Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Bipolar-Transistoren tendentiell billiger als Mosfets?


von Felix (Gast)


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Hi,

ich weiß nicht ob man das generell sagen kann, aber denkt ihr, dass 
Bipolar-Transistoren tendentiel günstiger sind als Mosfets?

Falls, ja, haben Mosfets tendentiel eine längere Lebensdauer?

von besupreme (Gast)


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Kommt immer auf die Verwendung an. Bei korrekter Auswahl gibt's wohl 
kaum Unterschiede.

MOSFETs haben Vorteile durch leistungslose Ansteuerung und einfacheres 
Parallelschalten. Nachteil für Schaltanwendungen ist die Gate - 
Kapazität. Das kann zu Schwingneigung führen.

von Wolfgang (Gast)


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Felix schrieb:
> ich weiß nicht ob man das generell sagen kann, aber denkt ihr, dass
> Bipolar-Transistoren tendentiel günstiger sind als Mosfets?

Falls es da eine Tendenz gibt, spart man das beim Systempreis locker 
durch kleinere/keine Kühlkörper ein.

von Peter (Gast)


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Felix schrieb:
> ich weiß nicht ob man das generell sagen kann, aber denkt ihr, dass
> Bipolar-Transistoren tendentiel günstiger sind als Mosfets?

definitiv ja.

von Wilhelm F. (Gast)


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Felix schrieb:

> ich weiß nicht ob man das generell sagen kann, aber denkt ihr, dass
> Bipolar-Transistoren tendentiel günstiger sind als Mosfets?

Also ich hatte vor ein paar Jahren eine industrielle Anwendung, in der 
massenhaft Bipolartransistoren wie der BC547 vor kamen. Das Pendant in 
Mosfet ist um einiges teurer. Der Chef wäre mir mit dem nackten Hintern 
ins Gesicht gesprungen, wenn ich das hätte ändern wollen. Denn das obere 
Limit an Herstellkosten ist der aktuelle Preis, der nie mehr 
überschritten werden darf. Der Kunde, der das Produkt kauft, hat nichts 
für Unterschiede Bipolar zu Mosfet übrig, der möchte nur das Gerät.

von Marek N. (Gast)


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Hm

schenken sich BC547 vs. 2N7000 wirklich nichts?

von Wilhelm F. (Gast)


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Marek N. schrieb:

> schenken sich BC547 vs. 2N7000 wirklich nichts?

Jedenfalls nicht, wenn ein gut funktionierendes Design mit 
Bipolartransistoren schon besteht, und man es nicht ändern will. Denn 
ändern bedeutet ja auch was.

Zudem sind die Bipolartransistoren auch nicht so ESD-gefährdet, und 
problemlos im Umgang damit.

von MaWin (Gast)


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> Der Kunde, der das Produkt kauft, hat nichts
> für Unterschiede Bipolar zu Mosfet übrig, der möchte nur das Gerät.

Oh, eine Zeit lang waren MOSFET-Endstufen für Audio dermassen beliebt,
daß man, um den werbewirksamen Namen 'MOSFET' verwenden zu können, zwar 
billiger bipolare Endstufen gebaut hat, und den beworbenen MOSFET nur im 
Spannungswandler verbaut hat.

von Wilhelm F. (Gast)


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MaWin schrieb:

> Oh, eine Zeit lang waren MOSFET-Endstufen für Audio dermassen beliebt,
> daß man, um den werbewirksamen Namen 'MOSFET' verwenden zu können, zwar
> billiger bipolare Endstufen gebaut hat, und den beworbenen MOSFET nur im
> Spannungswandler verbaut hat.

Interessant.

Das meiste an Industrieelektronik sind natürlich aber nicht 
Audio-Endstufen.

von Mr. X (Gast)


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Marek N. schrieb:
> schenken sich BC547 vs. 2N7000 wirklich nichts?

Im Preis ist das immerhin etwa ein Faktor zwei (2,5 .. 38 bzw. 5 .. 48 
ct), je nach Stückzahl ;-)

von Marek N. (Gast)


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Mr. X schrieb:
> Im Preis ist das immerhin etwa ein Faktor zwei (2,5 .. 38 bzw. 5 .. 48
> ct), je nach Stückzahl ;-)

Ok,

ich hatte letztens 100-er Gurte bestellt, da kam ich auf jeweils 4 Cent 
pro Stck.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mr. X schrieb:

> Im Preis ist das immerhin etwa ein Faktor zwei (2,5 .. 38 bzw. 5 .. 48
> ct), je nach Stückzahl ;-)

Dann hat sich ja bis heute nicht viel getan. In meiner aktiven Zeit noch 
2006 kosteten vergleichbare MOSFET gegenüber dem BC547 ungefähr den 
Faktor 30 mehr. In ordentlichen Stückzahlen, natürlich. Und nach 
Recherche aller möglicher Lieferanten. Da kommt ein eleganteres Design 
dann erst recht gar nicht in Frage.

Teurere Baugruppe bedeutet auch im Gegenzug erheblich geringere Marge, 
das Geschäft. Man kann dann nicht den Preis mit dem Argument rauf 
setzen, hach, wir haben jetzt tolle Mosfet im Gerät. 16 Ventile und zwei 
oben liegende Nockenwellen, und Turbo. Wie schon gesagt: Einem 
Endproduktbenutzer ist es egal, welche Transistoren in seinem Gerät 
sind, den interessiert nur die Funktion. Als Entwickler ist man meistens 
auch für Bauteilkosten verantwortlich.

Fürs Hobby kann man sich mal ganz unbedenklich einen MOSFET gönnen, 
gerne. Denn der hat da nichts mit Geschäftsbilanzen zu tun.

von Peter R. (pnu)


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"Günstig" hat nicht nur mit dem Herstellungspreis zu tun sondern auch 
mit den Eigenschaften bei der Verwendung.

Mosfets haben als Schalter hervorragende Eigenschaften und haben 
deswegen in Logikschaltungen die Transistoren nahezu völlig verdrängt. 
In einer CPU oder einem Speicher gibt es praktisch keine bipolaren 
Transistoren mehr.

In Verstärkerstufen sind wesentliche Eigenschaften, wie ein Signal von 
Stufe zu Stufe weitergegeben werden kann (Rein in etwa gleich Raus, ohne 
großes C oder L) und wie linear die Verstärkung einer Stufe sein kann.

Solange es analoge Signalverarbeitung gibt, werden auch bipolare 
Transistoren besser und damit billiger sein als FETs, vor allem bei 
hohen Signalfrequenzen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich denke mal, es liegt weniger an der Herstellungstechnologie als daran 
das es vermutlich viel mehr Konkurrenz unter den Herstellern gibt die 
bipolare Transen verticken wollen.

Vor 30 Jahren hatten sich die FET-Hersteller sehr viel Mühe gegeben, 
ihre 'neuen' Produkte in den bipolaren Markt zu drücken. Linearität war 
so ein Schlagwort.

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