Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wie wird dieses Display angesteuert?


von Martin (Gast)


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Nabend.

Habe heute ein wenig Werbung von Pollin bekommen und frage mich nun wie 
dieses Display angesteuert wird:

http://www.pollin.de/shop/dt/MTQxOTc4OTk-/Bauelemente_Bauteile/Aktive_Bauelemente/Displays/TFT_LCD_Modul_SHARP_LQ092B5DW01.html


So wie ich es verstehe ist intern ein Schieberegister wo man die Daten 
reinschreibt, ohne dass man in der Position springen kann.


Ist diese Vermutung richtig?


Desweiteren: Wie hoch ist die Warscheinlichkeit, dass man den Text auch 
bei abgeschalteter Hintergrundbeleuchtung lesen kann?


Vielen Dank im vorraus.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Martin schrieb:
> So wie ich es verstehe ist intern ein Schieberegister wo man die Daten
> reinschreibt, ohne dass man in der Position springen kann.
>
> Ist diese Vermutung richtig?

Nicht ganz. Wie bei jedem controllerlosen Display muss ständig der 
gesamte Bildinhalt an das Display übertragen werden, und zwar mit 60 Hz 
Bildwiederholfrequenz (Siehe Datenblatt, Seite 10, Tabelle 6.3, 
Frequenzangabe zu "Vertical Sync Signal").

Der Pixeltakt, mit dem das Display kontinuierlich aufgefrischt werden 
muss, liegt bei 18 MHz (gleiche Stelle, erste Zeile der Tabelle 6.3).

> Wie hoch ist die Warscheinlichkeit, dass man den Text auch bei
> abgeschalteter Hintergrundbeleuchtung lesen kann?

Sehr gering, wie bei praktisch allen anderen transmissiven TFT-Displays 
auch.

von holger (Gast)


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>Habe heute ein wenig Werbung von Pollin bekommen und frage mich nun wie
>dieses Display angesteuert wird:

Wie andere Controllerlose Displays auch. Mit viel Aufwand.
Falls das an einen AVR soll: Vergiss es.

von Martin (Gast)


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Die Gründe für meinen Gedankengang:

2. Features
- By COG method, realized a slim, lightweight, and compact module.

Desweiteren, weil ich nicht verstanden habe wie die Pixel 
durchgeschaltet werden.


Euren Informationen nach verstehe ich dass nun so, dass man sozusagen 
nur Bit für Bit durchschiebt und der COG nur das weiterschalten der 
Pixel verwaltet.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Natürlich sitzt auf dem Display Treiberelektronik (und die ist hier 
platzsparend in COG-Technik untergebracht), aber das mit dem 
"Durchschieben" ist wie mit dem Ausgeben eines Videosignales für einen 
normalen Monitor -- das muss man bei diesem Display halt auch machen, 
wie bei jedem anderen controllerlosen Display auch.

Mit 18 MHz Pixeltakt jeweils 18 Bit parallel übertragen (je sechs pro 
Grundfarbe) und somit 60 mal pro Sekunde den kompletten Displayinhalt an 
das Display übertragen. Das Display hat 960x160 = 153600 Bildpunkte.

Die Differenz zwischen 60 Hz * 153600 und den geforderten 18 MHz 
Pixeltakt ist auf Austastlücken etc. zurückzuführen, siehe 
Timingdiagramm im Datenblatt.

von Joachim .. (joachim_01)


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Das Display hat im vergleich zu den Wald-und-Wiesen Displays keinen 
Controller, trotzdem aber die Leitungen SCK und SDI für ein EEPROM(?).

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Es ist mittlerweile üblich, daß controllerlose Displays ein EEPROM 
enthalten, in dem sind Konfigurationsdaten zur Ansteuerung des Displays 
untergebracht.

So kann beispielsweise ein Notebook, das vom Hersteller mit 
unterschiedlichen Displayauflösungen verkauft wird, herausfinden, 
welches Display gerade angeschlossen ist und sich entsprechend sinnvoll 
verhalten, ohne daß weitere Eingriffe (BIOS-Einstellungen, Lötbrücken 
etc.) zur Anpassung erforderlich sind.

Ich habe hier Beitrag "Re: Handydummy (Attrappe)mit richtigem Display 10Zoll - u.a.Motorola Xoom" 
vor knapp zwei Jahren beschrieben, wie ich ein Netbook durch Tausch des 
Displays aufgewertet habe - das vom Hersteller verbaute mit 1024x600 
Pixeln ersetzte ich durch eines aus einem Tablet-Dummy mit 1280x800 
Pixeln. Da beide Displays eben jenes EEPROM enthalten, und das Netbook 
dieses auswertet, hat die Aktion problemlos funktioniert.

von Anton (Gast)


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Das Display beinhaltet ein EEPROM (ein 24C02), aber dies dient eher 
nicht zur Speicherung von Infos über das Display, sondern vermutlich zum 
Abgleich von analogen Spannungen. Auf der Platine im Display befindet 
sich nämlich auch ein 8 Kanal 8bit DAC. Die seriellen Leitungen dienen 
vermutlich dazu um das EEPROM bei der Produktion zu programmieren, daher 
auch der Hinweis im Datenblatt man soll die Leitungen bei der normalen 
Ansteuerung dauerhaft auf einen high Pegel legen. Alles ist verbunden 
mit einem großen ASIC von Sharp.
Eventuell sind mehrere Datensätze im EEPROM um eine 
Temperaturkompensation oder ähnliches zu machen, da das Display für KFZ 
Anwendungen gedacht ist und daher auch bis -30°C spezifiziert ist.

von W.S. (Gast)


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Martin schrieb:
> Ist diese Vermutung richtig?

Ist Ansichtssache. Eigentlich werden einfach nur alle TFT's 
(Dünnfilm-Transistoren) der Reihe nach durchgeschaltet und speichern den 
Momentanwert für RGB für ihr Pixel.

Ansteuerung: Nimm einen LPC2478 oder Nachfolger. Die haben sowas 
eingebaut. Dann mußt du nur noch ein passendes RAM (SDRAM) anschließen 
und fertig ist die Laube.

W.S.

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