Situation: Auf einem zwei Stockwerke hohen Gebäude mit einem ca. 100 m² großen Metall-Flachdach stehen mehrere Split-Klima-Aussengeräte. Das Metallflachdach ist über einen 10 mm² ALU-Leiter mit der Blitzschutzerde verbunden. Die Klima-Aussengeräte sind über die Stromzuführung mit dem Schutzleiter (PE) des Hausnetztes verbunden. Von den Aussengeräten wird dieses PE-Potetial sowohl über den Schutzleiter der Steuerleitung, wie auch über Kupfer-Klimaleitungen zu den Innengeräten im Obergeschoss weitergeleitet. Fragen: Ist es korrekt, die Klima-Aussengeräte mit dem Blitzschutz der Dachfläche zu verbinden? Verletzt das nicht die Regel, daß man möglichst vermeiden sollte, das (bei einem Blitzeinschlag u.U. gegenüber dem Hauserder erheblich erhöhte) Potential des äußeren Blitzschutzes in ein Gebäude zu leiten? Aber ist dies bei Klimageräten (*) überhaupt vermeidbar? Ist es sinnvoll (bzw. erlaubt?) den Blitzschutz und den Haus-PE über einen Potentialausgleich im Obergeschoss räumlich bzw. höhenmäßig näher zusammenzuführen, als nur über den Hauptpotentialausgleich beim HAK im Keller? (*) oder bspw. bei in den Blitzschutz einbezogene SAT-Antennen, von denen über die Koax-Kabel ja ebenfalls leitende Verbindungen mitten ins Haus führen.
> Ist es korrekt, die Klima-Aussengeräte mit dem Blitzschutz der > Dachfläche zu verbinden? > WENN der Blitz direkt einschlägt, dann wird ein fingerdicker Blitzableiter glühen und der dünne PE könnte evtl. in wenigen Bruchteilen einer Sekunde verschwunden sein. Wenn es mich betreffen würde, dann würde ich nun ein Angebot der Blitzschutzfirma zur Erweiterung der Anlage einholen. Die wissen sicher etwas mehr und die Versicherung ist beruhigt. Klimageräte in einem Eisen-Käfig, der mit dem guuut geerdeten Blitzableiter verbunden ist, könnten mir gefallen (da der höchste Punkt da größte Risiko trägt).
oszi40 schrieb: > dann wird ein fingerdicker > Blitzableiter glühen und der dünne PE könnte evtl. in wenigen > Bruchteilen einer Sekunde verschwunden sein. Genau dieses Szenario befürchte ich auch. Aber die Klima-Außengeräte (und damit auch die Innengeräte, die Strom-/Kältemittel-Leitungs-mäßig nur mit den Aussengeräten verbunden sind) einfach "Haus-PE-befreit" zu lassen, ist wohl kaum VDE-tolerabel..!? oszi40 schrieb: > Klimageräte in einem Eisen-Käfig, Die Klimageräte könnte Faraday gewiß bestens behüten... ...aber bzüglich der SAT-Antenne - von der ja bspw. bei vier Quattro-LNBs auch nicht ganz zu vernachlässigender Querschnitt ins Haus führt - meine ich doch eine gewisse Inkompatibilität zwischen dem Wächter und dem Nutzsignal zu erkennen...;-) Muß man da um sicher zu gehen 16mal mit so neumodischen Zeugs wie "Sat over Fibre" in Haus?
Fangeinrichtungen und Ableitungen sollen nach VDE V0185 mindestens 50² Alu sein. 10² Alu ist viel zu wenig. Das SK1 Klimagerät mit Metallgehäuse muss natürlich an den PE zum Schutz gegen den elektrischen Schlag nach VDE 0100-410. Blitzschutz hingegen ist ein völlig anderes Ding. Wohin geht der Blitz bei Anschluss des Gehäuses an PE und die Blitzschutzerdung ? Beachte dazu den Leitwert 10² Alu gegen z.B. d=24mm CuRohr d.h 75² Cu. Folge: Der überwiegende Blitzstrom ist im Haus. Aua. Abhilfe: Fangeinrichtung mit Abstand zum Klimagerät installieren und Querschnitt der Ableitung vergrößern. Und keine Verbindung PE- Blitzschutz dort oben !
Hoppla, sagen wir d = 22m und A = 34mm² (24 mm gibts glaubich nicht und oben Druckfehler bei A :-D Aber es ging ja um den Vergleich der Stromverteilung O-g'schnurrt is!
Die großen Klimageräte haben fast immer ein Gehäuse aus Metall. Stehen diese auf einem Alu-Dach, so sind sie doch automatisch auf gleichem Potenzial. Du müsstest den Schutzleiter schon abklemmen, um zu vermeiden dass der Blitz ins Haus kommt. Ist der Schutzleiter in der gleichen Größenordnung, wie die Zuleitung, so stellt er die 10² des Blitzschutzes locker in den Schatten. Die Teile brauchen nämlich mächtig Dampf.
1.Besser Fachleute vor Ort holen >auf einem Alu-Dach, >10² + Kupferrohre ins Haus ... >elektrochemische Korrosion ... Das wird interessant. 2.Für Koax-Kabel schau mal da z.B. Erdungsblock zur Ansicht http://www.techno-com.de/shopjtl/Potentialausgleichsschiene-4-Koaxkabel-mit-F-Stecker-Anschluss-Technik-Erdungsblock
das ist denke ich auch die falsche Stelle zum sparen. Wenn man einen Blitzableiter hat, dann sollte man sich auch auf diesen verlassen können. Ab- und Fangleitungen zusätzlich zum Potentialausgleich können zur Vermeidung von Funkenüberschlägen nötig werden. Mehrere Potentialausgleiche können in großen Anlagen verwendet nötig werden, die miteinander zuverbinden sind. Gas- und Wasserleitungen müssen überbrückt werden. Mit dem Potentialausgleich brauchen unterirdische metallene Rohre nicht verbunden werden. Massive Leiter, fein- bzw. mehrdrähtige Leiter kommen als Potentialausgleichsleiter, isoliert oder blank in die Verwendung. Im, unter oder auf Putz, in Kabel-Kanälen und Kabelträger-Systemen werden sie verlegt. Isolierte Potentialausgleichsleiter sind grün-gelb gekennzeichnet. Der Potentialausgleich wird durch ein Prüfgerät nach DIN VDE 0413 nach seiner Wirksamkeit gemessen, und zwar nach dem Widerstand: Potentialausgleichschiene und den leitfähigen fremden Teilen durch einen Potentialausgleichleiter verbundenen Teilen Der Wert sollte nicht mehr als 0,1 Ohm betragen. http://potentialausgleich.com/
Das einzig richtige sind Fangeinrichtungen in gehörigem Abstand zu den zu schützenden Einrichtungen. Ziel ist, der Blitzstrom wird außerhalb des Gebäudes abgeleitet. Da durch die Impedanz der Ableitung die Spannung am oberen Ende sehr hoch werden kann, muss ein Sicherheitsabstand zu den Gerätschaften eingehalten werden. oszi40: ein 16qmm Massivkupferdraht glüht bestenfalls an der Einschlagstelle. Die thermische Trägheit ist zu hoch und der Blitz zu kurz. Zitat Dehn Blitzbibel: Ein 50mm²-Alu-Ableiter wird selbst bei einem Klasse-1-Blitz (200kA) nur um 52 K wärmer. Hatten wir doch vor kurzem: Beitrag "Re: Sicher unter Strommasten" Beitrag "Re: Erdung eines Wohnhauses"
eProfi schrieb: > oszi40: ein 16qmm Massivkupferdraht glüht bestenfalls an der > Einschlagstelle. Die thermische Trägheit ist zu hoch und der Blitz zu > kurz. Warst Du selbst Augenzeuge? Bekannte haben es nachweislich schon erlebt. Mein Erlebnis bein Einschlag war, daß als Folge in dieser Straße ziemlich alle elektronischen Netzteile im Eimer waren (durch Weiterleitung des Übels). Daraus folgend würde ich behaupten, daß die Fangeinrichtungen nicht "einen gehörigen", sondern eher den optimalen Abstand brauchen! Sonst helfen sie nicht.
Alles nur Hörensagen. Bei einer üblichen kunststoffisolierten 16qmm Kupferleitung zeigt die Isolierung nach Blitzeinschlag keinerlei Schmelzspuren. Bei Fangstangen gibt es einen Trennungsabstand und einen Schutzwinkel. Diese Werte lassen sich berechnen und müssen ausreichend sein. MfG
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