Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Unipolare Dreiecksspannung generieren


von Anon #36719 (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich komme eigentlich aus der Digitalelektronik-Ecke und bin noch ein 
ziemlicher Anfänger, was Analog-Elektronik betrifft. Nun möchte ich für 
ein Projekt eine Dreiecksspannung im Bereich von 50kHz erzeugen. 
Randbedingung ist, dass das ganze mit unipolarer Versorgungsspannung 
läuft. Im Internet finden sich ja zahlreiche Schaltungen, doch die 
funktionieren alle nur mit bipolarer Spannungsversorgung. Hat jemand 
eine Idee, wie das gehen könnte?

Vielen Dank im Voraus!

von Anon #36719 (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich habe da doch noch was zusammen gefrickelt bekommen, was zumindest in 
der Simulation zu funktionieren scheint (siehe Anhang). Es ist 
allerdings weit davon entfernt perfekt zu sein. Das Minimum liegt leider 
ein ganzes Stück über 0V und die Spitzen wind ein wenig rund. Ansonsten 
scheint es aber ganz brauchbar, vorausgesetzt das funktioniert 
tatsächlich auch in der Realität. Was haltet ihr davon? Habt ihr 
irgendwelche Verbesserungsvorschläge?

von Anon #36719 (Gast)


Lesenswert?

Hmm, hat hier wirklich keiner Ahnung von diesem Kram? Ich weiß, diese 
Seite ist eher auf Digitalelektronik ausgerichtet,  aber ich dachte 
eigentlich, dass sich in diesem Form auch ein paar Analog-Profis herum 
treiben würden. Falls nicht, kennt jemand ein Forum, in dem meine Frage 
eventuell besser aufgehoben wäre?

Oder ist meine Schaltung etwa schon perfekt und deswegen hat niemand 
einen Verbesserungsvorschlag? Ich glaube eher nicht, dass ich so viel 
Anfängerglück habe.

Oder habe ich bei meiner Frage irgendwelche formalen Fehler gemacht? 
Falls ja, bitte ich darum, mich darauf hin zu weisen.

Und nein, das ist keine Hausaufgabe oder etwas ähnliches. Das ist ein 
reines privates just for fun Projekt um mal etwas Analog Technik zu 
lernen.

von Helmut S. (helmuts)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hier mal ein Vorschlag mit Rail-to-Rail Verstärkern. Die .asc-Datei ist 
für LTspice.

von Mr. X (Gast)


Lesenswert?

Anon #36719 schrieb:
> Hmm, hat hier wirklich keiner Ahnung von diesem Kram?

Vielleicht weiß einfach keiner, in welchem Spannungsbereich sich deiner 
Dreieckspannung bewegen soll, was in Bezug auf die Randbedingung 
"unipolarer Versorgungsspannung" schon eine relevante Designinformation 
wäre.

von Anon #36719 (Gast)


Lesenswert?

Helmut S. schrieb:
> Hier mal ein Vorschlag mit Rail-to-Rail Verstärkern. Die .asc-Datei ist
> für LTspice.

Das sieht sehr interessant aus! Vielen Dank! Die ersten beiden Op-Ams 
sind einfach zu verstehen. Ganz links ist ein Integrierer und in der 
Mitte ein Inverter. Doch mir ist nicht ganz klar, was der Op-Amp auf der 
rechten Seite tut. Es schein eine Art Komparator zu sein, die die 
negative Eingangsspannung mit einer verkleinerten Version der 
Ausgangsspannung vergleicht. Magst du das mal kurz genauer erklären?

Mr. X schrieb:
> Vielleicht weiß einfach keiner, in welchem Spannungsbereich sich deiner
> Dreieckspannung bewegen soll, was in Bezug auf die Randbedingung
> "unipolarer Versorgungsspannung" schon eine relevante Designinformation
> wäre.

Verständlich (BTW, Protipp: Nächste Mal früher fragen, wenn was unklar 
ist). Am liebsten wäre mir natürlich zwischen GND und VCC, aber so nah 
wie möglich reicht mir auch. ;)

von Helmut S. (helmuts)


Lesenswert?

Rechts ist der Komparator. Mittels R3 wird die Hysterese eingestellt. Je 
kleiner R3, um so größer wird die Hysterese und damit die Amplitude der 
Dreieckspannung. Man könnte den Opamp rechts durch einen Komparator 
ersetzen. Allerdings sollte der am Eingang und am Ausgang Rail-to-Rail 
sein. Da gibt es nicht viele Typen die da passen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Anon #36719 schrieb:
> Ich habe da doch noch was zusammen gefrickelt bekommen, was zumindest in
> der Simulation zu funktionieren scheint.

Simulationen sind Schall und Rauch. Wenn du etwas lernen willst, heiz 
den Lötkolben an und bau was auf. OK, ohne Oszilloskop lernst du so 
vermutlich nicht viel.

> Es ist
> allerdings weit davon entfernt perfekt zu sein. Das Minimum liegt leider
> ein ganzes Stück über 0V und die Spitzen wind ein wenig rund.

Deine Anforderungen sind unrealistisch. Kein OPV der Welt (auch nicht 
die sogenannten Rail-to-Rail-Typen) kommt mit dem Ausgang wirklich bis 
0V. Schon gar nicht schafft er dann eine scharfe Spitze.

Wenn du mit einer einzelnen 5V Versorgung auskommen willst, dann versuch 
doch erstmal einen Generator für ein Dreieck-Signal zu bauen, dessen 
untere Spitze bei 1V liegt und dessen obere Spitze bei 4V. Und wenn es 
wirkliche Spitzen sein sollen, dann brauchst du schnelle OPV. Mindestens 
1MHz Bandbreite sollten es sein, besser 10MHz.

> Was haltet ihr davon?

Nix. Z.B. hast du einen Sägezahn-Generator gebaut und keinen für ein 
Dreieck.

> Habt ihr irgendwelche Verbesserungsvorschläge?

Klassisch baut man einen Dreieckgenerator aus einem Integrator und einem 
Schmitt-Trigger, die zu einer Schleife geschaltet sind. Eines der beiden 
Glieder muß dabei invertieren (typischerweise der Integrator).
Die beiden Umschaltpunkte des Schmitt-Triggers ergeben dann die Spannung 
der jeweiligen Dreieckspitzen und die Integrator-Zeitkonstante die 
Frequenz.

Sowohl Integrator als auch Schmitt-Trigger sind OPV-Grundschaltungen, 
die du kennen solltest (und in jedem besseren Buch findest).
Die notwendige Zusatzbeschaltung für unipolare Versorgung ist ebenfalls 
Standard und OPV-Grundwissen. Also lies und lerne!

Als Schmitt-Trigger würde sich auch ein 555 (in CMOS) eignen (der aller- 
dings selber invertiert). Und statt des Integrators könnte man eine 
geschaltete Stromquelle verwenden. etc. pp.


XL

von Anon #36719 (Gast)


Lesenswert?

Axel Schwenke schrieb:
> OK, ohne Oszilloskop lernst du so
> vermutlich nicht viel.

Das ist das Problem. ;)

Axel Schwenke schrieb:
> Z.B. hast du einen Sägezahn-Generator gebaut und keinen für ein
> Dreieck.

Das stimmt wohl. Wäre aber für meine Anwendung auch nicht so wichtig. ;)

Axel Schwenke schrieb:
> Sowohl Integrator als auch Schmitt-Trigger sind OPV-Grundschaltungen,
> die du kennen solltest (und in jedem besseren Buch findest).
> Die notwendige Zusatzbeschaltung für unipolare Versorgung ist ebenfalls
> Standard und OPV-Grundwissen. Also lies und lerne!

Gerne, gerne! Hast du konkrete Buchempfehlungen, die nicht zu teuer sind 
(<50€). Deutsch oder Englisch ist egal.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Anon #36719 schrieb:
> Hast du konkrete Buchempfehlungen, die nicht zu teuer sind
> (<50€). Deutsch oder Englisch ist egal.

Das steht in jedem Operationsverstärker Tutorial.
Ansonsten kauf dir den Tietze und Schenk

Anon #36719 schrieb:
> Das stimmt wohl. Wäre aber für meine Anwendung auch nicht so wichtig. ;)

Dann sag doch endlich was wichtig ist.
Wahrscheinlich gehts nur um eine Pulsbreiten steuerung.

Wenn nur nur 5V hast und auf 0V kommen musst, dann nimm einen ICL 7660 
oder ähnlich und mach damit eine -5V Hilfsversorgung.

von Jomomma (Gast)


Lesenswert?

Falls zu Zugang zu SpringerLink hast, ist auch das Buch 
"Operationsverstärker" von Joachim Federau lesenswert. Dort wird auch 
genau dein Problem angesprochen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.