Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltnetzteil kaputt - Trafo und Schalttransistor werden heiß


von Ich (Gast)


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Hallo,

in meinem Kathrein-Satellitenreceiver (UFS-822) ist das Netzteil 
(MAS822WA) nach einem Stromausfall kaputtgegangen. Ersatzteil 
ausverkauft, Reparatur 60€ + X (exkl. Versand, exkl. MWSt).
Der Standby-Teil (kleiner Trafo) funktioniert und gibt die Spannung 5VS 
aus. Sobald man aber diese mit SB verbindet, um das Netzteil zu starten, 
erhitzen sich großer Trafo und Schalttransistor auf der Primärseite 
stark, es wird keine Spannung erzeugt.
Leider war das Gerät in diesem Zustand mehrere Stunden lang in Betrieb, 
bis der Fehler aufgefallen ist.

Fotos und Teile des vermuteten Schaltplans im Anhang. Ich möchte mich an 
dieser Stelle schon für die hohe Auflösung der Fotos und die schlechte 
Qualität des Schaltplans entschuldigen - Bildbearbeitung habe ich nie 
gelernt.
SNT 1 ist das kaputte, SNT 2 der funktionierende Standby-Teil.

Die Elkos schauen OK aus, was mir aufgefallen ist, ist der 
Gleichstromwiderstand des großen Trafos auf der Sekundärseite: 0 Ohm 
zwischen allen Kontakten. Kann das so stimmen?

IC4 (SNT 2) - STR-A6252 in Standardbeschaltung (Datenblatt)
IC1 (SNT 1) - KA1M0565R

Die Regelung auf dem 3V-Zweig ähnelt der des funktionierenden 5VS-Zweigs 
(KA431LZ).
23V und -28V werden scheinbar nur über Elko-Spule-Elko geglättet, ebenso 
FL+ / FL- aus einer eigenen Trafowicklung.
12V und 5V werden irgendwie mit den beiden unbekannten Halbleitern 
(rechte Kühlkörper) erzeugt.
Auf den beiden linken Kühlkörpern sitzen Dioden, von oben nach unten:
D4 -  FL+  - klein
D7 -  23V  - groß
D3 - -28V  - klein, rechts daneben
D2 -  12V  - auf Kühlkörper
D5 -   5V  - auf Kühlkörper
D1 -   3V  - groß
D8 -   5VS - beim kleinen Trafo

Kann mir jemand helfen?

: Verschoben durch Admin
von Strom (Gast)


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Ich schrieb:
> Schalttransistor auf der Primärseite stark

Den schon mal rausgehabt und durchgemessen?

von besupreme (Gast)


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Nimm dir nacheinander die Dioden auf der Sekundärseite heraus und prüfe 
auf Funktion. Das wird wahrscheinlich eine bunte Mischung sein aus 
schnellen Dioden und Shottkies. Und eine davon hat jetzt vielleicht Null 
Ohm....

Diese Trafos von Schaltreglern haben sekundär nur ganz wenige Windungen, 
du wirst in der Regel Widerstände von wenigen mOhm haben - unterhalb der 
Auflösung eines normalen Meßgerätes.

von Ich (Gast)


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Was mir noch eingefallen ist: Die Spannung VCC am Schaltregler liegt im 
normalen Bereich, irgendwo bei 10-20V...

besupreme schrieb:
> Nimm dir nacheinander die Dioden auf der Sekundärseite heraus und prüfe
> auf Funktion.
Daran habe ich auch schon gedacht, gehen die öfter kaputt?
Dann werde ich das mal machen.
Kann es sein, dass das Mainboard oder die Festplatte Schaden genommen 
haben, wenn eine Diode mehrere Stunden lang defekt war?

Aber wenn es die Dioden sind, warum würde dann IC1 heiß werden?

von besupreme (Gast)


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Mein "Verdacht" wäre, der Regler, der Schalttransistor, und der Tafo 
arbeiten gegen eine defekte Diode an.

Nach meinen (begrenzten) Reperatur-Erfahrungen in der letzten Zeit, ca. 
70% tote Elkos, ca. 20% tote Dioden, Rest bunte Mischung. Da die Elkos 
nicht geplatzt aussehen, könnte höchstens einer nen Kurzschluß 
verursachen - eher wenig wahrscheinlich.

Aber ich hab in der letzten Zeit nit mehr allzuviel gemacht, ist halt 
subjektiv.

von Ich (Gast)


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Fehler gefunden:
Die D3 im -28V-Kreis (eine 1N4937) war durchlegiert.

von Knickebein (Gast)



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Hallo, bei mir ähnliches Problem. Primärseitig PC3 defekt (82uF, 400V, 
keine Kapazität mehr) plus diverse Elkos Sekundär aufgebläht. Alles 
ausgetauscht, jedoch keine Funktion des Netzteiles. Wahrscheinlich 
Sperrwandler IC1, Fairchild 1M0565R, defekt. Gibts offensichtlich noch 
zu kaufen - danach weitere Versuche.
Anmerkung: Widerstandswerte in den Schaltbildern nur Richtwerte!
Dieses Schaltnetzteil ist eine Bastler-Entwicklung, noch dazu mit 
Billig-Elkos. Oder aber eine hervorragende Entwicklung im Sinne der 
geplanten Obsolenz. Und das von einer (bisher) renommierten Firma!
Empfehlung für alle ähnlichen Fälle: Alle Elkos rauswerfen und ersetzen 
durch Niedrigimpedanz-Typen und/oder Parallelschaltung von impulsfesten 
Kondensatoren.

von smps (Gast)


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Laut einer anderen Quelle im Internet sind die Elkos C2 und C10 original 
mit
4700u/10V bestückt. Sie schreiben, bei Ihnen wären 2200u/25V bestückt,
stimmt das tatsächlich so?
Dann gäbe es ja auch noch abweichende Bestückungen des Netzteils.

Was ich noch dringend wissen müsste ist, was C13 für eine Spezifikation 
hat.

Habe hier nämlich ein defektes Netzteil MAS822WA liegen, da wurde u.a. 
C13 schon einmal getauscht, daher weiß ich jetzt nicht mehr, was dort 
ursprünglich einmal verbaut war.

Danke falls jemand helfen kann!

von MaWin (Gast)


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Ich schrieb:
> Kann mir jemand helfen?

Wobei ? Dein "Schalttransistor" ist der ganze Regler-ID und kaputt.
PR1 eventuell auch (messen) und falls es dann immer noch nicht geht, 
auch die anderen primären Bauteile nach dem Siebelko und sekundären 
Elkos (die sehen aber nicht so schlecht aus).

von Tcf K. (tcfkao)


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Die Bilder des Opener-Post sind zwei Jahre alt.
Elkos niemals optisch beurteilen, ESR messen!

von smps (Gast)


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Wenn also jemand zufälligerweise weiß, was als C13 ursprünglich/original
einmal bestückt wurde, wäre das super.

Veilleicht kann auch jemand das Rätsel um Cc und C10 aufklären (was 
wurde
wirklich original bestückt oder gab es tatsächlich so große 
Bestückungsunterschiede)?

von smps (Gast)


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C2 und C10

von MaWin (Gast)


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Tcf K. schrieb:
> Die Bilder des Opener-Post sind zwei Jahre alt.

Ach du scheisse, auf Totengräbertrolls am Freitag reingefallen.

von mhh (Gast)


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Alter Beitrag - neues Problem, passt trotzdem zusammen.

smps schrieb:
> Laut einer anderen Quelle im Internet sind die Elkos C2 und C10 original
> mit
> 4700u/10V bestückt. Sie schreiben, bei Ihnen wären 2200u/25V bestückt,
> stimmt das tatsächlich so?

Gehe von den 2200 µF aus. Es folgt ja noch ein Elko.

smps schrieb:
> Wenn also jemand zufälligerweise weiß, was als C13 ursprünglich/original
> einmal bestückt wurde, wäre das super.

470 µF nehmen und gut ist. In der 25V Ausführung ist die Bauform größer 
und damit der ESR geringer.

(für alle zu wechselnden Elkos 105°C/ LowESR nehmen)

von Diodenes (Gast)


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MaWin schrieb:
> Tcf K. schrieb:
>> Die Bilder des Opener-Post sind zwei Jahre alt.
>
> Ach du scheisse, auf Totengräbertrolls am Freitag reingefallen.

Nix Scheiße ;-)

Es gibt keine zu alten Threads, nur gute oder weniger brauchbare 
Antworten. Vor wenigen Tagen hat hier einer einen 8 Jahre alten Thread 
ausgegraben, der nach dieser langen Zeit endlich vernünftig beantortet 
wurde...

Und morgen kommt vielleicht einer mit einem kaputten Satreceiver daher 
und ist heilfroh, daß die für ihn hilfreichen Informationen hier bereits 
zusammengetragen worden sind.

mhh schrieb:
> Alter Beitrag - neues Problem, passt trotzdem zusammen.

Eben.

von smps (Gast)


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Ncoh der Hinweis, dass der Netzteil-Typ "MRS822WA" heißt,
nicht "MAS822WA".

Das "R" des Platinen-Aufdrucks lässt sich schwer vom "A" unterscheiden.

von Christof E. (Gast)


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Danke für den Reengineeering Schaltplan
DAS hat GEFHOLFEN  !!

Und wieder !!
Lausige Kondensatoren im Kathrein..
einer Durchgeschlagen, 3 geblähht.
Einer OHNE µF. Gar nichts.!!

Das ist nun das 4. Kathrein Gerät mit Netzteilfehler durch kaputte 
Kondensatoren

Das geht nur mit schlechtesten, billigsten Bauteilen.
Und das bei einem >400€ Gerät.
Ich sage:
"Einen schlechten Ruf gibt es ganz umsonst, Fa Kathrein. "

Aber danke an die Rauszeichner.
Super gemacht
Christof Ermer - Regensburg
https://homepages.uni-regensburg.de/~erc24492/

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