Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik isolated Flyback Converter: Dimensionierung Feedback-netzwerk


von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Hi zusammen,

aus der Prinzipschaltung soll ein Flyback-Converter werden, welcher aus 
12V bis zu 300V erzeugt, maximal 50 mA.

Da ich den Ausgang gerne potentialfrei hätte, habe ich zuerst mit dem 
"fully isolated mode" des LT1170 gespielt, das tut aber nicht so wie ich 
mir das vorstelle.

Dann wollte ich das "potentialfrei" scho opfern, dann ist mir 
eingefallen dass mein Übertrager ohnehin eine (bisher ungenutzte) 
Hilfswicklung hat.

Da die Ausgangsspannung nicht sehr konstant sein muss (+/- 10% 
Lastabhängigkeit wären nicht tragisch) hab ich das mal versucht so zu 
verdrahten. Es funktioniert mal prinzipiell, jetzt gehts ans 
feinabstimmen...

Wie dimensioniert man am besten den Kondensator und das Potentiometer 
(gleichzeitig "Grundlast" für die Feedback-Wiklung)?

Der Schaltregler hat grundsätzlich 100kHz, aber im Burst-modus (bei sehr 
wenig Last) verringert er die Schaltfrequenz entsprechend, da der Impuls 
sonst nicht mehr kurz genug wäre.

Das Poti ist erstmal nur prinzipiell eingezeichnet, später kommt 
natürlich zumindest unten noch ein Minimalwiderstand hin.

Frequenzkompensation am Vc-Pin ist auch ncoh die "alte", da kommt noch 
das klassische RC-Glied dran.

von besupreme (Gast)


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Wird das eine Versorgung für einen Röhren-VV?

470uF für die 300V - Seite scheint mir auf den ersten Blick recht groß, 
vielleicht sind 10uF - L - 10uF eine Überlegung wert?

Vielleicht den Startup Strom begrenzen bei so einem großen Elko.

Der Eingangselko könnte dafür gut Faktor 10 brauchen. Im normalen 
Betrieb sollen 15W abgegeben werden, damit ist am Eingang ein ripple von 
ca. 3A möglich. Intermittierender Betrieb kommt dann sicher nicht vor.

Der Übertrager (wenn die gezeichnete Beschaltung der Wirklichkeit 
entspricht) ist nicht zufällig für push-pull ausgelegt?

Wie ist das Verhältnis der Sekundärspulen zueinander? - Ich würde für 
die Berechnung mal damit anfangen, daß durch den Poti ca. 1mA fließen 
(mehr geht auch).
Und dann die Zeitkonstanten der 300V und der Regelung ähnlich machen.

von hinz (Gast)


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Da du ja ohnehin den LT1170 verwendest: LTSpice nutzen.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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besupreme schrieb:
> Wird das eine Versorgung für einen Röhren-VV?

Nich ganz, aber Röhren ist schon mal sehr heiss: Es soll eine von 
mehreren Spannungsquellen für einen Röhrenprüfer werden.

> 470uF für die 300V - Seite scheint mir auf den ersten Blick recht groß,
> vielleicht sind 10uF - L - 10uF eine Überlegung wert?
Zum einen hab ich mich verschrieben: sind eh nur 100u. C-L-C mit 10uH 
ist sowieso geplant. Die 100u/400V würd ich gerne verwenden, weil ich 
sie ohnehin hab und die "aufgearbeitet" gehören (ansonsten müsste ich 
extra 400V-typen kaufen)

> Der Eingangselko könnte dafür gut Faktor 10 brauchen.
Hmmm... ich hab eine Kiste voll 100u/25V/LowESR rumliegen (recht teure 
Dinger),. notfalls schalt ich ein paar von denen parallel?

> Der Übertrager (wenn die gezeichnete Beschaltung der Wirklichkeit
> entspricht) ist nicht zufällig für push-pull ausgelegt?
Was war schnell push-pull?

Eigentlich ist es ein Schaltnetzteil-Übertrager, nur "verkehrt herum". 
Genauer gesagt der hier: 
https://at.rs-online.com/web/p/transformatoren-fur-schaltnetzteile/4185559/ 
ich hoffe der ist nicht ganz daneben...

> Wie ist das Verhältnis der Sekundärspulen zueinander?
primär-sekundär (wobei ich ja die Seiten vertausche) ist ungefähr 1:9, 
primär zu Hilfswicklung 1:8, oder angers gesagt: primär 500uH, 
Hilfswicklung 60uH, beide Sekundärwicklungen je 70uH (mit Anzapfung bei 
30uH)

> - Ich würde für
> die Berechnung mal damit anfangen, daß durch den Poti ca. 1mA fließen
> (mehr geht auch).
Danke, das ist mal ein guter Startwert.

> Und dann die Zeitkonstanten der 300V und der Regelung ähnlich machen.
Problem: last nicht wirklich bekannt, kann zwischen 0 und 50mA sein.

Frage gleich dazu: ist es sinnvoll, auch hier eine "Mindestlast" in Form 
eines Widerstandes vorzusehen? (nicht zuletzt um dem Elko die 
gefährlichen 300V wegzuknabbern wenn ausgeschaltet)

hinz schrieb:
> Da du ja ohnehin den LT1170 verwendest: LTSpice nutzen.
LTspice nutze ich eh, nur bin ich da nicht so geübt, um damit 
Dimensionierungen vornehmen zu können.

von besupreme (Gast)


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Das bringt mehr Licht in die Sache.

Bei einem Röhrentester hast du eventuell auch Sprünge in der Last, wenn 
du das Testobjekt zu- oder wegschaltest.

Da macht es sicher Sinn, wenn die 300V auf einem ungefährlichen Wert 
ankommen, bevor du an die Sockelkontakte drangehst... Auf meiner 
Werkbank würde ich ca. 5% Grundlast parallel zu den 300V hängen zum 
Entladen. Das macht das restliche Schaltungsdesign einfacher und ist der 
Sicherheit förderlich.

Es macht gerade bei einem Röhrentester auch Sinn, den Strom 
eingangsseitig zu begrenzen. Dann kann dir ein fehlerhaftes Testobjekt 
nit so schnell die Schaltung zerschießen.

Mit deinen gemessen Werten des Übertragers kannst du ja Spice mal 
füttern und dir Sprungantworten bei verschiedenen Belastungen und 
Zeitkonstanten ansehen. Da wird nur eine grobe Näherung an den realen 
Übertrager rauskommen, aber gefordert sind ja eh nur 10% Genauigkeit und 
geringe Überschwinger.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Michael Reinelt schrieb:
> primär-sekundär (wobei ich ja die Seiten vertausche) ist ungefähr 1:9,
> primär zu Hilfswicklung 1:8, oder angers gesagt: primär 500uH,
> Hilfswicklung 60uH, beide Sekundärwicklungen je 70uH (mit Anzapfung bei
> 30uH)

Was natürlich vollkommener Blödsinn ist (ich hab ein Quadrat vergessen 
:-)

Primär 500uH, Sekundär 8-10uH, Hilfwicklung 5-6uH

Seit ich die Werte richtiggestellt habe, liefert LTSpice auch sinnvolle 
Ergebnisse.

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