrieb:
>> Ja - naja - hab die Lautsprecher halt übrig... Wenn mir der TDA2005
>> nicht reicht werde ich es mir sicher überlegen.
>
> Wenn ich mir die Lautsprecherpreise bei Pollin ansehe, würde ich nicht
> überlegen!

Der TDA2005 kann bei 12V auch noch 4 Ohm in Brücke ansteuern. Da kommen 
dann rein rechnerisch 18W raus. Wichtiger wäre es, ein Chassis mit hoher 
Empfindlichkeit zu haben und in eine Box mit ordentlich Wirkungsgrad 
(vulgo: Baßreflex) einzubauen.


XL

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