Forum: FPGA, VHDL & Co. was ist hiervon zu halten?


von Lupo (Gast)


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Ja, was ist hiervon zu halten?

http://xputer.de/FP/

Ich finde das hört sich alles ziemlich schwachsinnig an,
aber vll. fehlt mir auch einfach das Wissen. :)

von Guest (Gast)


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Habe den Text aufgehört zu lesen.
Auf dieser Seite bekommt man ja Augenkrebs: Weisser Text auf 
Weiss-Grau-Schwarzem Hintergrund.

von Dauergast (Gast)


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Wenn Du die Ampelsteuerung Deiner Modellbahnanlage von Intel QuadCore 
auf FPGA umstellst, kannst Du eine Menge Strom sparen. Obwohl es sicher 
eine Menge Einsparpotential gibt, ist der völlig überzogene Artikel eine 
Lachnummer.

von MaWin (Gast)


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> Ja, was ist hiervon zu halten?

Käse.

FPGA Implementationen brauchen mehr Strom als sequentielle Computer.

Sie brauchen mehr Chipfläche also teureres Silizium.

Dafür sind sie schneller.

Die NSA hat sicher viele davon in PRISM verbaut.

Deren Stromrechnung zahlt ja auch der Staat.

Alle anderen sind froh, wenn eine FPGA-Implementation
endlich als richtiges Silizium vorliegt.

von Schlumpf (Gast)


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Ich weiss ja nicht, was dieser Herr Hartenstein gefrühstückt hat, aber 
eines weiss ich sicher: Der Mann hat keinen blassen Schimmer von dem, 
was er da von sich gibt.

von Georg A. (georga)


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> Der Mann hat keinen blassen Schimmer von dem, was er da von sich gibt.

Leider falsch. Der Mann arbeitet schon sehr im lang im Bereich 
rekonfigurierbare Architekturen, nicht nur FPGAs. Er hat mit dem Xputer 
auch eine sehr interessante (wenn auch schwierig zu programmierende) 
Architektur erfunden. Sein Credo ist, dass sich die Architektur an das 
Problem anpasst und nicht (wie mit SW) die Programmierung an die 
Architektur. Es geht nicht um ASIC vs. FPGA! Leider verstehen das viele 
(so wie MaWin) nicht, ist halt auch etwas visionär.

von Strangelet (Gast)


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"Senkung des Stromverbrauchs bis auf weniger als ein Tausendstel. Eine 
Vielzahl von Studien zur Umprogrammierung von Computer-Software auf 
FPGA-Kodierung wurde veröffentlicht. Die Ersparnis-Faktoren hängen vom 
Anwendungsgebiet ab.  Der bisherige "Weltrekord" (Prof. El-Ghazawi, 
George Washington University, Washington, DC)  dividiert die 
Stromrechnung durch 4300 (in Worten: viertausend-dreihundert), wobei 
sich die Größe (das Volumen) der Hardware-Ausstattung auf weniger als 
ein Tausendstel reduziert hat. Zudem: keine Klimatisierung ist nötig."

Wow das kann ich auch wenn ich zum Led Blinken nen avr statt meinem 
Hexacore nehme....

von Norbert (Gast)


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Naja, die Wissenschaft braucht ab und zu gewisse Visionäre um aus den 
eingefahrenen Spurrillen wieder rauszukommen. Es gibt mittlerweile 
einiges an Literatur auf dem Markt, die "reconfigurable computing" 
Paradigmen als Lösungen der Zukunft propagieren und die Ineffizienz der 
bekannten Rechnerarchitekturen (v. Neumann, Harvard usw.) anprangern.

Die katholische Kirche hat auch fast 400 Jahre gebraucht um Galileo 
Galilei zu rehabilitieren. So schwierig kann es manchmal sein, von 
"bewährtem Wissen" loszukommen.

von P. K. (pek)


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MaWin schrieb:
> FPGA Implementationen brauchen mehr Strom als sequentielle Computer.
Definitiv nicht.

Man könnte sagen die Flexibilität ist umgekehrt proportional zum 
Leistungsverbrauch, auf jeweils ein Aufgabe bezogen. Etwa in der 
Reihenfolge (und stark vereinfacht):

- Prozessor (kann fast beliebige Aufgaben lösen, für die Programmierung
  reicht die Algorithmus-Ebene, der Rest macht ein Compiler, ist aber
  aufgrund des fixen Instruktionssatzes/Registerset ineffizient)

- FPGA (kann Aufgaben in Reichweite der FPGA HW-Ressourcen lösen, für
  die Programmierung, pardon Beschreibung, ist HW-Verständnis notwendig,
  ist aber viel effizienter als ein Prozessor, da genau die benötigten
  Register und Funktionalität gebaut werden können)

- ASIC (Definitiv die effizienteste Lösung, wenn immer dieselbe Aufgabe
  bewältigt werden muss, HW-Engineering nötig, hohe Initialkosten).

Ich denke aber generell, dass man die ganz Angelegenheit nicht mit 
derart missionarischen Eifer angehen muss. Das wird sich von alleine in 
die richtige Richtung bewegen, wenn der Strom erst mal der kritische 
Parameter ist (Preis und/oder Verfügbarkeit).

von Michael E. (cuby)


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Mal so als Hinweis für alle, die Prof. Hartensteins Webseiten für 
aktuelle Forschung halten - die Ergebnisse seiner Gruppe aus 
Kaiserslautern (früher Karlsruhe) sind bereits über 20 Jahre alt... Die 
entsprechenden Veröffentlichungen sind aber auch heute noch durchaus 
interessant zu lesen. Mainstream waren diese Architekturen nicht und 
werden es so schnell wohl auch nicht werden :-).

Für spezielle Anwendungen - wie von einigen hier bereits angedeutet - 
ist die Verwendung von Datenflußarchitekturen/systolischen Arrays und 
den XPuter-Weiterentwicklungen ganz sinnvoll. Kommerziell wird 
entsprechende Hardware aktuell recht erfolgreich von Maxeler 
(http://www.maxeler.com) für HPC-Anwendungen vertrieben.

-- Michael (der vor > 20 Jahren Vorlesungen bei Hartenstein gehört hat)

von Mike (Gast)


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Der Artikel ist belangloses Gefasel und enthält keinerlei konkrete 
Tatsachen! Geeignet um Leute zu beeindrucken, die keine Ahnung von der 
Technik haben, z.B.Politiker, Künstler und Juristen.

==> Allein die Leckströme von den heutigen FPGAs betragen ein vielfaches 
von dem, was in Silizium gegossene CPUs benötigen! Ich habe zumindest 
noch kein Smartphone gesehen, in dem ein FPGA steckt... ;o)

von Schlumpf (Gast)


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Das ganze ist "noch" eine Vision.
Bei dem Artikel ging es ja weniger darum, das Prinzip als solches 
vorzustellen, sondern offensichtlich um die tatsächliche, technische 
Umsetzung mittels FGPA.
Herr Hartenstein stellt es dar, als sei der FPGA das Allheimlittel und 
der Messias für die Informationsverarbeitung. Als sei alles da und man 
müsse "nur" noch ein paar geeignete Entwickler finden, die das dann 
umsetzen.

Das Konzept, welches dahinter steckt, ist auf jeden Fall interessant. 
Aber die Art, wie Herr Hartenstein das hier darstellt, ist einfach nur 
Panne...

BTW: Wer seine Website mit Blau/grau und weiss auf grau gesprenkeltem 
Hintergrund darstellt, den kann ich schon alleine deswegen nicht für 
voll nehmen.
Kann sein, dass er in der Theorie tolle Visionen hat, die man sicher 
auch beachten sollte, aber ein Mann der Tat scheint er mir nicht gerade 
zu sein..

von Michael E. (cuby)


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Mike schrieb:
> Der Artikel ist belangloses Gefasel und enthält keinerlei konkrete
> Tatsachen! Geeignet um Leute zu beeindrucken, die keine Ahnung von der
> Technik haben, z.B.Politiker, Künstler und Juristen.

...und jetzt rate mal, wer über die Vergabe von Forschungsgeldern 
entscheidet. Nicht die Kleinbeträge, sondern große, langfristig 
angelegte Programme der EU, des BMBF usw. Da sitzen genau auch Politiker 
und Juristen (die Überdeckung zwischen den Gruppen ist eh hoch), die man 
mit tiefen technischen Argumenten nicht überzeugen kann, einige 
Milliarden lockerzumachen. Und auch das ist Job eines Professors (auch 
wenn Prof. Hartenstein längst im Ruhestand ist und das nicht mehr 
unbedingt bräuchte...).

Mit ähnlichen Argumenten haben es (mir unbekannte) Leute geschafft, der 
EU 5 Milliarden Euro für (hauptsächlich) Chipfertigung in Europa aus der 
Tasche zu ziehen 
(http://www.itespresso.de/2013/05/24/eu-unterstutzt-europaische-chipfertigung-mit-5-milliarden-euro/). 
Ob das sinnvoll ist, sei mal dahingestellt...

> ==> Allein die Leckströme von den heutigen FPGAs betragen ein vielfaches
> von dem, was in Silizium gegossene CPUs benötigen! Ich habe zumindest
> noch kein Smartphone gesehen, in dem ein FPGA steckt... ;o)

Es ist hier wichtig, das Konzept FPGA von den aktuell verfügbaren 
Implementierungen von FPGAs zu unterscheiden. In der Vergangenheit war 
Energieeffizienz kein Entwurfsziel - also haben Xilinx und Altera eben 
nicht viel Zeit darauf verwendet. Einige kleinere Hersteller dagegen 
schon.

Und am Beispiel Intel hat man gesehen, dass mit ein "wenig" Geld es 
durchaus machbar ist, etwas verkorkstes wie die x86-Architektur (Pentium 
4 Netburst-Monster) auf stromsparend und effizient (Haswell) zu trimmen.

-- Michael

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