Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Man hat gekündigt.


von Mr Feuerstein (Gast)


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... und wechselt in eine andere Firma in ähnlicher Branche und mit 
eigentlich ähnlicher Aufgabe. Der Grund ist, wenn man ganz ehrlich ist, 
dass man in einer blöden Klitsche gearbeitet und das ständige 
organisatorische Chaos nicht mehr ertragen hat. Nun wird man zum Chef 
gerufen und nach den Gründen für die Kündigung befragt. Eigentlich 
könnte man ja jetzt mal so richtig vom Stapel lassen. Genauer betrachtet 
ist das aber natürlich nicht das Klügste. Eigentlich regt es einen ja 
doch nochmal zusätzlich auf, es bringt definitiv keinerlei Vorteile 
(zumindest nicht für einen selbst) und dann gibt es ja noch die "never 
leave burning bridges"- Sache.

Somit also die Frage: Was sind richtig unverfängliche Kündigungsgründe 
mit denen man möglichst glatt aus der Sache rauskommt. Habt ihr da 
Erfahrungwerte?

Grüße ins Forum

von D. I. (Gast)


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Man kann Dinge auch sachlich darlegen ohne gleich den Frust der letzten 
Jahre auszukotzen. Da du eh weg bist, kann dir dann egal sein wie es 
derjenige auffasst, vielleicht verbessert sich dann für die Mitarbeiter 
was oder er ignorierts einfach.

von Herbert (Gast)


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Denk dran, dass vielleicht das Arbeitszeugnis noch aussteht...

von DirkZ (Gast)


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Mr Feuerstein schrieb:
> Somit also die Frage: Was sind richtig unverfängliche Kündigungsgründe
> mit denen man möglichst glatt aus der Sache rauskommt. Habt ihr da
> Erfahrungwerte?

nichts Negatives - hier darfst Du lügen!

- Du wolltest Dich verändern
- neues Aufgabengebiet ges.
- neue Herausforderungen ges.
- kürzere Anfahrt, ...
- mehr Reisetätigkeit - oder weniger


Kurz: Vergleiche alten mit neuem AP und hebe die Vorteile des Neuen 
hervor. Freut auch den neuen Chef, da Du ihm u.U. schmeichelst.

von klingt gut (Gast)


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Mehr Geld, weniger Arbeitszeit, Altervorsorge, näher an der Arbeit, 
bessere Entwicklungsmöglichekeiten...

von guest (Gast)


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Diese Frage hab ich mir auch schon gestellt. Ist bei meinem derzeitigen 
Arbeitgeber auch ne heikle Sache. Die Besitzer sind schon sehr alt und 
fühlen sich persönlich verraten, wenn man kündigt. Ich würde irgendwas 
anführen, was alle verstehen können, weil es sie selbst stört, z. B. 
würde ich die alten leistungsschwachen Kollegen anführen, die einen auf 
gemütlich machen, während ich schufte, damit die Projekte fertig werden. 
Das kann bei uns jeder verstehen - und es ist noch nicht mal wirklich 
gelogen.

von Hans (Gast)


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Verständnis wirst du bekommen, wenn die Gründe privat sind. Da hat dein 
bisheriger Arbeitgeber dann keinen Einfluss drauf.

z.B.:
- will wieder in die Heimat zurück
- Frau will wieder in die Heimat zurück und ich muss machen, was meine 
Frau will
- Frau hat ein super Jobangebot in anderer Stadt und zwang mich deshalb 
mich auch in dieser Stadt zu bewerben und drohte mit Wochenendbeziehung
- Eltern werden langsam älter und meine Geschwister haben keinen Bock, 
sich um die zu kümmern, deshalb muss ich in die Nähe meiner Eltern 
ziehen, damit ich mich um die kümmern kann
- Frau muss in die Nähe ihrer Eltern ...

Bei solchen Gründen wird der bisherige Arbeitgeber immer sagen: es liegt 
nicht an der Firma und den Kollegen, sondern an Dingen, die wir nicht 
beeinflussen können.

von Peter (Gast)


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Mr Feuerstein schrieb:
> Nun wird man zum Chef
> gerufen und nach den Gründen für die Kündigung befragt.

Also besser wäre es gewesen, die Kündigung mündlich dem Chef 
auszusprechen, und dann die Schriftliche hinterher. So wirft das 
natürlich von vornherein kein gutes Licht auf Dich.

von Hans (Gast)


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oder: Frau will mehr Geld in der Haushaltskasse und zwang mich deshalb, 
mich mit höheren Gehaltsforderungen woanders zu bewerben.

von Mr Feuerstein (Gast)


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:-) Danke für die Ideen soweit. Dummerweise ist der neue Job in der 
gleichen Stadt (ist natürlich eigentlich gut, kann aber nicht als 
Ausrede herhalten) und ausserdem würde ich gerne alles vermeiden, was 
eine Erwiderung der Form "mal schauen, dass können wir hier auch bieten" 
nach sich zieht. Insegesamt stimme ich zu, dass was Privates am 
unverfänglichsten wäre. Aber unter den gegebenen Bedingungen fehlt mir 
die Idee. Weitere Vorschläge sind immer noch willkommen!

von Ich (Gast)


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Mr Feuerstein schrieb:
> Aber unter den gegebenen Bedingungen fehlt mir
> die Idee. Weitere Vorschläge sind immer noch willkommen!

Näher am Job fällt also flach.

Mr Feuerstein schrieb:
> Nun wird man zum Chef
> gerufen und nach den Gründen für die Kündigung befragt.

Ist das theoretisch oder steht ein Termin an?
Vielleicht ist dein Chef froh, das Du weg bist.

Tolles interessantes Aufgabengebiet, manche Angebote kann man eben nicht 
ablehnen, sorry Chef!

von MaWin (Gast)


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Wo ist eigentlich das Problem zu sagen
"ich habe das ständige organisatorische Chaos nicht mehr ertragen" ?

Für dich ist es egal, aber vielleicht ändert es was für die Leute die in 
der Firma nach dir sind.

Und nach 3 Jahren, wenn dich der Chef mal auf der Strasse trifft, kannst 
du auch sagen "das organisatorische Chaos ist in der neuen Firma noch 
viel schlimmer".

Ich frag mich, warum ihr Kinder mit authentischen Antworten so ein 
Problem habt.

von D. I. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ich frag mich, warum ihr Kinder mit authentischen Antworten so ein
> Problem habt.

Weil Courage und Rückgrat Dinge sind, die einem auch vorgelebt werden 
sollten und man nicht einfach lernen kann. Duckmäusertum halt.

von reverse (Gast)


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weil einem an jeder Ecke eingetrichtert wird , ja nichts falsches / 
negatives zu sagen, damit nicht gleich mit Anwalt gedroht wird. Man soll 
überall kein schlechtes Bild hinterlassen, etc.. Somit lässt man auch 
(konstruktive) Kritik weg, und lässt dann (anonym) in Foren die Sau 
raus.

von Hans (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ich frag mich, warum ihr Kinder mit authentischen Antworten so ein
> Problem habt.

Weil viele für solche ehrlichen Antworten kein Verständnis haben. Die 
halten ihre Firma für die allerbeste und das artet dann in blöde 
Diskussionen aus, die gar keinen Spass machen.

Da kann man dann besser lügen und einen privaten Grund vorschieben. Und 
dafür ist dann die angeblich böse Ehefrau die ideale Person, die an 
allem Schuld ist.

Der Heiko Mell von der Karriereberatung der VDI-Nachrichten, ein super 
konservertiver alter Mann, der den Blick für die heutige Realität in der 
Wirtschaft schon lange verloren hat, schimpfte auch immer auf die 
Ehefrauen der Ingenieure, die er in eine andere Stadt abwerben wollte, 
ganz besonders aber die verbeamteten Lehrerinnen, die nicht umziehen 
wollten. Wenn dann ein solcher Ingenieur dem Mell am Telefon abgesagt 
hat, musste wohl auch oft die böse Ehefrau als Grund herhalten. Die 
beiden Männer sind sich also einig, nur die Ehefrau ist der Sündenbock. 
Funktioniert super.

von Hans (Gast)


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Mr Feuerstein schrieb:
> Weitere Vorschläge sind immer noch willkommen!

Also: Wenn du beim alten Arbeitgeber vor deiner Kündigung mal zu einem 
Gespräch über eine Gehaltserhöhung gebeten hast und dieses Gespräch 
stattgefunden hat und eine Erhöhung abgelehnt wurde, und du nun bei der 
neuen Firma wirklich mehr verdienst, dann kannst du als Wechselgrund das 
höhere Gehalt nennen, am besten in Kombination mit der bösen Ehefrau, 
die mehr Kohle sehen will und dich diesbezüglich unter Druck setzt.

Hattest du vorher ein solches Gespräch nicht, geht das natürlich nicht.


Gleiches wie oben mit Geld kannst du mit der Perspektive "zukünftige 
Personalverantwortung" machen. Auch hier: vorher hättest du in der alten 
Firma fragen müssen, die hätten abgelehnt, und die neue Firma hat dir 
das auch wirklich in Aussicht gestellt bei guter Leistung. Blöd 
natürlich nur, wenn du gar keine Personalverantwortung haben willst.

von D. I. (Gast)


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Hans schrieb:
> Weil viele für solche ehrlichen Antworten kein Verständnis haben. Die
> halten ihre Firma für die allerbeste und das artet dann in blöde
> Diskussionen aus, die gar keinen Spass machen.

Man muss sich in keine Diskussion verwickeln lassen.

Außerdem, Luschen die ihre Frau vorschieben müssen, nimmt man eh nicht 
ab, dass sie eine haben und umso mehr kann man als Chef froh sein eine 
verlogene Lusche los zu sein.

von Hans (Gast)


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D. I. schrieb:
> Außerdem, Luschen die ihre Frau vorschieben müssen, nimmt man eh nicht
> ab, dass sie eine haben und umso mehr kann man als Chef froh sein eine
> verlogene Lusche los zu sein.

Das kommt immer darauf an, wie man seine Prioritäten im Leben setzt. Für 
mich z.B. steht die Familie, also Frau und 2 Kinder, immer an oberster 
Stelle.

Erst dann kommt der Job und Karriere.

Du kannst mich deswegen auch gerne als Lusche bezeichnen.

Wenn man natürlich alleinstehend und ungebunden ist, kann das anders 
sein.

Es gibt auch Menschen mit Frau und Kindern, bei denen steht an erster 
Stelle der Job und Karriere. Das kann ja jeder selber entscheiden. Die 
Menschen sind halt unterschiedlich.

von J. A. (gajk)


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Sicherlich ist es sinnvoll, bei so einer kleine Firma, wo der Chef noch 
persönlich die Lohntüte am Monatsende überreicht, mal beim Chef 
vorzusprechen und die Gedanken vortragen, dass man sich mit der Absicht 
trägt zu kündigen, dass es nicht leicht fällt etc.

Dein Problem ist, dass die neue Firma wohl nix besonderes bietet außer 
der Hoffnung, dass dort kein organisatorisches Chaos herrscht. Was 
bringt dich zu dieser Vermutung? Wer weiß, vielleicht ist es dort nur 
viel schlimmer?
"Nur weg von hier, das ist mein Ziel" ist ja auch etwas kafkaest:

http://www.textlog.de/32080.html


Eine Stelle zu wechseln, nur weil ein pain factor wegfällt aber 
ansonsten nix spannendes Neues passiert halte ich für wenig sinnvoll.

Denke also über die neue Stelle nach, was da positives ist, welche 
anderen Möglichkeiten du dort hast etc. So wird ein Schuh draus. Wenn du 
nix findest, führe als Kündigungsgrund dein nach deiner Meinung viel zu 
schmales Gehalt auf - fernab von der Möglichkeit je aufzusteigen, mehr 
zu verdienen.

Vielleicht hält man dich dann mit mehr Geld in der alten Firma oder 
befördert dich und du kannst das Chaos selber abstellen....

von Hans (Gast)


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mir fällt ein weiterer Grund ein, der mit einer Frau zu tun hat.

"Never f*ck the company"

Nehmen wir an, du bis Single. Dann kannst du sagen, dass du dich in eine 
Frau verliebt hast, die in der gleichen Firma arbeitet. Du möchtest aber 
nicht sagen, welche es ist. Um dann in Zukunft privates und 
geschäftliches strikt zu trennen, willst du wechseln.

Wenn später jemand fragt, was draus geworden ist, kannst du sagen, dass 
es mit der Frau nicht geklappt hat, sie wollte dich nicht. Du möchtest 
aber weiterhin nicht sagen, wer es war, eventuell auch, weil die Frau 
schon einen Partner hatte, den du erst hättest ausboten müssen.

Und auch hier wieder: die böse Frau ist Schuld, die dir in der Firma den 
Kopf verdreht hat.

von Hase (Gast)


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Wieso nehmen Arbeitnehmer immer Rücksicht auf ihre Arbeitgeber?

Täter Opfer Beziehung?

Mein Arbeitgeber beutet mich aus, ich möchte ihn aber nicht nennen.

Wenn Arbeitnehmer ihre Arbeitgeber bis in den Tod fürchten, dann stimmt 
was nicht in diesem Staate.

Wie sollen sich Dinge ändern, wenn man nicht Ross und Reiter nennt.

von Ingenieur (Gast)


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D. I. schrieb:
> Außerdem, Luschen die ihre Frau vorschieben müssen, nimmt man eh nicht
> ab, dass sie eine haben

Ich bin Single und lerne alle 3-4 Monate eine Neue kennen. Wäre kein 
Problem zusagen, dass es jetzt die Richtige ist und ich mir ihr 
zusammenziehen will. Da sie aber in der Walachei wohnt muss ich eben mal 
schnell 300km umziehen, so what?

von MaWin (Gast)


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> Weil viele für solche ehrlichen Antworten kein Verständnis haben.

'Viele' halte ich für übertrieben (und andererseits müssen sie es 
lernen. Wie, wenn nicht durch solche Antworten).

von Hans (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wie, wenn nicht durch solche Antworten

Ganz einfach: Indem man Kritik übt und auf Schwächen im Unternehmen 
hinweist, wenn man noch da arbeitet. Dann ist man ein wertvoller 
Mitarbeiter.

Erst mit solchen Sachen rauszurücken, wenn man nach einem 
Kündigungsgrund gefragt wird, ist dann irgendwie blöd. Denn dann kommt 
gleich der Gedanke oder die Frage, warum man diese Dinge nicht früher 
angesprochen hat, als man noch nicht gekündigt hat.

Wenn die Firma natürlich ein hoffnungsloser Fall ist, dann macht man 
sowas als Mitarbeiter nicht, und auch nicht bei der Frage nach einem 
Kündigungsgrund. Nein, da lügt man sich dann besser etwas zusammen und 
lässt den hoffnungslosen Fall weiter machen, wie bisher.

von Dr. W. (hiwi)


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Wozu eigentlich begründen? Die Firma muss eine Kündigung außerhalb
der Probezeit begründen, aber doch kein Mitarbeiter der die freie
Wahl hat. Da würde ich mit dem Chef gar nicht reden und tschüss.
Ein lausiges Arbeitszeugnis geht ganz schnell zum Anwalt und sollte
kein Arbeitgeber versuchen einem unterzuschieben.

von Ingenieur (Gast)


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Hans schrieb:
> Dann ist man ein wertvoller
> Mitarbeiter.
Dann bist du ein gehasster Mitarbeiter und die Firma ist es, die 
kündigt!

von Hans (Gast)


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Dr. Who schrieb:
> Da würde ich mit dem Chef gar nicht reden und tschüss.

Möglichst sollte man ohne Streit und Ärger auseinander gehen. Um das zu 
erreichen, kann man manchmal die Wahrheit sagen. Oft aber ist es 
notwendig, zu lügen, um ohne Streit und Ärger auseinander zu gehen.

Wenn das Verhältnis zum Chef aber vorher schon immer sehr schlecht war, 
dann kannst du das dann auch so machen: gar nicht reden und tschüss.

von Hans (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> Hans schrieb:
>> Dann ist man ein wertvoller
>> Mitarbeiter.
> Dann bist du ein gehasster Mitarbeiter und die Firma ist es, die
> kündigt!

Bei solchen Sachen muss man natürlich vorsichtig vorgehen und auf die 
Formulierung aufpassen. Wenn man es aber diplomatisch geschickt 
einfädelt, kann man durchaus Kritik anbringen, ohne gleich gehasst zu 
werden. In einer guten Firma sollte sowas möglich sein, ja sogar gewollt 
von der Führung. Konstruktive Kritik kann viele Missstände beseitigen.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Manche hier sollten sich endlich mal Eier wachsen lassen! Echt 
unfassbar, was hier für Waschlappen unterwegs sind, jetzt fehlt nur noch 
das Zuckerle.

von D. I. (Gast)


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Hans schrieb:
> Das kommt immer darauf an, wie man seine Prioritäten im Leben setzt. Für
> mich z.B. steht die Familie, also Frau und 2 Kinder, immer an oberster
> Stelle.
>
> Erst dann kommt der Job und Karriere.
>
> Du kannst mich deswegen auch gerne als Lusche bezeichnen.

Preisfrage, wer ist die Lusche, wer hat Rückgrat:

Person A: Chef, ich möchte mich beruflich/wirtschaftlich verbessern um 
meiner Familie, die für mich oberste Priorität hat, mehr bieten zu 
können. Diese Möglichkeit wurde mir hier trotz meiner vergangenen 
Leistungen (und Gespräch) nicht eingeräumt und jetzt wechsle ich.

Person B: Meine Frau sagt, ich muss mehr Geld nach Hause bringen.


Es kommt natürlich auf die Verpackung an, deswegen auch "vorschieben". 
Wenn man nichts vorschieben muss, sondern klar sagt wie der Hammer 
hängt, ist das ok. Wenn Fall B die Wahrheit ist, dann ist man trotzdem 
ne Lusche und zwar sowohl vorm Chef als auch zuhause ;)

von Heiner_13 (Gast)


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Sag doch einfach, das bei Deinem bisherigen Arbeitgeber alles super ist. 
Du aber suchst eine neue Herausforderung, einen Laden, den man auf 
Vordermann bringen muss.

von Udo S. (urschmitt)


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Man sieht sich immer 2mal im Leben.
Jede Kritik, die man nach der Kündigung ausspricht wird von 90% aller 
Chefs als persönliche Kritik an ihrem Führungsstil empfunden.
Wer also ehrlich ist schadet sich selbst.
Das nervt mich auch gewaltig, aber Ehrlichkeit zahlt sich in der 
Situation definitiv NICHT aus.
Vieleicht ist man in ein paar Jahren froh wenn man in der alten Firma 
wieder anfangen kann, das geht nurdann, wenn man keine verbrannte Erde 
hinterlassen hat.
Wir haben hier aktuell 3 Kollegen die gegangen waren und nach 3-6 Jahren 
wieder hier angefangen haben, zum Teil jetzt in einer höheren Position.

von Dr. W. (hiwi)


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Man kann es versuchen zu drehen oder zu wenden wie man will, als AN
ist man immer der verarschte.

-Kündigt man selbst ist man in den Augen der Führung ein Verräter
der die Segnung des Betriebes gar nicht verdient hatte.
-Wird man gekündigt, dann ist man deiner überdrüssig und dann froh
einen los zu werden.

Einen sauberen Abgang gibts da nie.

Das wird sicher mit der stillen Post hinter dem eigenen Rücken
so kommuniziert, es sei denn man wurde abgeworben. Dann wird sich
dafür wahrscheinlich keiner interessieren, was früher mal war.
Da ist dann die neue Firma viel zu sehr mit Selbstbeweihräucherung
beschäftigt.

von Beule2 (Gast)


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Hi,

mir würden zwei Sachen einfallen, die ggf. auch nicht gerade gelogen 
sind:

Wenn du sagst "organisatorisches Chaos" was hälst du denn von dem 
Ansatz:

"Ja, also ich habe lange damit gehadert zu kündigen, aber letztenendes 
belastet mich die Arbeit sehr, sodass ich nicht sehe, dass ich hier 
weiterhin effizient arbeiten kann." So Richtung Burnout
"Letztenendes habe ich für mich entschieden, dass ein Tapetenwechsel das 
einzige ist, womit ich diese Belastung langsam wieder abbauen kann."

Wenn dann der Chef fragt, warum du nicht schon früher was gesagt 
hättest, kannst du sagen, dass du eigentlich bereits immerwieder darauf 
hingewiesen hast, nachdem sich an der Situation nicht geändert hat, du 
eben andere Wege gesucht hast.

Oder die fehlende Perspektive:

"Der Job hier macht mir viel Spaß und eigentlich habe ich hier immer 
gerne gearbeitet. Ich habe mich allerdings gefragt, ob es tatsächlich 
das ist, was ich langfristig machen möchte. Und das musste ich leider 
mit einem Nein beantworten. Ich habe klare Schritte für mich geplant 
(Management oder Vertiefung/Spezialist) und sehe nicht, dass ich diese 
Schritte in dieser Firma umsetzen kann. Firma B bietet mir genau diese 
Perspektive und geht noch einen Schritt weiter und hat mir direkt 
entsprechende Position angeboten..."

I.d.R. wird vom Chef sowas kommen wie "Das mit der Pespektive kann ich 
verstehen, was ich nicht verstehen kann ist, dass Sie/Du aus dem Bereich 
xyz rausgehen willst, wo wir gemeinsam so viel erreicht haben."

Wenn du dann sowas sagst wie, dass du wie bereits gesagt, die arbeit 
immer gern gemacht hast, dich aber eigentlich nie mit dem Bereich xyz 
identifizieren konntest.. was soll der Chef dann noch anderes machen als 
ein angemessenes Zeugnis ausstellen und dich ziehen lassen ?

Übrigens ist der Klassiker auch ganz nett:

"Die Gründe sind Privat und daher möchte ich dazu nichts weiteres 
sagen."

Das nur mal als Anreiz.

Meine Erfahrung deckt sich übrigens eher mit der Aussage von Hans. Ob 
Kritik angebracht ist,ist aber auch immer sehr Strukturabhängig. Starre 
Strukturen mögen Kritik nicht so gerne wie dynamische Strukturen bei 
denen man sich durch die richtige Kritik tatsächlich nach oben befördern 
kann.

von Heiner_13 (Gast)


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Hans schrieb:
> mir fällt ein weiterer Grund ein, der mit einer Frau zu tun hat.
>
> "Never f*ck the company"
>
...
> Und auch hier wieder: die böse Frau ist Schuld, die dir in der Firma den
> Kopf verdreht hat.

Geht auch mit einem Mann, wenn der TO schwul ist.


Ich würde auch persönliche Gründe vorschieben. Bei allem anderen musst 
Du sehr vorsichtig formulieren, damit es der andere nicht persönlich 
nimmt. Oft bleiben solche Gespräche als "Nachtreten" in Erinnerung, auch 
wenn es nicht so beabsichtigt war.

von Hans (Gast)


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Hans schrieb:
> mir fällt ein weiterer Grund ein, der mit einer Frau zu tun hat.
>
> Nehmen wir an, du bis Single. Dann kannst du sagen, dass du dich in eine
> Frau verliebt hast, die in der gleichen Firma arbeitet. Du möchtest aber
> nicht sagen, welche es ist. Um dann in Zukunft privates und
> geschäftliches strikt zu trennen, willst du wechseln.
>
>
> Und auch hier wieder: die böse Frau ist Schuld, die dir in der Firma den
> Kopf verdreht hat.

Obiges kannst du deinem Chef unter vier Augen sagen und ihn bitten, das 
nicht weiter zu erzählen, sondern z.B. gegenüber der Personalabteilung 
zu sagen: "Herr xy hat mir im Vertrauen private Gründe für die Kündigung 
mitgeteilt, die vollkommen gerechtfertigt sind. Diese Gründe möchte er 
aber nur mir allein mitteilen. Ich habe vollstes Verständnis für sein 
Handeln."

von A&B Dilemma (Gast)


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> weil einem an jeder Ecke eingetrichtert wird , ja nichts falsches /
> negatives zu sagen, damit nicht gleich mit Anwalt gedroht wird. Man soll
> überall kein schlechtes Bild hinterlassen, etc.. Somit lässt man auch
> (konstruktive) Kritik weg, und lässt dann (anonym) in Foren die Sau
> raus.
genauso ist es, sonst wird man Ende wegen übler Nachrede, etc. verklagt, 
das Arbeitszeugnis fällt mies aus, usw. - und die Firma hätte gar nicht 
mal so unrecht.
Es ist einfach schlechter Stil der Firma bei der Kündigung Sachen an den 
Kopf zu hauen, die man Jahre vorher über den Betriebsrat hätte regeln 
können.
Das sind interne Angelegenheiten, die man dann klärt, wenn sie anliegen 
... aber da fehlt offenbar vielen der Mut?

Was könntest Du noch als Grund angeben?
Du mußt wegen gesundheitlicher Gründe kürzer treten - die neue Firma 
bietet z.B. ein super Teilzeitmodell an (und Du weißt genau, daß Deine 
alte Firma das niemals offerieren kann oder will) ... wenn Du denen mit 
Gesundheitsproblemen kommst, dann werden die sehr schnell Verständnis 
für Deine Kündigung zeigen :-)

> Übrigens ist der Klassiker auch ganz nett:
> "Die Gründe sind Privat und daher möchte ich dazu nichts weiteres
> sagen."
kann man auch machen, wenn die Firma einen ähnlichen Umgangston pflegt.

von Moneyboy (Gast)


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A&B Dilemma schrieb:
>> Übrigens ist der Klassiker auch ganz nett:
>> "Die Gründe sind Privat und daher möchte ich dazu nichts weiteres
>> sagen."
> kann man auch machen, wenn die Firma einen ähnlichen Umgangston pflegt.

Habe ich immer so gemacht.

Die Firme ist nicht meine Familie, es wird nur gerne vom Unternehmen so 
vorgespielt, damit der dumme Michell besser ausgenutzt werden kann.

Es geht um Business und nicht mehr.

von A&B Dilemma (Gast)


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> Obiges kannst du deinem Chef unter vier Augen sagen
vier Augen Gespräch ist eine gute Idee, aber die böse Frau im eigenen 
Betrieb auf gar keinen Fall - das hört sich zu weit hergeholt an, würde 
ich nicht machen.
Es gibt viele private Gründe.

von A&B Dilemma (Gast)


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>Habe ich immer so gemacht.
>
>Die Firme ist nicht meine Familie, es wird nur gerne vom Unternehmen so
>vorgespielt, damit der dumme Michell besser ausgenutzt werden kann.
>
> Es geht um Business und nicht mehr.
schon richtig, aber man muß den Businesspartner ja nicht unnötig 
vergraulen ... weißt ja auch nicht, wie das bei der neuen Firma so 
läuft.

Das einfachste Argument kann auch mehr Geld sein - wenn Firma y 
wesentlich mehr bietet an Geld oder sonstigen Vergünstigungen, was will 
denn Deine alte Firma dann noch großartig machen? Nichts, ab einen 
gewissen Level ... und genau dann kannst Du mit Business argumentieren.

von Moneyboy (Gast)


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A&B Dilemma schrieb:
> schon richtig, aber man muß den Businesspartner ja nicht unnötig
> vergraulen ... weißt ja auch nicht, wie das bei der neuen Firma so
> läuft.

Ist ja nicht so, als ob ich mich unprofessionell verhielte.

Das läuft alles im glatten Business-Rahmen ab, ganz professionell mit 
einem Lächeln auf den Lippen.

Aber in eine Situation zu kommen, mir iwelche ominösen Storys 
auszudenken, bin ich noch nie gekommen. Ich bin ich klar in meinem 
Auftreten und verbindlich.

von Karl O. (knorke)


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Einfach mal was Neues ausprobieren. Angst vor zu langer gleicher 
Tätigkeit im selben Betrieb etc.
Bloß keinen Stress machen, nicht meckern etc. Man trifft sich immer 
zweimal und Du bist doch raus aus der Sache. Ändern wird Gemecker eh 
nichts. Ab und zu ist still und leise gehen einfach das Beste.

von Hans (Gast)


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A&B Dilemma schrieb:
> Das einfachste Argument kann auch mehr Geld sein - wenn Firma y
> wesentlich mehr bietet an Geld oder sonstigen Vergünstigungen, was will
> denn Deine alte Firma dann noch großartig machen?

Die kann sagen: Warum haben sie denn hier bei uns nicht um eine 
Gehaltserhöhung gebeten? Da hätten wir uns einigen können. Und schon 
bist du in einer total blöden Defensivposition.

Wenn du natürlich vorher erfolglos um eine Gehaltserhöhung gebeten hast, 
dann kann deine alte Firma wirklich nichts sagen.

Deshalb gilt meistens: lügen, lügen, lügen

von MaWin (Gast)


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> vier Augen Gespräch ist eine gute Idee

Ich kann mir nicht vorstellen, daß die "Chaosorganisation" nicht schon 
öfters Thema war so daß der Chef eigentlich um sie wissen müsste und es 
wirklich nicht notwendig sein müsste sie zu erklären. Nur halt weiss er 
nicht, daß dieser Missstand die Kündigungsursache ist, also kann man das 
einfach sagen.

von Dumdi D. (dumdidum)


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Hans schrieb:
> Die kann sagen: Warum haben sie denn hier bei uns nicht um eine
> Gehaltserhöhung gebeten? Da hätten wir uns einigen können. Und schon
> bist du in einer total blöden Defensivposition.
>
> Wenn du natürlich vorher erfolglos um eine Gehaltserhöhung gebeten hast,
> dann kann deine alte Firma wirklich nichts sagen.
>
> Deshalb gilt meistens: lügen, lügen, lügen

Nein. Deshalb gilt: Versuchen, bei den Sachen, die einen stören, eine 
Änderung zu erzielen. (z.B. nach mehr Gehalt fragen).
Wenn die Änderung nicht ausreichend ist, hat man auch keine Probleme 
eine Kündigung zu rechtfertigen.

von Postix (Gast)


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Es gibt doch nur 2 Moeglichkeiten:

1) Der Chef hat ein Ohr fuer die Mitarbeiter, dann ist die Kuendigung 
nicht ueberraschend und das Gespraech sinnlos.

2) Der Chef hat kein Ohr fuer die Mitarbeiter, dann ist das Gespraech 
sowieso sinnlos.

Beim ersten Mal habe ich mir auch noch die Muehe gemacht, mit dem Chef 
ein langes Gespraech zu fuehren. Voellig sinnlos. Seither gilt ganz 
einfach: Moeglichst wenig Zeit damit verschwenden und moeglichst wenig 
Aerger herauf beschwoeren. Denn das sind die Dinge, die fuer mich 
wichtig sind. Der Firma, von der ich mich verabschiede nun noch einen 
Dienst zu erweisen indem ich zum Abschied nochmal schmutzige Waesche 
wasche, bringt mir ueberhaupt nichts.

Das einfachste Argument fuer einen Wechsel ist stets: Moechte mich 
weiter entwickeln und noch mehr Erfahrung sammeln. Punkt.

von A&B Dilemma (Gast)


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> Die kann sagen: Warum haben sie denn hier bei uns nicht um eine
> Gehaltserhöhung gebeten? Da hätten wir uns einigen können. Und schon
> bist du in einer total blöden Defensivposition.
Du hast Dich selbstständig fortgebildet, anderer Bereich, das Gehalt ist 
doppelt so hoch, mehr Urlaub, besserer Arbeitsplatz, etc. ... ist doch 
ganz einfach.
Ab einem gewissen Punkt ist immer Schluß für eine Firma.

> Wenn du natürlich vorher erfolglos um eine Gehaltserhöhung gebeten hast,
> dann kann deine alte Firma wirklich nichts sagen.
das sollte man natürlich immer mal anklingen lassen, sonst wird solch 
ein Argument bei der Kündigung als unwahr empfunden und man steht 
wirklich dumm da.

> Ich kann mir nicht vorstellen, daß die "Chaosorganisation" nicht schon
> öfters Thema war so daß der Chef eigentlich um sie wissen müsste und es
> wirklich nicht notwendig sein müsste sie zu erklären.
Das Chaos wird vom Chef eben meistens nicht wahrgenommen (deshalb gibt 
es ja u.a. den Berufsstand der Unternehmensberater) und Feedback von 
unten ist in einem Hierachie-System immer eine äußerst pikante 
Angelegenheit, weil die Fehler nicht im oberen Segment gesucht werden - 
dort hat alles fehlerfrei zu sein, also gibt es da auch keine Fehler.

von MaWin (Gast)


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> bist du in einer total blöden Defensivposition.
> Du hast Dich selbstständig fortgebildet, anderer Bereich,
> das Gehalt ist doppelt so hoch

Aus einer Lüge wegen 10 und schon die zweite war unglaubwürdig.

Aber so glauben manche Deppen durch's Leben zu kommen.

Manche davon sind sogar Politiker.

von A&B Dilemma (Gast)


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>> bist du in einer total blöden Defensivposition.
>> Du hast Dich selbstständig fortgebildet, anderer Bereich,
>> das Gehalt ist doppelt so hoch

> Manche davon sind sogar Politiker.
na wenigstens mix ich nicht unterschiedliche Postings zusammen

von Long John da Silva (Gast)


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Ich hab mich bei meiner letzten Kündigung ins Büro vom Cheffe 
geschlichen und ihm zum Abschied auf den Schreibtisch geschissen. Dazu 
ein Post-it "Mit freundlichen Grüßen". Was meint ihr, wie der geschaut 
hat!

von Mr Feuerstein (Gast)


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Herzlichen Dank für die vielen Vorschläge und Gedanken. Hat mir wirklich 
geholfen und die Dikussion ging ja auch durchaus über die eigentliche 
Frage hinaus und hat das Dilemma verdeutlicht in dem man oft bei 
schlechter Führung steht.

Beule2 schrieb:
> mir würden zwei Sachen einfallen, die ggf. auch nicht gerade gelogen
> sind:
>
> Wenn du sagst "organisatorisches Chaos" was hälst du denn von dem
> Ansatz:

Vielen Dank dafür Beule2, ich glaube, dass passt zu meiner Stuation am 
besten, ist nicht mal gelogen und trotzdem irgenwie halbwegs 
unverfänglich.


Postix schrieb:
> 1) Der Chef hat ein Ohr fuer die Mitarbeiter, dann ist die Kuendigung
> nicht ueberraschend und das Gespraech sinnlos.
>
> 2) Der Chef hat kein Ohr fuer die Mitarbeiter, dann ist das Gespraech
> sowieso sinnlos.

Das ist ungefähr die Richtung aus der ich komme...

Vielleicht noch zwei kurze Ergänzungen:

- Kritik an den Problemen wurde von meiner Seite reichlich geäussert. 
Die Kritik ist sogar vordergründig angekommen und es wurde versprochen 
es Besser zu machen. Ist aber leider nie wirklich passiert. Menschen zu 
ändern ist gar nicht so leicht. Sobald ein bischen Druck aufkommt sind 
alle guten Vorsätz vergessen.

- Ich habe früher mal bei einem Kündigungsgespräch in einem anderen 
Betrieb deutliche Kritik geäussert. War nicht gut, hat zu gar nichts 
geführt und mir letztendlich ein schlechtes Gefühl gemacht. Will ich 
einfach nie wieder tun. Mit "keinen Mut haben" hat das rein gar nichts 
zu tun. Kritik muss m E. vorher vorgebracht werden und nicht wenn das 
Kind im Brunnen liegt und es sozusagen um die letzten Worte geht.

Grüße ins Forum!

von Kritiker (Gast)


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Du machst Dir ja echt Gedanken um die Firma. Praktisch ist es aber doch 
so, dass Du nur woanders die Arbeit eines Weggegangenen machst, während 
Deine Arbeit von einem Neuen gemacht wird, da viel motivierter ist, als 
Du, weil er den ganzen Trott noch nicht kennt und vielleicht ist er ja 
gänzlich besser, als Du!

Und, es kann Dir passieren, dass Du in neuen Firma keine besseren 
Konditionen haben wirst, weil es nämlich in allen Firmen drunter und 
drüber geht (da überall Menschen arbeiten) und Du Deine Wahrnehmung 
geschärft hast, wodurch Du in der neuen Firma zu 90% dieselben Probleme 
erkennen wirst.

Dein Problem ist also nicht das Kündigungsgespräch, sondern die bald 
kommenden 3 ersten Monate in der neuen Firma.

Denke immer daran: Dort ist auch eine abgehauen und hat den alten Käse 
hinter sich gelassen. Zumindest ist er in eine bessere Position 
aufgerückt. Aller Wahrscheinlichkeit ist er jetzt ein Projektleiter, der 
Dich rumkommandiert, während Du versuchen wirst, seinen Müll zu 
beseitigen.

von ZuGuttenberg (Gast)


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Man könnte auch sagen, Dir fällt es schwer, Dich in ein Team zu 
integrieren, bist unflexibel, kannst Entscheidungen nicht akzeptieren, 
bist ein Querulant und Besserwisser undsoweiter undsofort

Mach Dir wegen sowas keinen Kopf - es lohnt sich nicht und hört nie auf. 
Arbeite, um zu leben - nicht: Lebe, um zu arbeiten.

Du hast die Dinge, welche Dich störten, früher bereits angesprochen. 
Wunderbar. Jetzt ist es immer noch nicht so, wie Du es Dir vorstellst. 
Woran liegt's? Wissen wir nicht. Wird schon seine Gründe haben, aber ist 
nicht mehr Dein Bier.

Gelassenheit kommt von Loslassen.

Freu Dich auf die neue Stelle; und überall gibt's gute und schlechte 
Sachen, 2 Seiten der Münze und es gehören immer 2 dazu. Das muss man 
auch Lernen, zu akzeptieren, oder man wird so ein besserwisserischer 
Kotzbrocken, der ständig und überall rummeckert.

von Mr.T (Gast)


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Wie wärs mit "Chef, es läuft doch alles super hier. Ihr braucht mich 
nicht mehr. Daher stelle ich mich selbst frei."

von Beule2 (Gast)


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Mr.T schrieb:
> Wie wärs mit "Chef, es läuft doch alles super hier. Ihr braucht mich
> nicht mehr. Daher stelle ich mich selbst frei."

You made my day ! :-D

@Kritiker: Ich sehe es auch schwierig, in der Hoffnung, dass woanders 
die Oragnisation besser läuft, den Job zu wechseln. Mehr Kohle, bessere 
Arbeitszeit oder so sollte da schon bei rausspringen.

Aber pauschal zu behaupten man lande auf einem Posten eines 
"Weggegangenen" bzw. "Wegbeförderten - der einen dann Terrorisiert" 
finde ich doch sehr negativ dargstellt.

Positiv betrachtet ist doch die Position eines "Wegbeförderten" ein 
Sprungbrett um denselben weg zu gehen wie der Vorgänger ?

Und ich denke auch, mit der Erfahrung aus der alten Firma, kann man die 
Geschicke der künftigen Firma derart beeinflussen, dass man dieses 
Organisationschaos (zumindest für sich selbst) gar nicht zulässt. Es 
kostet immer wesentlich mehr Kraft ein bestehendes System, in dem man 
quasi fest eingeordnet ist wieder aufzubrechen, anstatt bei einem 
Neuanfang die Fronten von Vornherein zu klären (und das würde ich auch 
empfehlen).

Viel Erfolg

von testtest (Gast)


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Es wird nicht besser, es wird nur anders ;-))
Aber hinterlass keine verbrannte Erde. Die Welt ist klein und man sieht 
sich doch öfter als 2 mal im Leben. Sich mal auskotzen bringt 
üblicherweise nichts, außer dir eine kurzfristige Befriedigung.

von Klaus I. (klauspi)


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> Und ich denke auch, mit der Erfahrung aus der alten Firma, kann man die
> Geschicke der künftigen Firma derart beeinflussen, dass man dieses
> Organisationschaos (zumindest für sich selbst) gar nicht zulässt. Es
> kostet immer wesentlich mehr Kraft ein bestehendes System, in dem man
> quasi fest eingeordnet ist wieder aufzubrechen, anstatt bei einem
> Neuanfang die Fronten von Vornherein zu klären (und das würde ich auch
> empfehlen).

Das kann ich wirklich so unterschreiben.
Ansonsten denke ich, dass man zum Abschied nur allgemeines Blabla 
ablassen sollte. Wenn vorher die Kritik nicht möglich oder gefruchtet 
hat zieht man halt die notwendigen Schlüsse und verabschieded sich 
gegebenenfalls von dem bisherigen Arbeitgeber. Wenn der noch eine grosse 
geheuchelte Fragenummer daraus machen möchte, weil er das in einen Buch 
gelesen hat tut man ihm halt auch noch diesem letzten Gefallen und 
äussert nutzloses Blabla.

Bei meiner letzten Kündigung habe ich mit meinem Fach-Vorgesetzten noch 
richtig einen drauf gemacht - fünf Monate später war auch der nicht mehr 
in der Firma. Die Leute in der Firma haben dann auch versucht im Rahmen 
ihrer geistigen Möglichkeiten umzudenken und die Stelle durch zumindest 
zwei Leute ersetzt. Hat es aber nicht wirklich besser gemacht für die 
Kollegen, die deren Input brauchen.

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