Hallo,
zu mir: Ich bin 16 Jahre alt, beginne momentan eine Ausbildung zum
Elektroniker für Betriebstechnik. Ich wohne in einem Mittelgroßen Dorf,
das noch sehr Altertümlich ist.
Nun ist es so, dass "vor" unserer Tür der Gehweg erneuert wird.
Abgesehen vom Lärm stört Neuerdings noch eine Sache daran: Scheinbar
haben die Bauarbeiter eine "Telefon-Teilnehmer-Leitung" (Hab ich mir
sagen lassen) durchtrennt, was zur Folge hatte das das Örtchen erstmal
kein Telefon mehr hat.
Was mich jetzt aber Interessiert:
Wie flickt man eine solche (ca.) 2000 DA-Leitung eigentlich?
Das sind doch 4000 Adern, also insgesamt da die Leitung ja durch den
Schnitt zu kurz ist ja ein kleines Stück einspleißen muss 8000
Löt/Crimp/Irgendwasstellen. Wie lösen die das, das kann doch Jahre
Dauern wenn man die Einzeln Abisolieren, Verlöten, gegen Kurzschluss
sichern muss ?
Lohnt es sich da nicht schon fast eine Neue Leitung zu ziehen,
geschweigedenn das Dorf gleich auf Glasfaser umzurüsten..
MFG
Abisoliert und verlötet wird das nicht. Es wird mit einem
schneid-klemm-Verfahren geflickt und zum Schluss durch eine Muffe
(ähnlich Schrumpfschlauch) abgedichtet. Über einen "Kamm" können mehrere
DA gleichzeitig zusammengefügt werden.
Für Glasfaser müsste man auch zusätzlich die Endgeräte der
Vermittlungsstelle austauschen.
>> Wie flickt man eine solche (ca.) 2000 DA-Leitung eigentlich?> Das sind doch 4000 Adern, also insgesamt da die Leitung ja durch den> Schnitt zu kurz ist ja ein kleines Stück einspleißen muss 8000> Löt/Crimp/Irgendwasstellen. Wie lösen die das, das kann doch Jahre> Dauern wenn man die Einzeln Abisolieren, Verlöten, gegen Kurzschluss> sichern muss ?
Tappo schrieb:> Lohnt es sich da nicht schon fast eine Neue Leitung zu ziehen,
ganz bestimmt nicht.
http://www.kabelmontage.net/unterseiten/kabelmontage/kupfer/images/muffe.jpg
das wird nichts abisoliert oder gelötet. Das sind Pressverbinder. Je
mehr DA vorhanden sind je länger muss man den Mantel entfernen, weil man
sonst die Bündel nicht sinnvoll gruppieren kann. Das kann dann durchaus
mehr als 1m in jeder Richtung sein. Meist wird man dann wohl 2 Muffen
setzen müssen.
Hallo,
bei 2000 DA wird die Telekom sicher schon vor Ort sein. Im Prinzip muss
ein neues Stück Kabel eingespleißt werden. Das Kabel wird gezogen worden
sein. Deshalb muss man sicher 10m oder mehr auswechseln. Wenn es
wirklich keine Glasfaser ist, dann kann das Kabel schon Adern mit
Kunststoffisolierung haben oder es ist noch ein gutes altes
Stahlwellkabel mit Papierisolierung. Bei Kunststoffisolierung gab es
schon eine Vorrichtung um mehrere DA gleichzeitig zu quetschen. Bei
Papierisolierung muss jeder Vierer für sich herausgesucht werden und mit
dem Gegenstück verbunden werden. D.h., jede Ader einzeln mit dem
Gegenstück kurz verdrillen, Papierisolierung abziehen und richtig
verdrillen. Es gibt aber zwei Spleißstellen und es können nur max. zwei
Arbeiter je Spleißstelle zugleich arbeiten.
Na ja, das ist spannend, schau es Dir mal genau an!
Lieber Löter sei nicht dumm, Amt im Rücken, rechts herum!
Gruss Klaus.
hab sowas vor zig Jahren mal gelernt, ja, ist ne mühselige Geschichte
vorallem beim Papierkabel ... beim Farbkodierten Kunststoffkabel ists
einfacher.
Zu meiner Lehrzeit gabs da anreihbare Löt-Schraub-Abisolierfreie
Verbinder, in die dann immer 1:1 die passenden Adern eingeführt und die
ganze Reihe dann in einem Vorgang mit ner Presse verbunden wurde. Zum
Schluss dann ne Art großer Schrumpfschlauch drüber und mit dem
Propanbrenner geheizt bis der Kleber an den Enden herausquoll und gut
wars.
Blöd ist halt, dass man nicht von einer Seite mal nen Meter beiziehen
kann zum spleißen, sondern eben zwei Spleißstellen machen muss.
Also erst n größeres Loch freiräumen um das Kabel, Zelt drüber, je nach
Wetterlage Gasbrenner anwerfen und Drähte auseinanderfusseln ... gibt
zarte Hände, da ist oft Vaseline in den Kabeln ...
Ab und zu erwischt es mittlerweile aber auch Glasfasern. Das betrifft
dann auch nicht mehr nur Dörfer oder einzelne Haushalte. So durfte
beispielsweise am Freitag eine ganze Region für viele Stunden auf
allerlei Dienste verzichten, weil eine Leitung irgendeinem Bautrupp
(Bagger?) im Weg war. Sowas zu flicken dürfte auch nicht so trivial
sein, zumal dafür kompetentes Personal nicht an jeder Strassenecke zu
haben ist.
Hallo,
das hört sich ja nach einer Arbeit an für jemanden der Vater und Mutter
umgebracht hat ;-)
Wenn die Glasfaser sicherlich aufwendige und sehr spezielle Werkzeuge
benötigt nehme ich aber doch an das eine Reparatur doch wesentlich
angenehmer und interessanter ist.
Ein Schutzrohrsystem was einen Bagger widersteht und gleichzeitig aber
auch den anderen Anforderungen (Preis, Zugänglichkeit, Platzbedarf...)
scheint es wohl nicht zu geben.
Es erstaunt mich immer wieder was für altes "Zeug" teilweise immer noch
in der Erde liegt und unsere Telekommunikation und Energieversorgung
sichert.
Gut das es gesetzliche Vorgaben zur Grundversorgung gibt, ich möchte
nicht wissen wie es sonst in abgelegenen Gegenden aussehen würde...
Bastler
Schutzrohr ... überleg mal wieviele tausende Kilometer Kabel in der Erde
liegen und welchen Gewalten die standhalten müssten.
So ein Zahn von ner Baggerschaufel oder auch die Schneide von nem Spaten
kann umgerechnet Tonnen pro Quadratzentimeter aufbringen.
Und ja, ist ne Fleißarbeit.
Was die Güte angeht sind die alten Papierkabel keineswegs schlecht,
zumindest solange sie trocken sind.
Bastler schrieb:> das hört sich ja nach einer Arbeit an für jemanden der Vater und Mutter> umgebracht hat ;-)
In der Lehre habe ich auch ne 100DA-Muffe machen müssen, geht schon.
Die Enden wurden abisoliert, verdrillt, so daß etwa 5mm isoliert + 10mm
blank verdrillt waren, abgeschnitten und ein Pappröhrchen drüber
geschoben.
Zum Schluß wurde selbstvulkanisierendes Gummiband drumgewickelt, reicht
für Innenräume aus.
Peter Dannegger schrieb:> In der Lehre habe ich auch ne 100DA-Muffe machen müssen, geht schon.> Die Enden wurden abisoliert, verdrillt, so daß etwa 5mm isoliert + 10mm> blank verdrillt waren, abgeschnitten und ein Pappröhrchen drüber> geschoben.> Zum Schluß wurde selbstvulkanisierendes Gummiband drumgewickelt, reicht> für Innenräume aus.
Werden die Kabel dabei nicht verlötet?
Die Enden wurden nicht verlötet. Die verspleisten Enden ,abgedeckt mit
Papierröhrchen, wurden zum Schluß mit Wachs vergossen und in einer
Bleimuffe Luft und dampfdicht eingeschlossen. Deshalb gab es keine
Korrosion der verdrillten Enden