Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED-Konstantstromquelle von 230V


von Hansi G. (hansiglaser)


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Hi!

Nach meinem Umzug möchte ich in meiner Wohnung möglichst alles mit LEDs 
beleuchten. Zur Zeit habe ich retrofit Lampen im E27 Sockel, die es 
mittlerweile mit erstaunlich hoher Lichtausbeute gibt (z.B. Medion 
"lifelight" http://www.hofer.at/at/html/offers/2867_38019.htm 11W 
1.055lm --> 96lm/W; das soll keine Werbung sein!).

Gekauft ist aber fad, und für mein Arbeitszimmer und dort sowie in der 
Küche unter den Hängenkästen hätte ich lieber längliche Lampen. Der Plan 
ist, die puren "Light Engines" zu verwenden, z.B. OSRAM PrevaLED 
http://www.osram.de/osram_de/produkte/led-technologie/light-engines/prevaled-linear/prevaled-linear/index.jsp 
oder Zumtobel Tridonic TALEXXmodule 
http://www.tridonic.com/com/de/products/talexxmodule-stark-lle-24-560-2400.asp

Das sind einfache Serienschaltungen von LEDs mit sehr hoher 
Lichtausbeute (bis zu 123lm/W), die mit Konstantstrom (300-700mA je nach 
Modell) angesteuert werden. Die Flussspannung ist recht hoch (30-70V).

Das Netzteil dafür würde ich gerne selber bauen. Wichtigstes Kriterium: 
Optimaler Wirkungsgrad. Am liebsten wärs mir natürlich direkt die 230V 
AC gleichrichten, und dann mit Schaltregler eine Konstantstromquelle für 
die LED.

Dazu habe ich z.B. den TI TPS92001 http://www.ti.com/product/tps92001 
gefunden. Allerdings braucht der noch zusätzlich eine 
Versorgungsspannung (VDD-Pin!), die als Linearregler selbst wieder 
Verluste bedeutet. Kapazitiver Spannungsteiler von dem 230V AC geht auch 
nicht, weil das GND Potential nach dem Brückengleichrichter nicht 
konstant ist.

Meine Frage: Könnt ihr mir bitte Tipps und Empfehlungen geben, welche 
ICs und Schaltungstopologien hier nützlich sind, und welche 
Internet-Seite und Bücher dieses Thema ausführlich abhandeln. Ich bin 
auch an digitalen Reglern interessiert.

Danke
  Hansi

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Ich würde mal bei www.powerint.com schauen, die haben da auch immer ein 
paar Design-Examples zB das hier:
http://www.powerint.com/sites/default/files/PDFFiles/der366.pdf

von MaWin (Gast)


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Die üblichen "lifelights" verwenden Kondensatornetzteile, das ist 
einfach und effizient  aber nicht netzgetrennt.
Die "Light Engines" verwenden einen SELV Trafo, den solltest du auch 
einsetzen.

von S. D. (der_nachtfuchs)


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Ich verwende für meine LEDs auch Kondensatornetzteile, allerdings mit 
"Softstart" und bauteilmäßig leicht überdimensioniert.

Darüber, dass an beiden Ausgängen (Plus und Minus) halbes Netzpotential 
anliegt, muss man sich im Klaren sein. Leuchten also immer 
berührgeschützt bauen und einen Warnaufkleber mit dazupacken!

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan E. schrieb:

> Leuchten also immer berührgeschützt bauen

Das gilt auch für die (Kunststoff-)LEDs!

von Lupin (Gast)


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Werden die Kondensatornetzteile bei Power-LEDs nicht recht groß? Also 
jetzt bei z.B. 350mA?

von Hansi G. (hansiglaser)


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Danke für eure zahlreichen Antworten!

Bei PowerInt hab ich nette Chips gefunden, und Google hat noch mehr 
ähnliche gefunden. Die meisten verwenden Flyback-Converter mit 3 
Windungen auf einem Trafo drauf: Primär, Sekundär, und eine 
Hilfswicklung für die Stromversorgung des Chips selbst. Aber  davor 
scheue ich zurück, lieber nur eine Drossel. Manche Chips haben dafür 
extra LDOs eingebaut, die tlw. bis zu 650V runterregeln. Aber bei ca. 
1mA Stromverbrauch plus Gate-Treiber ist man da auch schnell bei 1-2W, 
was den Wirkungsgrad arg Belastet.

Kondensatornetzteile hatte ich auch erst angedacht, aber wie gut sind 
die für so hohe Ströme wie 300-700mA geeignet?

Ganz allgemein: Ich hab bei Kondensatoren noch nie eine Angabe zur 
Strombelastbarkeit (RMS) gelesen. Gibts da spezielle für so hohe 
RMS-Ströme?

Danke
  Hansi

von S. D. (der_nachtfuchs)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Das gilt auch für die (Kunststoff-)LEDs!

Ich baue grundsätzlich berührgeschützt. Meine Nachttischlampe hab ich 
auch auf LED mit Konstantstrom umgerüstet.

... und wer weiss, wie man sich nachts an den Schalter der Lampe 
rantastet.

Ich geh da immer auf Nummer sicher, und das sollten alle so tun :)



Konstantstromnetzteile werden mit steigender Stromlieferfähigkeit 
unverhältnismäßig groß, auch die Einschaltströme der großen Kapazitäten 
muss man bedenken. Man kann sich aber eines kleinen Tricks bedienen, 
indem man die LEDs pulst, sodass sie nur die halbe Zeit leuchten, die 
andere Hälfte lädt sich der Kondensator nach. Dadurch kommt man 
rechnerisch auf 700 mA bei 50% Tastgrad. Unter'm Strich also gleicher 
Eingangsstrom.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Hallo zusammen,

ich weiss nicht, ob ich mich hier einklinken darf. In der
   "PowerLab™ Reference Design Library" von TI
gibt es ja reichlich Schaltungsbeispiele.

Was ich benötige ist: 230V AC rein und 5..10 x 0..350mA DC raus.

Das ganze soll so gebaut werden, dass ein Kurzschluss zwischen 
Primärwicklung und Sekundärwicklung sowie deren Anschlüssen nicht 
möglich ist (Isolierstoff-Zwischenwand oder doppelte Isolierung).

Die Spannung soll auf 50V bzw. 60V begrenzt sein, damit sich ein Schutz 
gegen direktes Berühren erübrigt, also auch, falls mal eine LED 
durchbrennt.

Mit "5..10 x 0..350mA raus" meine ich: Die 5..10 Kanäle sollen über PWM, 
0..10V o. ä. dimmbar sein.

Gibt es dazu schon Projekte oder was zum Nachbauen? Was "fertig 
kaufbares" habe ich nicht gefunden. Und 10 einzelne 
Konstantstrom-Treiber in 10 getrennten Gehäusen sind sicher teurer als 
eins mit 10 Kanälen.

Anwendung z.B. im Aquarium:
* 150 LEDs in 10 Kanälen á 15 LEDs
* je zwei Stränge Rot, Grün, Blau, Warmeiss, Kaltweis
* Alternativ 75 LEDs in 5 Kanälen (eine Farbe pro Strang)

von MaWin (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> Mit "5..10 x 0..350mA raus" meine ich: Die 5..10 Kanäle sollen über PWM,
> 0..10V o. ä. dimmbar sein.
>
> Gibt es dazu schon Projekte oder was zum Nachbauen? Was "fertig
> kaufbares" habe ich nicht gefunden. Und 10 einzelne
> Konstantstrom-Treiber in 10 getrennten Gehäusen sind sicher teurer als
> eins mit 10 Kanälen.

Da jeder effektive Konstantstromtreiber seine eigene Spule und 
Schaltelement benötigt, wären 10 einzelne mit 10 Spulen und 10 Reglern 
aufzubauen, während 1 kombinierter erst mal eine Spule und Regler für 
die gemeinsamr hohe Spannung belastbar mit 10-fachem Strom und dann noch 
10 nachgeschaltete Stromregler mit Spule und MOSFET benötigen würde: 
Also mehr Teile und grösser und kein Vorteil erkennbar, ausser es muss 
netzgetrennt sein.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Hansi Glaser schrieb:
> Die meisten verwenden Flyback-Converter mit 3
> Windungen auf einem Trafo drauf: Primär, Sekundär, und eine
> Hilfswicklung für die Stromversorgung des Chips selbst. Aber davor
> scheue ich zurück, lieber nur eine Drossel.

Aha. Das ist aber nicht vereinbar mit:

Hansi Glaser schrieb:
> Wichtigstes Kriterium: Optimaler Wirkungsgrad.

Von nix kommt nix. Ein Netzteil mit hohem Wirkungsgrad gibts nicht zum 
Nulltarif. Und in der Tat: für die 5-8W, die ein E27 Retrofit LED 
Leuchtmittel hat, kann man vielleicht noch ein Kondensatornetzteil 
verwenden. Für die ca. 30W LED-Module die du oben ansprichst, eher 
nicht.


XL

von Stefan F. (Gast)


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> 11W 1055lm --> 96lm/W

Das sind etwa 100 Lumen pro Watt, nicht 961 !

Wobei die 100 schon sehr gut sind - da stimem ich Dir zu. Vorausgesetzt, 
sie sind nicht erlogen.

> LEDs mit sehr hoher Lichtausbeute (bis zu 123lm/W)

Kann nicht sein, damit könnte man ein Perpetuum Mobile bauen. IMHO hat 
man in einem Forschungsprojekt unter Laborbedingungen ca 200lm/W 
erreicht. Da sind aber sämtliche Verluste außerhalb der LED (z.B. 
Netzteil) nicht eingerechnet.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Axel Schwenke schrieb:
> … kann man vielleicht noch ein Kondensatornetzteil
> verwenden. Für die ca. 30W LED-Module die du oben ansprichst, eher
> nicht.

Die TALEXXmodule LED-Module haben ja bis zu 73,1V. Damit ist m.E. ein 
Schutz gegen direktes Berühren erforderlich (IP54 oder so). Bei 50V 
könnte man sich den Aufwand m.E. sparen und würde viel Geld sparen, 
oder?

MaWin schrieb:
> ausser es muss netzgetrennt sein.

Ja, wenn der Mehrpreis für das Konstantstrom-Netzteil (den LED-Treiber) 
sich rechnet, weil das LED-Modul mit seiner IP00-Schutzklasse nicht 
weiter isoliert werden muss, sollte es "netzgetrennt" sein.

Für den "Lampenbauer" wäre eine IP00-Schutzklasse der Lampe ja auch mehr 
Flexibilität, um grazile oder kleine Lampen zu bauen.

@Hansi: Oder würde Dich die Isolierung nicht stören?

Stefan us schrieb:
> Kann nicht sein, …

PS: Stimmt. Dazu noch ein recht aktueller Artikel. Es wird halt auch 
viel Unsinn verbreitet.

http://fastvoice.net/2013/01/28/wie-effizient-ist-led-beleuchtung/

: Bearbeitet durch User
von herbert (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> Anwendung z.B. im Aquarium:

also gerade da würde ich auf kleinspannung setzen, der sicherheit 
zuliebe..... :/ machen viele bastler so
http://www.aquarium-led-leuchtbalken.de/teil-1-aufbau-einer-led-aquariumbeleuchtung/

von Marcus W. (marcusaw)


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Stefan us schrieb:
>> 11W 1055lm --> 96lm/W
>
> Das sind etwa 100 Lumen pro Watt, nicht 961 !

schreibt er ja :) Leider sieht das 'L' ('l') und die '1' hier sehr 
gleich aus :) Sonst wären es 961 Meter pro Watt, das macht noch weniger 
Sinn...

: Bearbeitet durch User
von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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herbert schrieb:
> gerade da würde ich auf kleinspannung setzen

Da haben wir offenbar Konsens. :-)

Aber ist ein Aquarium eine "Feuchtraum-Installation"?

Auch außerhalb des Aquariums würde ich lieber bei SELV bleiben, weil 
man - wie gesagt - viel flexibler beim Lampenbau ist.

"Ist die Nennspannung bei Wechselspannung bei Gleichspannung kleiner als 
60 V, so erübrigt sich bei SELV ein Schutz gegen direktes Berühren." 
(Wikipedia). Bei weniger als 60V wird's teurer, weil man mehr "Stränge" 
benötigt und pro Strang ein Netzteil bezahlt.

Zu Deinem Beispiel: BlueTWILED heißt, dass zwei Wandler hintereinander 
geschaltet werden. Falls jeder Wandler 85% Wirkungsgrad hat, bleiben nur 
noch lausige 72%. Ich denke, es wäre deutlich effizienter, direkt aus 
230V AC den DC Konstantstrom zu erzeugen, so wie es im Betreff von Hansi 
steht. Aber eben pro Strang wohl leider mit einem separaten Netzteil.

Die TALEXXmodule LED-Module aus dem Ursprungs-Post haben bis zu 73,1V.

Bei BlueTWILED beträgt die maximale Eingangsspannung 30 Volt. Das heißt: 
Es sind auch dort im Aquarium schon mal mehr als 12V, wie sie in der 
Nähe einer Badewanne oder Dusche (Feuchtraum) erlaubt wären. Also: Wo 
ist die Spannungs-Grenze?

------- PS --------

Andere TALEXXmodule mit 19,3 V haben 700 lm,
Energieklassifizierung "A++"

Drei Module in Reihe wären unter 60V.

Bei 1,70m und 120° ergäbe das etwa 230 Lux, OK z.B. für 
DIN5035-Pausenräume.

Also ein "Strang" pro Leuchte und alles SELV.

Oder habe ich einen Denkfehler?

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (bmk)


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Stefan us schrieb:
>> LEDs mit sehr hoher Lichtausbeute (bis zu 123lm/W)
>
> Kann nicht sein, damit könnte man ein Perpetuum Mobile bauen. IMHO hat
> man in einem Forschungsprojekt unter Laborbedingungen ca 200lm/W
> erreicht. Da sind aber sämtliche Verluste außerhalb der LED (z.B.
> Netzteil) nicht eingerechnet.

Nun, da bist du wahrscheinlich nicht auf dem aktuellen Stand.

Nichia bietet z.B. eine LED an mit 148 Lm/W an bei 'Normalbestromung'
mit 350 mA. Bei Unterbestromung mit 175 mA sind es sogar 160 Lm/W
http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Nichia-High-Power-LEDs/Nichia-NS9W383-151lm-weiss.html

Einen kleine Haken haben diese Angaben: Die gelten bei 25°C.

Cree ist da schon anwenderfreundlicher und macht Angaben für 85°C:
http://www.leds.de/High-Power-LEDs/Cree-High-Power-LEDs/Cree-XM-L-2-U2-weiss-975-Lumen.html
(Hier leider nicht darauf hingewiesen, bitte Datenblatt betrachten)

Wir haben bei 'Normalbestromung' mit 700 mA 150 Lm/W @85°C
Gemäß Datenblatt wären das bei 25°C immerhin 170 Lm/W.
Und bei Unterbestromung wahrscheinlich in der Nähe von 200 Lm/W

von Werner M. (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> Die TALEXXmodule LED-Module haben ja bis zu 73,1V. Damit ist m.E. ein
> Schutz gegen direktes Berühren erforderlich (IP54 oder so). Bei 50V
> könnte man sich den Aufwand m.E. sparen und würde viel Geld sparen,
> oder?

Juristisch könnte da etwas dran sein.
Praktisch überschätzt du da die Genauigkeit von deinem Bio-Sensor. 
Solange die Umstände nicht sauber definiert sind, ist die Grenze eh eine 
Hausnummer.

von Hansi G. (hansiglaser)


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@Axel Schwenke 07.02.2014 11:08:

Danke, ja, ich hab mich mittlerweile schon damit abgefunden, dass mehr 
Wicklungen notwendig sind.

@Stefan us 07.02.2014 11:32:

Ein kleines 'l' schaut fast so wie ein Einser '1' aus. Ich hab "96 lm/W" 
geschrieben, nicht "96l m/W" :-) Danke an  Marcus W. 07.02.2014 18:36 
fürs Aufklären des Irrtums. :-)

@ Torsten C. 07.02.2014 12:08:

Danke für den Hinweis! Ich hab leider noch keine Erfahrung mit 
"Regulierungen", drum hab ich da noch nicht dran gedacht. Werde mich 
auch noch mit Berührungsschutz beschäftigen.

Bgzl. Netzteile: Bei der Bestellung von ein paar TALEXXmodulen hab ich 
auch gleich Netzteile von Tridonic mitbestellt, die tlw. sehr günstig 
sind und auch einen guten Wirkungsgrad erzielen. Ich hab sogar eins, das 
mit DALI gesteuert werden kann. Jetzt brauch ich nur noch ein Infineon 
XMC1200 Eval-Kit mit LED Lighting Kit mit DALI Interface, und schon kann 
ich weiter basteln. :-)

Da ich jetzt schon fertige, getestete und allen Vorschriften 
entsprechende Netzteile hab, muss ich zugeben, dass das selber Bauen 
keine so hohe Priorität mehr hat.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Hansi Glaser schrieb:
> Da ich jetzt schon fertige, getestete und allen Vorschriften
> entsprechende Netzteile hab

Welche sind's denn geworden, wenn ich fragen darf?

von Hansi G. (hansiglaser)


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Ich hab mir folgende drei ausgesucht:

http://www.tridonic.com/com/de/products/led-talexxconverter-lci-10-W-tec-lp.asp

http://www.tridonic.com/com/de/products/led-talexxconverter-lci-20-W-tec-lp.asp

http://www.tridonic.com/com/de/products/led-talexxconverter-lcai-80W-350-mA.asp
(allerdings mit nur 50W, das gibts aber anscheinend nicht mehr auf der 
Webseite)

Beim kleinen 10W hatte ich die Idee, dass sich da sicher ein Widerstand 
finden lassen müsste, damit ich es auf kleinere Ströme als 350mA 
einstelle (natürlich mit schlechterem Wirkungsgrad), aber z.B. am WC 
brauche ich nicht volle 650lm. :-)

Ich muss aber zugeben, dass ich wenig Zeit für die LED-Sachen 
aufgewendet habe. Grade heute hab ich wieder begonnen, am DALI-Master 
weiter zu tüfteln. XMC1200 Kit hab ich leider noch keines, drum bastel 
ich mir den Analog-Teil selber und probiers ers mal mit einem TI 
LaunchPad. 1200 Baud ist damit sicher zu schaffen.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Hansi Glaser schrieb:
> probiers ers mal mit einem TI
> LaunchPad. 1200 Baud ist damit sicher zu schaffen.

Das geht bis 9600 Bd zuverlässig. Das LaunchPad benutze ich auch oft und 
gern, wenn ich nicht viel RAM benötige.

Danke für die Links. :-)

von Hansi G. (hansiglaser)


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Das DALI-Protokoll verwendet Manchester-Codierung und schickt immer 16 
Bits auf einmal und dann zwei Stop-Bits. Daher kann ich das USCI nicht 
direkt verwenden, sondern werde die Signale "händisch" erzeugen. Das 
USCI verwende ich dann einfach für die Verbindung zum PC (über den 
TUSB3410). Jetzt fehlt nur noch die Zeit zum spielen. :-)

von Hansi G. (hansiglaser)



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So, kleiner Zwischenbericht (falls es wen interessiert) :-)

- kleine GUI mit Buttons für DALI Befehle
- USB / RS232
- TI Launchpad mit MSP430G2553
- DALI Supply mit Tx/Rx (Konstantstromquelle 12V 210mA mit on/off 
Eingang)
- DALI Bus (blau und gelb)
- LED Netzteil mit DALI Anschluss (Tridonic)
- LED Modul (Tridonic)
- Licht :-)

Das Ganze kommt später mal auf GitHub oder so, mit allen Sourcen und 
Doku.

Der nächste Schritt wird sein, den Aufbau auf dem Steckbrett auf eine 
Rasterkarte zu übertragen, sozusagen ein DALI BoosterPack.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
kurze Bemerkung zum Thema.
Kennst du die Acrich-Module von Seoul
http://www.led-tech.de/produkt-pdf/seoul/SMJE-xV04W1P3.pdf
Ich habe hier so was. Da ist ein MAH3080 drauf.

Interessant ist die Schaltung mit dem Magna Chip allemal
http://www.magnachip.com/product/Description.php?fg=ledlightingdriver&id=MAP9000

Gruß Öletronika

von Hansi G. (hansiglaser)


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Hi!

Danke für den Hinweis auf diesen MAH3080 und die die Links. Das kannte 
ich noch nicht. Leider rückt Magna Chip auch keine Details raus.

Und irgendwie kann ich es mir elektrisch nicht erklären, wie ohne 
Energiespeicher (L, C) (oder riesigem Kühlkörper) von über 300V 
gleichgerichteter Netzspannung auf wenige Volt für die paar LEDs 
reduziert werden soll. Hast du eine Idee?

Bye
  Hansi

von U. M. (oeletronika)


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> Hansi Glaser schrieb:
> Und irgendwie kann ich es mir elektrisch nicht erklären, wie ohne
> Energiespeicher (L, C) (oder riesigem Kühlkörper) von über 300V
> gleichgerichteter Netzspannung auf wenige Volt für die paar LEDs
> reduziert werden soll. Hast du eine Idee?
Hallo,
die machen das schon recht clever. Es wird nur ein einziger kleiner Chip 
verwendet um eine Anzahl LED anzusteuern.
Hier ist es recht gut beschrieben.
http://www.seoulsemicon.com/_upload/Goods_Spec/Acrich2-Applicationnote.pdf
Gruß Öletronika

von Hansi G. (hansiglaser)


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Hi!

U. M. schrieb:
>> Hansi Glaser schrieb:
>> Und irgendwie kann ich es mir elektrisch nicht erklären, wie ohne
>> Energiespeicher (L, C) (oder riesigem Kühlkörper) von über 300V
>> gleichgerichteter Netzspannung auf wenige Volt für die paar LEDs
>> reduziert werden soll. Hast du eine Idee?
> Hallo,
> die machen das schon recht clever. Es wird nur ein einziger kleiner Chip
> verwendet um eine Anzahl LED anzusteuern.
> Hier ist es recht gut beschrieben.
> http://www.seoulsemicon.com/_upload/Goods_Spec/Acrich2-Applicationnote.pdf
> Gruß Öletronika

Ja, genaur diese eine kleine Chip macht mir ja Kopfzerbrechen, weil die 
Vorwärtsspannung von den in Serie geschalteten LEDs bei weitem nicht in 
die Nähe von 230V*sqrt(2) kommt. Das heißt, dass der Rest wie in einem 
LDO oder mit einem Vorwiderstand irgendwo verheizt werden muss. 
Wirkungsgrad ade!

Danke jedenfalls für den Link, das ist eine sehr interessante PDF-Datei. 
Am Interessantesten finde ich das, was nicht drin steht: der 
Wirkungsgrad. :-D

Meine Vermutung bzgl. Verheizen ist auch nicht so weit hergeholt. Die 
eingesetzten LEDs haben eine Vorwärtsspannung von ca. 22V pro Stück. 
Dazu hab ich auch folgendes Datenblatt gefunden:

http://www.seoulsemicon.com/_upload/Goods_Spec/MJT5630_Applicationnote.pdf

Die wollen diese LEDs echt einfach mit Vorwiderstand an 230V anhängen 
(vgl. S. 6). Danach arbeiten sie dann mit einem kapazitiven 
Vorwiderstand, der wenigstens keine Wirkleistung verbruzzelt. Dieser ist 
beim MAH-Chip aber nicht vorhanden --> mieser Wirkungsgrad.

Ich finde, dass dieser MAH-Chip zwar praktisch ist, wenn man ganz 
billige LED-Lampen herstellen will (wegen geringer Anzahl an Bauteilen), 
wer aber auf einen guten Wirkungsgrad Wert legt, sollte die Finger von 
solchen Lampen lassen.

Bye
  Hansi

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Hansi Glaser schrieb:
> Ich finde, dass dieser MAH-Chip zwar praktisch ist, wenn man ganz
> billige LED-Lampen herstellen will (wegen geringer Anzahl an Bauteilen),
> wer aber auf einen guten Wirkungsgrad Wert legt, sollte die Finger von
> solchen Lampen lassen.

Dir ist aber schon aufgefallen, dass da ein paar mehr LEDs in Reihe 
geschaltet werden?

Die LEDs werden über die Phase hinweg so eingeschaltet, dass die 
Flussspannung der LED-Reihenschaltung zur momentanen Spannung des Sinus 
passt. Dadurch ergibt sich halt ein guter Wirkungsgrad und power factor.


Hansi Glaser schrieb:
> Am Interessantesten finde ich das, was nicht drin steht: der
> Wirkungsgrad. :-D

Wo hast du den Wirkungsgrad gesehen? Ich sehe nur Power factor und THD. 
Und die Werte sind natürlich recht gut.

von U. M. (oeletronika)


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> Hansi Glaser schrieb:
> Ja, genaur diese eine kleine Chip macht mir ja Kopfzerbrechen, weil die
> Vorwärtsspannung von den in Serie geschalteten LEDs bei weitem nicht in
> die Nähe von 230V*sqrt(2) kommt.
Doch, kommt es.
Was wohl nicht ganz so klar heraus kommt ist die Tatsache, dass die in 
der Schaltung gezeigten LED eigentlich Reihenschaltungen von einer Menge 
LED-Cips  in einem Gehäuse sind.
So kommt man mit z.B. 20...21 LED auf gut 300V Flusspannung.

> Das heißt, dass der Rest wie in einem
> LDO oder mit einem Vorwiderstand irgendwo verheizt werden muss.
> Wirkungsgrad ade!
Natürlich wird ein Teil der Spannung in einer analogen Stromquelle 
verheizt, aber im Mittel dürften das kaum mehr als ca. 15% sein.
Um aber deulich über 85% bei Schaltreglern zu kommen, muß man auch schon 
einigen Aufwand treiben.
Wenn man bei solchen Leuchtmitteln nur so um 8...15W hat, lohnt der 
Aufwand kaum, um da irgendwo noch evtl. ein halbe Watt bis 1W 
einzusparen.
Gruß Uwi

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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U. M. schrieb:
> die machen das schon recht clever. ... Hier ist es recht gut beschrieben.
> http://www.seoulsemicon.com/_upload/Goods_Spec/Acrich2-Applicationnote.pdf
> Gruß Öletronika

Schade, dass Group 1 fast immer an ist und Group 4 viel weniger. Die 
LEDs haben dadurch sehr unterschiedliche Lebensdauern; die Lampe hält 
also nur so Lange wie die LEDs in Group 1, obwohl die LEDs in Group 4 
noch "kaum benutzt" sind.

von Hansi G. (hansiglaser)


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@Marius S: Ja, das Prinzip ist schon klar. Den guten Werte für 
Leistungsfaktor und THD kriegen sie so natürlich ganz locker hin. Die 
behaupteten 15% Helligkeitsschwankungen sind aber ein Blödsinn, weil die 
Spannung natürlich 2x pro Phase auf 0V abfällt. Außer man investiert in 
einen nicht ganz unbeträchtlichen Elko.

@U. M.: Bzgl. Anzahl LEDs: Die Flussspannung von weißen (und damit 
blauen) LEDs ist typischerweise 3V, was bei 300V Spitzenspannung der 
Netzspannung 100 Stk. LEDs in Serienschaltung bedeutet. Aber wie schon 
angemerkt haben die LED-Bausteine offenbar intern schon ca. 7 LEDs in 
Serie geschaltet, wodurch pro Baustein eine Flussspannung von 22V 
zustande kommt.

Du hast aber völlig Recht mit dem Hinweis auf den Wirkungsgrad von 
Schaltnetzteilen, die sind gerade bei geringen Leistungen (<10W) 
wirklich nicht über 85%. So gesehen ist der Einsatz eines einzelnen 
Chips ohne sonstige Komponenten gerade für kleine Leistungen ein 
unschlagbares Argument.

Bye
  Hansi

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