Hallo, ich hab hier im Haus 4 alte Heizungsventile die nicht auf Temperatur regeln. Weil ich diese Teile aus einer anderen Wohnung als extrem nervig in Erinnerung habe (Drehbereich zw. kalt und glühen weniger als 1/4 Umdrehung) will ich die gegen Ventile tauschen die die Raumtemperatur regeln können. Jetzt hab ich mir sagen lassen dass das bei BJ 1968 noch eine alte Version von Ventilen sein könnte bei denen man den Heizkörper abmontieren muss um das Ventil zu tauschen, und dass ich den Knopf auch nicht testweise abschrauben sollte weil dann gleich das Wasser raus sifft. Kann man aus den Bildern bestimmen ob das eine Version des Ventils ist die schon mit einem Stift den Durchfluss reguliert, oder noch "die alte" Version? Einen Heizungsbauer könnte ich natürlich auch fragen, aber ich will die Ventile selber tauschen wenn das durch einfaches Schrauben machbar ist. Viele Grüße,
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Verschoben durch Moderator
Schwer zu sagen, bei den Bildern. Nach meiner Meinung kannst du die Kappe abschrauben. Dahinter wird sich die Welle befinden die wie bei einem normalen Wasserhahn (Schieber) den Durchflußkanal bestimmt. Kein "Stift" wie bei den Thermostatventlien.
asd schrieb: > Kann man aus den Bildern bestimmen ob das eine Version des Ventils ist > die schon mit einem Stift den Durchfluss reguliert, oder noch "die alte" > Version? Das sind Ventile, die funktionieren wie Absperrhähne. Die Variante mit Stift und Feder, auf die man Thermostatköpfe aufsetzen kann, sieht anders aus -- deutlichstes Symptom ist, daß es keinen Schraubgriff zum Auf- und Zudrehen gibt. Wenn überhaupt, gibt es eine einfache Kappe, die auf dem Montagegewinde für Thermostatköpfe sitzt und den Stift eindrückt. Diese Kappen aber haben nie eine Schraube in der Mitte. > und dass ich den Knopf auch nicht testweise abschrauben > sollte weil dann gleich das Wasser raus sifft. Die Schraube in der Mitte hält nur den schwarzen Knopf am Ventil fest, die kann man abschrauben und den Knopf abziehen, dann aber sieht man nur einen Bolzen mit Vierkant und Innengewinde. Wasser kommt dabei keines heraus. Aber das hilft nicht, denn was anderes als den schwarzen Knopf kannst Du da nicht drauf montieren, die Ventile bleiben Absperrhähnen vergleichbar. Also: Um diese Ventile zu tauschen, muss das Wasser in der Heizungsanlage abgelassen werden und an den Rohrleitungen herumgeschraubt werden. Das dürfte das sein, was Du als "Abmontieren von Heizkörpern" bezeichnest.
Soweit man das sehen kann sieht das wie ein eindfaches Ventil aus, bei dem man nur den Durchfluss einstellt (wie ein Wasserhahn) Da muss wohl das komplette Ventil getauscht werden, also Wasser ablassen, Heizkörper demontieren und Ventil ersetzen (mit Hanf!). Beim Schrauben möflichst am Rohr gegenhalten damit das nicht abgedreht wird.
Da musste wohl oder übel mit dem Vermieter verhandeln bzw. wieder ausziehen ;)
Ja, schade. Dann ist das wohl aufwändiger. Es gibt nicht zufällig einen Aufsatz für elektronische Steuerung dieser Ventile so wie es für die modernen Ventile mit Stift angeboten wird? Vielen Dank an alle für die Tipps.
Willst Du das tatsächlich durchziehen, dann beeile Dich. Deine Mitbewohner werden sicher sauer, wenn Du während der Heizperiode, die Heizung abstellst. Da der Wechsel der Ventile eine furchtbare Sauerei ist und dazu auch noch, je nach Lage der Wohnung, ein Großteil des Wassers abgelassen werden muss, besorg' ausreichend Gefäße und Lappen. Hat die Heizung keine automatische Nachfüllung, so mach Dich gleich mal auf mehrere Nachfüllaktionen mit zugehöriger, mehrfacher Entlüftung ALLER Heizkörper im Hause gefasst.
asd schrieb: > Es gibt nicht zufällig einen > Aufsatz für elektronische Steuerung dieser Ventile so wie es für die > modernen Ventile mit Stift angeboten wird? Schwierig zu sagen, aber da diese Ventile keinerlei genormten Sitz für einen Aufsatz haben, glaube ich nicht daß es so was gibt.
>Es gibt nicht zufällig einen >Aufsatz für elektronische Steuerung dieser Ventile Ganz genaue Bezeichnung herausfinden und Herrn Google oder Frau Bing fragen. Im Allgemeinen verraten die Hersteller von Heizungsthermostaten, wofür sie konstruiert wurden.
Mit einem Stellantrieb der Firma Belimo (http://www.belimo.de/) und etwas mechanischer Adaptierung lässt sich das sicher in den Griff bekommen, aber das dürfte kaum weniger teuer sein als der Tausch der Heizungsventile.
Also normal dauert sowas nur ein paar Minuten... 1.) Wasser ablassen... wenn Du im Erdgeschoss wohnst, kann das dauern, wenn du ganz oben wohnst, reicht es, "etwas" Wasser abzulassen, bis die Heizkörper kein Wasser mehr haben - wichtig, Entlüftungsschrauben dabei öffnen, 2.) Überwurfverschraubung lösen, danach am Fuß ebenfalls die Verschraubung öffnen - in der Regel sind diese entweder flachdichtend mit Dichtung oder konisch dichtent, hier muß später nichts weiter getan werden. 3.) Altes Ventil abschrauben vom Vorlauf-Rohr... dann Gewinde reinigen, neu mit Hanf und Fermit einbinden, neues Ventil festschrauben, anschließend die Überwurfverschraubung "oben und unten" festziehen... Das ganze dauert ca. 5 - 10 Minuten pro Heizung... Ich hatte in meiner Mietwohnung auch alte Ventile an den Heizungen - Regelung war kaum möglich... den Vermieter darauf angesprochen, mit dem Hinweis - das es eine Entscheidung / Gerichtsurteil gibt (ich finde es nur nicht mehr), welche den Mieter Mietkürzungen erlaubt - danach habe ich dann neue Thermostatventile bekommen...
Skyper schrieb: > Also normal dauert sowas nur ein paar Minuten... Als Mieter macht man so etwas auf gar keinen Fall selber. Als Besitzer einer Eigentumswohnung im Mehrfamilienhaus nur dann, wenn die Haftpflichtversicherung auch grobe Fahrlässigkeit mit einschließt.
> Kann man aus den Bildern bestimmen ob das eine Version des > Ventils ist die schon mit einem Stift den Durchfluss reguliert Nein, sind sie nicht.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Um diese Ventile zu tauschen, muss das Wasser in der Heizungsanlage > abgelassen werden Nö. Die Rohrleitung wird vor und hinter dem Ventil zugefroren und das Ventil getauscht. Geht sogar im Winter, wenn die Heizungsanlage voll in Betrieb ist. http://www.bosy-online.de/Einfrieren_von_Rohrleitungen.htm
Jan Tenner schrieb: > Die Rohrleitung wird vor und hinter dem Ventil zugefroren Wenn man Glück hat und ausreichend Platz für die Gefriermanschetten ist. Dann kann man das auch so machen.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Als Mieter macht man so etwas auf gar keinen Fall selber. > Als Besitzer einer Eigentumswohnung im Mehrfamilienhaus nur dann, wenn > die Haftpflichtversicherung auch grobe Fahrlässigkeit mit einschließt. Wenn man es selber machen möchte, sollte man wissen was man tut - In der Mietwohnung habe ich es auch nicht selbst gemacht, sondern stand dabei als der Klempner bei mir war ... das gilt auch für eine Eigentumswohnung. Im eigenen (Eltern)Haus - mit Zugang zur Heizung - habe ich aber sowas schon mehrmals problemlos selbst gemacht! Wobei ich von der Vereisungsmethode die Finger lassen würde - denn mit dem Werkzeug habe ich keine Erfahrung.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Jan Tenner schrieb: >> Die Rohrleitung wird vor und hinter dem Ventil zugefroren > > Wenn man Glück hat und ausreichend Platz für die Gefriermanschetten ist. > Dann kann man das auch so machen. Zum Heizkörper hin wird das wohl in den allerseltensten Fällen mit dem Platz gegeben sein, man muss also Vorlauf und Rücklauf zufrieren. Als Ergebnis verteilt sich dann den Inhalt des Heizkörpers in hoffentlich bereitgestellten Auffangschalen. Ich habe das beschriebene Problem mit den Ventilen auch, kann aber durch manuelles Verstellen der Vorlauftemperatur an der Gastherme die Temperatur in der Wohnung einigermaßen steuern.
Eigentlich alles schon geschrieben, nur als Ergänzung: - Motorische Ansteuerung der Ventile ist im Prinzip möglich. Mir ist für die alten Ventile bisher bei keinem Zulieferer ein passender Stellmotor aufgefallen - was nicht so viel heissen mag, nie aktiv dannach gesucht. Zum Motor wird dann noch eine Reglung benötigt. Das ist nicht wirtschaftlich. - Einbaumaß der alten Ventile stimmt meist mit denen moderner Thermostatventile überein. Austausch ist mit etwas handwerklichem Geschick schon selbst zu machen. Wenn es aber ein gemietetes Haus ist (im Ursprungspost steht nur Haus): nicht selbst machen - wie von Rufus schon angemerkt. Beim Eigenheim: wenn man noch nie selbst ein Gewinde eingedichtet und/oder Rohrzangen in der Hand hatte, besser von einem Handwerker machen lassen. - Bei Eigenleistung: Arbeiten nur bei sommerlichen Temperaturen und nicht am Wochenende angehen. Gibt sonst schlimmen Verdruss bei den "Mitbewohnern", wenn man kurzfristig keine Unterstützer auftreiben kann. - Falls es ein gemietetes Haus ist: freundlich den Vermieter darauf aufmerksam machen, dass Thermostventile nachzurüsten sind. Vermieter muss das eigentlich machen (lassen). Modernisierungsumlage könnte folgen. - 5-10 Minuten lt. Skyper für den Austausch eines Ventils ist schon sportlich, vielleicht "netto" pro Ventil, wenn alles gerichtet ist. Wasser ablassen (oder vereisen), Werkzeug hin- und herschaffen, Tropfschutz auslegen, Auffangbehälter unterstellen, füllen und entlüften will auch gemacht sein. - Wenn man die Anlage vorher selbst leerlaufen lässt, kann der Handwerker gleich loslegen. Spart Arbeitskosten, da das eine Weile dauern kann, insbes. dann wenn - wie schon angemerkt - die HK nicht in der obersten Etage hängen. - Füllen nach dem Austausch sollte noch der Handwerker machen, Prüfung auf Dichtigkeit, evtl. bei der Gelegenheit noch Ausdehnungsgefäß prüfen lassen (ältere sind oft defekt und/oder Gasmembran leer). Nachentlüften dann problemlos als Eigenleistung. - Falls ohnehin schon Hand angelegt wird: absperrbare Verschaubungen sind in den Fotos keine erkennbar. Kann man gleich mitmachen. Ist zwar mehr Arbeit, evtl. sind sie Leitungen abzulängen und neue Gewinde anzubringen, spart aber Aufwand (und in Heizperioden Verdruss), falls einer der alten HK mal undicht wird. - Vorher prüfen (lassen), ob Vor- und Rücklauf richtg angeschlossen sind. Kommt zwar selten vor, ist aber bei den alten Stellventilen nicht immer aufgefallen. Bei Thermostatventilen ist Durchfluss entgegen der Fließrichtung des Ventils schlecht. Es gibt aber Thermostatventile für "falsche" Durchflussrichtung, kein Mehraufwand - man muss es nur vorher wissen. - Evtl. ist die Anlage mit aufbereitetem Wasser gefüllt. Bei alten Anlagen und alten Wärmeerzeugern ist das wahrscheinlich nicht der Fall. Wenn doch: Flüssigkeit auffangen, später wieder reinpumpen und/oder mit aufbereitetem Wasser (nach-)füllen. Vorher klären. - Vereisung der der Leitungen ist zwar möglich, bei 4 HK jeweils Vereisungsgerät anklemmen und warten ist aber wahrscheinlich nicht wirtschaftlich (insbes. wenn man als Heimwerker erst mal so ein Gerät auftreiben/leihen muss). Es sei denn, es ist eine große Anlage ohne Möglichkeit teilweise abzuschiebern. Platz für die Vereisungsbacken ist auch nicht immer vorhanden. - Thermostatventile mit Voreinstellung einbauen (lassen). Sind eigentlich Standard. Bietet später die Möglichkeit sich mit dem hyraulischen Abgleich zu beschäftigen. Ist aber von den sonstigen HK abhängig und ob diese bereits eine Möglichkeit zur Durchflusseinstellung bieten (zur Not Rücklaufverschraubungen). Falls die anderen HK bereits mit Thermostatventilen ausgerüstet sind, kann man die Gelegenheit nutzen, deren Einsätze auf Voreinstellbarkeit zu prüfen und evtl. die Einsätze auszutauschen. Ist ein übersichtlicher Material- und Arbeitsaufwand.
Es ist wirklich schon fast alles gesagt, bis auf eine Kleinigkeit: Es empfiehlt sich, die alten Konusse zu tauschen. Das sind die kurzen Rohrstückchen im Heizkörper mit der Überwurfmutter. Diese alten Konusse haben eine etwas andere Form als die neuen, die Überwurfmutter ist oft etwas kurz und auch weich, die können beim Anziehen schon mal reißen und sind manchmal nicht richtig dicht. Allerdings brauchst Du zum Tauschen der Konusse ein Konusschlüssel bzw. Einsatz. Irgendwo ausleihen. Zweiter Punkt: Rücklauf. Man kann es auf Deinen Bildern nicht erkennen, könnte allerdings sein, dass das flach-dichtende Verschraubungen am Rücklauf sind. Hat man früher (TM) oft gemacht. Wenn dem so ist, mach Dich drauf gefasst dass sie undicht werden, wenn Du am Heizkörper-Vorlauf rummachst und den Heizkörper z.B. nach vorne kippst. Wenn Du als Laie noch nie beim Ventilwechseln zugesehen hast, ist es nicht gerade die einfachste Tätigkeit, wenn Boden, Wand und Zimmer heile bleiben sollen... Und wenn Du Pech hast, ist das alte Durchgangsventil kürzer als das neue. Gibt es auch oft. Dann heißt es Rohr kürzen und neues Gewinde schneiden... So, das war jetzt der dritte Punkt. Nun ist Schluss.
1. Die Ventile sind im Grunde genommen Wasserhähne - da gibt es nichts automatisch zu regulieren und die Dinger müssen raus (also alles was da wie Messung aussieht. 2. Ist es nicht so, dass solche Handventile in vermieteten Wohnungen gar nicht mehr zulässig sind und der Vermieter ohnehin Ventile mit Temperatursteuerung einbauen muss? 3. Bei einem gemieteten Objekt kann man als Mieter nicht einfach so das Wasser aus der kompletten Anlage ablassen. Nachher müssen nämlich die Heizungen entlüftet werden. Ist zum einen ne Menge Arbeit, zum anderen werden sich die anderen Mietparteien bedanken, wenn es bei ihnen a) nicht mehr richtig warm wird und b) die Heizung in einem fort gluckert.
J. Ad. schrieb: > 2. Ist es nicht so, dass solche Handventile in vermieteten Wohnungen gar > nicht mehr zulässig sind und der Vermieter ohnehin Ventile mit > Temperatursteuerung einbauen muss? Ja, das ist so und zwar schon ziemlich lange.
Uhu Uhuhu schrieb: > Ja, das ist so und zwar schon ziemlich lange. Mit der Einschränkung: In Wohnräumen, also Wohnzimmer, Schlafzimmer... Aber sinnvoll isses allemal, und wenn es eine Mietwohnung ist, dann soll sich der Vermieter darum kümmern. Die Kosten darf er dem Mieter nicht direkt oder in der Nebenkostenabrechnung in Rechnung stellen, da kann er nur eine Mieterhöhung wegen "Modernisierung" versuchen.
Bei mir im 2. Stock habe wir seinerzeit nur unten im Keller den Strang (Vor- & Zulauf) abgedreht. Dann Heizkörper abgeschraubt und es kam kein Wasser von oben weil das Wasser in der Leitung 'hing'. Muß ja auch erst Luft nach oben gezogen werden damit Wasser rauskommen kann.
lüsterklemme schrieb: > weil das Wasser in der Leitung 'hing' Je nach Querschnitt kann das aber auch schiefgehen, mit dann sehr "lustigen" Auswirkungen.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Je nach Querschnitt kann das aber auch schiefgehen, mit dann sehr > "lustigen" Auswirkungen. Dann hilft nur der Zeigefinger ;-) Allerdings auch nur in Sommermonaten!
Vielen Dank an alle für die Tipps. Ich lass das professionell machen. Der Heizungsbauer meinte mit Wasser ablassen und allem anderen inklusive dauert das für 4Heizkörper ca. 3 bis 4 Stunden.
>Der Heizungsbauer meinte mit Wasser ablassen und allem anderen inklusive >dauert das für 4Heizkörper ca. 3 bis 4 Stunden. Plus einer eventuellen "Nachsorge". Werden nämlich größere Mengen an Wasser in eine Heizungsanlage eingefüllt, so bildet sich durch das "frische" Wasser Faulgas. Das dann, nach einiger Zeit, in den Heizkörpern zu hören ist. Bildet sich sehr viel Gas, so kann sich dies sogar wiederholen, da die abgelassene Luft, meist automatisch, durch frisches Wasser ausgeglichen wird. Ausnahme: Automatische Entlüftung, funktioniert aber meist nach ein paar Jahren nicht mehr.
Amateur schrieb: > Werden nämlich größere Mengen an Wasser in eine Heizungsanlage > eingefüllt, so bildet sich durch das "frische" Wasser Faulgas. Wenn sich durch mein Frischwasser Faulgas bilden würde, würde ich mir meinen Wasserversorger mal zur Brust nehmen. Ich glaube, was du meins ist eine schlecht Konstruierte Heizungsanlage in der nach dem Befüllen noch Luftblasen stehen, die sich mit der Zeit verteilen. "Gas bilden" tut sich in einer normalen Heizungsanlage auf jeden Fall nicht.
@ Karl In normalen Häusern wird auch normales Wasser verwendet und kein Destilliertes. Normales Wasser aber enthält organische Stoffe, die, vor allem unter Wärmeeinfluss, faulen. Ist ein ganz normaler Vorgang. Du brauchst ja nur mal das Entlüftungsventil, für einen Tropfen, öffnen. Wenn das Zeug, was da austritt nicht schwarz ist, hast Du die falsche Schraube erwischt. Übrigens, die Heizungsbauer lieben diesen Vorgang, da dabei der Sauerstoff reduziert wird und nicht mehr, von innen, an den Heizkörpern "knabbern" kann.
Als ich in die jetzige Wohnung einzog, waren dort in allen Räumen außer Küche und Wohnzimmer diese einfachen Ventile an den Heizkörpern. Die beiden Termostaten in Küche und Wohnzimmer waren aber auch längst im Eimer, schwergängig, quietschten beim Drehen den ganzen Wohnblock wach. Irgendwo las ich dann, daß Ventile ohne Termostat nicht mehr zulässig wären, und sprach meinen Vermieter an, nach dem ich aber schon zwei Jahre hier wohnte. Der nahm es problemlos auch sofort auf, und kümmerte sich darum. Es wurde dann auch mit anderen Bewohnern im Haus abgesprochen, die noch genau die gleichen Konstruktionen hatten. In einer Tagesaktion kam dann eine Sanitärfirma, und mußte im Keller das ganze Heizungswasser aus dem System ablaufen lassen. Zwei Sanitäter waren gut zwei Stunden in meiner Wohnung beschäftigt. Die Heizkörper mußten komplett vom Ventil abgeschraubt werden. Außerdem bekamen wenigstens zwei Heizkörper überhaupt auch mal Entlüftungsventile, und ich einen Entlüftungsschlüssel dafür. Mein Vermieter wollte sogar noch einen Schritt weiter gehen, und bei mir an allen Heizkörpern Absperrhähne zu solchen Reparaturmaßnahmen montieren lassen. Das ging aber nicht, denn die Rohrenden aus der Wand und der Abstand des Heizkörpers zur Wand waren zu klein. Sie sind in einer gerade so eben passenden Nische in Fertigbeton montiert. Sonst hätte sich die Firma diesen Auftrag sicher gerne genommen, mußte aber verneinen. Luft in der Heizungsanlage erlebte ich mal bei Bekannten im obersten Stock eines Drei-Etagen-Hauses. Dort heizte gar nichts mehr, die Heizkörper in der gesamten Wohnung hatten nur noch heiße Luft. In den Heizkörpern tropfte es auch wie in einer Tropfsteinhöhle. In den Etagen darunter war alles in Ordnung. Beim Gang in den Keller sah man es auch schon am Manometer. Es kümmerte sich dort im Haus das ganze Jahr über gar niemand um die Heizung. Kein Hausmeister da, und die Wohnungseigentümer wohnen auch alle sehr weit weg, fast wie hier bei mir. Da mußte mal Wasser nach gefüllt werden. Beim Wasser nachfüllen kam dann die Misere zum Vorschein: Die Dichtungen im Brennerofen waren undicht, und es verflüchtigte sich mit der Zeit kaum merkbar der Inhalt der Anlage. Die Nachfüllung führte dann endgültig zum Totalschaden, auch in den anderen Etagen ging nichts mehr. Der Ofen mußte ausgetauscht werden. Am nächsten Tag war er dann per Notdienst schon montiert. Aber mir war schon etwas mulmig, als ich mangels Hausmeister und erreichbaren Vermietern da selbst Wasser einfüllte, bis der Druck wieder bis ins oberste Stockwerk reichen sollte, und es dann aus allen Nähten krachte. Es kam aber überhaupt nichts auf mich zu, der erste eingetroffene Monteur sagte mir gleich, daß ich auf gar keinen Fall schuldig wäre, das wäre wegen des maroden Zustandes der Anlage jedem passiert, der da den winzigsten Handgriff machen würde.
Wilhelm F. schrieb: > Zwei Sanitäter waren gut zwei Stunden in meiner Wohnung beschäftigt. Die > Heizkörper mußten komplett vom Ventil abgeschraubt werden. Mit nem Skalpell und nem Blutdruckmessgerät dauert das halt seine Zeit... :-)
J. Ad. schrieb: > Wilhelm F. schrieb: > >> Zwei Sanitäter waren gut zwei Stunden in meiner Wohnung beschäftigt. Die >> Heizkörper mußten komplett vom Ventil abgeschraubt werden. > > Mit nem Skalpell und nem Blutdruckmessgerät dauert das halt seine > Zeit... :-) Nöö. Die waren richtig geübt und schnell. Sie bogen mit einer Zange brutal die Befestigungslaschen der Heizkörper auf und hinterher wieder zu, anstatt zu versuchen, die allerdings schon mehrfach überstrichenen Schrauben auf zu drehen, wo der Schraubenschlitz voll mit Farbe zu ist. Und beschädigten noch ein paar Badfliesen. Was ich meinem Vermieter natürlich mit teilte. Denn der fragte wenigstens telefonisch noch mal zurück, wie es gelaufen war. Heute im Zeitalter der schnellen Digitalknipse hätte ich da eine Menge Fotos gemacht, vorher, nachher. Ich besaß damals überhaupt keine Fotoausrüstung. Immerhin habe ich jetzt an jedem Heizkörper einen moderneren Termostaten. Das so genannte winzige Kinderzimmer in der Wohnung richtete ich mir als Arbeitszimmer ein. Ja, es war schon sehr lästig, früher mit dem einfachen Drehknopf die gewünschte Heiztemperatur einzustellen. Zu kalt oder zu warm, eben kein Termostat. Es gab die Termostaten zu Zeiten des Hausbaus ja schon, aber man stattete nur Wohnzimmer und Küche damit aus, maximal Baukosten sparen.
Wilhelm F. schrieb: > J. Ad. schrieb: > >> Wilhelm F. schrieb: >> >>> Zwei Sanitäter waren gut zwei Stunden in meiner Wohnung beschäftigt. Die >>> Heizkörper mußten komplett vom Ventil abgeschraubt werden. >> >> Mit nem Skalpell und nem Blutdruckmessgerät dauert das halt seine >> Zeit... :-) > > Nöö. Die waren richtig geübt und schnell. Sanitäter sind meist weiß gekleidete Personen mit einem Erste-Hilfe-Koffer, die kommen wenn du 112 wählst... Sanitärinstallateure haben meist einen Blauman an, ne Wasserrohrzange in der Seitentasche und kommen wenn du Probleme mit der Heizung hast... Was aber bei beiden gemeinsam ist: Am besten betet man, damit es nicht noch schlimmer wird...
Amateur schrieb: > Normales Wasser aber enthält organische Stoffe, die, vor allem unter > Wärmeeinfluss, faulen. Ist ein ganz normaler Vorgang. Das ist kein "Faulgas", das ist ganz normale im Wasser gelöste Luft, die beim Aufheizen des Wassers ausgast, vorzugsweise in Bereichen des geringsten Druckes, also an den Heizkörpern im Obergeschoss. Der im Wasser gelöste Sauerstoff korrodiert auch mit dem Eisen der Heizkörper, da die Sauerstoffmenge begrenzt ist, stoppt diese Korrosion. Die Heizung mit destilliertem Wasser zu füllen ist umstritten, da dieses auch relativ aggressiv mit einigen Materialien reagieren kann.
J. Ad. schrieb: > Wilhelm F. schrieb: >> J. Ad. schrieb: >> >>> Wilhelm F. schrieb: >>> >>>> Zwei Sanitäter waren gut zwei Stunden in meiner Wohnung beschäftigt. Die >>>> Heizkörper mußten komplett vom Ventil abgeschraubt werden. >>> >>> Mit nem Skalpell und nem Blutdruckmessgerät dauert das halt seine >>> Zeit... :-) >> >> Nöö. Die waren richtig geübt und schnell. > > Sanitäter sind meist weiß gekleidete Personen mit einem > Erste-Hilfe-Koffer, die kommen wenn du 112 wählst... > > Sanitärinstallateure haben meist einen Blauman an, ne Wasserrohrzange in > der Seitentasche und kommen wenn du Probleme mit der Heizung hast... > > Was aber bei beiden gemeinsam ist: Am besten betet man, damit es nicht > noch schlimmer wird... Nein, die ganz schlimmen weißen sind die mit einem weißen Auto, die mit einer Jacke ohne Arme kommen. Im Grunde kann ich ja als Handwerker alles selbst, darf nur nicht alles. Z.B. mal das ganze Haus absperren. Sonst hätte ich hier auch alles selbst gemacht. Immerhin kann ich eine Qualität der Arbeiten von bestellten Firmen aber beurteilen, war ja lange selbst im Handwerk, da hat man einfach ein Auge dafür.
Entschuldige das ich rein Funke hab in der Schweiz auch das Problem gib es noch solche Dreh Han kaufen ja und wo danke...
Remo S. schrieb: > Entschuldige das ich rein Funke hab in der Schweiz auch das Problem gib > es noch solche Dreh Han kaufen ja und wo danke... Wenn kein Austausch gegen Thermostatvertile vorgesehen ist, werden bei solchen "Absperrhähnen" bei Undichtigkeiten oder Schwerhängigkeit nur die Einsätze gewechselt, die sich zumindest in DE in vielen Fällen seit Vorkriegszeit nicht so geändert haben, dass es da keine Neuteile mehr gibt. Aber dazu müsste man den ausgeschraubten Einsatz mit Bemassung sehen, wozu aber die Leitung entleert werden muss. I.d.R. kann man auch relativ leicht die Dichtungen wechseln und eine Schwergängigkeit durch Zerlegen, Reinigen und Schmieren der Achse beseitigen. Nur wenn es den ganzen Einsatz für 5,-€ neu gibt, lohnt sich der Aufwand nicht.
Ralf X. schrieb: > Nur wenn es den ganzen Einsatz für 5,-€ neu gibt, lohnt sich der Aufwand > nicht. Das lohnt sich nach 8 Jahren eh nicht mehr.
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Bearbeitet durch User
Andreas B. schrieb: > Das lohnt sich nach 8 Jahren eh nicht mehr. Das lohnt sich sicher nie, aber das Schweizer Problem ist nicht von 2013, sondern von heute Nacht.
Remo S. schrieb: > Entschuldige das ich rein Funke hab in der Schweiz auch das Problem gib > es noch solche Dreh Han kaufen ja und wo danke... Ralf hat das richtig beschrieben. Eventuell noch zu erwähnen ist, dass es auch Ventilsitz(hand)fräsen gibt. Damit kann man auch einen Ventilsitz in den sich Dreck eingedrückt hat oder Kalk oder Korrosion am Werk war noch nacharbeiten um den Hahn dann wieder dicht zu bekommen. Siehe z.B.: https://www.amazon.de/KS-Tools-136-1105-Wasserhahn-Fr%C3%A4sapparat-Satz-6-tlg/dp/B007XUKV68/ref=asc_df_B007XUKV68/
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