Forum: Ausbildung, Studium & Beruf habe gekündigt.


von VanAllen (Gast)


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Hallo zusammen,

bin Elektronikentwickler mit einigen (>10) Jahren Berufserfahrung und in 
relativ verantwortungsvollen Stelle in einer kleineren Firma. Dort gehen 
mir einige Sachen (-extreme Kleinlichkeit bei Gehaltserhöhungen, - 
chaotische Organisation, -Führungsschwäche bei Vorgesetzten, etc) ganz 
gewaltig auf den Keks (widerum sind andere Sachen, z.B die ebenfalls an 
den Umständen leidenden Kollegen, ganz nett). Ich habe mir jedenfalls 
was anderes gesucht (hoffentlich besser, aber wer weiss das schon) und 
gekündigt. Nun ist der Firmenbesitzer aus allen Wolken gefallen und 
versucht mich zu halten. Ich vermute mal, dass ich mir im Prinzip etwas 
wünschen dürfte. Interessiert wäre ich an: - ein bischen mehr Geld 
(vielleicht auch Beteiligung am Umsatz), - Mehr Freiheit zur 
Verwirklichung eigener Ideen (Entfliehen aus dem organisatorischen 
Chaos), -Schutz gegen Kündigung (z.B. Abfindungsvereinbarung).
Hat jemand von euch Erfahrung und Ideen, was sich da in welcher Form 
vertraglich umsetzen lässt und was im Entwickler/Gruppenleiter- Umfeld 
so machbar ist.

Grüße,

VanAllen

von Lothar S. (loeti)


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Wenn Su gekündigt hast, dann hast Du gekündigt!

Alles andere ist ein absolutes Eigentor!

Grüße Löti

von bastler (Gast)


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Ja, die Erfahrung zeigt dass es in so Situationen meist besser ist dann 
nich nachzuverhandeln sondern dann wirklich zu gehen.

Das ist wie wenn du mit deiner Freundin die Beziehung beendest. dann 
wars das.

von Moog (Gast)


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Wenn du nach der Kündigung doch bleibst, versaust dus dir an zwei 
Stellen. Beim neuen Arbeitgeber brauchst du dich nie mehr blicken 
lassen, wenn du jetzt abspringst. Und beim alten Arbeitgeber bist du 
jetzt eben der, der schon mal gekündigt hat, d.h. so bald wie nötig oder 
möglich wirst du rausgeschmissen.

Hätte man das ganze nicht vor der Kündigung mit einem ernsten Gespräch 
lösen können?

von VanAllen (Gast)


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Moog schrieb:
> Hätte man das ganze nicht vor der Kündigung mit einem ernsten Gespräch
> lösen können?

Tja, so würde jeder normale Mensch denken, aber der Besitzer gehört zu 
den Leuten die nicht wirklich durch reden oder denken dazulernen. Da 
muss schon wirklich was passieren ...

von bastler (Gast)


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Wenn reden und denken nichts Hilft, dann stellt sich ja jetzt nicht 
wirklich die Frage was man raushandeln kann.

von Ingenieur N. (ing)


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Ich denke mal, dass du mit deiner BE einen neuen Job schnell finden 
wirst. Deine Position jetzt gekündigt ist gut. Du kannst aber auch deine 
Kündigung natürlich widerrufen.

Also: Überlege dir, was du alles willst. Führungsposition, mehr Geld 
(Poker hoch. Glaube nicht, dass dein Boss wenig Geld hat und sich selber 
nichtmal etwas gönnt), Befugnisse etc... lass deiner Fantasie freien 
lauf. Vieles lässt sich vertraglich festlegen. Das der Boss z.B. 
freundlicher werden soll sicherlich nicht. Umsatzbeteiligung ist auch 
gut, hängt von vielen Faktoren ab. Ein neues Auto mit Übernahme 
sämtlicher Kosten, mit ein Steuerausgleich ......

Andererseits gibt es da draußen so viele tolle Firmen, die vorausgesetzt 
dein Alter stimmt, dich sofort einstellen würden. Wenn du Glück hast, 
findest du so deine Erfüllung.

Abfindungsvereinbarung? -> Ich glaube das geht nicht (Außer du bist der 
millionenschwere Super-Ingenieur)!

Weiterhin solltest du natürlich Lust haben, dort weiterzuarbeiten.

Du könntest auch vertragliche Details, die in deinem jetzigen Vertrag 
dir nicht gefallen, streichen lassen.

von Jens P. (picler)


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VanAllen schrieb:
> Tja, so würde jeder normale Mensch denken, aber der Besitzer gehört zu
> den Leuten die nicht wirklich durch reden oder denken dazulernen. Da
> muss schon wirklich was passieren ...

Leider trifft das meiner Meinung nach auf sehr viele Inhaber von KMUs 
zu. Die führen ihre Leute nach Gutsherrenart und sind immer überrascht 
und extrem verärgert, wenn sich jemand aus dem ach so tollen Unternehmen 
verabschiedet.

Ich kann dir nur raten die Kündigung aufrecht zu halten. Ansonsten 
machst du dich lächerlich und bei passender Gelegenheit darfst du 
trotzdem gehen. Schließlich hast du gezeigt, dass du unzuverlässig bist 
und nur auf deinen persönlichen Vorteil aus bist. Das ist der Chef zwar 
genauso, aber ...

von asdf (Gast)


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hast du schon einen neuen job?

falls nein. Nachverhandeln, soviel rausschlagen wie moeglich. Neue 
stelle suchen und nochmal kuendigen.

von XXX (Gast)


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asdf schrieb:
> hast du schon einen neuen job?
>
> falls nein. Nachverhandeln, soviel rausschlagen wie moeglich. Neue
> stelle suchen und nochmal kuendigen.

Das wäre natürlich superfiess. Man bleibt noch 3 Monate beim alten Laden 
und kassiert nochmal ab. Dann muss man aber dem neuen verklickern, dass 
man später kommt.

von Commander (Gast)


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Deine Entscheidung ist richtig und dein gutes Recht.

Bedenke nur, dass du u40 einmal mehr als 5 Jahre in einer Firma bleiben 
musst -

von VanAllen (Gast)


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Vielen Dank für die Kommentare.

asdf schrieb:
> hast du schon einen neuen job?

Ja, habe schon einen neuen Job. Ohne neuen Job hätte ich nie gekündigt. 
Aber na ja, in der momentanen Situation kommt mir eben der Gedanke ob 
der Spatz in der Hand nicht vielleicht doch besser ist als die Taube auf 
dem doch, zumal wenn der Spatz sich noch in ein größeres Vögelchen 
verwandeln lässt.

Habe aber Verständnis für alle hier die sagen "gekündigt ist gekündigt", 
ist eigentlich auch meine Sicht. Ist man aber in der Situation, dann 
kommen vielleicht doch Zweifel ....

von Axel L. (axel_5)


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Ich hatte das auch mal und bin dann geblieben, nachdem mein alter Chef 
mich einen Tag lang bearbeitet hat.

War im nachhinein betrachtet die richtige Entscheidung.

Deswegen würde ich keine Grundsatzurteil fällen wollen. Die Frage ist, 
wie nachhaltig die Versprechungen des alten Chefs sind. Das musst Du 
aber selbst beurteilen.

Eine Bleibeprämie würde ich aber nicht nehmen. Es gibt Ursachen, warum 
Du weg wolltest, entweder wird an denen gearbeitet, oder Du gehst dann 
doch, ist dann nur eine Frage der Zeit.

Der neuen Firma würde ich schlicht mitteilen, dass dein alter 
Arbeitgeber Dich mit mehr Geld und einer Beförderung sowie besseren 
Perspektiven zum Bleiben bewegt hat. Das erhöht Deine Reputation da 
eher. Denn niemand kennt Dich und Deine Leistungen besser als Dein alter 
Arbeitgeber, wenn der alle Hebel in Bewegungs setzt, um Dich zu halten, 
musst Du schon was drauf haben.

Gruss
Axel

von Ich (Gast)


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VanAllen schrieb:
> Ich habe mir jedenfalls
> was anderes gesucht (hoffentlich besser, aber wer weiss das schon) und
> gekündigt.

Moog schrieb:
> Hätte man das ganze nicht vor der Kündigung mit einem ernsten Gespräch
> lösen können?

Ich nehme mal an, du hast deinem Chef deine Unzufriedenheit mitgeteilt.

Du hast etwas neues, das heißt, der neue Arbeitsvertrag ist 
unterschrieben?

Wenn ja, dann wechsel!

VanAllen schrieb:
> Interessiert wäre ich an: - ein bischen mehr Geld
> (vielleicht auch Beteiligung am Umsatz), - Mehr Freiheit zur
> Verwirklichung eigener Ideen (Entfliehen aus dem organisatorischen
> Chaos), -Schutz gegen Kündigung (z.B. Abfindungsvereinbarung).

Geld alleine ist (fast immer) ein schlechter Grund zu kündigen.
Beteiligung am Umsatz - oder meinst du Gewinn?
Entfliehen aus dem organisatorischem Chaos - wie sollte das gehen?
Verwirklichung eigener Ideen - neue Produkte?
Abfindungsvereinbarung - da sollte sich was machen lassen.

Wie sieht das im neuen Vertrag aus?
Gibt es dort eine Abfindungsvereinbarung - und wenn nicht warum?
Wieviel Freiheit hast du im neuen Job vertraglich zugesichert, um eigene 
Ideen umzusetzen?
Gibt es dort eine Gewinnbeteiligung?

von OhMann (Gast)


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VanAllen schrieb:
> Dort gehen
> mir einige Sachen (-extreme Kleinlichkeit bei Gehaltserhöhungen, -
> chaotische Organisation, -Führungsschwäche bei Vorgesetzten, etc) ganz
> gewaltig auf den Keks (widerum sind andere Sachen, z.B die ebenfalls an
> den Umständen leidenden Kollegen, ganz nett).

Kommt mir so vor als wenn wir in der selben firma arbeiten ^^

von VanAllen (Gast)


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Ich schrieb:
> Wie sieht das im neuen Vertrag aus?
> Gibt es dort eine Abfindungsvereinbarung - und wenn nicht warum?
> Wieviel Freiheit hast du im neuen Job vertraglich zugesichert, um eigene
> Ideen umzusetzen?
> Gibt es dort eine Gewinnbeteiligung?

Gibt es alles nicht, ist aber ein wesentlich grösserer Laden in 
ähnlicher Branche, in dem es alleine aufgrund der Größe geordneter 
zugehen muss. Von der Tätigkeit her (zumindest was die Zusagen betrifft, 
aber da bin ich inzwischen misstrauisch) wäre es eigentlich auch beser.

OhMann schrieb:
> Kommt mir so vor als wenn wir in der selben firma arbeiten ^^

Tja scheint ne Menge davon zu geben ...

Axel Laufenberg schrieb:
> Ich hatte das auch mal und bin dann geblieben, nachdem mein alter Chef
> mich einen Tag lang bearbeitet hat.

Danke für die konkrete Schilderung.

von Backflow (Gast)


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@Ich,

>Gibt es dort eine Abfindungsvereinbarung - und wenn nicht warum?
> Wieviel Freiheit hast du im neuen Job vertraglich zugesichert, um eigene
> Ideen umzusetzen?

Hast du eigentlich schon mal einen richtigen Arbeitsvertrag gesehen?

von Jo S. (Gast)


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VanAllen schrieb:
> bin Elektronikentwickler mit >10 Jahren Berufserfahrung und in
> relativ verantwortungsvollen Stelle in einer kleineren Firma. Dort gehen
> mir einige Sachen (-extreme Kleinlichkeit bei Gehaltserhöhungen, -
> chaotische Organisation, -Führungsschwäche bei Vorgesetzten, etc) ganz
> gewaltig auf den Keks Ich habe mir jedenfalls
> was anderes gesucht
> Nun ist der Firmenbesitzer aus allen Wolken gefallen und
> versucht mich zu halten.


Schutz vor Kündigung bzw. Abfindungsvereinbarung bei (betrieblicher) 
Kündigung ----> klingt sehr negativ! Man könnte meinen, daß Du 
befürchtest, wegen (vermuteter) schwacher Leistung, rausgeschmissen zu 
werden.

Das Gegenteil ist aber der Fall: Du willst weg, weil die von Dir nicht 
zu verantwortenden Umstände für Dich nicht länger zu ertragen sind.

Ich kann die tatsächliche Situation in Euerer Firma nicht beurteilen, 
aber wenn Deine Schilderungen sachlich zutreffend sind, dann mußt Du 
dies Deinem Boss so auch mitteilen - am besten schriftlich (weil man 
sich so objektiv mit der Thematik in Ruhe auseinandersetzen kann - im 
Gegensatz zur evtl. emotionalen Situation beim Gespräch).

Gehaltsgeiz: Das kann durch eine (irrationale) permanente Konkursangst 
begründet sein. Dagegen helfen nur objektive betriebswirtschaftliche 
Tatsachen. Diese Existenzangst ist bei kleinen Firmeninhabern häufig 
gegeben, die schon mehrmals schwierige Zeiten durchstehen mußten.
Du kannst Dich als ehrlicher Partner hervor tun. Es ist vernünftiger, 
einem potenziellen Mitarbeiter 1.000€ monatlich mehr zu bezahlen, wenn 
man durch seine Arbeit 10.000€ mehr im Monat verdient.

Führungsschwäche der Vorgesetzten: mögliche Ursache wie oben. Aus Angst 
vor aggressiven Attacken aus der untergebenen Führungsschicht setzen sie 
nur loyale Untergebene ein ---> Führungsschwäche. Abhilfe vorschlagen!

Auch das muß sachlich ruhig angesprochen werden einschl. 
Verbesserungsmöglichkeiten.

Chaotische Organisation: Auch ein typisches Thema für Kleinfirmen. "Das 
geht schon. Das haben wir schon immer so gemacht. etc." Das 
Dahinwursteln ist ein Kennzeichen solcher Unternehmen.
Vorschlag: Die Situation sachlich analysieren, die dadurch verursachten 
wirtschaftlichen Schäden berechnen und Rationalisierungsvorschläge 
unterbreiten.

Deine Forderungen: Du analysierst das Unternehmen und gestaltest es nach 
Rüchsprache mit dem Inhaber entsprechend um. Nach Erfolg übernimmst Du 
die technische Geschäftführung. Du bist ergebnisverantwortlich und 
folglich am Gewinn beteiligt. Keine Verlustbeteiligung. Du wirksts 
Deinen Mitarbeitern gegenüber als Arbeitgeber (bist also für 
Arbeitnehmereinstellung- und Entlassung zuständig). Bei Erfolg werden 
Dir Geschäftsanteile übertragen.

Meine Vorschläge dienen nur als Denkanregung.

Nutze die Gelegenheit!

von Jo S. (Gast)


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Moog schrieb:
> Wenn du nach der Kündigung doch bleibst, versaust dus dir an zwei
Stellen.

Definitiv nicht!

Doppelfehler!

Wer kündigt und bereits eine andere - möglichst höherwertige und höher 
bezahlte - Stelle hat, zeigt, daß er begehrt ist.

Wer gekündigt hat, eine neue Stelle hat und dann vom alten Chef zurück 
gehalten wird, zeigt, daß er von seinem Chef, der ihn gut kennt, als so 
wertvoll eingeschätzt wird, daß er ihn auf keinen Fall verlieren will.

Doppelte Krönung.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Jo S. schrieb:
> Wer gekündigt hat, eine neue Stelle hat und dann vom alten Chef zurück
> gehalten wird, zeigt, daß er von seinem Chef, der ihn gut kennt, als so
> wertvoll eingeschätzt wird, daß er ihn auf keinen Fall verlieren will.

Das hätte der Chef auch schon früher zeigen können. Wenn der Chef meint, 
dass er keine angemessene Gehaltserhöhung zahlen kann, und dann wenn es 
ernst wird doch Zahlt, wird dieses Spielchen wiederholen.

Wenn man jetzt doch bleibt, dann hat man bei der nächsten Runde wieder 
Kindergarten und zwar noch eine Stufe höher! "Wieso? Ich hab ihnen doch 
letztes mal deutlich mehr gegeben, da kann ich unmöglich jetzt schon 
wieder... winselwinsel blubber..."

Was macht man dann? Kann man wieder ein Alternatives Jobangebot aus dem 
Hut zaubern?

Ist doch immer das gleiche Trauerspiel! Es ziehen leichte Wölkchen am 
Konjunkturhorizont auf, dann ziert man sich mit den Gehaltsanpassungen 
und die guten wandern natürlich ab. Wenn dann plötzlich wieder Aufträge 
kommen ist das Gejammer plötzlich gewaltig und man kriegt dann auch 
schwer neue Leute, da deren Gehaltsvorstellungen entsprechend sind. => 
*"FACHKRÄFTEMANGEL"*.

von Jo S. (Gast)


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Moog schrieb:
> Wenn du nach der Kündigung doch bleibst, versaust dus dir an zwei
> Stellen. Beim neuen Arbeitgeber brauchst du dich nie mehr blicken
> lassen, wenn du jetzt abspringst. Und beim alten Arbeitgeber bist du
> jetzt eben der, der schon mal gekündigt hat,


Nein!

Wer sich seinem Chef gegenüber loyal verhält, wird immer hohes Ansehen 
genießen - beim alten und beim potenziell neuen Arbeitgeber. Wenn man 
das wahrheitsgemäß erläutert, wird jeder für die Entscheidung 
verständniß haben:
- beim pot. neuen AG, wenn man die in aussicht gestellte 
Unternehmensbeteiligung erwähnt
- beim alten Chef, wenn man - trotz vorhandener (besserer) neuer Stelle 
- bleibt.

von Klugscheisser (Gast)


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Die Klugscheissen wollen einen wieder (ihre kleine) Welt erklären und 
allen anderen ihren Stempel aufdrücken.

Leute, Leute .. nutzt eure Zeit doch sinnvoller.

von Billy Bacon (Gast)


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VanAllen schrieb:
> Gibt es alles nicht, ist aber ein wesentlich grösserer Laden in
> ähnlicher Branche, in dem es alleine aufgrund der Größe geordneter
> zugehen muss.

Träumer! In größeren Unternehmen geht es meistens viel chaotischer zu. 
Nach außen hin wird alles schön hochglanzpoliert, aber innen drin fault 
es meistens richtig übel vor sich hin. Was ich da gerade vom großen S 
schon gehört habe, da geht es in den meisten Kleinklitschen viel 
geordneter zu! Und andere Großkonzerne sind auch nicht besser.

von Thomas T. (knibbel)


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Billy Bacon schrieb:
> VanAllen schrieb:
>> Gibt es alles nicht, ist aber ein wesentlich grösserer Laden in
>> ähnlicher Branche, in dem es alleine aufgrund der Größe geordneter
>> zugehen muss.
>
> Träumer! In größeren Unternehmen geht es meistens viel chaotischer zu.
> Nach außen hin wird alles schön hochglanzpoliert, aber innen drin fault
> es meistens richtig übel vor sich hin. Was ich da gerade vom großen S
> schon gehört habe, da geht es in den meisten Kleinklitschen viel
> geordneter zu! Und andere Großkonzerne sind auch nicht besser.

Wenn die kleinen Firmen so arbeiten würden, wie es einige große Firmen 
tun, dann wären sie sehr schnell vom Markt gefegt. Zum Beispiel kann 
sich eine kleine Firma niemals einen riesigen Verwaltungsapparat 
leisten.

Ich sag' nur: In tausend Jahren, wenn Archäologen die Firma X ausgraben, 
werden sie sagen: "Hier war die Firma X. Eine Papier verarbeitende Firma 
mit eigenen Y".

Für X und Y können beliebige große Firmen und deren Produkte (z.B. 
Autos, Flugzeuge, Schiffe) eingesetzt werden... :-)

Gruß,
Thomas

von Ausnahmsweise Anonym (Gast)


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Hallo,

ich habe das auch vor einiger Zeit gemacht. Letztlich waren meine Gründe 
für den Jobwechsel fast die selben wie bei dir. Mieses Gehalt mit 
inakzeptabler Entwicklungsperspektive, massive Führungsschwäche, 
Organisation Fehlanzeige. Aufgabenvergabe per Zuruf, Entscheidungen 
wurden in kurzer Folge getroffen und dann wieder revidiert, technische 
Entscheidungen wurden mit Blick auf die Kosten verwässert, um dann 
letztendlich doch umgesetzt zu werden, weil die "wirtschaftliche" Lösung 
eben doch nur billig und nicht funktional war.
Dazu kam, dass nach Rekordumsätzen in den letzten Jahren bei 
Gehaltsverhandlungen mit "kein Geld da" argumentiert wurde, und 
schlussendlich dann Angebote gemacht wurden, die eine sehr moderate 
Erhöhung binnen 6-9 Monaten vorsahen.
Personalmanagement nach Gutsherrenart.

Dagegen stand bei mir, dass die Produkte sehr spannend waren und die 
Kollegen echt toll. Technische Ausstattung war gut bis sehr gut, und die 
Jobperspektive (Projektverantwortung) war durchaus reizvoll.

Letztlich musste ich mir aber auch eingestehen, dass es Gründe gab, 
warum ich weg wollte. Wenn man unzufrieden ist, muss man gehen. Geld 
macht nicht glücklich, solange sich an den grundsätzlichen Problemen 
nichts ändert. Bei mir war das damals einerseits die Mauertaktik der 
Geschäftsleitung, andererseits mangelnde Wertschätzung der Mitarbeiter.

Also habe ich gekündigt. Mein Abteilungsleiter hat das zwar sehr 
bedauert, aber von der Geschäftsleitung wurde ich nicht einmal 
verabschiedet.

Mein neuer Job ist herausfordernd in anderer Weise, hier bin ich mehr 
Einzelkämpfer. Dafür komme ich abends nach Hause und habe den Kopf frei. 
Insgesamt bin ich jetzt auch privat deutlich zufriedener und allein das 
ist es wert. Der Gehaltssprung beim Jobwechsel war übrigens gar nicht so 
groß, im Wesentlichen habe ich die dynamischen Gehaltsbestandteile in 
Grundgehalt umgewandelt. Rechnet man das alles mit ein, lag der Sprung 
bei ca. 10%.

Ich kann dir nur empfehlen: Mach dir die Gründe bewusst, die zu deiner 
Kündigung geführt haben. Überlege, ob du das mit einer Umsatzbeteiligung 
kompensieren kannst. Wenn du mit den Verhältnissen in deiner alten Firma 
unglücklich warst, dann wird auch mehr Geld daran nichts ändern.
Natürlich geht man mit einem Jobwechsel erst einmal aus der Komfortzone, 
die Umstellung kann durchaus hart sein, die Frage, die du für dich 
beantworten musst, ist ob es das wert ist. Wenn du die Arbeit bzw. den 
Frust darüber ins Privatleben trägst, dann ist es das ziemlich sicher.

von VanAllen (Gast)


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Vielen Dank für die ausführliche Schilderung. Das hört sich tatsächlich 
ganz ähnlich an wie bei mir. Glaube eigentlich auch in meiner Situation, 
dass Bleiben nicht wirklich zielführend ist.
Insgesamt vielen Dank für die Kommentare. Ich denke das hilft wirklich 
weiter um die eigene Situation nochmal aus einem anderen Blickwinkel zu 
betrachten.

Grüße!

von Zocker_13 (Gast)


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> Re: habe gekündigt.

NOCH habe ich nicht gekuendigt !

Meinst du bei mir sieht es anders aus ?

Nur noch bekloppte, wohin man schaut !

von Troll (Gast)


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Zocker_13 schrieb:
> Nur noch bekloppte, wohin man schaut !

Vor allem im Spiegel, eh?

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