Forum: PC Hard- und Software Zuverlässiger Internet-Anschluss


von Eduard (Gast)


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Hallo,

ich bin zur Zeit Privat-Kunde bei Unitymedia und musste jetzt leider 
feststellen, dass die sich im Fall einer Störung doch ziemlich viel Zeit 
lassen, um dass Problem zu lösen. So werden dort laut 
Hotline-Mitarbeiter am Wochenende angeblich keine Störungen behoben. Ich 
hatte auch irgendwie das Gefühl, dass es denen relativ egal war, ob und 
wann meine Störung behoben werden würde. Mir wurde gebetsmühlenartig 
immer wieder gesagt, dass die Entstördauer momentan bei ca. 4 Werktagen 
läge und ich nur abwarten könne, bis die Störung behoben sei.

In den AGB ist eine über das Jahr gemittelte Verfügbarkeit von 97,5% 
angegeben. Also fast 10 Tage Total-Ausfall pro Jahr, ohne dass 
Unitymedia irgendwelche Konsequenzen zu befürchten hat. Es scheint 
allerdings keine Strafe in den AGB festgelegt zu sein, falls Unitymedia 
die zugesicherte Verfügbarkeit tatsächlich mal unterschreiten sollte.

Was ich so im Internet gelesen habe, muss man als Kunde bei 
Unterschreitung der zugesicherten Verfügbarkeit trotz Vertragsverletzung 
wohl erst mal schriftlich eine Frist von z.B. 1 Woche setzen, bevor man 
danach fristlos kündigen kann. Dies ist aus Kundensicht natürlich 
schwachsinnig, da man dann garantiert kein Telefon und Internet mehr hat 
und die Beauftragung von Internet+Telefon inklusive 
Rufnummern-Portierung bei anderen Unternehmen auch nicht von heute auf 
morgen geht. So gesehen scheint mir die zugesicherte Verfügbarkeit nicht 
das Papier wert zu sein, auf dem Sie gedruckt ist. Ich hatte aktuell 
noch überlegt, mir einen Business-Anschluss mit 99,5 % Verfügbarkeit zu 
holen, aber ohne echte Vertragsstrafen im Falle von anhaltenden 
Störungen ist das auch nur eine geduldige Zahl auf dem Papier.

Jetzt frage ich mich, ob es zuverlässige Anbieter mit hoher 
Verfügbarkeit gibt, die bei Unterschreitung der Verfügbarkeit dann auch 
eine reelle Entschädigung zahlen(also nicht nur die lächerliche 
Grundgebühr für den Störungs-Zeitraum und die entstandenen Telefonkosten 
per Handy, die ich als Prepaid-Kunde in Ermangelung einer Rechnung 
sowieso nicht beweisen kann und somit noch einen Disput über die Höhe 
der Entschädigung verursachen) und so ein echtes Interesse an 
zufriedenen Kunden haben?

Dann gibt es neben der Verfügbarkeit ja auch noch die 
Geschwindigkeit...Selbst eine Verfügbarkeit von 100% nutzt mir nicht 
viel, wenn die Geschwindigkeit so langsam ist, dass ich kaum vernünftig 
damit arbeiten kann. Da ist dann auch die Frage, in wie weit ein 
Provider heute die schwammig mit "bis zu" umschriebene Geschwindigkeit 
liefern muss? Ich würde das aus Kunden-Sicht natürlich so sehen, dass 
ich zwar nicht EXAKT auf die mit "bis zu" beworbene Geschwindigkeit 
bestehen kann, diese jedoch im Großen und Ganzen annähernd erreicht 
werden muss. Ich wäre z.B. zufrieden, wenn die Geschwindigkeit stets 
mindestens 80% der beworbenen Leitungsgeschwindigkeit betragen würde. 
Leider konnte ich bei Unitymedia nichts zu diesem Thema finden...

Mir ist bekannt, dass es UMTS gibt und ich habe auch einen Surf-Stick 
für den Notfall, dass ist aber leider nicht mit einem schnellen 
Festnetz-Anschluss zu vergleichen und Telefon fehlt mir da auch.

Eduard.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Es fehlt noch die Angabe wie viel Tausend-€ pro Monat dir solch ein 
Anschluss wert ist.

von Peter II (Gast)


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Eduard schrieb:
> Mir ist bekannt, dass es UMTS gibt und ich habe auch einen Surf-Stick
> für den Notfall, dass ist aber leider nicht mit einem schnellen
> Festnetz-Anschluss zu vergleichen und Telefon fehlt mir da auch.

dann tausche den UMTS stick gegen einen LTE stick. Dort bekommst du je 
nach Region bis 100Mbit.

Eine höhere Verfügbarkeit wirst du nicht bezahlen wollen, wenn doch 
kannst du dich gerne an die T-Com als Businesskunde wenden.

von Kai S. (kai1986)


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Hallo,

die beste Störungsbeseitigung hat die Telekom, da denen die Leitungen 
auch direkt gehören. Jeder andere Anbieter ruft bei eine Störung dann 
auch nur bei der Telekom an und lässt die Störung beheben. Telekom ist 
aber halt normal auch mit der teuerste.

Die "bis zu" Geschwindigkeit sagt nur aus, was das Maximum ist, das dein 
Vertrag abdeckt. Es steht da auch immer mit drinnen, dass die 
Geschwindigkeit von deiner Leitung abhängt. Wenn also die Leitung nur 
3000 hergibt, das kann auf deinem Vertrag ruhig bis 16000 drauf stehen, 
das macht garnichts. Wenn dann die Leitung zu dir ausgebaut wird 
bekommst du dann aber automatisch die höhere Geschwindigkeit.

Wenn du mehr haben willst, dann musst du halt anfangen mal richtig Geld 
auf den Tisch zu legen, dann bekommst du so ziemlich alles, was du 
willst.

Gruß Kai

von Dominik S. (dasd)


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Eduard schrieb:
> ich bin zur Zeit Privat-Kunde bei Unitymedia und musste jetzt leider
> feststellen, dass die sich im Fall einer Störung doch ziemlich viel Zeit
> lassen, um dass Problem zu lösen.

Ich frag mich eher: Treten bei dir denn tatsächlich so häufige und 
massive Störungen auf?

Als ich noch bei meinen Eltern gelebt habe hatten wir fast von Anfang an 
einen ADSL-Anschluss der Telekom.
Das ging vor vielen Jahren mal bei DSL768 (meine ich) los und ist jetzt 
ein 16k.
An Störungen in dem Ausmaß das sie mir im Gedächtnis geblieben wären 
kann ich mich nicht erinnern.

Nach dem Auszug dann VDSL-Anschluss bei Vodafone. Nur Probleme und 
Ausfälle... (genau so wie sich das bei dir anhört)!

Jetzt immer noch bei Vodafone, aber wieder einen ADSL-Anschluss (leider 
nur mehr 6000) - dafür aber auch wieder keine Probleme mehr.

Unitymedia klingt mir nach VDSL über Kabel - vielleicht habe ich auch 
nur schlechte Erfahrungen gemacht, aber mir persönlich kommt es so vor 
als ob sich die Fehler eher bei den Hochgeschwindigkeitsanschlüssen 
häufen.

Ist aber natürlich auch ein Frage dessen, welchen Anschluss man 
benötigt.
Natürlich wäre mir schneller auch lieber - zuverlässig zählt dennoch 
mehr.

von Ulli B. (ulli-b)


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Ich bin bei t-online.de, seit ca. 15 Jahren.
Zu Beginn gab es vielleicht 4 mal im Jahr Störungen, welche jedoch immer 
innerhalb von 1 bis 2 Stunden behoben waren.
Seit 6  Jahren habe ich auch IP-TV von t-online. Seitdem gab es keine 
einzige Störung mehr. Ich weiss nicht, wieviel Verfügbarkeit garantiert 
wird, meine Verfügbarkeit liegt bei praktisch 100 Prozent.
Die Geschwindigkeit (32000) prüfe ich sppasseshalber alle 3 bis 4 
Monate. Sie lag noch nie bei weniger als 90 Prozent. Oftmals ist sie 
sogar etwas höher (5 bis 10 Prozent).

Ich weiss, dass einige mit t-online nicht zufrieden sind, ich jedoch bin 
es zu 100 Prozent.

Ulli

von Reinhard S. (rezz)


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Kai S. schrieb:
> Hallo,
>
> die beste Störungsbeseitigung hat die Telekom, da denen die Leitungen
> auch direkt gehören. Jeder andere Anbieter ruft bei eine Störung dann
> auch nur bei der Telekom an und lässt die Störung beheben.

Unitymedia, Kabel Deutschland und Kabel BW rufen nun gerade nicht bei 
der Telekom an, da die ihr eigenes Netz haben.

> Telekom ist aber halt normal auch mit der teuerste.

Und muss deshalb auch nicht immer der beste sein. Entstörung am WE gibts 
bei denen für Privatkunden auch nicht.

Da der TE aber Unitymedia hat kann man davon ausgehen, das ein zweiter 
Anschluss über Telekom/Vodafone/sonstiger Telefonanbieter die 
Verfügbarkeit von Telefon & Internet doch erheblich steigern würden.

Als Drittweg kann man immer noch UMTS/LTE nehmen, wobei das je nach 
Region abends auch gerne mal überlastet ist.

von Reinhard S. (rezz)


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Ulli B. schrieb:
> Ich bin bei t-online.de, seit ca. 15 Jahren.

> Die Geschwindigkeit (32000) prüfe ich sppasseshalber alle 3 bis 4
> Monate. Sie lag noch nie bei weniger als 90 Prozent. Oftmals ist sie
> sogar etwas höher (5 bis 10 Prozent).

T-Online = Telekom. Aber das passt nicht so recht zu deiner 
Geschwindigkeit, da Telekom in der Größenordnung nur 25.000 oder 50.000 
kbit/s anbietet. 32.000 klingt für mich sehr nach einem Kabelanbieter.

von Eduard (Gast)


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Läubi:
Eventuell hast Du mich missverstanden...ich suche keinen Anbieter, der 
MEHR als 99,5 % Verfügbarkeit bietet. Ich suche aber einen Anbieter, der 
den Anschluss spätestens am Ende des nächsten Werktages wieder zum 
laufen bekommt, sofern keine höhere Gewalt im Spiel ist. Ich denke 
nicht, dass es vermessen ist, wenn ich als Privatkunde es als unzumutbar 
empfinde, bis zu 10 Tage am Stück oder eben auch länger ohne Telefon und 
Internet dazusitzen.

Bei der Telekom war ich früher auch Kunde und hatte auch schon mal 
Störungen, die sind aber eigentlich immer spätestens am nächsten Werktag 
behoben worden, oft sogar noch am selben Tag. Ich hatte da übrigens auch 
keinen Business-Anschluss oder so und tausende Euro hat das damals auch 
nicht gekostet...falls sich die Zeiten so geändert haben und alles 
insgesamt dermaßen unzuverlässig geworden ist(inklusive der Telekom), 
begreife ich das natürlich. Wolltest Du das mit Deiner auf mich eher 
sarkastisch wirkenden Äußerung ausdrücken?

Peter II:
LTE ist aber doch auch ein SharedMedium und dementsprechend gibt es da 
überhaupt keine Zusagen, wie schnell der Anschluss tatsächlich ist, 
oder?

Kai:
Die Telekom hatte doch früher so Bandbreiten-Korridore...da wusste man, 
was man mindestens erwarten durfte. Also z.B. mindestens 16.000 bei VDSL 
25.000. Haben die diese Mindest-Geschwindigkeit nicht mehr in den 
Verträgen drin?
Und macht die Telekom bei Privat-Anschlüssen Angaben dazu, wie hoch die 
Verfügbarkeit ist und wie schnell Störungen behoben werden?

Dominik:
Kabel-Internet ist DOCSIS, hat daher also nur sehr wenig mit dem bei 
VDSL stark ausgeprägten Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und 
Entfernung zu kämpfen. Dafür ist Kabel streng genommen auch nur ein 
Shared-Medium, da ja viele Anschlüsse parallel über ein Kabel mit 
endlicher Übertragungskapazität laufen. Die Kapazität ist in der Regel 
aber besser auf den tatsächlichen Bedarf abgestimmt als bei mobilem 
Internet über Funk. Da der Anbieter natürlich Gewinne erwirtschaften 
will, könnte ein Ausbau bei Überlastung aber möglicherweise erst einige 
Zeit nach massiven Beschwerden erfolgen...
Es gab aber zumindest vor ein paar Jahren auch bei der Telekom scheinbar 
Engpässe, die für ein SharedMedium charakteristisch sind. Damals 
beschwerten sich viele Kunden mit IPTV, dass zu Stoßzeiten Störungen 
auftraten. Das war damals für mein Empfinden kein Zufall und streng 
genommen ist ja auch die Anbindung der gebündelten IPTV-Anschlüsse ein 
shared Medium, weil irgendwann alles über eine oder mehrere Glasfaser(n) 
läuft. Diese Glasfasern oder aber die daran angeschlossenen Übertrager 
haben meiner Erinnerung nach früher wohl nicht die notwendigen 
Kapazitäten gehabt oder es waren einfach nicht ausreichend viele 
installiert, um die vielen verschiedenen IPTV-Datenströme(besonders HD) 
plus die Internet-Datenströme zu transportieren.

Eigentlich war ich bis vor dieser Störung recht zufrieden mit 
Kabel-Internet. Die Geschwindigkeit war stets in Ordnung und ich mache 
oft genug Downloads oder FTP-Transfers, um das einschätzen zu können. 
Was mich so geärgert hat ist der unbefriedigende Ablauf der 
Störungsbehebung(“It’s done, when it’s done”) und die Tatsache, dass man 
als Kunde keine wirkliche Handhabe dagegen hat. Da mein Vertrag jetzt eh 
ausläuft, wollte ich mich mal nach Alternativen erkundigen.

Reinhard:
Das mit der Redundanz von Kabel-Internet und DSL ist keine schlechte 
Idee, ist wahrscheinlich besser als ein Pseudo-Business-Anschluss, der 
dann auch keine echte Verfügbarkeit garantiert.

Danke an alle für die Erfahrungsberichte soweit...

Eduard.

von tmomas (Gast)


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Mach dir bzgl. langen Entstörzeiten keine großen Hoffnungen, daß das bei 
anderen Anbietern anders ist.

Erst kürzlich hatte ich einen DSL-Komplettausfall, der mit einer Woche 
Bearbeitungszeit (incl. Wochenende) schon sehr schnell erledigt war.

Dreist daran fand ich jedoch, daß 1und1 mir per SMS mitteilt, daß man 
"mit Hochdruck" an der Behebung der Störung arbeitet, wohingegen bei 
telefonischer Nachfrage die Auskunft erteilt wurde, daß man nach 
Weitergabe der Störungsmeldung noch kein Feedback vom Dienstleister 
(Telekom) erhalten habe. Hochdruck heißt hier also: Wir warten mit 
Hochdruck darauf, daß jemand anderes was unternimmt.

Man wird also belogen und betrogen (anders kann ich das nicht 
bezeichnen), mit vorgefertigten Textbausteinen abgefertigt, Hauptsache 
der Kunde hält still und stört den Büroschlaf nicht.

Aus langjähriger Erfahrung kann ich sagen: Bei 1und1 bist du im 
Störungsfall verloren und verlassen. Die Telefonhotline ist nichts 
anderes als eine Schreibstube, die dein Problem eintippt. 
Eskalationsmöglichkeiten gibt es nicht. Der einzige, der mit Hochdruck 
an der Lösung des Problems arbeitet bist du selbst, weshalb du dem 
Telefonsupport gehörig auf den Sack gehen und täglich anrufen solltest, 
incl. schriftlichem Protokoll.

Mag sein, daß das bei den Telekomikern anders ist.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Eduard schrieb:
> Wolltest Du das mit Deiner auf mich eher sarkastisch
> wirkenden Äußerung ausdrücken?

Ich wollte damit ausdrücken, das eine garantierte Leistung sehr viel 
kostet. Du willst ja auch noch einen "Verlustausgleich" der über den 
tatsächlichen Monatlichen Gebühren liegt erhalten.

Die Telekom wird in der Regel das wohl am nächsten Werktag versuchen 
zu lösen, aber extra einen Techniker extra einzustellen für 
Urlaub/Krankheit/Unwetter/... damit du eine garantierte Beseitigung am 
nächstem Werktag hast werden die sich auch gut bezahlen lassen...

Eduard schrieb:
> bis zu 10 Tage am Stück oder eben auch länger ohne
> Telefon und Internet dazusitzen

Das wird auch bei anderen Anbietern nicht der Regelfall sein. Irgendwo 
werden die aber ihren günstigen Preis gegenfinanzieren müssen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Reinhard S. schrieb:
>> Telekom ist aber halt normal auch mit der teuerste.
>
> Und muss deshalb auch nicht immer der beste sein. Entstörung am WE gibts
> bei denen für Privatkunden auch nicht.

Woher nimmst du das?

In meinem Vertrag (VDSL) steht eine Zeit für die Störungsbeseitigung
von 24 h drin (nicht die berüchtigte „Reaktionszeit“).  Ja, ein ganz
normaler Privatkundenvertrag.

Welche Gesamtverfügbarkeit im Vertrag steht, müsste ich nachsehen.
Ich hatte mich damals nur über die Störungsbeseitigung innerhalb von
24 h etwas gewundert, daher ist mir dieses Detail im Gedächtnis
geblieben.

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