Gerade kam die PCN von Yageo rein: SMD-Chipwiderstände in 0603/0805/1206 werden nun ohne Aufdruck ausgeliefert. Bei 0402 war das ja schon immer der Fall. "To remove the Resistance Value Marking on R-Chip sizes 0603/0805/1206 for the purposes of reducing unnecessary chemical usages for environmental protections. To identify the product resistance value each single reel is labeled with all relevant data and will continue serving the purposes. As for the product, performance, features, specifications, manufacturing process and location remain the same. So, the elimination of the marking on top of the product itself has no impact on the product functionality and reliability and customer can use it for all current and future applications as already done." Macht die Fehlersuche nicht einfacher. Grrrr...
Ist echt eine Plage. Wenn die Widerstände wenigstens gelasert werden könnten - aber das würde wohl den Wert verändern.
Nachtrag: Und wer nun meint, das wäre eh nur für Bastler (und Reparaturen) interessant, der vergißt, daß in der Industrie eine Bestückungskontrolle stattfindet, ob nun visuell oder per AOI. Fehlbestückungen in der Maschine können nun nachträglich gar nicht mehr erkennt werden (außer im ICT, aber der ist für viele Baugruppen, gerade bei kleineren Stückzahlen, in den Einmalkosten ineffizient).
Es gibt auch andere Hersteller von Widerständen. Irgendjemand wird auch weiterhin den Wert draufschreiben. Allerdings ist auf keramischen Kondensatoren seit mindestens 15 Jahren auch kein Wert mehr aufgedruck bzw. war nie drauf.
Auf den Rollen ist genug Beschriftung, die Bestückung wird mit FKT und/oder ICT geprüft. Wer sich nur auf AOI verlässt ist selber schuld. Was macht man unter einem BGA mit AOI... Für Bastler ist es doof, aber da gibt es Sortimentskästen und Messgeräte. Ist lästig, aber es ist halt so. Bei anderen Bauelementen ist es auch kein Thema, Kondensatoren, IC's im SOT Gehäuse oder noch kleine Gehäuse.
Wenn der Hersteller die Bauelemente nur noch bunt gemischt als Schüttgut vertreiben würde, hätte er noch mehr gespart..... :-( Das wäre überhaupt eine gute Idee auf für andere Industriezweige: Zum Beispiel könnte man Lebensmittel in unbeschriftete Tüten verpacken und man stellt dann zu Hause fest, was man eigentlich gekauft hat. Damit ist dann die Zubereitung des Mittagessens eine spannende Sache. MfG Paul
> Nur, dass AOI keine Widerstandswerte liest ...
Warum sollte es nicht? Moderne AOIs benutzen Texterkennung, wie auch für
die IC-Beschriftungen.
Peter schrieb: > Nur, dass AOI keine Widerstandswerte liest ... Das ist ja auch nicht notwendig, das Teil muss ja bloss gleich aussehen - es kann auch russisch oder chinesisch beschriftet sein. Oder mit Farbstreifen, wie schon seit Jahrzehnten üblich. Gruss Reinhard
Paul Baumann schrieb: > Wenn der Hersteller die Bauelemente nur noch bunt gemischt als > Schüttgut > vertreiben würde, hätte er noch mehr gespart..... > :-( du verwendest doch eh keine smd-bauteile?? und bist du auch nur irgendwie an yageo gebunden?
hier weinen wieder alle rum, nur weil sie den nächsten lächerlichen grund zum jammern gefunden haben. meine güte, leute...
Nein, es geht nicht um das Rumjammern, wie Du berechtigte Kritinennst. Es geht viel mehr daraum, daß sich jeder auf Kosten der Kunden einen schönen Tag machen will, aber die gleichen Scheine und Münzen dafür kassiert. MfG Paul
Wenn sie sich den Arbeitsschritt mit der Beschriftung sparen, dann können sie ja die Ersparnis an den Kunden weitergeben. Nicht wahr?
Reinhard Kern schrieb: > - es kann auch russisch oder chinesisch beschriftet sein. Oder mit > Farbstreifen, wie schon seit Jahrzehnten üblich. Bis die bei den bedrahteten Widerständen die Farbringe weglassen ist auch nur eine Frage der Zeit. Der pick&place ist das egal und die Muttis, die das früher an der Welle von Hand gemacht haben sind mittlerweile auch alle im Altersheim. Immerhin spart man da gleich 12 verschiedene Farben.
auch wenn sie den gewinn nicht an die kunden weitergeben, wär mir das recht. lieber wärs mir, sie würden die ingesparten mio in ihre entwicklung stecken anstatt mir einen widerstand für 0,14 cent gegenüber 0,15 cent anbieten.
Also ich habe gerade mal geschaut: 5k habe ich immer für 2-3 Euro gekauft (0603). Da spielt der Preis wirklich keine Rolle mehr. Da kostet die Bestückung deutlich mehr...
Sebastian schrieb: >> Nur, dass AOI keine Widerstandswerte liest ... > Warum sollte es nicht? Moderne AOIs benutzen Texterkennung, wie auch für > die IC-Beschriftungen. Laut Aussage unserer EMSler ist es die absolute Ausnahme, dass Widerstandswerte mit dem AOI überprüft werden, obwohl alle ihre Maschinen das können. Die sind sich dank ihrer Prozesse sehr sicher, dass das richtige Bauteil im Feeder landet, und wenn es halt doch mal schief geht muss es woanders auffallen :/
Hallo Holger B., Reinhard Kern und Soul eye. > Laut Aussage unserer EMSler ist es die absolute Ausnahme, dass > Widerstandswerte mit dem AOI überprüft werden, obwohl alle ihre > Maschinen das können. >> Nur, dass AOI keine Widerstandswerte liest ... > Das ist ja auch nicht notwendig, das Teil muss ja bloss gleich aussehen > - es kann auch russisch oder chinesisch beschriftet sein. Oder mit > Farbstreifen, wie schon seit Jahrzehnten üblich. Nun, "können" könnte etwas anders sein, als "so können" dass sich der Bediener wegen der falsch negativen Fälle nicht die Haare rauft. Einer der Zulieferer hatte mir mal sein Leid geklagt: Ich hatte irgendeine Diode mit Typ und "generisch" angegeben. Darum wurde sie bei jedem Baulos mit einer Diode dieses Typs von einem anderen Hersteller bestückt, die anders aussah, und prompt auffiel. Also hab ich ihm gesagt, er soll sich halt selber auf den Hersteller festlegen, der ihm am besten in den Prozess passt. Dann aber stellten auch unterschiedliche Batches des gleichen Herstellers ein Problem dar. Mal ist der Anodenstreifen dicker, mal dünner....Bei großen Baulosen von anderen Firmen kein Thema, weil die Bauteile Baulosbezogen mit dem gleichen Batch bestellt wurden. Aber für unsere kleinen Baulose wurden halt die Reste verwertet. Mit der "Resteverwertung" selber habe ich keine Bauchschmerzen, nur passen muss es halt. Darum haben sie zum Schluss jedesmal eine Platine des aktuellen Bauloses (20 Stück, Platine etwas größer als DIN A4, "Energietechnik") als neues Muster verwendet. Fatal wurde es, als sie eine Platine als Muster nahmen, wo diese entsprechende Diode verkehrt herum montiert war. An allen anderen Platinen des Bauloses war nachgelötet worden und natürlich mit Sorgfalt die Diode verkehrt herum plaziert. > Die sind sich dank ihrer Prozesse sehr sicher, dass das richtige Bauteil > im Feeder landet, Nun, so sollte es sein. Aber landet es auch richtig herum im Feeder? Und wieso ist bei einem 100er Baulos in 95 Fällen eine SMD Diode richtig plaziert, in zwei Fällen falsch herum und bei den restlichen drei fehlt sie ganz? Warum klappt es über zig Jahre und mehrere hundert Platinen, überall richtig einen 555 in SO8 zu plazieren, aber in einem einzigen Falle stattdessen irgendeinen Opamp im SO8 Gehäuse, der bei uns auch auf anderen Platinen nirgendwo verwendet wurde? > und wenn es halt doch mal schief geht muss es woanders > auffallen :/ Nach obigen Erfahrungen und den Kosten für die AOI fand ich es in einigen Fällen effizienter, die Platinen, die ohnehin noch eines Abgleiches bedurften, VORSICHTIG in den Testbetrieb zu nehmen und zu beobachten. Das Beobachten des "Fehlerbildes" kann bei guter Kenntnis der Schaltung (Auch im Detail z.B. die Einschaltstromstösse oder irgendwelche Zeitkonstanten und nachfühlen, ob irgendwo etwas "unnatürlich" heiss wird.) die Fehlersuche drastisch verkürzen. Das geht naturgemäß nicht bei jeder Schaltung, und nicht bei großen Stückzahlen. Es gab allerdings einen Fehler (von dem man aber eine Fehlerklasse ableiten könnte), den ich auf die Tour nicht gefunden habe: Einen verkehrt herum montierten Tantalkondensator in einem Zeitglied mit einem hohen Vorwiderstand von irgendwashundert Kiloohm (für einen Bootstrap). Das Zeitglied reagierte zuerst beim Einschalten normal. Aber nach 20 bis 30 Minuten wurde der Tantalkondensator niederohmig und das Zeitglied fiel von selber zurück. Nach Auschalten und Wiedereinschalten funktionierte alles zuerst wieder wie gewohnt. Mein "Burn In Test" dauerte aber nur 10 Minuten (Verschiedene Modi und Sonderfälle der Schaltung durch und so viel Leistung, dass die Schaltung einmal so richtig heiss wurde). In der Zeit trat der Fehler halt nicht auf. Diese Schaltung war aber noch THT und der Kondensator so verbaut zwischen Relais, großen Folienkondensatoren ec. plaziert, das er auch für eine "manuelle" optische Inspektion schlecht zugänglich war. Er musste erst zur Seite gebogen werden, damit man die Kennzeichnung schräg von der Seite zwischen anderen Bauteilen hindurch sehen konnte. > Der pick&place ist das egal und die > Muttis, die das früher an der Welle von Hand gemacht haben sind > mittlerweile auch alle im Altersheim. Die gibt es immer noch. Aber die sitzen jetzt in Polen oder in der Ukraine. Und tatsächlich hier auch noch einige wenige. Und bei "deutscher Qualitätsfertigung" kenne ich ebenfalls genug Fälle, wo völlig erratisch der gleiche Powermosfet in TO247 mal richtig und mal um 180 Grad verkehrt herum montiert wurde. Völlig aus dem Konzept bringen kann man die Bestücker mit Platinen, bei denen die Leistungshalbleiter in THT (zum besseren Anflanschen an den Kühlkörper) von der "Lötseite" montiert werden. Auch wenn in den Bauunterlagen die entsprechende Passage rot, fett und unterstrichen ist: Zumindest in der ersten Probeplatine, die besonders "schön" ist, weil man ja Eindruck schinden will, sitzten die falsch herum. ;O) Das ist aber dann kein Fall des konkreten Bestückers, sondern der Fertigungsplanung, weil die versuchten, Fertigungsschritte einzusparen. ;O) Fehler vermeiden im Prozess ist eine Sache. Aber Fehlertoleranz hat auch seinen Charm. ;O) Wer dann den Bestücker wechselt, hat einen neuen, unerfahrenen Bestücker, der mit einiger Sicherheit den gleichen Fehler macht. Besser ist es oft, den vorhandenen Bestücker "lernen" zu lassen, oder zu versuchen, den eigenen Entwurf so zu modifizieren, das sie einfacher bestückbar (oder Testbar) ist. Das stösst naturgemäß an Grenzen. Nicht ohne Grund wurde ja eine Schaltung so erstellt wie sie ist. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic. http://www.dl0dg.de
Bei Keramikkondensatoren funktioniert es in der Industrie ebenfalls ohne Aufdruck, genauso wie im Prototypen-Bereich. Und dabei ist es umständlicher die Kapazität zu messen als den Widerstand falls man sich nicht mehr sicher ist welches Bauteil vor einem liegt. Kommerzielle Bestücker haben Spulen auf denen Aufgedruckt ist was für ein Bauteil es ist, ich glaube da schaut niemand auf den Aufdruck auf dem Bauteil, zumal in der Industrie Bauformen gewählt werden auf denen kein lesbarer Text mehr drauf passt. Funktioniert komischerweise problemlos, sonst gäbe es keine Smartphones etc. Im Prototypen-Bereich hat man Ordner oder SMD-Boxen. Liegt so ein SMD Widerstand ausversehen frei rum und man weiß nicht mehr welcher es ist, so kann man ihn ausmessen oder die 0.001 Cent fort schmeißen und einen sortierten verwenden. In der Schaltung kann man natürlich schwerer überprüfen ob der richtige verlötet wurde. Da muss man halt durchmessen und im Zweifelsfall ihn auch auslöten zum Messen, was bei SMD-Widerständen sicherlich kein Hexenwerk ist. Und wie schon gesagt: Bei Keramik-Kondensatoren hat die Industrie und der Prototypen-Bereich bisher auch nicht versagt, warum sollte es bei den Widerständen anders sein. Ich persönlich bin ohne Aufdruck bisher auch recht gut ausgekommen. Natürlich ist es nett zu sehen, dass man gerade auch wirklich den richtigen Widerstand verlötet, ohne ging's aber auch bisher, so wie bei allen Keramikkondensatoren eben auch.
Hallo, nicht zu vergessen, alle die Geheimniskrämer, die die Funktion ihrer nobelpreisverdächtigen Superschaltung geheimhalten wollen, sparen sich das Abschleifen der Bauteilbezeichnungen. Man müsste bloss noch erreichen, dass auch ICs nicht mehr bedruckt werden, oder wenigstens nur auf der Unterseite. Gruss Reinhard
Reinhard Kern schrieb: > oder wenigstens nur > auf der Unterseite. ach was ... Unterseite, pfff - INNENseite! :-)
@ Reinhard Kern (Firma: RK elektronik GmbH) (rk-elektronik) >erreichen, dass auch ICs nicht mehr bedruckt werden, oder wenigstens nur >auf der Unterseite. Die Laserbeschriftung der meisten modernen ICS ist sowieso kaum noch lesbar, die SMD-Codes selbst auf größeren Gehäusen tragen sehr gut zur Geheimhaltung bei ;-)
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