Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Stelle über Dienstleister angeboten, OEM kontaktieren um direkt an Stelle zu kommen?


von Nee-nee-so-nich (Gast)


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Hallo an das gesamte Forum,

ich bin gerade in der Bewerbungsphase. Es geht um den 
Automotive-Bereich, wo mir gerade über eine Leihfirma 
(Arbeitnehmerüberlassung) ein Jobinterview bei nem OEM angeboten wurde. 
Ich habe auch schon einen Termin für ein Bewerbungsgespräch, weiß auch 
um was für nen OEM es geht.
Jetzt habe ich genau diese Stelle auch auf der Website des OEMs 
gefunden! Also die suchen dort nach exakt dem gleichen Profil.

Meine Frage: Denkt ihr, dass der OEM es negativ finden könnte, wenn ich 
zum ihm komme und frage, ob sie das ursprüngliche Bewerbungsgespräch der 
Leihbude absagen könnten - und mich stattdessen direkt (ohne Leihbude) 
für den gleichen Termin alleine einladen könnten?
Ich denke, dass das der OEM eigentlich super findet, wenn er geeignete 
Leute über ne Leihbude findet, weil er dann zwar mehr zahlt, aber er 
kann die Leute ja auch leichter feuern. Daher denke ich, dass die das 
normalerweise nicht machen würden, da würden die sich ja ins eigene 
Fleisch schneiden, oder was denkt ihr?
Auch meine ich, dass das der OEM negativ werten könnte und die Einladung 
komplett widerrufen könnte - und damit hätte ich auch für andere 
Jobangebote keine Chance bei der Leihbude mehr (ist ne ziemlich große) 
wenn die das erfahren.

Ich frag deshalb hier in die Runde, weil ich mir nicht sicher bin, ob 
ich die Aktion riskieren soll - zeigt ja auch nicht gerade Loyalität. 
Aber die Arbeitskonditionen (z.B. Überstunden, Ruf der Leihfirma) sind 
auch nicht der Hit und es wird natürlich für den hohen Preis, den dann 
der OEM für mich zahlt, erwartet, dass ich äußerst schnell eingearbeitet 
bin. Wohingegen bei einer Direktanstellung die Einarbeitungszeit m.E. 
deutlich länger wäre. V.a. als Berufseinsteiger (der ich bin) spielt das 
schon eine große Rolle finde ich.

Was haltet ihr von der Idee? Riskant? Oder ist es wahrscheinlich, dass 
das gut klappt?

von Steel (Gast)


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Lass den Quatsch, der OEM will dich eh nicht direkt einstellen. Der 
sucht jemanden, den er jederzeit wieder rauswerfen kann.

von unknown (Gast)


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In der Regel haben die Verträge mit den Verleihern und wenn die einen 
vorschlagen, muss die Firma mehr zahlen, wenn sie direkt einstellt - 
Ferchau arbeitet z.B. mit solchen Menschenprämien.

Daher stellen die Firmen Dich im Zweifel nicht ein. Ich muss Dir leider 
sagen, dass Du Deine Chancen eher verschlechtert hast, indem Du Dich 
beim Dienstleister gemeldet hast.

Frag am Besten bei dem OEM nach, ob sie die Firma, die Dich angeboten 
hat, beauftragt haben, weil Du festgestellt hast, dass es keine 
Personalberatung, sondern ein Leiharbeitsunternehmen ist und ob sie 
unbedingt mit denen arbeiten wollen.

Es kann sein, dass sie Dich dann nehmen, aber in der Regel bist Du nun 
ein Problembär. Daher rate ich zu alternativen Gespächen und wenn es 
nichts wird, dann fange halt bei denen an und biete nach 1 Monat die 
Übernahme an. Wenn sie Dich haben wollen, dann direkt und komplett, 
sonst weisst Du, wo Du dran bist.

Wahrscheinlich hast Du aber einen OEM, der ohnehin nur Zeitarbeit will. 
Denn das wollen die meisten,

Auch opel sucht schon wieder fleissig Zeitarbeiter, weil sie ja "300 
Ingenieure einstellen wollen".

von egal² (Gast)


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Einfach auf die Stelle bewerben und schauen was passiert. Der OEM kann 
es sich dann aussuchen ob er Dich per ANÜ haben will oder direkt.

BTW: Welcher deutsche OEM macht denn (noch) ANÜ? Ich kenne nur einen der 
Rest macht alles über WV.

von unknown (Gast)


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egal² schrieb:
> BTW: Welcher deutsche OEM macht denn (noch) ANÜ? Ich kenne nur einen der
> Rest macht alles über WV.

Siemens, Bosch, Conti, BWM, Mercedes, haben alle Zeitarbeiter drin.

von Marx W. (Gast)


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Nee-nee-so-nich schrieb:
> Was haltet ihr von der Idee? Riskant? Oder ist es wahrscheinlich, dass
> das gut klappt?

Idee?  Mehr Tagträumerei eines Studis!
Die Firm-HP haben fast immer solche Stellen offen die auch gleichzeitig 
von Leihbuden ausgeschrieben werden. Damit wird die Anwerbung von 
AÜG-Kräften mit den Anschein der tatsächlich vakanten Stelle beim 
Entleiherbetrieb den Leihbuden erleichtert. Die Entleiher und Verleiher 
arbeiten Hand in Hand!
Deine Idee mit der Direktansprache des Entleiherbetriebes  wird zu 100% 
eine Absage zur folge haben.
Lass dich über den Verleiher beim Entleiher reinbringen. Mit viel Glück 
kommste dann in der Firma vielleicht unter. Ansonsten bewerben, 
bewerben, bewerben, bewerben .....!

von egal² (Gast)


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unknown schrieb:
> egal² schrieb:
>> BTW: Welcher deutsche OEM macht denn (noch) ANÜ? Ich kenne nur einen der
>> Rest macht alles über WV.
>
> Siemens, Bosch, Conti, BWM, Mercedes, haben alle Zeitarbeiter drin.

Thema war OEM's und keine Zulieferer!

Gerade BMW und Mercedes setzen in der Entwicklung ausschliesslich auf 
Werkverträge (und es ging um eine Stelle in der Entwicklung)!

von Marx W. (Gast)


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unknown schrieb:
> gal² schrieb:
>> BTW: Welcher deutsche OEM macht denn (noch) ANÜ? Ich kenne nur einen der
>> Rest macht alles über WV.
>
> Siemens, Bosch, Conti, BWM, Mercedes, haben alle Zeitarbeiter drin.

Wollt ich auch grad schreiben!

Werkverträge und AÜG laufen parallel bei den Firmen!

von Marx W. (Gast)


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egal² schrieb:
> Gerade BMW und Mercedes setzen in der Entwicklung ausschliesslich auf
> Werkverträge (und es ging um eine Stelle in der Entwicklung)!

Ich glaub du bringst da was durcheinander.
Werkverträge sind eigentlich Aufträge die innerhalb der 
Firmenliegenschaften abgearbeitet werden.
Die Entwicklungsarbeiten werden aber an Firmen vergeben die ausserhalb 
der Firmenliegenschaften sich befinden. Somit sind sie 
Entwicklungsaufträge die selbstständig von den Firmen durchgeführt 
werden.
Bei Werkverträge steht der Auftragnehmer unter der Aufsicht des 
Auftraggebers. Dieser ist gegenüber der Öffentlichkeit der Ersteller 
bzw. Errichter eines Werkes das  aber per Werkvertrag durch einen 
anderen erstellt oder errichtet wird. Aber in den
Räumlichkeiten oder Grundstücken des Auftraggebers!

von Ich (Gast)


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Falls ein OEM oder eine andere Firma eine Stelle ausschreibt, ist es 
wahrscheinlich, das irgendeine Leihbude/Personalvermittler (Bewerber 
zahlt) diese Stelle übernimmt.

Falls dir auffällt, das eine Leihbude die Stelle nur kopiert, bewerbe 
dich NUR beim Original.

Marx W. schrieb:
> Firmenliegenschaften abgearbeitet werden.
> Die Entwicklungsarbeiten werden aber an Firmen vergeben die ausserhalb
> der Firmenliegenschaften sich befinden. Somit sind sie
> Entwicklungsaufträge die selbstständig von den Firmen durchgeführt
> werden.

Falsch!
Daimler vergab zumindest Entwicklungsarbeiten an externe Firmen, die in 
den Räumlichkeiten / Firmenliegenschaften der Daimler AG durchgeführt 
werden/wurden.

Oder habe ich dich da falsch verstanden?

von Marx W. (Gast)


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Ich schrieb:
> Falsch!
> Daimler vergab zumindest Entwicklungsarbeiten an externe Firmen, die in
> den Räumlichkeiten / Firmenliegenschaften der Daimler AG durchgeführt
> werden/wurden.


Wenn die Räume an die Firmen vermietet werden, dann sind die 
Räumlichkeiten nicht mehr der Daimler AG zuzuordnen. Also kein 
Werkvertrag. Dann sind das eigenständige Produktionsstätten.
Sind die Räumlichkeiten der Dainler AG zuzuordnen, so liegt ein 
Werkvertrag vor.


>
> Oder habe ich dich da falsch verstanden?
Denke , Ja!

von egal² (Gast)


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Marx W. schrieb:
> egal² schrieb:
>> Gerade BMW und Mercedes setzen in der Entwicklung ausschliesslich auf
>> Werkverträge (und es ging um eine Stelle in der Entwicklung)!
>
> Ich glaub du bringst da was durcheinander.
> bla bla bla bla bla

Nein!

Mir durchaus bewusst, was ein WV bedeutet.
Das was Du beschreibst ist die Theorie, das andere wie es in Praxis 
gehandhabt wird...

von Marx W. (Gast)


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egal² schrieb:
> Nein!
>
> Mir durchaus bewusst, was ein WV bedeutet.
> Das was Du beschreibst ist die Theorie, das andere wie es in Praxis
> gehandhabt wird...

Dann freu dich für die Werkverträgler, die sind damit als "illegale 
AÜG`ler" beim Auftraggeber beschäftigt und können auf Einstellung beim 
Auftraggeber klagen. Davor sollten die sich einen guten Fachanwalt in 
Arbeitsrecht suchen.
Da können die eine schöne Stange Geld rausschlagen, wenn die die 
Zustände fein säuberlich aufschrieben und belegen können!

von egal² (Gast)


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Marx W. schrieb:
>
> Dann freu dich für die Werkverträgler, die sind damit als "illegale
> AÜG`ler" beim Auftraggeber beschäftigt und können auf Einstellung beim
> Auftraggeber klagen. Davor sollten die sich einen guten Fachanwalt in
> Arbeitsrecht suchen.
> Da können die eine schöne Stange Geld rausschlagen, wenn die die
> Zustände fein säuberlich aufschrieben und belegen können!

Wo kein Kläger, da kein Richter! Kontrollieren tut keiner.
Schau doch mal bei Dir in der Umgebung... (Du weisst schon...), da ist 
kein einziger ANÜler in der Entwicklung :-)

Allerdings... noch! Das ändert sich zum Ende des Jahres - man will da 
VorzeigeKonzern werden.

von Ich (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Wenn die Räume an die Firmen vermietet werden, dann sind die
> Räumlichkeiten nicht mehr der Daimler AG zuzuordnen. Also kein
> Werkvertrag. Dann sind das eigenständige Produktionsstätten.
> Sind die Räumlichkeiten der Dainler AG zuzuordnen, so liegt ein
> Werkvertrag vor.

Ich habe als Leihkraft(?) in den Räumen der Daimler AG gearbeitet, wie 
einige andere, im Bereich Entwicklung.

Ob ich nun als Leihkraft oder als Werkvertragler beschäftigt war, keine 
Ahnung.

Unterschrift unter den Stundenzettel lief bei mir über den Auftraggeber 
(Daimler).

Ich blicke nicht mehr durch.
Die Firma Bertrandt macht Entwicklung, teilweise inhouse, also im 
eigenen Räumen, teilweise aber auch vor Ort beim Kunden (oft nur sehr 
wenige Kilometer entfernt). Wo liegt der Unterschied?

von 4 Klassen (Gast)


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Lustig wirds, wenn man per Werkvetrag als Leiharbeiter verliehen wird. 
Dann wollen 2 Leute an einem verdienen, dementsprechend katastrophal 
sieht das Gehalt aus. Weiß aber nicht, in wie weit das im 
Ingenieurbereich schon vertreten ist. Dann ist man auf jeden Fall 
Mitarbeiter 4. Klasse. 3. Klasse sind die reinen Werkverträgler, 2. 
Klasse die reinen Leiharbeiter und 1. Klasse die Festangestellten. Die 
2. Klasse wird gerade durch die 3. ersetzt, denn die Gewerkschaften 
haben durch equal pay und Übernahmepflicht nach 2 Jahren? das ganzen 
unrentabel gemacht. Deshalb sind 9 von 10 Werkverträgen auch keine, 
sondern Leiharbeit inkognito. Ist Deutschland und sein Arbeitsmarkt 
nicht idyllisch? Bin mal gespannt, was nach der Wahl hier so alles 
abgeht und welche neuen Abzügen auf jetzt schon kaum vorhandene Netto 
draufkommen, wenn die pösen Schuldenschnitte doch noch kommen und der 
deutsche Michel mit seinen Bürgschaften dafür gerade stehen muss.

Passend hierzu:
http://www.youtube.com/watch?v=iiPDG6CUxZk

von Bill (Gast)


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4 Klassen schrieb:
> Lustig wirds, wenn man per Werkvetrag als Leiharbeiter verliehen wird.
> Dann wollen 2 Leute an einem verdienen, dementsprechend katastrophal
> sieht das Gehalt aus. Weiß aber nicht, in wie weit das im

find ich lustig, solang es nur die Klopper Malocher betrifft.

Ich selbst bein auch Leihingenieur ( schimpfe mich offiziell anders ) 
und verdiene sicher nicht schlecht, auch wenn es nicht an ein Bonzen IG 
Metall Gehalt ran kommt, aber dank steuerfreier Spesen hab ich netto 
fast das selbe.

Ich würde aus Überzeugung niemals unter einem IG Metall Tarifvertrag 
arbeiten, weil ja dann Ultralinke für mein Gehalt zuständig wären.

von Ingenieur N. (ing)


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Das wird nichts! Ausser du bist der Super-Ing.

Firma A suchte einen fähigen Ing., für den Sie erstmal keine 
Verantwortung übernehmen müssen. Später vielleicht wenn er gut ist. 
Keine Verantwortung bedeutet, günstig!

Und Firma B reibt sich die Hände. Die kassieren grandios viel Geld durch 
dich.

Als, warum sollten die dich auch direkt einstellen, wenn es genug Leute 
gibt, die sich so ausbluten lassen wollen?

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