Forum: HF, Funk und Felder Analoger 1MHz Sinusoszillator


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von Friedrich H. (Gast)


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Servus zusammen,

ich suche aktuell nach einem guten analogen Design für einen 1MHz 
Sinusoszillator, mit guter thermischer Stabilität, will sagen 1MHz 
±30kHz im Temperaturbereich von 0-40°C.

Benötigt werden max. 3Vpp in 50Ω-200Ω (induktive Last). Welche 
Sinusoszillatorkonzepte (mit OPV) sind dafür geeignet?
Die benötigte spektrale Reinheit kann ich derzeit nicht quantifizieren, 
halte deren Wichtigkeit allerdings von untergeordneter Rolle. Allerdings 
ist alles gut das keinem Rechteck gleicht.
Ich würde da gern auf eure Erfahrung zurückgreifen die man eben nicht 
nachlesen kann. Gern möchte ich den Oszillator analog realisieren, 
wenngleich mir DDS natürlich bekannt ist. Allerdings benötige ich die 
Flexibilität der einstellbaren Frequenz nicht, will nicht wobbel oder 
modulieren und möchte auf den Einsatz eines Mikrocontrollers gern 
verzichten.
Ich hoffe ich habe jetzt alle notwendigen gemacht, falls nicht liefere 
ich gern weitere Infos nach, sofern mir möglich.

Grüße, Friedrich

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hmm, gucken, ob noch irgendwo ein MAX038 zu bekommen ist?

von Friedrich H. (Gast)


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Hallo Jörg,

das ist keine wirklich schöne Option, auch wenn es analog sein soll, so 
müssen es doch nicht gleich Dinosaurier werden :)

Grüße, Friedrich

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Naja, wenn das Ding deine Anforderungen erfüllt, warum nicht?
Letztlich sind ICs wie XR2206 und MAX038 im Wesentlichen dadurch
hinfällig geworden, dass sich mit DDS bessere Daten erreichen lassen
für den gleichen Zweck.  Wenn man aber keine DDS will, was spricht
dann dagegen, das Vorgängerkonzept auszugraben?

Ein Sinusoszillator war analog schon immer ein schwieriges Thema.
Für den NF-Bereich eine Wien-Robinson-Brücke, aber bei 1 MHz ist
das schon jenseits der klassischen NF-Technik.  Du kannst natürlich
einen LC-Oszillator bauen, klassisch, mit Transistoren, und dann noch
eine Pufferstufe dahinter mit einem weiteren Resonanzkreis zum
Aussieben der Oberwellen.

Aber wenn man noch irgendwo beim Restehöker einen MAX038 bekäme, ist
das sicher der sinnvollste Kompromiss zwischen Aufwand und Nutzen.

von Friedrich H. (Gast)


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Ich würde dir zustimmen Jörg, wenn es um den einmaligen Aufbau einer 
Schaltung geht. Wenn es jedoch so klappt wie ich mir das wünsche, dann 
müsste die Schaltung in mehrfacher Ausführung aufgebaut werden und dann 
wird es schwer mit den Dinos.
Deinen Andeutungen entnehme ich aber, dass du in Richtung Colpitts- oder 
Clapp-Oszillator denkst?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Friedrich H. schrieb:
> Wenn es jedoch so klappt wie ich mir das wünsche, dann
> müsste die Schaltung in mehrfacher Ausführung aufgebaut werden und dann
> wird es schwer mit den Dinos.

Hmm, man sollte die Voraussetzungen gleich schreiben. ;-)

> Deinen Andeutungen entnehme ich aber, dass du in Richtung Colpitts- oder
> Clapp-Oszillator denkst?

Ja, irgendsowas.  Du hast ja sicher auch nicht umsonst im HF-Forum
gepostet statt im Analogforum.

Darf's auch ein Quarzoszillator sein?

von Old P. (Gast)


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Also ich würde auch zu einem Stino-Quarz und anschließendem einfachen 
Oberwellenfilter raten. Die Genauigkeit ist dann ganz sicher weit unter 
30kHz und da ja die Reinheit nicht so entscheidend sein soll, fährst Du 
damit am besten. Hinterher noch etwas puffern und gut ist.

Ich habe mal sowas für ein Klirrfaktormessgerät nach Elektor gebaut, 
funktioniert sehr gut.

Old-Papa

von Friedrich H. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Hmm, man sollte die Voraussetzungen gleich schreiben. ;-)

Ja, hast recht, mein Fehler.

Jörg Wunsch schrieb:
> Ja, irgendsowas.  Du hast ja sicher auch nicht umsonst im HF-Forum
> gepostet statt im Analogforum.

Naja, der ein oder andere bezeichnet auf schon kHz als HF, daher dachte 
ich ich wäre mit meinem 1MHz hier gut aufgehoben.

Jörg Wunsch schrieb:
> Darf's auch ein Quarzoszillator sein?

Da hätte ich dann wieder das Problem das ich filtern müsste, da ich ja 
schrieb:

Friedrich H. schrieb:
> Allerdings ist alles gut das keinem Rechteck gleicht.

Old Papa schrieb:
> Also ich würde auch zu einem Stino-Quarz und anschließendem einfachen
> Oberwellenfilter raten. Die Genauigkeit ist dann ganz sicher weit unter
> 30kHz und da ja die Reinheit nicht so entscheidend sein soll, fährst Du
> damit am besten. Hinterher noch etwas puffern und gut ist.

Ich werde das mal überdenken, die Nacht geht ja bald los, also etwas 
Stoff zum drüber schlafen, danke.

von Friedrich H. (Gast)


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Eine Frage geht noch in mir um, gibt es nicht einen fertigen 
Sinusoszillator, außer den genannten Dinos, als fertiges Bauteil, bei 
denen man das Signal einfach nur noch verstärken muss? Oder sind 1MHz 
heutzutage so selten geworden, dass dafür kein Bedarf mehr besteht? Ich 
weigere mich der Mentalität zu folgen mit überdimensionierten Lösungen 
an profane Dinge heran zu gehen.
Ich meine damit die heutige Mentalität immer leistungsstärkere Hardware 
zu verwenden, anstatt einfach mal wieder effektiv zu programmieren und 
die vorhandene Hardware sinnvoll auszunutzen.
Daher weigere ich mich auch einen 50MHz (oder mehr) DDS-Chip mit 
Quarzoszillator plus aufwendigem Rekonstruktionsfilter aufzubauen, nur 
um ein simples 1MHz Sinussignal zu erzeugen.

von Wolfgang H. (frickelkram)


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Mit einem schnellen OpAmp solltest Du doch einen Wien-Oszillator bauen 
können der bei 1mhz schwingt. Sonderlich frequenzstabil wird der aber 
wohl nicht werden. Wenn Du die Bauteile sorgfältig wählst kannst Du aber 
bestimmt einen MAX038 schlagen, oder?
Wenn Dein Sinus nicht 100% perfekt sein muss, hilft dann nicht auch ein 
fertiger Quarz Oszillator mit nachgeschaltetem Filter und Puffer?
App Vorschlag von TI, was immer der auch taugt ...
http://www.ti.com/general/docs/lit/getliterature.tsp?literatureNumber=snoa839&fileType=pdf

von Rainer Z. (razi)


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Hai!

Friedrich H. schrieb:
> [...] Oder sind 1MHz heutzutage so selten geworden, dass
> dafür kein Bedarf mehr besteht? Ich weigere mich der Mentalität
> zu folgen mit überdimensionierten Lösungen an profane Dinge
> heran zu gehen.

Hmm. Sehr unvorsichtig. - Grundsätzlich verstehe ich Deine Haltung,
aber einen 1MHz-Sinusoszillator für 3V(pp) an 50Ohm als "profan"
zu bezeichnen, ist ... unvorsichtig.

> Daher weigere ich mich auch einen 50MHz (oder mehr) DDS-Chip mit
> Quarzoszillator plus aufwendigem Rekonstruktionsfilter aufzubauen,
> nur um ein simples 1MHz Sinussignal zu erzeugen.

Hmmm. Zur Einstimmung mal ein einfaches Beispiel: Angenommen, Du
möchtest mit Deinem "normalen" Oszi (Eingangsimpedanz: 1MOhm parallel
30pF) und einem gewöhnlichen 1:1-Tastkopf (Eingangskapazität: 150pF)
ein "simples" 1MHz-Sinussignal mit 1V(eff) Amplitude messen.

Frage 1: Welcher Strom fließt in den Tastkopf?
Frage 2: Mit welchem Scheinwiderstand wird die Quelle belastet?

Dein Tipp ist....?

...

Antwort 1: Es fließt ca. 1mA(!!) in den Tastkopf.
Antwort 2: Die Quelle wird mit einem Scheinwiderstand von ca. 1kOhm 
belastet. (Der reelle Eingangswiderstand von 1MOhm ist völlig
belanglos. Die kapazitive Belastung dominiert.)

Hättest Du's gewusst?

Zu Deinem konkreten Problem hat Jörg eigentlich schon das Wesentliche
gesagt: 1MHz ist fuer NF zuviel (kein Standard-OPV arbeitet noch
sinnvoll bei dieser Frequenz), fuer HF aber zu wenig (Schwingkreise
benoetigen vergleichsweise riesige Spulen und Kondensatoren, oder die
Impedanzverhaeltnisse werden beschissen, oder beides).

Ich schließe mich daher den Ratschlägen meiner Vorredner an:
1) Vergiss OPV, nimm Transistoren.
2) Bau keinen Leistungsoszillator, sondern teile die Grundfunktionen
(Schwingung erzeugen, Schwingung filtern, Schwingung verstaerken)
auf mehrere Stufen auf.
3) Ziehe auch teil-digitale Loesungen in Erwaegung.

Spontan wollte ich Dir auch zu Colpitts/Clapp raten, aber inzwischen
glaube ich, dass das unsinnige Fummelei wird, weil das auf beschissene
Groeszen fuer L und C fuehrt. Nimm lieber einen 1MHz-Quarzoszillator,
filtere das Signal und setze einen Impedanzwandler nach.

Alternativ kann man auch von einem 12MHz-Quarzoszillator ausgehen, einen
sechsstufigen Ringzaehler nachsetzen, eine Sinus-Approximation vornehmen
und erst dann filtern. Das wird Dir aber zuviel Aufwand sein... :)

Grusz,
Rainer

von Rainer Z. (razi)


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Hai!

Wolfgang Heinemann schrieb:
> Mit einem schnellen OpAmp solltest Du doch einen Wien-Oszillator
> bauen können der bei 1mhz schwingt.

Das geht ganz sicher - nur hat man dann all die Probleme, die man
bei einer Wien-Bruecke eben immer hat:

1) Fuer vernuenftige Frequenzstabilitaet will man eine (leicht
verstimmte) vollstaendige Wien-Robinson-Bruecke haben.
2) Die Wien-Robinson-Bruecke daempft relativ stark, benoetig
also relativ viel Verstaerkung. (Fuer 1MHz Oszillatorfrequenz
halte ich einen 100MHz-OPV nicht fuer uebertrieben.)
3) Breitbandige Verstaerker neigen zu parasitaeren Schwingungen,
wenn sie nicht sachgemaesz aufgebaut werden.
4) Wien-Bruecke ohne Amplitudenregelung ist unguenstig.

Beherrschbar ist das sicherlich, aber ob sich der Fragesteller das
antun will...?

Grusz,
Rainer

von Wolfgang H. (frickelkram)


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Rainer Ziegenbein schrieb:
> Hai!
>
> Wolfgang Heinemann schrieb:
>> Mit einem schnellen OpAmp solltest Du doch einen Wien-Oszillator
>> bauen können der bei 1mhz schwingt.
...
> Beherrschbar ist das sicherlich, aber ob sich der Fragesteller das
> antun will...?
>
> Grusz,
> Rainer

Da habe ich auch Bedenken. Einfach wird das nicht und ob der Erfolg dann 
den Aufwand rechtfertigt .... Darum habe ich mal nach einer fertigen 
Lösung als 4-pin Quarz-Chip gesucht, aber auf die Schnelle nichts 
gefunden. Für höhere Frequenzen gibt es fertige Oszillatoren, wenn auch 
nicht billig, aber für 1 MHz ...

von Ingo (Gast)


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Hallo,

was spricht denn gegen einen LC-Oszillator inkl. Cap-Diode
mit angeschlossener PLL (4046) ?
Dann ein bis zwei Pufferstufen.. damit sollten die 3V P-P an 50 Ohm doch
erreichbar sein. Als Referenz ein  4 MHz Quarz und einen entsprechenden 
Teiler :4

Gruß Ingo

von Transi (Gast)


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Warum soll das nicht funktionieren.

Tietze / Schenk
beschreibt unter Signalgeneratoren den klassischen 
Wien-Brücken-Oszillator und schreibt, dass dieser bis 1MHz machbar ist.
Wir Pflegen mit unseren Azubis üblicherweise genau solch einen Generator 
bis 1MHz aufzubauen und der hat noch immer funktioniert. Die Sache wird 
ja relativ einfach, wenn nur eine Frequenz gefordert wird. Mit einem 
guten OP der so in die Gegen von 20MHz geht, lässt sich das gut 
realisieren. Amplitudenregelung mit klassicher FET Schaltung.
Regeln der Analog-, HF-Technik beachten:
Sauberer Aufbau, kurze Leiterbahnführung, saubere Stromversorgung.
Die Signalqualität ist um Welten besser als mit dem MAX 038 und XR2206 
(Gelumpe).

Ja und was spricht denn gegen einen LC Oszillator:
Ganze Generationen haben Radio im Mittelwellenbereich von 530kHz bis 
1,6MHz mit Colpitts und Clapp Oszillatoren gehört. Wenn diese 30kHz 
davongelaufen wären, dann hätten sie 3 verschieden Sender überstrichen, 
was am Abend bei den hohen Reichweiten nicht zu gebrauchen wäre. Aber es 
hat funktioniert, ganz ohne DDS.

Gruß

Transi

von Stefan M. (derwisch)


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Ein fertiger kleiner Quarzoszillator ( evtl. sogar Quarzofen )
mit einem einfachen Filter dahinter ist doch schaltungstechnisch weniger 
Aufwand als alles diskret aufzubauen.
Was spricht dagegen?
Ausserdem fällt jeglicher Abgleich weg.

von Peter S. (psavr)


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Nimm ein 1MHz Grundwellenquarz, irgend ein Inverter (ev. Schmitt-Trigger 
OpAmp oder Komperator) und ein LC-Tiefpass. Es gibt 100 Lösungen für ein 
paar Cents, die müssen wir hier doch nicht alle durchdiskutieren!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Friedrich H. schrieb:
>> Darf's auch ein Quarzoszillator sein?
>
> Da hätte ich dann wieder das Problem das ich filtern müsste, da ich ja
> schrieb:

Nein, ich meinte keinen fertigen (TTL-Pegel-)Oszillator, sondern
einen analog aufgebauten.  Der erzeugt einen verzerrten Sinus, den
du mit einem Schwingkreis als Rekonstruktionsfilter brauchbar
formen können solltest.

Kannst du dir pro Gerät noch eine Arbeitspunkteinstellung leisten?
Damit könnte man Exemplarstreuungen der verwendeten Transistoren
ausgleichen.  In der Folge muss man die Verstärkung nicht so stark
„aufdrehen“ (nur für sicheres Anschwingen unter allen Bedingungen),
was einer bereits möglichst guten Sinusform im Oszillator zugute
kommt.

Peter S. schrieb:
> Nimm ein 1MHz Grundwellenquarz, irgend ein Inverter (ev. Schmitt-Trigger
> OpAmp oder Komperator) und ein LC-Tiefpass.

Das wäre nun so ziemlich das dümmste, wenn man einen Sinus haben will:
erstmal einen Rechteck draus machen, um dann dessen großzügiges
Oberwellenspektrum anschließend wieder zu dämpfen.  Dein einer 
LC-Tiefpass
wäre da ohnehin viel zu wenig, der dämpft 6 dB/Oktave, sodass die
fette 2. Oberwelle gerade mal 12 dB gedämpft wird.

von ArnoR (Gast)


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> Dein einer LC-Tiefpass
> wäre da ohnehin viel zu wenig, der dämpft 6 dB/Oktave, sodass die
> fette 2. Oberwelle gerade mal 12 dB gedämpft wird.

Ein LC-TP ist ein Filter 2.Ordnung und dämpft mit 12dB/okt. Die Die 2. 
Oberwelle, also die 3-fache Frequenz, wird mit knapp 20dB gedämpft.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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ArnoR schrieb:

> Ein LC-TP ist ein Filter 2.Ordnung und dämpft mit 12dB/okt.

OK, ich hätte vorher nachlesen (oder -rechnen) sollen. ;-)

> Die Die 2.
> Oberwelle, also die 3-fache Frequenz, wird mit knapp 20dB gedämpft.

Stimmt, sind ja nicht zwei Oktaven (vierfache Frequenz).

Ist trotzdem nicht sehr viel.  L und C als Schwingkreis statt als
Tiefpass sind effektiver.

von B e r n d W. (smiley46)


Angehängte Dateien:

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IMO machen diese zwei Versionen Sinn:
Die Filter-Methode oder ein sauberes Signal am Quarz abgreifen. Vom 
Aufwand her macht das keinen großen Unterschied.

Ein Quarzoszillator mit 1 MHz ist kein häufig anzutreffendes Bauteil. 
Also muss der Oszillator eher selbst gebaut werden.

von Peter S. (psavr)


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@Jörg Wunsch
>OK, ich hätte vorher nachlesen (oder -rechnen) sollen. ;-)
>
>> Die Die 2.
>> Oberwelle, also die 3-fache Frequenz, wird mit knapp 20dB gedämpft.
>
>Stimmt, sind ja nicht zwei Oktaven (vierfache Frequenz).

Hinzu kommt, dass die 3. Oberwelle nur 1/3 an Amplitude der Grundwelle 
hat, da sind wir schon fast bei 30dB Unterdrückung. Das ist bereits 
wesentlich besser, als das was Dein vorgeschlagener so an Sinus MAX038 
ausspuckt!

von B e r n d W. (smiley46)


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Ob Funktionsgenerator oder Wien-Brücke, die sind bezüglich 
Frequenzkonstanz und Phasenrauschen nicht so der Brüller. Aber 
möglicherweise spielt das bei Friedrichs Anwendung keine Rolle.

Ein Rechteck mit nachgeschaltetem, zweistufigem Notchfilter dürfte die 
Harmonischen auch schon auf -60dB dämpfen. Filter-Bauteile für 1 MHz 
sind preiswert von der Stange erhältlich.

von Falk B. (falk)


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@ Rainer Ziegenbein (razi)

>1) Fuer vernuenftige Frequenzstabilitaet will man eine (leicht
>verstimmte) vollstaendige Wien-Robinson-Bruecke haben.

Mag sein.

>2) Die Wien-Robinson-Bruecke daempft relativ stark, benoetig
>also relativ viel Verstaerkung. (Fuer 1MHz Oszillatorfrequenz
>halte ich einen 100MHz-OPV nicht fuer uebertrieben.)

Nö. Die Dämpfung si so ziemlich genau 1/3, sprich, der OPV muss eine 
Schleifenverstärkung von 3 haben. Macht rein reschnerisch 3 MHz 
Verstärungs-Bandbreite Produkt. Real eher mehr, weil er sonst zuviel 
Phasendrehung selber reinbringt. Ich schätze ein normaler Video-OPV mit 
20-50 MHz Verstärkungs-Bandbreite Produkt reicht.

>3) Breitbandige Verstaerker neigen zu parasitaeren Schwingungen,
>wenn sie nicht sachgemaesz aufgebaut werden.

Ja.

>4) Wien-Bruecke ohne Amplitudenregelung ist unguenstig.

Sicher, aber wer betreibt so ein Ding OHNE Amplitudenregelung?

>Beherrschbar ist das sicherlich, aber ob sich der Fragesteller das
>antun will...?

Ein 1 MHz Quarzoszillator ist auch schnell aufgebaut und ist deutlich 
frequnenzstabiler und genauer. Bei normalen Ansprüchen braucht man 
danach auch keinen Filter mehr, nur noch den Leistungsverstärker. 30 kHz 
Bei 1 MHz sind aber 3%, das schafft der Herr Wien auch noch.

von Rainer Z. (razi)


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Falk Brunner schrieb:

>>1) Fuer vernuenftige Frequenzstabilitaet will man eine
>>(leicht verstimmte) vollstaendige Wien-Robinson-Bruecke
>>haben.
>
> Mag sein.
>
>>2) Die Wien-Robinson-Bruecke daempft relativ stark, benoetig
>>also relativ viel Verstaerkung. (Fuer 1MHz Oszillatorfrequenz
>>halte ich einen 100MHz-OPV nicht fuer uebertrieben.)
>
> Nö.

Doch.

> Die Dämpfung si so ziemlich genau 1/3, [...]

Bei einer ueblichen Wien-Halbbruecke, ja.

Die Wien-Robinson-Vollbruecke daempft wesentlich staerker (auf
jeden Fall staerker als 1/9), hat aber auch bessere Eigenschaften
(Phasengang).
Der Wikipedia-Artikel zum Thema ist grob unvollstaendig; Tietze/Schenk
gibt im Kapitel "Wien-Bruecken-Oszillatoren" genauere Auskunft.

Grusz,
Rainer

von W.S. (Gast)


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Friedrich H. schrieb:
> ich suche aktuell nach einem guten analogen Design

Dann nimm entweder den guten alten Phasenschieber (die Schaltung mit 3 
OpV's und einigen antiparallelen Dioden als Amplitudenregelung sollte ja 
weithin bekannt sein) oder nen klassischen Wien-Robinson-Generator mit 
Glühlämpchen.

Wenn du nen Quarz nehmen willst, dann solltest du den Schwingstrom 
abtasten, denn der ist so ziemlich das Einzige, was sinusförmig ist. Die 
üblichen Signale aus ebenso üblichen fertigen Quarzoszis sehen meistens 
grauenvoll aus - und da muß man den diversen Vorrednern widersprechen: 
Die erste Oberwelle, mit der man es zu tun hat, ist nicht f3 sondern f2, 
weil das Tastverhältnis alles andere als 1:1 ist.

W.S.

von Friedrich H. (Gast)


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Super Jungs, danke für den Input. Ich werde schauen welche der 
vorgeschlagenen Lösungen ich weiter verfolge. Das verlinkt pdf enthält 
gerade als Beispiel einen 1MHz-Sinusoszillator, toll.
Und noch schöner ist, dass es trotz meiner vielleicht einfachen Frage 
sachlich geblieben ist, das ist mir viel wert.

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Würde ich das Teil brauchen nehme ich einen Keramik-Resonator gabs mit
1 Mhz, 400 khz, 600 khz, 500 khz.

                                        Gruß Hans

von B e r n d W. (smiley46)


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Beim blauen C. gibts 1MHz Quarzoszillatoren zu einsfünfzig.

von Harald W. (wilhelms)


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B e r n d W. schrieb:

> Beim blauen C. gibts 1MHz Quarzoszillatoren zu einsfünfzig.

Da kommt aber kein Sinus raus. :-(
Gruss
Harald

von Ingo D. (ingo2011)


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... ich finde meine Idee mit Transistor-LC-Oszi und PLL immer noch gar 
nicht so schlecht.
Ich frage mich nur, was der TO eigentlich vor hat ... ?
Na, vielleicht erfahren wir es ja noch ..

von Wolfgang H. (frickelkram)


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Hallo Friedrich,

Friedrich H. schrieb:
...
> Und noch schöner ist, dass es trotz meiner vielleicht einfachen Frage
> sachlich geblieben ist, das ist mir viel wert.

ich fand die Frage interessant. Ich dachte erst ... ist doch kein 
Problem ... kaufen. Aber die Dinger gibt es tatsächlich nicht von der 
Stange. Ich denke aber je nach dem welche Eigenschaften für Dich wichtig 
sind oder nicht; Reinheit des Sinus, Frequenzstabilität, schnelles 
Einschwingen, Temperaturstabilität, Abgleichfreiheit, einfacher Aufbau, 
Reproduktionsfähigkeit ... gibt es doch eine hohe Bandbreite von 
Möglichkeiten. Den 1Mhz Quarz kann ich mir mit einem Dual OVP auch sehr 
gut vorstellen, der 1. OPAmp macht die Sinusschwingung die zweite 
entkoppelt.

von Rainer Z. (razi)


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Hai!

Ingo DH1AAD schrieb:
> ... ich finde meine Idee mit Transistor-LC-Oszi
> und PLL immer noch gar nicht so schlecht.

Mal ganz fies: "Die Lösung ist extrem brilliant - aber
für welches Problem eigentlich?" :)

PLL ist u.a. gut, um eine hohe variable Frequenz an eine
niedrig(er)e konstante Frequenz anzubinden. - Woran willst
Du die 1MHz anbinden? An einen 32kHz-Uhrenquarz? Und warum?

Weiter: Hast Du die Schwingkreis-Elemente mal ueberschlagen?
Grob ueber zwei Fäuste kommt man mit 15µH / 2nF hin. Da man
als Schwingkreiskapazitaet kein X7R haben will, kommt nur
ewiges Parallelschalten von C0G-Kerkos in Frage - oder ein
Wickelkondensator.
Und einen Kreis mit 2 NANOFARAD Kreiskapazitaet mit einer
Kapazitaetsdiode abstimmen (--> PLL)? Na, ich weiss nicht...
Der Oppermann hat ja vieles, auch alte Kapazitaetsdioden
fuer Mittelwelle, aber trotzdem...

Ich sehe einfach das Problem, dass sich die Frequenzbereiche
"entmischt" haben: MW/KW sind in der Massenanwendung fuer
analoge Sachen praktisch tot. Digitalkram ist heute deutlich
schneller als 1MHz, und "echtes" Analogzeug (Audio) liegt
deutlich niedriger.
Folge: "Klassische" Bauteile (Filterspulen, Bandfilter,
Drehkos) sind neu fast nicht mehr zu bekommen. Weitere
Folge: Wenn man nicht unbedingt frickeln will, sollte man
digitalisierte Loesungen in Erwaegung ziehen - also entweder
DDS, oder Quarzoszillator/Teiler/Filter.

Grusz,
Rainer

von Wolfgang H. (frickelkram)


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... einen hab ich nicht ...
http://www.linear.com/docs/4134
In der App-Note werden ab Seite 43 Oszillatoren besprochen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer Ziegenbein schrieb:
> Grob ueber zwei Fäuste kommt man mit 15µH / 2nF hin.

Ungünstige Kombination.  Die Komponenten haben bei Resonanzfrequenz
um die 100 Ω Blindwiderstand, das ist arg niederohmig.

Mach 150 µH + 200 pF draus, dann ist das praktikabler.

Aber einen Sinn für eine PLL sehe ich trotzdem nicht.

von MaWin (Gast)


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> ich suche aktuell nach einem guten analogen Design für einen 1MHz
> Sinusoszillator

Analog ist relativ.

AD9833 liefert den Sinus quartzstabil und sauber bei geringstem 
Bauteilaufwand (ein Tiny10 dazu).

Ein nicht-quartzstabilisierter Oszillator erfordert zumindest eine 
Trimmung, aber der Aufbau wäre komplex.

Ein quartzstabilisierter Oszillator erfordert zumindest eine 
Amplitudenregelung, was den Klirrfaktor erhöht.

Der Kompromiss wäre ein quartzstabiler Wien-Oszillator mit 
Amplitudenregelung durch eine Glühlampe
http://circuits.linear.com/443
könnte man mit schnelleren OpAmps auf 1 MHz umdimensionieren.

MAX038 oder XR2206 sind das schlechte beider Welten: Nicht stabil genug 
und unsauberer Sinus und hoher Bauteilaufwand.

Ein Rechteckoszillator mit nachfolgendem Filter wäre wenigstens noch 
quartzstabil zu bekommen.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Ein Rechteckoszillator mit nachfolgendem Filter wäre
> wenigstens noch quartzstabil zu bekommen.

Ein Quarzoszillator ist frequenzstabil und die Amplitude wird durch die 
Betriebsspannung begrenzt. Die Harmonischen lassen sich leicht auf -60dB 
filtern, das sind 5 Bauteile (Hühnerfutter). Und 1MHz Quarzoszillatoren 
gibt es für 1,50€. Nur der Puffer-Verstärker muss eine ausreichende 
Bandbreite haben.

von Wolfgang H. (frickelkram)


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Deshalb meinte ich ja, das es eine Frage ist wo man die Kompromisse 
eingehen will.

In der App-Note, die ich verlinkt habe 
(http://www.linear.com/docs/4134), ist übrigens eine Wien-Brücke mit 
Quarz beschrieben. Die Schaltung wird dann um eine Amplitudenregelung 
mit FET und OP-Amp ergänzt. So etwas ist halt wirklich aufwändig. Dafür 
gibt es dann ein reines Signal.

von B e r n d W. (smiley46)


Angehängte Dateien:

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Kommt einfach drauf an, wie gut gefiltert wird.

Aber der Wien-Quarzoszillator hätte den Vorteil, mit mehreren Quarzen 
die Frequenz umschalten zu können ohne Verlust der Sinus-Reinheit.

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