Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Niedriger Vertragsabschluss und mit bezahlten Überstunden, Zulagen, Spesen usw arbeiten


von Micha (Gast)


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Hallo.

Kann man hingehen und mit einer Firma einen sehr niedrig dotierten 
Arbeitsvertrag abschließen, der jedoch durch einige Sonderzahlungen 
aufgewertet wird.
Etwa in dieser Form:

-Grundgehalt 500 Euro, 50 Arbeitsstunden im Monat (10 Euro / Stunde)
Mit 500 Euro Gehalt ist man ja schon sozialversicherungspflichtig 
beschäftigt und die Krankenkasse wird bezahlt.

-Die 50 Stunden sind, im schlechtesten Fall, einfache Innendienst 
Tätigkeiten oder Heimarbeit.

-Jede Überstunde wird ausbezahlt, bis zu einer Stundenzahl von 160 / 
Monat.
Weitere Überstunden ab der 160. Stunde kommt auf ein Zeitkonto zum 
Ausgleich Auftragsschwacher Zahlen.
Nicht aufgebrauchte Überstunden werden am Jahresende ausgezahlt.

-Bestimmte Tätigkeiten werden durch Zulagen oder Boni aufgewertet.
Zum Beispiel diverse Leistungszulagen für bestimmte Tätigkeiten, 
Auswärtszulage.

-Bei manchen sehr hochwertigen Arbeiten werden auch einmalige 
Boni/Sonderzahlungen gemacht.

-Bei Verkäufen gibt es Provision.

-Pro Arbeitstag sollen Spesen und Verpflegungskosten gezahlt werden. Bei 
Auswärtseinsätzen entsprechend mehr.

-Die Unterkunft wird übernommen. Bei Einsatz im Stammhaus werden bis zu 
20 Euro Kalendertäglich für die Unterkunft gezahlt, bei 
Auswärtseinsätzen die tatsächlich anfallenden Kosten

-Alle Fahrten werden mit 0,30 km pro km vergütet

-Wegezeiten werden nicht bezahlt, wenn sie "Arbeitsweg" sind. (Also z.B. 
Fahrten von der Wohnung/Unterkunft zur firma/Baustelle)
Nur bei Fahrten während der Dienstzeit zählt es als Arbeitszeit.

-Alle Arbeitsmittel und Werkzeuge müssen privat beschafft/finanziert 
werden. Die Firma zahlt hierfür eine monatliche Pauschale bzw die Firma 
mietet diese Sachen vom Mitarbeiter an.

von Micha (Gast)


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Achja: Die Wohnsitz Anmeldung muss für diese Arbeit natürlich weit weg 
bei meinen Eltern erfolgen, damit ich auch für die Arbeit im Stammhaus 
steuerfreie Spesen und Verpflegungsgeld bekomme, und die Wohnung von der 
Firma als Unterkunft abgerechnet werden kann.

von Tommy.S (Gast)


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Hi,

man kann... Aber es wird schwer sein, einen Arbeitgeber zu finden, der 
diesen Blödsinn mitmacht. Da spricht finanziell für den Arbeitgeber 
einiges dagegen, zum anderen will er ja einen Mitarbeiter, der ihm auch 
zur Verfügung steht. Wie würdest Du Dich als Arbeitgeber fühlen, wenn 
Dein Mitarbeiter nach der ersten Woche sagt: ätsch bätsch, meine Stunden 
sind um, ich mache diesen Monat keine Überstunden, schau doch selbst, 
wer die Arbeit macht...

Grüße,
Tommy.S

von Bürovorsteher (Gast)


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Die Lohnbuchhaltung wird dir einen Vogel zeigen und jmd einstellen 
lassen,
dessen Buchhaltungsaufwand geringer ist.

von Micha (Gast)


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Naja, ist nur eine theoretische Frage. Ich will hauptsächlich wissen, ob 
sowas in der Reichtung überhaupt machbar ist-

Ich mein, Zulagen je nach ausgeführter Tätigkeit gibts ja schon.
Und Spesenzahlungen sind auch gang und gäbe.
Oder Provisionen.


Ein solches Angebot wie oben beschrieben habe ich NICHT vorliegen.

Es sind nur Überlegungen, wie ich mehrere Freelancerjobs und 450 euro 
Jobs irgendwie abgreifen kann und als "Sozialversicherungspflichtige 
Beschäftigung" hinbekommen kann.

von Micha (Gast)


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Das Problem ist, dass es sich auch um mehrere Aufgaben mit verschiedenem 
"Wert" handelt, so dass es für beide Seiten eine Mischkalkulation wäre, 
wenn man z.B. einfach einen festen Stundenlohn aushandelt.


Freelancer für die hochwertigen Tätigkeiten und 450 Euro job für die 
"Billigtätigkeiten" ist zwar gut und schön, aber da hat man immer noch 
keine Krankenversicherung.

von Joe (Gast)


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Als IT-Berater aka Leiher kann man sein Gehalt gut durch Spesen und 
anderes aufbessern. Wer ne alte Schrottkarre fährt, greift bei guten 
Firmen 30 Cent pro gefahrenem KM ab und macht damit noch Gewinn. 
Ansonsten ist die Verpflegungspauschale auch ganz nett, z.B. 4 Tage beim 
Kunden, bringt 72 Euro netto zusätzlich, die ich persönlich niemals ganz 
verbrauche, zumal zuhause das Essen auch nicht gratis ist.

So kann sich ein Leiherjob ganz schön lohnen.

Micha schrieb:
> Es sind nur Überlegungen, wie ich mehrere Freelancerjobs und 450 euro
> Jobs irgendwie abgreifen kann und als "Sozialversicherungspflichtige
> Beschäftigung" hinbekommen kann.

gute Frage. Aber warum suchst Du Dir nicht einen vernünftigen Job? 10 
Euro/h sind ja Hilfsarbeiterniveau.

von Micha (Gast)


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Ich weiß, dass 10 euro / h Hilfsarbeiterniveau sind.

Deswegen wollte ich ja 10 Euro + Leiststungszulage.

Sind halt zu verschiedene Tätigkeiten, als dass man einfach nen festen 
Stundenlohn machen kann.

Das fängt bei Lager aufräumen, Auslieferungsfahrten und Papierkram 
erledigen an. Geht über Strippen ziehen und Geräte anschließen, bis hin 
zu komplexen Aufgaben (Techniker / Entwicklerarbeit)
Außerdem ist relativ viel Montagearbeit dabei.


Es ist aber in keinem Bereich so viel Arbeit da, dass man da einen 
Vollzeit einstellen kann. Es sind aber mehrere 450 Euro Jobs und 
Freelancer Jobs zu vergeben und für die Montage wollen die nen 
Leiharbeiter.

Davon wollt ich mir mit irgendeinem brauchbaren Vorschlag möglichst viel 
unter den Nagel reißen, und zwar so, dass ich im 
sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis bin.


Ich meine, ich hätte auch nix gegen Teilzeit an sich, aber ich will auch 
nicht für 4 Stunden auf die Firma fahren.
Dann lieber volle Arbeitstage mit mindestens 8 Stunden und dann ganze 
Tage frei. Noch lieber: eine Woche Voll Power mit 50+ Stunden, und dann 
ne ganze Woche frei.

Außerdem müsste die Wohnung auch irgendwie bezahlt werden. Wenn ich 
möglichst viel Montagetätigkeit abbekomme, bzw die Präsenzzeit in der 
Firma komprimiert machen kann, kann ich möglicherweise auf die Wohnung 
verzichten und alles ohne festen Wohnsitz machen.


Ich brauche mindestens einen 451 Euro Job, damit die Krankenkasse 
bezahlt ist.
Für 451 Euro würde ich 3 Wochen im Monat arbeiten gehen, wenn die 451 
Euro anschließend komplett in meinem Geldbeutel sind und die Firma alles 
übernimmt was so anfällt und ich mir keine eigene Wohnung nehmen muss. 
(Fahrtgeld, Unterkunft, Verpflegung müssten also übernommen werden)

von Joe (Gast)


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ok das klingt schonmal anders. Suche Dir doch einen regulären 450 Euro 
Job, den Rest arbeitest Du als Freelancer, dann bist wahrscheinlich über 
den 450 Euro Job versichert.

Allerdings würde ich lieber schauen mich auf etwas zu spezialisieren 
oder aber ggf. Leute einstellen. Eine langfristige Perspektive hast ja 
mit hier und da mal bisschen was arbeiten nicht wirklich. Klingt für 
mich eher wie modernes Tagelöhnertum.

von KT (Gast)


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Joe schrieb:
> So kann sich ein Leiherjob ganz schön lohnen.

Nun ja, Heiner aka "Joe", rede dir deinen Job als IT-Berater nur schön. 
Modernes Nomadentum, ein Leben aus dem Koffer. Nix für mich.

von Joe (Gast)


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KT schrieb:
> Nun ja, Heiner aka "Joe", rede dir deinen Job als IT-Berater nur schön.
> Modernes Nomadentum, ein Leben aus dem Koffer. Nix für mich.

wenn man eh keine Frau hat, kann man so gut steuerfreie Spesen und so 
abgreifen und man lebt oft in guten Hotels.

Manchmal ist je nach Kunde und Projekt auch Home Office drin.

von Micha (Gast)


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Bei nem 450 euro Job ist man eben nicht versichert. Das ist es ja.

Selbst wenn ich da zwei 450 Euro Jobs nehme, einen für die einfachen 
Tätigkeiten mit z.B. 50 Stunden, und einen für die höherwertigen 
Tätigkeiten mit z.B. 30 Stunden, wäre ich nicht krankenversichert.
Auch nicht, wenn ich dann noch ein paar Freelancer Tätigkeiten wie die 
Shop-Pflege annehme.

Die Krankenversicherung ginge nur über nen Teilzeitjob.
Wegen wechselnden Arbeitsaufkommen müsste es aber nen Teilzeitjob mit 
Stundenkonto sein damit es irgendwie geht.
Wenn ich auf Montage mitfahre, sprengt das ja den Rahmen eines Teilzeit 
Jobs.


Außerdem habe ich das Problem mit der Wohnung!
Damit sich das lohnt, müssten mindestens 1200 netto bei rum kommen!

Aber um die zu kriegen, muss ich viel mit auf Montage fahren. Dann ist 
die Wohnung aber oft unbenutzt, und somit "unnötig".

Aber Montage geht auch nicht immer. Je nach Jahreszeit ist dann 
überhaupt nix. Und in der Firma ist auch nur für max 80 Stunden Arbeit 
(+Freelancer Aufgaben)

von Joe (Gast)


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also mein Tipp an Dich ist, such Dir lieber einen vernünftigen 
Vollzeitjob. Das ganze klingt mir nach schlecht bezahltem Nomadentum. 
Nomadentum im Job kann sich lohnen, wenn man gut bezahlt wird. Aber bei 
Dir klingt das eher wie bei einem Tagelöhner, wenn Du für 1200 Euro 
netto viel auf Montage musst. Das kriegen bei mir in der Nähe 
Hilfsarbeiter bei Vollzeittätigkeit in weniger guten Firmen.

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