Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Shuntsgröße Votreile, Nachteile


von Christian V. (theorie)


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Guten Abend.

Ich muss relativ kleine Ströme messen, etwa in uA oder nA Bereich.
Dabei kann ich entweder einen großen Shunt benutzen um eine messbare 
Spannung
zu bekommen oder erst ein 100fach kleineren Shunt benutzen und dann den 
mit OPV 100fach zu verstärken um auf gleichen spannungspegel  zu bringen 
wie bei der 1. Variante.

Frage ist:
Welche Nachteile besitzt  die erste Variante gegenüber der zweite 
Variante?
Ich habe gelesen dass normalerweise man ein Shunt wählt, welche eine 
Spannungabfall von >=100mV erzeugt.Aber der Grund wurde nicht erklärt.

Falls  mir jemand  weiterhelfen kann, oder Literatur nennen kann ,wo ich 
es nachlesen kann , ist er sehr wilkommen :)
Danke im Voraus

von asf (Gast)


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Das ist allein eine Frage wie verrauscht das Messignal sein darf. Du 
musst den Shunt-Spannungsabfall ja auch irgendwie detektieren. 1µV mit 
8bit aufzulösen ist viel schwieriger und störbehafteter als 100mV zu 
messen!

von MaWin (Gast)


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Wie genau musst du messen,
beachte Widerstandsrauschen des Shunt,
Eingangs(offset)strom des Messeingangs bei höchster Temperatur,
wie wirkt sich der Spannungsabfall am Shunt auf die Stromquelle aus,
und die Eingangsoffsetspannung des Messeingangs.
Dazwischen suchst du nach dem Optimum.
Das einzige, was du in deinem Fall vernachlässigen kannst
obwohl es sonst wichtig ist, ist die Verlustleistung.
Dafür hast du die Möglichkeit es ohne shunt wie bei einem 
Photidiodenverstärker
als Transimpedanzverstärker aufzubauen.

von Christian V. (theorie)


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asf schrieb:
> Das ist allein eine Frage wie verrauscht das Messignal sein darf. Du
> musst den Shunt-Spannungsabfall ja auch irgendwie detektieren. 1µV mit
> 8bit aufzulösen ist viel schwieriger und störbehafteter als 100mV zu
> messen!

Das ist auch klar.
Aber ich meine nicht diese Werte

Z.B.:
Am Eingang vor ADC muss Spannung in Bereich von 1V bis 10V .

Dann kann ich direkt über Shunt die Spannung in diesen Bereich bringen 
oder

erst in Bereich von 10mV bis 100 mV bringen und mit OPV 100 fach 
Verstärken.

Und Frage ist , welche Nachteile Besitzt die erste Variante.

Gruß

von Andrew T. (marsufant)


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Christian V. schrieb:
>
> Und Frage ist , welche Nachteile Besitzt die erste Variante.
>
>

Der Nachteil ist, das Deiner Last 1..10V weniger Versorgungsspannung zur 
Verfügung stehen --
im Gegensatz zu Variante 2.


Ob das stört oder ob du damit leben kannst : Musst Du anhand der 
restlichen Verschaltung selber entscheiden.

von Falk B. (falk)


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Bei uA und nA würde ich einen Transimpedanzverstärker nutzen, der hat 
Null Ohm Eingangswiderstand und auf Grund seiner Struktur ein optimales, 
minimales Rauschen. Auf Offsetspannungen muss man auch achten, aber 
weniger als bei der klasssichen Shunt-Messung.

von MaWin (Gast)


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Christian V. schrieb:
> Und Frage ist , welche Nachteile Besitzt die erste Variante.

Die Frage wurde schon beantwortet, warum stellst du sie zum zweiten Mal?

von Anton (Gast)


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Bei so kleinen Strömen würde ich einen klassischen I-U-
Wandler, (Transimpedanzverstärker) nehmen, wenn es die
Spannungen zulassen. Ggf. einen Zero-Drift-Typen
(auch Chopper-Op-Amp), falls die Signale langsam genug
sind. Funktioniert noch bei Signalen im pA-Bereich!

von Christian V. (theorie)


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Danke noch mal für alle Antworten.

MaWin schrieb:
> Christian V. schrieb:
>> Und Frage ist , welche Nachteile Besitzt die erste Variante.
>
> Die Frage wurde schon beantwortet, warum stellst du sie zum zweiten Mal?


sorry, das war eigentlich die Antwort auf asf Beitrag.
Ich habe mir bischen Zeit gelassen während ich das Beitrag kommentiert 
hab und deins dann übersehen.

Wenn ich es Richtig verstanden hab mit die Eingangsoffsetspannung des 
Messeingangs meinst du der Eingang z.B. ADC ja?
Falls er genau so großen offset hat wie das gemessene Signal , dann wird 
die Messung nicht mehr brauchbar. Meinst du das?
Und was meinst du mit Eingangs(offset)strom des Messeingangs bei 
höchster Temperatur ?

Andrew Taylor schrieb:
> Der Nachteil ist, das Deiner Last 1..10V weniger Versorgungsspannung zur
> Verfügung stehen --

Die Spannungsquelle liefert bis zu 7kV oder 8kV .

von MaWin (Gast)


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> Und was meinst du mit Eingangs(offset)strom des Messeingangs bei
> höchster Temperatur ?

Damit meine ich den Eingangsstrom des Messeingangs (A/D oder OpAmp) bei 
höchster Bauteiltemperatur (weil er da besonders hoch ist) und dessen 
Unterschiede (Offsets).

Denn wenn du Nanoampere messen willst, können dich 100pA Eingangsstrom 
schon stören.

von Falk B. (falk)


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@ Christian V. (theorie)

>> Der Nachteil ist, das Deiner Last 1..10V weniger Versorgungsspannung zur
>> Verfügung stehen --

>Die Spannungsquelle liefert bis zu 7kV oder 8kV .

Dann kann man sich den ganzen Aufwand sparen und einfach mit einem 
hochohmigen Shunt direkt den Strom messen, ohne Verstärker. Denn die 8kV 
sind selten so exorbitant genau.

von Andrew T. (marsufant)


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Falk Brunner schrieb:
> @ Christian V. (theorie)
>
>>> Der Nachteil ist, das Deiner Last 1..10V weniger Versorgungsspannung zur
>>> Verfügung stehen --
>
>>Die Spannungsquelle liefert bis zu 7kV oder 8kV .
>
> Dann kann man sich den ganzen Aufwand sparen und einfach mit einem
> hochohmigen Shunt direkt den Strom messen, ohne Verstärker. Denn die 8kV
> sind selten so exorbitant genau.

Eben exakt diese Schlussfolgerung meint:

...Ob das stört oder ob du damit leben kannst : Musst Du anhand der
restlichen Verschaltung selber entscheiden.
....

> Denn wenn du Nanoampere messen willst, können dich 100pA Eingangsstrom
> schon stören.


OPV mit Femtoampere Offset & Femtoampere Bias  gibt es schon seit mehr 
als 20 Jahren, somit ist das Thema lösbar.

von MaWin (Gast)


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> OPV mit Femtoampere Offset & Femtoampere Bias

Die Frage ist, bei welcher Temperatur.

Über 40 GradC wird das schon knapp.

von Andrew T. (marsufant)


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Wird schon passen für die vom TE benötigte Temperatur.

so what.

von Christian V. (theorie)


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Alles klar,

Vielen dank für die Antworten.

Kennt jemand gute Herteller die hochomige Prezisionswiderstände liefern?
 Z.B. 160M Ohm
Ich habe bis jetzt nur bei Megatron welche gefunden. Aber die Besitzen 
eine toleranz von 0,1% bis zu 30 % je nach Herstelltechnik und +-5ppm 
bis +-250ppm.

Kennt jemand noch andere Hersteller die auch solch hochomige Widerstände 
herstellen?

von Andrew T. (marsufant)


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Ohne die Angabe der Belastbarkeit und der Spannungsfestigkeit die Du 
benötigst sind Deine Fragen ziemlich sinnfrei.

Es ist schon ein Unterschied ob über dem Widerstand 1V oder 7kV oder bei 
Überschlag Deiner Quelle Impulse von xy kV etc. abfallen

Ansonsten findet Google mit dem RICHTIG geschriebenen Suchwort 
Präzisionswiderstand.

Piher, Dale, etc.

von asf (Gast)


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Hersteller: Isabellenhütte

von Andrew T. (marsufant)


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Christian V. schrieb:
> Ich habe bis jetzt nur bei Megatron welche gefunden. Aber die Besitzen
> eine toleranz von 0,1% bis zu 30 % je nach Herstelltechnik und +-5ppm
> bis +-250ppm.
>

Und was benötigst DU wirklich?
160MOhm 0,01% +/- 1ppm?   wegen des 16 Bit ADC?

Dann wird es ein wneig schwierig

von MaWin (Gast)


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0.1% und 5ppm sind doch super, bei deinem gigantischen Widerstand ist 
doch sowieso das Widerstandsrauschen grösser und der Fehlstrom in den 
Messeingang bedeutender.

Du hast NICHTS gelernt, KEINE Suche nach Parametern deiner Bauteile 
gemacht, NIE überlegt welche Bandbreite du benötigst.

Du scheinst noch nicht mal Strom * Widerstand = Spannungsabfall 
berechnet zu haben, denn 160MOhm passt nicht zu uA und 10V.

von Reinhard Kern (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> Und was benötigst DU wirklich?
> 160MOhm 0,01% +/- 1ppm?   wegen des 16 Bit ADC?
>
> Dann wird es ein wneig schwierig

Und das nicht bloss wegen des Widerstands - in den Grössenordnungen 
spielen schon die Eigenschaften der Leiterplatte eine wesentliche Rolle, 
vom OpAmp garnicht zu reden. Aber wahrscheinlich hat er sich einfach 
bloss verrechnet, mit den ursprüngliechen Angaben lässt sich das nicht 
vereinbaren.

Ausserdem muss man bei einem Transimpedanzverstärker keinen so grossen 
Rückkopplungswiderstand verwenden - den kann man auch hochtransformieren 
und so z.B. 16 MOhm einbauen, wenn man tatsächlich effektiv 160 MOhm 
brauchen sollte.

Gruss Reinhard

von Christian V. (theorie)


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Danke asf

asf schrieb:
> Hersteller: Isabellenhütte

leider Isabellenhütte leifert nur Widerstände bis zur 1 Ohm.

MaWin schrieb:
> Du hast NICHTS gelernt, KEINE Suche nach Parametern deiner Bauteile
> gemacht, NIE überlegt welche Bandbreite du benötigst.
>
> Du scheinst noch nicht mal Strom * Widerstand = Spannungsabfall
> berechnet zu haben, denn 160MOhm passt nicht zu uA und 10V.

Lies die Beiträge genau. Da steht z.B.!

MaWin schrieb:
> Du hast NICHTS gelernt, KEINE Suche nach Parametern deiner Bauteile
> gemacht, NIE überlegt welche Bandbreite du benötigst.

Worauf ist  diese Behauptung basiert?

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