Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie wird man eigentlich zur Professur berufen?


von Breadboard (Gast)


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Moin!

Hab mich gefragt, wie man zur Professur berufen wird?
Wie ich das so gesehen habe, sind viele Profs den Weg Uni/Promotion mit 
anschließender Anstellung in der Industrie für 5,6 Jahre gegangen bevor 
sie "berufen" wurden.

Wie muss man sich das vorstellen.
Man braucht doch gewiss Kontakte zu den Hochschulen oder irgendwelche 
Referenzen?! Gibt doch gewiss keinen Headhunter dafür: "Und nach 6 
Jahren Industrietätigkeit klingelt aus heiterem Himmel das Telefon..."


Schönes Wochenende wünscht Euch,
Breadboard

von Ich (Gast)


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Headhunter, öffentliche Hochschulen haben kein Geld für Headhunter.

Du bewirbst Dich einfach, wenn Du glaubst, Du hast die Voraussetzungen 
dafür und die Lust so etwas zu machen, Dich also berufen fühlst in die 
Lehre und Forschung zu gehen.

Fühlst Du Dich berufen?

von Breadboard (Gast)


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Ich schrieb:
> Fühlst Du Dich berufen?

Nein.
Mich interessieren einfach nur die Voraussetzungen. ;)

von Paul M. (paul_m65)


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> Mich interessieren einfach nur die Voraussetzungen.

Breadboard schrieb:
> Wie ich das so gesehen habe, sind viele Profs den Weg Uni/Promotion mit
> anschließender Anstellung in der Industrie für 5,6 Jahre gegangen bevor
> sie "berufen" wurden.

Sie waren in der Industrie überfordert und haben sich deshalb an einer 
Hochschule beworben.

von fy (Gast)


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Ganz Allgemein: Die Uni schreibt die Stelle aus, die Kandidaten bewerben 
sich. Die, die eingeladen werden, halten einen Fachvortrag zum jew. 
Forschungsschwerpunkt mit anschließender Diskussion. Am Ende gibts für 
den Wunschkandidaten den Ruf von der Uni. Frag mal deine Fachschaft. 
Kommt vor, dass sich da auch die Studis reinsetzen und den Kandidaten 
zuhören dürfen.

von Knechter (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Sie waren in der Industrie überfordert und haben sich deshalb an einer
> Hochschule beworben.

Sie waren in der Industrie unterfordert und haben sich deshalb an einer 
Hochschule beworben.

von Ich (Gast)


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von Breadboard (Gast)


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Ich schrieb:
> http://www.google.de/#q=professor+stellenangebote+...

Danke, gegoogelt habe ich auch schon. :-)
Offiziellen/formalen Voraussetzungen stehe ich dennoch kritisch 
gegenüber.

von marx W. (Gast)


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Breadboard schrieb:
> Man braucht doch gewiss Kontakte zu den Hochschulen oder irgendwelche
> Referenzen?!

Ja!
Parteibuch ist ganz wichtig!

von D. I. (Gast)


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Das läuft so: Man weiß schon welchen Kandidaten man aus seinem 
postdoktoralen Kreis für würdig hält und parkt denjenigen noch ca. 2 
Jahre im Ausland. Dann kommt früher oder später eine Ausschreibung der 
Form:

- Bevorzugt Kandidaten mit <sehr speziellem Forschungsfeld> (natürlich 
passend auf den Kandidaten)
- Sollte das Feld nicht speziell genug sein, dann noch gerne quasi mit 
Vornamen XY uswusf.

Anschließend werden proforma mehrere Kandidaten geladen, die 
üblicherweise einen Fachvortrag und eine Lehrprobe geben. Die die nicht 
für die Stelle vorgesehen sind wissen das üblicherweise von vornherein 
und nehmen das als Trainingslauf um in ihrem für sie vorgesehenen Ritual 
dann auch wirklich zu brillieren.

Danach bist du Junior-Prof. oder besser.

Fehlt an einer Stelle das Vitamin B oder wurdest du nicht irgendwann für 
würdig befunden wirst du keinen professoralen Fuß fassen.

Der Beitrag kann Spuren von leichten Übertreibungen enthalten, aber 
Wissenschaft (vor allem in D) ist ein riesiger Filz.

von marx W. (Gast)


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Dann kommt es drauf an Uni oder FH!
FH wird man schneller Prof bei weniger Kohle!
Wer aber ned ganz dumm ist geht von der FH nach 2-6 Jahren als Prof 
weiter an die Uni und sichert sich dort einen Lehrstuhl.
Oder er bleibt an der FH und macht Kohle als Unternehmernsberater bzw. 
geht mit den Title Prof in die Politik!

von Ich (Gast)


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Breadboard schrieb:
> Offiziellen/formalen Voraussetzungen stehe ich dennoch kritisch
> gegenüber.

Wenn ich die Voraussetzung habe kann ich mich bewerben, aber ...

es gibt sicher ein paar Bewerber auf so eine Stelle, aber sicher auch 
nicht sooo viele.

Kann mich an Testvorlesungen erinnern, bei denen sich angehende Profs 
vorgestellt haben.

Wen die genau gewählt haben oder ob auch Studentenvertreter ihren Senf 
auch abgeben konnten, weiß ich nicht mehr.

Parteibuch - das richtige kann nicht schaden, dann lieber keins, dann 
ist man flexibler in seiner Meinungsäußerung.

Vitamin B - OK, wenn man mit dem Dekan der Uni beim Golfen per Du ist, 
sollte das kein Nachteil sein.

von Bad U. (bad_urban)


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Ich habe mir damals an der Hochschule auch ein paar Berufungsvorträge 
nagehört. Im Prinzip muss man qualifiziert sein, klar das trifft auf 
viele zu. Aber die müssen sich dann noch in den ausgelobten Tarif 
einfinden.
Damals waren einige vom großen S und BenQ dabei  :-)

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