Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Informationselektronik oder Informatik studieren?


von runner94 (Gast)


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Hallo!
Ich habe dieses Jahr Abi gemacht und nun vor zu studieren. Jedoch 
schwanke ich derzeit stark zwischen den Studien Informationselektronik 
und Informatik.
Meine Schule hatte den Schwerpunkt auf IT, also nicht nur Gym mit 
Informatikzweig, sondern richtige Softwareentwicklung. (könnte auch 
sofort als Programmierer einsteigen)

Bin relativ gut im Coden und habe auch Spaß daran, jedoch weiß ich nicht 
ob ich das für den Rest meines Lebens machen möchte. -> Daher bin ich 
auf das Studium Informationselektronik gestoßen.
Es ist noch relativ jung gibts ca. seit '06 und vereint die Disziplin 
Elektrotechnik, Informatik, Physik und Mathematik.
Daran reizt mich, dass man nicht nur vorm PC hockt, sondern auch mit 
Hardware zu tun hat. Vor allem die Schwerpuntkfächer wie Laserphysik, 
Experminetalphysik welche im Curriculum vorkommen aber auch Dinge wie 
Biologische Regelkreise finde ich auf den ersten Blick relativ 
interessant.

Auf der anderen Seite gibts dann wieder Fächer wie Messtechnik und 
Sensorik, die sich für mich auf den ersten Blick relativ langweilig 
anhören, was kann ich mir darunter vorstellen?

Bei Informatik interessieren mich Dinge wie Digitale Bildverarbeitung, 
Artificial Intelligence und Web Search und Mining. Eher uninteressant 
erscheinen für mich Dinge wie Compilerbau.

Macht es Sinn ein so breit gefächertes Studium zu studieren wie 
Informations ELektronik oder kann man dann hier zwar vieles, aber nichts 
wirklich gut?

Wenn sich jemand bei Informationselektronik gut auskennt, könnte er mir 
vlt. ein paar Berufsbilder erläutern, ich hab da jetzt nur den 
Automotive Bereich im Kopf.

Danke fürs Lesen
runner94

von Ibn-Hans (Gast)


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Lass das Studium weg und geh gleich auf Inbetriebnahme!

von Sneim (Gast)


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runner94 schrieb:
> Wenn sich jemand bei Informationselektronik gut auskennt, könnte er mir
> vlt. ein paar Berufsbilder erläutern, ich hab da jetzt nur den
> Automotive Bereich im Kopf.

Ich bin mir nicht ganz sicher was du jetzt genau meinst. Von der 
Beschreibung der Fächer her hört es sich wie meine Studienrichtung an, 
allerdings studiere ganz normale Elektrotechnik mit Vertiefung in 
Allgemeiner Elektrotechnik.

Die Informations-/Nachrichtentechnik befasst sich vorwiegend bis 
ausschließlich mit der Algorithmik hinter Übertragungs- und 
Kodierverfahren. Das ist i.d.R zunächst von der Hardware losgelöst und 
sehr mathematisch. Anwendungsgebiete sehe ich im Mobilfunk, der 
generellen Übertragungstechnik (auch Militär), Verschlüsselung. Dann 
noch alles wo es Bildgebende Verfahren gibt die zunächst sehr 
rechenintensiv verarbeitet werden müssen. Beispielsweise Radar 
Applikationen, Medizintechnik etc. Als Applikation im Auto sehe ich 
lediglich das Radar, den Rest würde ich auch wieder eher grundlegender 
Hard- und Software Entwicklung zuordnen.

Vll. bist auch nur etwas verwirrt. Heute heißen viele Studiengänge 
Elektrotechnik-Elektronik und Informationstechnik (EEI).

Für mich war im Studium recht schnell klar, das es die Mischung macht. 
Die Blanke Theorie macht genauso wenig sinn wie die reine Praxis 
(Lötknecht). Das ist in etwa wie Autofahren ohne Führerschein oder ohne 
Fahrstunden, je nachdem.

Mein Tip daher an dich: Man kann vor dem Studium eigentlich nicht wissen 
auf was man sich spezialisieren sollte. Studiere an einer vernünftigen 
Uni Elektrotechnik. Dann stehen dir nach dem umfangreichen Grundstudium 
zahlreiche Vertiefungsrichtung in der Elektrotechnik zur Verfügung. 
Fachhoschulen bringen die Gelder/Personal/Kapazitäten nicht mit um eine 
derart große Vielfalt anzubieten. Meist bieten die dann nen Lötknecht 
Master oder nen Automotive Master an, dazu kommt dann noch der Versuch 
den Master für mehrere Studiengänge anzubieten, das halte ich für höchst 
bedenklich.

Falls du wirklich in die Informationstechnik möchtest musst du onehin an 
eine Uni gehen, da sehr sehr Theorielastig wage ich zu bezweifeln, dass 
das an einer FH intensiv rübergebracht werden kann.

von runner94 (Gast)


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Danke für deine schnelle Antwort :)
Ok, hab generell vor an ne Uni zu gehen und nicht an ne FH.
Das Studium heißt wirklich Informationselektronik, die Uni ist soweit 
ich weiß auch eine der wenigen, die das anbieten.

Mit nem reinen E-Technik Studium werd ich vermutlich nicht glücklich, 
mich reizt hier eher die Kombination (e-technik, informatik, mathe und 
physik). Jedoch weiß ich nicht ob diese Kombi in der Praxis auch was 
bringt, man ist ja doch sehr breit aufgestellt. Es gibt immmerhin für 
jedes dieser Richtungen einen eigenen Bachelor.
Laut der Infoseite wird im Studium auch großer Wert auf das Design neuer 
Platinen gelegt. Hier mal das Curriculum, vlt. mag es sich ja jemand 
ansehen.

https://lss.jku.at/studienhandbuch/curr/317

von Simon R. (simon_r14)


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Die Studieninhalte lesen sich zu 97% (bis auf die 
Algorithmen-Vorlesungen) wie das, was Elektrotechniker machen, die sich 
im Studium in Nachrichtentechnik/Informationstechnik/Systemdesign etc. 
pp. vertiefen. Im Vergleich zu so einem Studium "sparst" du dir 
höchstens die höheren "Grundlagen"vorlesungen zu Themen wie 
Energietechnik/Leistungselektronik/Antriebstechnik. Vielleicht ist es 
stattdessen besser, ein normales E-Technik Studium zu machen, denn 
vielleicht stellst du dann doch fest, dass du lieber was mit 
Elektromotoren machen willst. Die informationstechniklastigen 
Vertiefungen in der E-Technik laufen übrigens meist drauf raus, dass man 
sich entweder in der Nähe zur Reglungstechnik/Automatisierungstechnik 
bewegt, oder in der Nähe einiger Teile der Softwareentwicklung.

Näher an der Informatik wären Vorlesungen wie Technische Informatik, 
Informationssystemtechnik (in Dresden z.B.) oder technische Kyernetik 
(sehr ähnlich zum E-Technik mit Vertiefung Reglungstechnik). Wenn du der 
Meinung bist, dass dir Elektrotechnik (auch der digitale Teil) nicht 
liegt, solltest du zumindest nicht unbedingt dort Informationstechnik 
studieren, wo am Ende zu 99% eh nur Elektrotechnik drinsteckt.

von Troll (Gast)


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FH-Gebrauchsinformatiker wie Heiner gibt es tatsächlich wie Sand am 
Meer.

Wenn Informatik, dann Uni und entsprechendes Einsatzgebiet (KI, 
Bilderkennung- und verarbeitung, Simulation, Optimierung, etc.).

von Troll (Gast)


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Downsizen kann man sich natürlich, der FH Gebrauchsinformatiker tut sich 
dafür mit Uni-Informatik.

Solche Stellen gibt es kaum? haha

Vllt nicht auf den üblchen Sklaven-Jobmaschinen, da findet man in der 
Tat viele FH-Gebrauchsinformatiker Stellen.

von Hans Wurst (Gast)


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Johannes Kepler Universität Linz: "Es ist eine Lehrveranstaltung mit 3 
ECTS aus den Gender Studies zu wählen."

"Diese Lehrveranstaltung soll dazu dienen, StudentInnen der 
Informationselektronik und anderen interessierten StudentInnen der TNF 
eine Einführung in den Themenkomplex „Informatik und Geschlecht“ zu 
geben sowie sie für die gesellschaftlichen Auswirkungen der 
Geschlechterverhältnisse zu sensibilisieren und insgesamt ihre 
Genderkompetenz und ihre sozialen Kompetenzen zu erhöhen.
Lehrinhalte   Grundlagen der Lehrveranstaltung sind einerseits die 
Ergebnisse der Genderforschung – insbesondere im Bereich der Informatik 
und den IKT-Berufen und andererseits eine Didaktik, die „Diversität“ von 
Medienbiographien, Lernstilen und Lernzielen berücksichtigt.

Themenfelder:
- Auseinandersetzung mit aktuellen Gender Theorien
- Auseinandersetzung mit wissenschaftstheoretischen und feministischen 
Theorien zur Wissensproduktion und gesellschaftlichen Formung von 
Technik, insbesondere der Informatik
- Präsentation der Ergebnisse von Untersuchungen zur Didaktik in 
naturwissenschaftlich/technischen Fächern und deren Beitrag zur 
Aufrechterhaltung bzw. Verfestigung von Genderprozessen
- Soziale Kompetenz als wesentlicher Bestandteil von Genderkompetenz: 
Praktische Übungen und Reflexion zu Präsentation, Kommunikation, 
Teamarbeit "



Die haben doch den Arsch offen. Das wäre für mich das KO-Kriterium bei 
der Wahl der Universität. Wieso lobotomieren die die Männer nicht 
gleich.

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