Forum: HF, Funk und Felder Hf-Leistung mesen günstig,genau und reproduzierbar..


von herbert (Gast)


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Hallo ,

mit diesem Thema hatte ich mich schon mal beschäftigt, als es darum ging 
ein in die jahre gekommenes Dioden-Wattmeter zu restaurieren. Seitdem 
hat mich dieses Thema nicht mehr in Ruhe gelasen ,denn alle Konzepte 
(Diodenmesskopf,Ad8307etc.) taugen nur für Nachbauer mit 
Nachprüfmöglichkeit. Gerade beim 8307 gibt es sehr viele unterschiedlich 
gestaltete Eingangsnetzwerke die leider auch sehr verfälschen können. 
Ich habe Messprotokolle gesehen da gibt es ab 100 MHz aufsteigend 
Messfehler bis zu 6db.Um das zu begradigen ist Messtechnik angesagt und 
einiges an Arbeit.
Ich stehe aber mehr auf Sachen die ich mit einfachen Mitteln im Griff 
haben kann. Also an einfachsten wäre es wenn man die Verlustwärme des 
Dummys erfasst und eine Vergleichsmessung mit Gleichspannung 
durchführt.Die Profis machen das so aber leider sehr teuer.Ich fragte 
mich ob das nicht einfacher geht und suchte nache eine geeigneten NTC 
Sensor.Nach einer Weile bin ich fündig geworden und habe mir bei 
Reichelt zwei SEMI833ET bestellt und dazu einige 1206 Hühnerfutter in 
100 Ohm.Mit zwei dieser mikrigen Dinger habe ich eine 
Abschlusswiederstand gebaut mit einem Fenster für den Sensor. Beides 
habe ich profisorisch auf einer Holzplatte befestigt.dann habe ich ein 
Ohmmeter an den sensor angeschlossen und geschaut was der zu sagen 
hat.80.3 Kilo und nach fünf Minuten legte ich an den Dummy 100mV .Es 
dauerte gerade mal drei Sekunden und es standen nur noch 80.2 Kilo an. 
nach dem abklemmen der Spannung  wieder 80.3 Kilo Nächster Test 498mV 
(Das einstellen am Netzteil ist perwers) 79.6 Kilo.701mV 78.3 
Kilo.1001mV 74.8 Kilo. 2222mV 51.2 Kilo 3140mV 33.5 Kilo. das war der 
Bereich bis 200 mW an mehr zur dierekten Anzeige ohne Dämpfungsglied bin 
ich nicht interessiert.

So,das schaut schon mal sehr ermutigend aus, aber bisher habe ich wohl 
zu 95 Prozent über Luft gemessen. Ich dachte man könnte die Thermische 
Kopplung mit wärmeleitpaste verbessern und füllte den Platz den der 
Sensor noch frei gelassen hat mit Wärmeleitpaste auf.
Ein neuer Messdurchgang verdoppelte die Reaktion bei 100mV und bei 
3140mV verringerte sich der Widerstand von 33.5K auf 25.7Kilo. Schnell 
ist das ganze aber nicht.Mit zwei Minuten mußte ich bei diesem 
Testaufbau ungekapselt schon rechnen. Einem maximumabgleich macht man 
wohl besser mit was anderem was schneller ist.Aber genauer und fast ohne 
Frequenzgang dürfte das allemal sein als Diode und co. Also ,da mache 
ich was , weil ein genaues Mulimeter für die kontrolle der 
Referenzspannung habe ich.;-)
Ich denke an ein Endgerät mit Zwei Sensoren ,eine für HF,eine für die 
Gleichspannung ....in einer Brückenschaltung? ...aber eigentlich reicht 
der Vergleich des Widerstandes beider Sensoren als einfachste 
Möglichkeit schon aus.
Anbei eine Skizze des Sensors mit dem Dummy. Das löten des Dummys war 
eine bescheidene Arbeit. Hier bin ich noch am erdenken einer Löthilfe.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Ich denke an ein Endgerät mit Zwei Sensoren ,eine für HF,
> eine für die Gleichspannung ....in einer Brückenschaltung?

Wenn beide ungefähr gleiches Ansprechverhalten haben, stimmt die Anzeige 
schon während des Aufwärmens. Die Ansprechzeit könnte noch durch die 
Menge Leitpaste oder Abfeilen von ein wenig Lötzinn kalibriert werden.

Als Schaltung ein Regelkreis, welcher beide auf die selbe Temperatur 
regelt. Dann kann am DC-Vergleichssensor einfach die Spannung zur 
Anzeige verwendet werden.

von florz (Gast)


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welcher dynamische Bereich, dh das Verhaeltnis zwischen minmaler und 
maximaler messbarer Leistung soll den erreicht werden. 10dB sind eher 
trivial, 30dB sind dann schon sehr aufwendig. Das aufwendige wird sein, 
fuer beide Heizer dieselben Bedingungen zu haben.

von MaWin (Gast)


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> Die Profis machen das so aber leider sehr teuer.

Tja.

Erstens im Vakuum.

Zweitens als Kompensationsheizung, d.h. es wird versucht, mit einem von 
Gleichstrom durchflossenen Widerstand dieselbe Temperatursteigerung 
hinzubekommen, wie mit dem per HF geheiztem.

Die wissen schon, warum sie das tun.

von herbert (Gast)


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florz schrieb:
> welcher dynamische Bereich, dh das Verhaeltnis zwischen minmaler und
> maximaler messbarer Leistung soll den erreicht werden. 10dB sind eher
> trivial, 30dB sind dann schon sehr aufwendig. Das aufwendige wird sein,
> fuer beide Heizer dieselben Bedingungen zu haben.

Der ungekapselte Testaufbau lieferte ein ansprechen bei 98 mV Hundert 
wollte ich einstellen aber gelang mir nicht. Das sind etwa -7 db. -70 
wie der Ad8307 kann wird wohl auch mit der fertigen gekapselten Variante 
eine Utopie bleiben.  Der Sensor geht nur bis Hundert Grad und bei 200 
Milliwatt hat der Sensor etwa 55 Grad. Wenn ich mal mehr messen will 
dann geht das über ein Dämpfungslied doch auch. Aber Thermisch gemesen 
im Vergleich einer Referenzspannung an 50 Ohm wird wohl diesen Chip 
speziell über hundert Mhz von der Genauigkeit her schlagen und das alles 
ohne bei Rosenkranz einkaufen zu müssen um das erstellte Werk zu 
überprüfen. Wichtig ist bei mir die Genauigkeit der Messung...Dynamik 
hin oder her unterhalb 200uWatt habe ich nicht soviel Bedarf.

B e r n d W. schrieb:
> Wenn beide ungefähr gleiches Ansprechverhalten haben, stimmt die Anzeige
> schon während des Aufwärmens. Die Ansprechzeit könnte noch durch die
> Menge Leitpaste oder Abfeilen von ein wenig Lötzinn kalibriert werden.

Ist eher unwahrscheinlich aber man kann die differen ja ausgleichen wenn 
man zb beide Sensoren beheizt und man die Wiederstände vergleicht.
Das Ansprechen geht zu Anfang richtig flott und wird nur zum Ende der 
Messung hin träge. Bleibt einem dann selber überlassen wan man einen 
Messvorgang als abgeschlossen erklärt oder ob man nochmal 15 Sekunden 
auf einen 100 ohm Sprung von vielen Kiloohms wartet.;-)Wenn man zunächst 
beide Sensoren mit der selben Spannung am Dummy beaufschlagt und 0.5 
Voltweise die Widerstände vergleicht bis ca 3.2 Volt dann kennt man sich 
aus und kann die Fehlergröße ausrechnen und Abweichungen mit einem 
Spindeltrimmer in Reihe korrigieren. Theoretisch könnte man auch  einem 
Sensor und zwei Messungen nacheinander zum Ziel kommen.

von frt (Gast)


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AD8307 - DC to 500 MHz operation, ±1 dB linearity

also lässt der sich auch mittels Gleichspannung kalibrieren

um welchen Frequenz und Leistungsbereich solls denn gehen?
der Aufbau sollte auch HF gerecht sein, dann passt das Ergebnis auch im 
oberen Bereich

von Lukas K. (carrotindustries)


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So nen thermischen Wandler selber zu konstruieren schwebte mir auch mal 
vor, ist dann aber im Sande verlaufen: 
Beitrag "Thermische RMS-Messung"

von herbert (Gast)


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frt schrieb:
> also lässt der sich auch mittels Gleichspannung kalibrieren

Hilft ja nix wenn das eingangseitige Netzwerk bei HF überhaupt und 
speziell über 100MHz die gerade krumm biegt. Es gibt ja zig Varianten um 
den 8307 zu beschalten aber ohne Nachkontrolle wird das nix.da müte man 
schon sehr "gläubig" sein. Ich gebe zehn Leuten einen Plan und ich meine 
,dass alle zehn Ergebnisse beim nachmessen was anderes anzeigen.

frt schrieb:
> der Aufbau sollte auch HF gerecht sein, dann passt das Ergebnis auch im
> oberen Bereich

Ob das so ist muß man nachprüfen... mit was? Bei der Thermischen Methode 
reicht ein genaues Multimeter. Die HF-Seite mit dem Dummy ist im 
Vergleich zu einem Eingangsnetzwerk für den Ad8307 sehr viel weniger mit 
Problemen behaftet. Kurze Drähte,wenig Masse.

Lukas K. schrieb:
> So nen thermischen Wandler selber zu konstruieren schwebte mir auch mal
> vor, ist dann aber im Sande verlaufen:

Hoffe ich muß das nicht verwerfen. Dazu sind die ersten Versuche zu 
Glatt gelaufen. Jetzt baue ich erst mal einen Spannungslieferanten den 
man auch im Milllivoltbereich gescheit einstellen kann.;-)

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo Herbert,

so, wie du es dir vorstellst, hat es schon vor mehr als 25
Jahren Carsten Vieland, DJ4GC, beschrieben. Seine Intention war,
so ein Teil bis (möglichst weit) in den GHZ-Bereich zu betreiben.

Zu deiner maximal gewünschte Frequenz (AD9807->500MHz?) hast du dich
ja noch nicht geäussert.

Ich möchte dir eine andere Möglichkeit vorschlagen.
Beschäftige dich mal mit dem Funktionsprinzip eines HP432
Wattmeters. Ein entspr. File habe ich angehangen. Vergiss die
NF-Brücke und betrachte die Sache mal nur unter Gleichstrom-
bedingungen. So eine Brücke gleichstrommässig zu betreiben ist
kein Problem.

Durch eine Anregungen von Gerd Wolske, DJ1VD, habe ich vor
mehr als 30 Jahren das HP-Prinzip mit NTCs nachempfunden.
Das waren Mini-NTCs von Valvo im Glasgehäuse. Gab es damals
nur kaum noch: schon lange gibt es sie gar nicht mehr.
Damals gab es noch keine SMD-Bauteile!
Was hindert dich daran, so etwas mit SMD-NTCs nachzuempfinden?
Geeignete NTCs gibt es z.B. bei Bürklin. Ein Datenblatt habe
ich dir angefügt.

Mein Gerät funktionierte bis 500MHz problemlos, es hatte selbst
bei 1,2 GHz (23cm) noch ein akzeptables Eingangs-SWR.
Messbereiche 10mW bis 30µW, also so rund 30 dB, in etwa wie
bei einem HP432.
Das Gerät war zwar nicht 'blitz'schnell, aber man konnte
damit Filter abgleichen.
Kalibrierung geht über eine Spannungsmessung, danach muss man
dann rechnerisch die Bereichswiderstände dimensionieren.
Das gilt dann eben nur für dieses Gerät.

Ich nutze es schon lange nicht mehr, weil ich mal irgendwann
(irgendwie) den Messkopf geschossen habe; Reparatur
unmöglich mangels Ersatz-NTCs. Danach hat es mir Besseres
vor die Füsse gespült, darum habe ich dieses Prinzip nicht
weiter verfolgt. Trotzdem habe ich viele Jahre mit diesem
Teil erfolgreich gearbeitet.

Bei Interesse:
Ich habe Kopien von Folien eines Vortrags von OM Wolske,
auf denen er den Entwurf und die dazugehörigen Berechnungen
erläutert. Das Schalrbild von  damals habe ich auch; ich
würde es ungern hier veröffentlichen; da sind soviel Eseleien
drin. daß es hier sofort zerrissen würde....
Heute bin ich schlauer, dennoch: es hat funktioniert!

Aber:
Ich habe keinen Scanner; müsste ich mich umsehen. Kann
dann dauern.

73
Wilhelm


PS:

Im aufgeführten Link

Beitrag "Thermische RMS-Messung"

wird die Sache ja auch mit Mini(Mikro)-Glühlämpchen
beschrieben. Von Jochen Jirmann, DG1NV,  gibt es in den
UKW-Berichten eine Veröffentlichung zu Reparatur eines
HP432 Tastkopfes, bei dem dann die NTCs durch Lämpchen
ersetzt werden. Dazu muss man aber auch das Grundgerät
umbauen; Glühlämpchen sind PTCs!

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen,

ich habe noch etwas weiter gewühlt.

Im 'Ham Radio Magazin', Heft  Dezember 1977 S. 38 ff. gibt
es folgenden Artikel:
'Accurate Low Power Rf Wattmeter for High Frequency and
VHF Measurements'

Das ist die  Beschreibung eines  Wattmeters, das dem
HP430 nachempfunden ist.
Diese Gerät arbeitet mit Glühlämpchen, sprich PTCs.
Glühlämpchen heissen in diesem Fall bei den Amis 'Barreter'.
Auch findet man Berechnungsbeiapiele und Dimensionierungshinweise.

Der Unterschied, Nachteil:
Das HP430 hat, im Gegensatz zum HP432, keine Temperaturkompensation
im Messkopf. Es fehlt die 2. Brücke.
Das Grundprinzip ist gleich.

73
Wilhelm

von herbert (Gast)


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Wilhelm Schürings schrieb:
> Aber:
> Ich habe keinen Scanner; müsste ich mich umsehen. Kann
> dann dauern.

Danke für deine Mühe aber ich habe mich entschlossn diesen begonnenen 
Weg auch zu Ende zu gehen. Zum Thema Leistungsmessung ist schon viel 
geschrieben worden, Wunder sind mit einfachen Mitteln nicht zu 
erwarten,aber trotzdem Ergebnisse die man nicht nachprüfen muß in einem 
weiten Frequenzbereich. Wenn es nur um einen flotten Maximum Abgleich 
geht ist man mit einem Diodenmesskopf oder dem AD 8307 gut bedient. Aber 
es gibt auch Leute mit Messtechnik die haben oder können einem krummen 
Frequenzgang zurechtrücken und dann sind auch die Messfehler kleiner. 
Ich habe diese Technik  nicht, jedenfalls nicht so lange wie ich das 
bräuchte. Außerdem kommt es mir auch darauf an nicht von irgendwen 
ahängig zu sein. Ich verneige mich vor den Profis die mit enormen 
Geisteseinsatz und noch mehr Kosten etwas geschaffen haben was unter 
Vakuum funktioniert und vermutlich gleichermaßen in den Tropen und am 
Südpol. Bei meinem bescheidenem Aufbau werde ich vermutlich erst mal 
alle Fenster schließen müssen.;-( bevor ich anfange zu messen.Aber 
irgendwo muß das billigere ja seine Macken haben. Gut es macht mir 
nichts aus ,die Fenster zu schließen.;-)
Mein Beitrag soll auch anregend sein...ist ja nich patentiert...

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo Herbert,

billiger heisst weder schlechter noch besser...

Sieh dir doch nur mal die Entwicklung der Bauelemente an.
Heute gibt es Zeug (u.a. SMD) mit Eigenschaften, von denen sie
vor 40 und 50 Jahren nur geträumt hätten. Damals haben sie
sich  die Finger gebrochen, um eine Funktionalität z.B. eines
AD8307 auf die Beine zu bringen. Es ist ihnen nicht
gelungen. Damals war das eben nicht möglich.

Die Jungs waren ja auch nicht dumm, alle haben versucht, mit den
damals vorhandenen Bauelementen und Möglichkeiten das Beste
herauszuholen.
Sieh dir alte Spektrumsanalysatoren an. Was mussten die für
einen Aufstand machen, um den logarithimischen Verstärker
auf die Beine zu bringen; die Implenmtenierung eines AD8307
ist doch ein Witz dagegen. Selbst wenn das mit ...tausend
Stützstellen in einem EPROM verbunden gewesen wäre.

Grundlagen bleiben die Grundlagen!

Überlege dir mal, daß viele 'HF-Weisheiten' auf Forschungen aus
dem 2. Weltkrieg und den 50er Jahren zurückgehen.
Das sind nicht nur das Radar und das Klystron.
Auch die Entwicklung von z.B Ferritmaterialien ist so alt.

Z.B. sind die wesentlichen 'Erfindungen' bzgl.  VHF
und Mikrowellen mit einer geschlitzten Messleitung (Slotted Line)
und einem Anzeigegerät (SWR-Indikator, z.B. HP415) gemacht worden.
Daß waren Messbedingungen; man schüttelt sich heute, nicht nur
den Kopf.
Mach dich mal schlau bzgl. 'Slotted Line'
Ich besitze das Handbuxh einer
'General Radio GR900 Slotted Line'
Was du damit alles machen kannst.
Die Mathe lässt dich kotzen..., die Jungs haben es gebraxht.

Warum soll man das alte Wissen nicht nutzen?

Es bleibt  dabei
Grundlagen bleiben die Grundlagen!

Bist du schlauer als ein HP- oder R&S-Ingenieur und v.a.m?
Willst du besser sein als sie? Ich warte auf deine ultimative
Lösung für dein Problem.
Dann nur zu, auf dein 'ja..aber' warte ich.


73
Wilhelm


PS:

Warum ist z.B. folgendes Buch das Maß der Dinge:

Matthaei , Young, Jones
Microwave Filters, Impedance-Matching, Networks and
Coupling Structures.

Als Non-Profi wird dir schlecht beim Lesen.

von herbert (Gast)


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Wilhelm Schürings schrieb:
> Bist du schlauer als ein HP- oder R&S-Ingenieur und v.a.m?
> Willst du besser sein als sie? Ich warte auf deine ultimative
> Lösung für dein Problem.
> Dann nur zu, auf dein 'ja..aber' warte ich.

Hallo Wilhelm!

Aber nein ich will nicht schlauer sein als die von dir angesprochenen 
Spezialisten. Das geht gar nicht ich bin ja nur ein kleines Würstchen 
und völlig unbedeutend. Aber ich habe nur ständig eine grenzwertige 
Spannung in meinem Akku für die Motivation. Was ich anpacke (falls ich 
das überhaupt anpacke)stricke ich mir immer so zurecht ,das ich mich 
davor nicht erschrecke. Leider bin ich seelisch nicht so fit wie ich 
sein müßte um allen gut gemeinten  Ratschlägen zu folgen. Aber Recht 
hast du natürlich, die ganz alten waren schon super drauf und haben 
großartiges geleistet. Ich gehe diese Idee zu Ende und wenn irgendwo 
doch noch ein "Pferdefuß" auftaucht ,dann muß man sehen ob sich das 
richten lässt oder ob das das Ende der Fahnenstange ist.

von frt (Gast)


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immer noch nicht klar welcher Frequenzbereich und max. Leistung

>Hilft ja nix wenn das eingangseitige Netzwerk bei HF überhaupt und
>speziell über 100MHz die gerade krumm biegt

welches Netzwerk ? - das wäre im einfachsten Fall ein SMD R und 
sinnvollerweise eine z.b SMA Buchse, mit ner Lochrasterplatine wird das 
natürlich nicht so einfach klappen

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo Herbert,
wir hatten schon einmal Kontakt.

Frage:
Hast du das Dioden-Wattmeter auf die Reihe bekommen?


73
Wilhelm

von herbert (Gast)


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frt schrieb:
> immer noch nicht klar welcher Frequenzbereich und max. Leistung

Ein bisschen was über 500MHz und mit Dämpfunglied bis etwa 20 Watt.Bin 
aber nicht traurig wenn es bis 1GHz geht.Bei 17dbm ist beim 8307 ja 
Feierabend wenn man die -75 dbm benötigt.

frt schrieb:
> welches Netzwerk ? - das wäre im einfachsten Fall ein SMD R und
> sinnvollerweise eine z.b SMA Buchse, mit ner Lochrasterplatine wird das
> natürlich nicht so einfach klappen

Ich habe zig Vorschläge bezüglich des Ad 8307 gelesen nationale und 
internationale. Einige konnten sogar Messprotokolle zeigen. Da hat man 
dann auch das Problem gesehen. Klar man kann was dagegen tun wenn man 
Zeit und Equipment zur Verfügung hat. Ohne besondere Maßnahmen traue ich 
dem Teil nur bis 30 MHz.Also ein wenig mehr als eine Anpassung von 1.5k 
auf 50 Ohm hängt vorne schon dran ,nicht allzuviel aber bei hohen 
Frequenzen eben doch von Bedeutung.
Also eingach aufbauen und als genaues Messgerät betrachten würde ich 
nicht tun.Keine Angst ich weiß wie man Hf-gerecht baut.Das reicht leider 
nicht aus um dem Teil blind zu vertrauen. Ohne Breitbandige Vermessung 
ist das Teil nicht mehr als ein HF-Indikator.
Die andere Variante die ich testen will kommt mit einem genauen 
Multimeter aus und HF-mäßig ist außer dem"Heizer" nichts dran was den 
Frequenzgang größer versauen könnte.SWR kann ich messen.Der verwendete 
Sensor wird auch in der Medizintechnik verwendet,hat bei 37 Grad eine 
Genauigkeit von 0.2 % und hat mit 1.3mm Durchmesser eine äußerst geringe 
Masse.

Wilhelm Schürings schrieb:
> Frage:
> Hast du das Dioden-Wattmeter auf die Reihe bekommen?

Ja ,Wilhelm ist ferig aber eben mit einer Germaniumdiode.Ich habe einen 
7dbm
Oszillator für 14 MHz.Damit habe ich das Teil zumindest für diese 
Frequenz eingestellt. Das Teil ist aber nicht geeinet um genaue Pegel zu 
messem die dann auch stimmen.Ist doch auch egal ob bei einem Sender 95 
oder 110 Watt herauskommen wenn er auf Maximum abgeglichen ist.

von Dieter J. (djac)


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Sehr interessantes Thema, aber eine Herausforderung.

Da ist zunächst die HF-Seite. Um ein Gefühl für die mit Amateurmitteln 
zu bewältigenden Frequenzen zu bekommen, siehe Bild 1. Die kleine 
Platine und SMA-Buchse dient dem Zweck Testobjekte aufzulöten, um sie an 
einen Netzwerkanalysator anzuschließen. Man sieht die beiden 
SMD-Widerstände, die zusammen einen 50 Ohm Abschluss bilden, also eine 
ähnliche Aufgabenstellung wie sie hier zu lösen ist. In Bild 2 die 
zugehörige Darstellung des S11 im oberen und umgerechnet in SWR im 
unteren Diagramm. Mit einem SWR von 1,04 bei 3GHz ist sie bis zu dieser 
Frequenz einigermaßen gut brauchbar. Für den hier vorliegenden Zweck 
ließe sich das in Geometrie und unter Verwendung von speziell für 
Hochfrequenz geeignete SMD- Widerstände noch etwas optimieren. Aber sehr 
viel weiter wird man mit diskreten Bauelementen nicht kommen.

Die zweite Aufgabe ist eine möglichst enge Wärmeankopplung an den NTC. 
Hier sind möglichst kleine Massen erforderlich, sonst wird die Anzeige 
zu träge. Und eine Isolierung, um eine möglichst hohe Empfindlichkeit zu 
erzielen. Gerade letztere aber wirkt auf die HF-Einkopplung zurück. 
Siehe dazu Bild 3. Hier habe ich die beiden Widerstände mit Teflon lose 
abgedeckt. Im Bild 4. lässt sich erkennen, wie dies sofort die Werte von 
S11 beinflusst. Teflon ist nun aber ein Dielektrikum mit wenig 
Verlusten.

Hier wird man also reichlich experimentieren müssen. Es wäre nett, wenn 
Du vom Fortgang der Dinge berichten könntest.

Gruß Dieter

von herbert (Gast)


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Hallo Dieter!
Solche Messprotokolle kann ich dir mangels Equipment nicht liefern. Aber 
neugierig bin ich schon ob das mit Hf- messen nicht reproduzierbarer und 
genauer geht und dazu noch einfach und günstig. Wenn schon dein Teflon 
am Abschlusswiederstand seine Spuren hinterlässst, was machen dann die 
Teile die man für die Eingangsbeschaltung eines AD8307 benötigt? 
Aufbaubedingt ist das alles möglich und dann pappt noch überall das 
Flussmittel drin welches möglicherweise auch ungünstig ist. Eine 
mögliche Beeinflussung des "Heizers" über die Wärmeleitpaste hatte ich 
noch nicht auf dem Zettel. Aber um das mal von vorne herein klar zu 
stellen. Diesen Test habe ich gemacht um meine Bedüfnisse abzudecken die 
da bis unter einem GHz sind und nicht unter 200 uWatt entsprechend -7 
dbm. Ich gehe jetzt nicht her und experimentiere mich zu Tode um ein 
Ergebnis zu erzielen das weit an  meinen Bedürfnissen vorbeigeschossen 
ist.Es reicht wenn ich mich auf das Messergebnis ohne zu zweifeln 
verlassen kann. Aber diese Variante hat ihren Reiz und eventuell hat 
jemand Lust sich auch damit zu beschäftigen. Es sind ja noch einige 
Sachen offen .Soll ich mit einem NTC arbeiten,mit zwei in einer Brücke, 
kapsele  ich zwei NTC´s getrennt oder räumlich zusammen? Fragen der 
Isolierung bezüglich der Temperaturstabilisierung sind noch offen ,weil 
auf der anderen Seite ja die Abwärme des Heizers auch wieder abgeführt 
werden muß.Da muß eine Balance gefunden werden. Vermutlich muß ich mich 
zwischen Messgeschwindigkeit oder einer schnellen Wärmeabfuhr 
entscheiden.Der Sensor ist sehr empfindlich und registrierte im losen 
Testaufbau sogar die Tatsache ob ich direkt daneben stehe oder zwei 
Meter weg. Da kommt Freude auf.;-)

von flopp (Gast)


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Zur kalibrierung. Es hilft ungemein, wenn man den Sensor auch mit DC 
befeuern kann. dh die AC ankopplung uber ein Zusaetzliches C laeuft.

von Dieter J. (djac)


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Hallo Herbert,

ich bin ziemlich sicher, dass mit etwas experimentieren, eine relativ 
genaue Messung in dem Bereich bis 1GHz möglich sein wird, wahrscheinlich 
aber auch mehr.

Um möglichst kleine Massen zu haben, würde ich zunächst mit einem 50 Ohm 
SMD beginnen, möglichst klein (603), aber doch so groß, dass Dein NTC 
halbwegs darauf passt. Wenn von der Fläche her notwendig, eventuell zwei 
100 Ohm Widerstände parallel. Der oder die Widerstände möglichst nahe 
auf der Rückseite einer SMD-Buchse verlöten. Die Lötfahne des Pins der 
Buchse am besten umbiegen, damit der Abstand zur Masse klein genug wird, 
um durch den oder die kleinen SMD überbrückt werden zu können. Das wird 
schon etwas Gefrickel werden.

Im zweiten Schritt würde ich dann den NTC direkt auf dem SMD aufkleben. 
Um das Pärchen wärmemäßig zu isolieren, würde sich anbieten das ganze 
mit Polyurethanschaum (Baumarkt) zu umgeben. Der hat auch einigermaßen 
akzeptable Hochfrequenzeigenschaften, insbesondere nimmt der 
Verlustfaktor mit steigender Frequenz ab. Hier gibt es eine Liste mit 
diesen Angaben zu vielen Kunststoffen:

http://www.kern-gmbh.de/index.html?/kunststoff/service/glossar/verlustfaktor.htm

Die Isolation wird auch deshalb nötig, damit Du den zweiten NTC für die 
Temperaturkompensation mit im Tastkopf unterbringen kannst.

Welche Auswerte- und Anzeigeschaltung Du einsetzen willst, ist dann eine 
Frage Deiner Bedürfnisse hinsichtlich Empfindlichkeit und 
Nullpunktstabilität. Die im Link vorgestellte Lösung von HP ist schon 
sehr raffiniert und bewährt. Allerdings wäre zu untersuchen, ob sie mit 
Deinen NTC kompatibel ist, denn das Prinzip beruht ja darauf, die NTC's 
durch den Brückenstromfluss so aufzuheizen, dass die Brücken ins 
Gleichgewicht kommen. Wenn ich das richtig überblicke, erhält man so 
einen völlig linearen Zusammenhang zwischen der HF-Leistung und und 
Gleichspannungsleistung, unabhängig davon, wie der Zusammenhang zwischen 
Temperatur und Widerstand beim NTC verläuft.

Wenn Du nicht die Möglichkeit hast Deine Konstruktion HF-mäßig zu 
überprüfen, kann ich Dir aushelfen. Entweder Du kommst vorbei (Aachen), 
oder wenn zu weit, dann mit der Post.

Gruß Dieter

von HabNix (Gast)


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C. Vieland hat folgenden Aufbau gewählt.

von Dieter J. (djac)


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Interessanter Artikel, nur das mit der Wärmesenke habe ich nicht 
verstanden.

Gruß Dieter

von herbert (Gast)


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Hallo Dieter!

Besten Dank für dein Angebot zwecks Kalibration. Aber wenn ich so eine 
Hilfe brauche, dann habe ich alles falsch gemacht. Es gibt zig Wege 
HF-Leistung zu messen, komplizierte und einfache. Ich will wirklich 
alles weglassen was man weglassen kann.Eine Kompensierung der Temperatur 
wird es nicht geben.Höchstens eine Isolierung oder einen "kalten 
"Thermostaten.Meine NTC werden keine HF sehen nur Wärme und die 
Messspannung eine Ohmmeters bzw. die Brückenspannung je nach 
Anzeigelösung.
Im einfachsten Fall misst man nur den Widerstand den der NTC annimmt 
wenn der 50 Ohm Heizer mit HF beschickt wird.Ist der Wert stabil,dann 
ersetzt man die Hf durch eine Gleichspannung und führt diese in der 
einfachsten Form manuell an einem Poti nach bis sich der gleiche Ohmsche 
Wert einstellt wie bei der Messung mit HF.Danach ist rechnen angesagt 
und mit dem "mini db Rechner" kannst sogar die Abweichung von den 50 Ohm 
korrigieren falls es eine gibt. Eine Stufe weiter könnte man mit zwei 
gleichen Messköpfen arbeiten und zeitgleich der Hf die Gleichspannung 
nachführen. Das hat den Vorteil ,dass man beide Heizphasen zeitgleich 
ablaufen lassen kann und man damit in Echtzeit nachzuführen kann.
Etwas aufwändiger ist die Geschichte mit zwei NTC und zwei Heizer in 
einer Brückenschaltung.Hier misst man nicht den ohmschen Widerstand 
sondern die Brückenspannung.Als Kontolle selle ich mir ein 
Drehspulinstument vor mit Mittenstellung.Beider Messports wären 
gleichwertig und man kann sie auch vertauschen.Das Problem ist der 
Gleichlauf .Den sollte man beeinflussen können. Mir ist dabei klar , 
dass sich die Startbedingungen bei einer Messung in Abhängigkeit von der 
Lagertempertur fast immer eine andere sein werden. Das stört aber bei 
einer nahezu zeitgleichen Messung nicht weil beide Sensoren die selbe 
Temperatur haben.
Was könnte man nicht alles machen wenn man aus dem vollen schöpft ist 
nicht mein Ziel sondern was kann man "barfuß" machen wenn man sich auf 
das notwendigste beschränkt.
Den Artikel mit dem Bolometer kannte ich schon...trotzdem "habnix" 
...danke dafür.

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