Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsfolger - Virtuelle Masse


von Peter (Gast)


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Ich habe einen Spannungsfolger gebaut um meine Virtuelle Masse 
belastbarer zu machen (siehe Bild). Leider scheint meine Schaltung nicht 
zu funktionieren und mein OP-Verstärker wird richtig heiß. Weiß jemand 
von euch woran das liegt?

von M. K. (sylaina)


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Peter schrieb:
> Ich habe einen Spannungsfolger gebaut um meine Virtuelle Masse
> belastbarer zu machen (siehe Bild). Leider scheint meine Schaltung nicht
> zu funktionieren und mein OP-Verstärker wird richtig heiß. Weiß jemand
> von euch woran das liegt?

Ja, das liegt daran, dass die Spannung über R2 mit der 
Leerlaufverstärkung des OPVs verstärkt wird und du den Ausgang direkt 
auf Masse gelegt hast. Du hast den OPV somit praktisch kurz geschlossen 
und sowas mag kaum ein OPV. Vom Ausgang des OPVs auf Masse brauchst du 
einen Widerstand, der den Ausgangsstrom des OPVs begrenzt. Dann wird da 
auch ein Schuh draus.
Warum du allerdings glaubst, dass deine virtuelle Masse so belastbar 
wird ist mir schleierhaft.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Peter schrieb:
> Ich habe einen Spannungsfolger gebaut um meine Virtuelle Masse
> belastbarer zu machen (siehe Bild).

Wie stark belastest du denn die virtuelle Masse? Vielleicht ist das 
einfach zuviel für den verwendeten Opamp.

von Gelacht (Gast)


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Michael Köhler schrieb:
> Ja, das liegt daran, dass die Spannung über R2 mit der
> Leerlaufverstärkung des OPVs verstärkt wird und du den Ausgang direkt
> auf Masse gelegt hast.

Es kommt darauf an was er als Masse definiert. Deine Aussage stimmt nur 
wenn man -6V als Masse sieht. Aber er will ja eine künstliche Masse 
schaffen.

Trotz alledem hat er wohl entweder einen Kurzschluss auf die -6V oder er 
zieht einfach über die künstliche Masse zu viel Strom.

Mehr kann man nur sagen wenn man den rest der Schaltung sieht.

von Peter (Gast)


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Ich brauche die virtuelle Masse für einen einfachen nicht invertierenden 
Verstärker. Mit dem Spannungsfolger will ich eine virtuelle Masse 
schaffen, die -6V sind nicht die Masse.

von Paul Baumann (Gast)


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Du hast die Versorgung in dem Schaltbild mit +5V und -6 Volt bezeichnet.
Das läßt darauf schließen, daß es ja schon eine "richtige" Masse von
der Versorgungsspannung her geben muß.

Diese Schaltung dient eigentlich dazu, aus einer Spannung von z.B.
12 Volt zwei von +6 Volt und -6 Volt gegen die neugeschaffene Masse,
die der OPV-Ausgang nun darstellt zu schaffen.

Du Kannst natürlich die Widerstände vorne dran auch so dimensionieren,
daß die Beträge der Spannungen nicht gleich hoch sind, z.B. +5 Volt
und -7 Volt.

MfG Paul

von B e r n d W. (smiley46)


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Wie Michael schon schrieb, hilft ein Widerstand, denn manche OPVs kommen 
mit kapazitiven Lasten nicht zurecht und schwingen.

Gleich bei der obersten Schaltung wurde das auch so gemacht:
http://wbo2.com/2e0/schem.htm

oder da:
http://www.sgheadphones.net/index.php?showtopic=2809

Wird der Widerstand zu hochohmig, kann der virtuelle GND nicht genügend 
Strom liefern. Oft reichen 10 bis 22 Ohm, um das Schwingen zu beenden.

von oszi40 (Gast)


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Bleibt trotzdem die Frage wie hoch er den niedlichen OPV-Ausgang 
belasten möchte.

von Peter (Gast)


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Der 10R Widerstand hat leider nichts gebracht. Hier ist noch mal meine 
komplette Schaltung.

von MaWin (Gast)


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> (siehe Bild).

Wenn du bereits +6V und -6V reinsteckst, also eine bipolare Versorgung 
hast, brauchst du keine virtuelle Masse mehr. Die bräuchte man, wenn man 
aus +12V/GND lieber +6V/0V/-6V machen wollte.

von Peter (Gast)


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Ich habe in echt natürlich +12V. Die Angaben beziehen sich auf meine 
virtuelle Masse.

von mse (Gast)


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die Rückkopplung auf den N-Eingang muss hinter dem Widerstand 
abgegriffen werden. Ausserdem kann es sein, dass 10 Ohm zu wenig sind.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> Ich habe in echt natürlich +12V. Die Angaben beziehen sich auf meine
> virtuelle Masse.
Verbindest du irgendwo deine virtuelle Mass mit der "richtigen" 
12V-Masse?

Peter schrieb:
> Der 10R Widerstand hat leider nichts gebracht. Hier ist noch mal meine
> komplette Schaltung.
In dieser Schaltung wird nichts heiß.
Zeig doch mal den Rest deines Aufbaus:
Was kommt vor und nach dieser Schaltung?
Woher kommen die 12V?
Verwendest du die 12V-"Masse" auch noch irgendwie?

von Peter (Gast)


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Die Schaltung fängt mit einer Buchse und C2 an und am Ausgang des 
Verstärkers kommt wieder eine Buchse. Größer ist die Schaltung nicht.

von Peter (Gast)


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Leider liegt zwischen +12V und der virtuellen Masse +3V an und zwischen 
0V und der virtuellen Masse -9V. Voran kann das liegen?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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B e r n d W. schrieb:
> Wie Michael schon schrieb, hilft ein Widerstand, denn manche OPVs kommen
> mit kapazitiven Lasten nicht zurecht und schwingen.
>
> Gleich bei der obersten Schaltung wurde das auch so gemacht:
> http://wbo2.com/2e0/schem.htm
>
> oder da:
> http://www.sgheadphones.net/index.php?showtopic=2809

So wie die Widerstände in diesen Beispielen verschaltet sind, dienen sie 
allenfalls als Kurzschlussschutz. Die Schwingungen werden dadurch nicht 
unterdrückt, sondern sogar verstärkt, da sich der zusätzliche Widerstand 
zum Ausgangswiderstand des Opamp addiert.

Peter schrieb:
> Die Schaltung fängt mit einer Buchse und C2 an und am Ausgang des
> Verstärkers kommt wieder eine Buchse. Größer ist die Schaltung nicht.

D.h. an den beiden Buchsen ist nichts angeschlossen?

Dann sollte tatsächlich nichts warm werden und auch nichts schwingen, es 
sei denn, dein Aufbau ist maximal ungeschickt.

Hast du ein Oszi, um zu sehen, ob da nicht doch irgendetwas schwingt?

Wie ist das 10k-Poti eingestellt? Stell es mal auf einen mittleren Wert 
ein.

von MaWin (Gast)


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Virtuelle Masseschaltungen sind j nun hinreichend bekannt;
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.2

von Peter (Gast)


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Ich habe leider kein Oszilloskop da. Soll ich den 10R Widerstand wieder 
herausnehmen?

von Gelacht (Gast)


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Peter schrieb:
> Leider liegt zwischen +12V und der virtuellen Masse +3V an und zwischen
> 0V und der virtuellen Masse -9V. Voran kann das liegen?

An einem defekten Op oder an dem Schaltungsteil, den du uns nicht 
zeigst.
Mach mal ein Bild vom Aufbau, bitte Bildformate beachten.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Peter schrieb:
> Soll ich den 10R Widerstand wieder
> herausnehmen?

Ich würde in weglassen, auch wenn er ziemlich sicher nicht die Ursache 
für das Problem mit der Erwärmung ist.

In deinem Bild vom 05.09.2013 12:16 trägt er auch nichts zum Schwingen 
der Schaltung bei, da er im Gegensatz zu den Beispielen von B e r n d W. 
außerhalb der Gegekopplungsschleife des Opamps liegt. Er addiert sich 
allerdings zu R5, so dass die Verstärkung der Schaltung eine andere 
wird.

von Peter (Gast)


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Anstatt 2 100k Widerstände habe 1M Widerstände eingebaut, allerdings 
messe ich an einem 980k und am andern 720k kann das die Ursache für die 
Spannungsverschiebung sein?

von Kai K. (klaas)


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Die Schaltung schwingt, weil er hoch verstärkt und den OPamp an seiner 
Betriebsspannung und am Spannungsteiler nicht HF-mäßig entkoppelt. Dann 
steckt die Schaltung wahrscheinlich in einem Streckbrett mit unsäglich 
langen Leitungen. Da fängt ein TL082 gerne mal an zu schwingen...

von MaWin (Gast)


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> weil er hoch verstärkt

Nämlich ungefähr um Faktor 1. Hmmm.

von Kai K. (klaas)


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>Nämlich ungefähr um Faktor 1. Hmmm.

Na, R4 und R5 übersehen??

von Peter (Gast)


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Wie groß müssten die Kondensatoren zum HF-Entkoppeln dimensioniert sein?

von Kai K. (klaas)


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>Wie groß müssten die Kondensatoren zum HF-Entkoppeln dimensioniert sein?

100nF keramisch wären mal ein Anfang. Mache bitte auch R1, R2 und R3 
deutlich kleiner. Der 10R Widerstand sollte an den Ausgang des zweiten 
OPamp, nicht des ersten. Und 10R sind auch zu wenig. 50...220R sind 
besser, je nachdem, was folgt.

Magst du uns ein Bild deines Aufbaus zeigen?

von Gelacht (Gast)


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Peter schrieb:
> Anstatt 2 100k Widerstände habe 1M Widerstände eingebaut, allerdings
> messe ich an einem 980k und am andern 720k kann das die Ursache für die
> Spannungsverschiebung sein?

Ein oder ausgebaut?
Wer misst misst Mist!

Ist der OP nach ganz?
Wo sind die Bilder
Aber Bildformate beachten!

von Gelacht (Gast)


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Je nach Stellung des Potis R4 and anliegender Spannung die dann 
verstärkt werden soll, kann die Strombelastung für die Masse recht hoch 
werden.
R5 sollte eher mal Faktor 10 größer gemacht werden, falls R4 auch fast 0 
werden kann.

von Peter (Gast)


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Ist es so besser? Wie müssen die Kondensatoren zum Entkoppeln 
verschalten werden?

von Kai K. (klaas)


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>Ist es so besser? Wie müssen die Kondensatoren zum Entkoppeln
>verschalten werden?

Der 10R Widerstand kommt hinter den Spannungsteiler, also nicht in die 
Gegenkopplung.

Die Entkoppelcaps kommen parallel zu R2 und über die 
Betriebsspannungsanschlüsse des TL082 (kurze Verbindungen!).

von Peter (Gast)


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Hab den Entkoppelkondensator richtig platziert?

von Kai K. (klaas)


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>Hab den Entkoppelkondensator richtig platziert?

Ja. Jetzt noch einen Cap von V+ zu V- des TL082.

R5 kannst du eigentlich weglassen. Oder willst du die minimale 
Verstärkung auf Faktor 2 begrenzen?

Bitte den 10R Widerstand am Ausgang auf 50R erhöhen. Was willst du denn 
am Ausgang anschließen?

von MaWin (Gast)


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> Na, R4 und R5 übersehen??

Nein, ich meinte den ersten OpAmp, es geht doch um die virtuelle Masse.

von Peter (Gast)


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Ich hoffe, dass es so funktioniert. Am Ausgang will ich einen 
Leistungsverstärker anschließen. Das soll quasi die Vorstufe sein.

von spontan (Gast)


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Mit Verlaub: Warum brauchst Du diese Schaltung überhaupt, wenn eh nichts 
ausser AC reingeht und AC rausgeht??????

von Peter (Gast)


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Um die Wechselspannung durch den 2. OP-Verstärker zu verstärken.

von spontan (Gast)


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>Um die Wechselspannung durch den 2. OP-Verstärker zu verstärken.

Dazu brauchst Du keine vitruelle Masse. Millionen Verstärker machen das 
ohne.

von Peter (Gast)


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Die haben die virtuelle Masse durch einen Spannungsteiler.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> Um die Wechselspannung durch den 2. OP-Verstärker zu verstärken.
Das geht aber auch unipolar mit 1 Opamp...

Peter schrieb:
> Die haben die virtuelle Masse durch einen Spannungsteiler.
Und warum machst du das anders? Nimm einfach einen invertierenden 
Verstärker und klemm den +Eingang auf den Spannungsteiler. Schon hast du 
deinen Offset ganz ohne dieses Herumgewürge...

von Kai K. (klaas)


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>Nein, ich meinte den ersten OpAmp, es geht doch um die virtuelle Masse.

Und ich sagte, daß die ganze Mimik schwingt, weil der zweite OPamp 
extrem verstärkt, einige Spannungsteiler extrem hochohmig sind und 
keinerlei HF-Entkopplung in der Schaltung vorhanden ist.

von Peter (Gast)


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Denkt ihr, dass die Schaltung so wie sie jetzt ist noch ins Schwingen 
geraten könnte?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peter schrieb:
> Denkt ihr, dass die Schaltung so wie sie jetzt ist noch ins Schwingen
> geraten könnte?
Kommt auf den Aufbau an. Ich würde die auf jeden Fall zum Schwingen 
bekommen, wenn ich müsste...

Wie war da nochmal mit den Fotos vom Aufbau?


Um die Sache mit nur 1 OP zu lösen mache ich mal diesen Vorschlag:
1
                          ---680---50k--
2
                         |              |
3
                         |      oVcc    |
4
   in                    |    |\|       |
5
    o----||------680-----o----|-\       |
6
                              |  >------o-----||----o out
7
           Vcc o---100k--o----|+/          
8
                         |    |/|
9
                       100k     |
10
                         |      |
11
                         o------'
12
                         |
13
                         0V

von Peter (Gast)


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Hat jemand von euch Literatur Tipps zum Thema OP-Verstärker?

von Kai K. (klaas)


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>Um die Sache mit nur 1 OP zu lösen mache ich mal diesen Vorschlag:

Ah, du warst schneller...

>Denkt ihr, dass die Schaltung so wie sie jetzt ist noch ins Schwingen
>geraten könnte?

Könnte klappen. Ich würde es aber lieber so wie im Anhang machen.

von MaWin (Gast)


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47uF Koppelkondensatoren oder hab ich mich verlesen ?

von Kai K. (klaas)


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>47uF Koppelkondensatoren oder hab ich mich verlesen ?

Ja. C1 kann man natürlich auch deutlich kleiner wählen.

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