Ich muss einen AT90CAN ca 1,5 m vom Bus weg betreiben. Eine so lange Stichleitung erzeugt störende Reflexe am Bus (alle meine anderen Stichleitungen sind < 50cm und stören nicht). Die konventionelle Lösung für so eine Konstellation ist eine Busverlängerung (Umleitung mit hin und her Adern im Kabel) - ist aber in diesem Fall nicht geeignet. Ich erwäge eine Alternative: - den Bustreiber (82C250, MCP2551 etc) nebst Widerstand für die Rampenkontrolle direkt am Bus anbringen (Signale CanH und CanL = kurz), - die 1.5m lange Stichleitung zwischen Bustreiber und dem AT90CAN einbauen (Signale RXD und TXD 1.5 m Leitungslänge) - ohne Abschlusswiderstände; ich hoffe, dass hier die paar zusätzlichen Nanosekunden weder Reflexe noch störende Verzögerungen bringen sollten; wahrscheinlich sollte mit so einer Lösung sogar eine etwas längere Stichleitung möglich sein. Frage: hat jemand mit so einer "Mogelei" Erfahrung, sieht jemand da prinzipielle Bedenken?
Jürgen Harms schrieb: > Frage: hat jemand mit so einer "Mogelei" Erfahrung, sieht jemand da > prinzipielle Bedenken? was für eine Mogelei???? Die maximale Leitungslänge sowie die maximale Länge der Stichleitungen ist von der Baudrate abhängig. Baudrate Maximale Leitungslänge Maximale Länge der Stichleitung 1 MBit/s 40m 0.3m 500 kBit/s 100m 0.8m 250 kBit/s 200m 1.5m 100 kBit/s 500m 3.0m 57 kBit/s 1000m 5.0m 38 kBit/s 2000m 7.0m
Mit einem Widerstand am RS-Pin der Treiber (MCP2551, PCA82C251, SN65HND etc.) kann man die Anstiegszeit der Signalflanken begrenzen, um hochfrequente Störspannungen zu vermeiden
Jürgen Harms schrieb: > Frage: hat jemand mit so einer "Mogelei" Erfahrung, sieht jemand da > prinzipielle Bedenken? Da ist nichts dran gemogelt, das hat man bei alten Ethernet-Netzen mit den "Vampir-Taps" ja auch so gemacht. Allerdings war da auch die Zuleitung als Hispeed-Leitung ausgelegt, nicht als einfache TTL- oder CMOS-Leitung. Aber das liesse sich hier ja auch machen, wenn es so nicht klappt, kann man da ja auch besser geeignete Leitungstreiber dazwischen schalten, z.B. RxD und Txd als Differential-Leitung ausführen. Gruss Reinhard
> das hat man bei alten Ethernet-Netzen mit den "Vampir-Taps" ja auch so > gemacht. Hilfreich zu wissen dass etwas in der Art schon läuft (meine ursprüngliche Frage). > ... wenn es so nicht klappt, kann man da ja auch besser geeignete > Leitungstreiber dazwischen schalten, z.B. RxD und Txd als Differential- > Leitung ausführen Guter Rat - ich hatte nicht bedacht, dass RxD und TxD (im Unterschied zu CanH und CanL) mono-direktional sind. Bei meinen Meterabstaenden sollte eine Differentiallösung nicht nötig sein - ich hätte auch etwa Angst das Timing zu stören - 30 cm Leitung sind eine Nanosekunde, d.h. 1 - 2 Meter Stichleitung stören wohl nicht, ein differentieller Treiber bedingt schnell die 100-fache Verzögerung - ich habe keine Ahnung was da die Logik von CAN an Verzögerung zwischen Aktion und Reaktion verträgt - ist wohl analog zu Laufzeit am Bus zu sehen. Jetzt ist probieren angesagt. Wenn das gut läuft, ist zu überlegen nicht nur diesen einen Sonderfall so zu lösen, sondern auch den Anschluss aller anderen Knoten. Und: danke, das darüber Reden schafft Klarheit.
Bei Stichleitungen hat man ja auch sowas wie ein Sternnetz. Dann muß man auch die beiden üblichen Abschlußwiderstände auf die Sterne verteilen, so daß die Gesamtimpedanz erhalten bleibt. Wie die einzelnen Werte jetzt genau bestimmt werden, damit hatte ich noch nichts zu tun. Manch einer macht es sicherlich über die Probiermethode, wenn der Stern eine unregelmäßige Form hat, wie es sicherlich meistens ist.
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